Kraftsport + Abdeckung der KH

  • Hallo, ich bin neu hier und freue mich auf rege Diskussion.


    Mich würden zwei Dinge interessieren.


    1. Ich betreibe Muskeltraining (Aufbau) und bin mir nicht sicher wie ich die KH genügend abdecken kann, ohne zuviel Fruchtzucker zu konsumieren.
    Viele Krafsportler essen ca 3.000 Kilokalorien.


    2.) Im Buch von A. Fischer steht dass man Samen (Getreidesamen) nicht unbedingt mit Fruchzucker (wg AGE) kombinieren sollte.
    Gleichzeitig wird jedoch das Rezeptvorschlag Hafer + Bananen + Trockenfrüchte empfohlen. Das irritiert micht doch etwas.


    Beste Grüsse aus Baden Württemberg.

  • Servus Denilson,


    herzlich Willkommen und danke, dass du deine Frage wie zuerst im E-Mail geschrieben, im Forum schreibst.
    So kannst du nicht nur eine Antwort von mir, sondern auch möglicherweise Erfahrungswerte von anderen erhalten bzw können später auch andere, die eine ähnliche Frage haben hier lesen.


    Ich antworte dir in der nächsten Antwort mehr auf deine beiden Fragen (insb in Bezug auf frische Rohkost), davor verlinke ich dir hier noch ein Sport Thema aus dem Archiv (Vorgänger-Forum): http://27718.foren.mysnip.de/read.php?27820,114963,page=1
    Außerdem, ebenfalls aus dem Archiv das mit vielen Einträgen und Bildern ausgestattete Tagebuch von Rohjan. Sein Interesse waren auch möglichst viele Kalorien für seine sportlichen Aktivitäten (Bergsteigen bzw Touren über Tage etc) mit Rohkost abdecken zu können: http://27718.foren.mysnip.de/read.php?27719,135207,page=1
    Er sagte mir zuletzt oder schrieb das wo, dass er mittlerweile nicht mehr so extrem viel Sport macht, da es einfach doch sehr viel war.
    Vielleicht findest du darin auch Inspirationen.


    Jemand mit explizit Kraftsport habe ich noch nicht als Tagebuch-Einträge, aber es würde mich (und sicher auch uns) sehr freuen, wenn du uns über deine Erfahrungen in einem Forums-Blog zumindest ab und zu berichten willst.
    Möglicherweise ist die Abdeckung für Kraftsport sogar einfacher, weil du nicht so wie bei tagelangen Touren frische Lebensmittel leicht organisieren kannst und nicht mitschleppen mußt.


    Nicht immer ist es mit besonderen Anstrengungen verbunden, aber der Rohkost-Riegel "Black Bear" ist genau so entstanden. Der Inhaber war Spitzensportler in Judo und hatte davon auf der Rohkostmesse (auf der größten Puplikumsmesse in Österreich, in Kooperation mit der Cook&Look und gemeinsam mit der Ferien Messe und Vienna Auto Show) berichtet. Am Anfang dieses Video-Rückblickes siehst du einen Ausschnitt seines Vortrages (im Video werden alle Aussteller kurz gezeigt).


    <iframe src="//www.youtube.com/embed/RR07Y06JLBc" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" width="560"></iframe>


    In einem persönlichen Gespräch hat er mir erzählt, dass er gerade einen weiteren Riegel entwickelt, in dem auch noch mehr Eiweiß enthalten sein soll. Dazu experimentiert er mit Rohkost Reispulver und ähnlichem.
    Seine Homepage: http://black-bear.at/cms/de/default.asp


    Ein weiterer bekannter Rohkost Riegel aus der Richtung ist der Organic Food Bar, mit dessen Inhaber des Vertriebes für Europa, der Baden sitzt (Bezirk in dem ich wohne), ich auch schon gesprochen habe: Weizengras bzw -sprossen sind ein paar der möglichen Inhaltsstoffe seiner Riegelkompositionen, die zum Teil auch für Sportler besonders interessant sind: http://www.bioriegel.at/


    Sunwarrior ist eine Ergänzung, die auch besonders für Sportler entwickelt wurde: http://www.sunwarrior.com/


    Generell gibt es häufig Sportler, die sich für Riegel oder Ergänzungen einsetzen. Wie du sicher weißt, haben sie ihre Muskeln meist schon davor aufgebaut gehabt. Dennoch habe ich schon viel Begeisterung über diese Ergänzungen gehört bzw. gelesen, wenn es vertragen wird.


    Bis gleich, nächste Antwort kommt gleich (muss noch Bilder hochladen).

  • ... weiter geht es: Grundsätzlich ist es natürlich am besten, natürliche und frische Lebensmittel in der täglichen Ernährung miteinzubeziehen. Das schon oben verlinkte Tagebuch von Rohjan ist ein gutes Beispiel für Anregungen.


    Doch nun konkret zu deinen Fragen.


    Zitat

    Ich betreibe Muskeltraining (Aufbau) und bin mir nicht sicher wie ich die KH genügend abdecken kann, ohne zuviel Fruchtzucker zu konsumieren.
    Viele Krafsportler essen ca 3.000 Kilokalorien.


    Von den Früchten her ist es am besten, du wählst jene, die ursprünglicher und nicht so gezüchtet worden sind, damit sie auch im unreiferen, ausreichend für den Handel festen Zustand süß schmecken.
    Viele der interessanten Früchte bzw Gemüse findest du besser in einem Rohkost-Versand, doch manches auch in einem guten Gemüsegeschäft oder Handel.
    In deinem E-Mail an mich fragtest du ob es noch andere Möglichkeiten gibt als Süsskartoffel und Kürbis. Du zielst damit vermutlich auf Stärke ab.


    Auf Seite 66 im Buch findest du in dem Diagramm auch ein paar Lebensmittel mit Stärke. Im Vergleich enthalten Wurzelgemüse natürlich mehr Stärke, auch wenn diese meist kristallin vorliegt (dazu mehr weiter unten).


    Auf Seite 75 findest du eine Liste mit kohlenhydratreicheren Lebensmitteln:



    Zur Banane habe ich weiter unten noch geschrieben.


    Natürlich kannst du auch Datteln und getrocknete Feigen miteinbeziehen, ich habe die Trockenfrüchte nicht extra aufgezählt, da sie ja durch ihre Süße nicht allzuviel gegessen werden sollen.
    Inzwischen habe ich im Handel auch Jujube Datteln gesehen. Sie schmecken gar nicht arg süß, eher mild und nach Stärke. Anscheinend gehören sie zu den Rosenartigen (Ziziphus zizyphus) und werden nur Datteln genannt (evtl ändert sich das noch).
    Falls du sie wo siehst, mit ihnen habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht und auf Workshops muss ich sie meist rationieren, da sie gerne angenommen werden.
    Hier habe ich ein ganz gutes Bild gefunden: http://german.alibaba.com/prod…holesalers-829303900.html


    Zu Durian ist zu sagen, dass sie bei Sportlern sehr beliebt ist. Auch generell. Dirk Riske hatte sich als alias "Durian" benannt. Ich könnte mir vorstellen, dass seine Geschichte gerade im Hinblick auf Kraftsport für dich interessant zu lesen ist: http://www.derwegzurrohkost.de/Dirk/D_Genesung1.html Von Durian schreibt er hier nicht extra, aber er konsumiert ihn sicher immer noch gerne ..


    Durian gibt es auch verpackt in Schälchen:



    ... und enthalten auch etwas Stärke (wohl je nach Reifegrad ..): http://www.hort.purdue.edu/newcrop/morton/durian_ars.html


    Bei Wurzelgemüse finde ich angeschnittene Sellerieknollenscheiben die 1 - 3 Tage alt sind, sehr gut, ebenso draussen liegen gebliebene Karotten, die weich geworden sind. Anscheinend löst sich die kristalline Stärke durch das liegen lassen zumindest zum Teil auf oder wird lockerer. Jedenfalls schmeckt es so und ist von der Verdauung her für mich sehr bekömmlich.


    Die reiferen Erbsen enthalten auch mehr Stärke als die jüngeren (süßeren) frischen Erbsen. Phasenweise, gerade auch im Winter wenn es keine Lindenbaumblätter gibt, finde ich sie eine sehr gute Erweiterung.
    Ein Bild von heute, da hat sich wieder einmal eine keimende Erbse hineingeschlichen:



    Zu Erbsen machte ich kürzlich ein kurzes Video:


    <iframe src="//www.youtube.com/embed/ltVdBqiQQME?list=UUW31E1PKRzbSBLqsTXGCNMg" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" width="560"></iframe>


    Erbsen haben zumindest nicht so viele Lektine wie andere Hülsenfrüchte. Kichererbsen angekeimt sind auch durchaus beliebt.


    Auch Johannisbrot (Caroben) enthalten Stärke. Ggf einweichen, dass sie wieder weicher werden. Ich habe letzten Spätsommer sehr viele bekommen, hier ein Foto meines Lagerkorbes.
    35 % Stärkeanteil. Natürlich auch Zucker, aber weit milder als übliche Früchte: http://www.bio-schmidhol.ch/site/index.cfm/id_art/54197/



    Und nicht zuletzt kannst du dir auch Gemüsebrot machen - das liebt auch meine Familie sehr:



    Und du schriebst, dass du früher viele Kokosnüsse gegessen hast, aber im Laden viele schimmelig sind: Rede mit dem Händler deines Vertrauens, dass er sie dir frisch bestellt und du sie gleich abholst und dann kühl stellst (Kühlschrank).
    Oder wenn das nicht geht, besser ist du fragst einen Großhändler in einer (ggf naheliegenden) Stadt. Bei Frischware scheinen Großhändler durchaus auch Interesse an Endkunden zu haben (z.B. Grüner Markt in Wien).
    Manchmal verstehen aber auch irgendwann die Händler, dass man Kokosnüsse aufgrund der zuvor gekühlten Lagerung weiterhin kühlen muss, da diese sonst innen durch Kondensat verschimmeln bzw modern.
    Vor dem Kauf eines der 3 Augen (Versorgungsauge) mit dem Schlüssel oder Messer durchstoßen, Saft auf die Hand träufeln oder direkt kosten. Ist sie nix, nicht kaufen. Vorher beim Verkäufer fragen mit dem Hinweis, dass gekauft wird, wenn in Ordnung. Wenn er ablehnt, hat die Ware vmtl ohnehin was (Ein Verkäufer ist - wenn - stolz auf frische und gute Ware!). Ggf auch ihn kosten lassen (auf Hand) und Infos geben.
    Kühlhauslagerung oder Kühlfläche kostet im Geschäft Geld. Kokosnüsse haben weniger Umsatz und Spanne als Convenience-Food. Deshalb kann es u.U. besser sein, direkt bestellen zu lassen und sich auch zusätzlich einen Großhändler wie am Grünen Markt in Wien zu suchen.
    Das ist sehr individuell - am Ende sollten aber mehrere Möglichkeiten herausschauen, u.a. auch Lebensmittelversand natürlich (da eher die Trinkkokosnüsse bevorzugen, wegen Pakettransport ohne Kühlung).


    Zitat

    Im Buch von A. Fischer steht dass man Samen (Getreidesamen) nicht unbedingt mit Fruchzucker (wg AGE) kombinieren sollte.
    Gleichzeitig wird jedoch das Rezeptvorschlag Hafer + Bananen + Trockenfrüchte empfohlen. Das irritiert micht doch etwas.


    Ich nehme an, du meinst den Absatz auf Seite 70, wo es darum geht, dass man Lebensmittel mit hohem Eiweißgehalt nicht mit Fruchtzucker mischen sollte.
    Was ist ein Lebensmittel mit hohem Eiweißgehalt? Bei frischen Lebensmitteln ist ein höher Gehalt einer, der gegen 20 % geht, also 20 g von 100 g.
    Hafer hat im Vergleich einen relativ geringen Eiweißanteil: Ca. 11,7 g / 100 g. Siehe auch: http://www.naehrwertrechner.de…te-details/C130001/Hafer/
    Das ist natürlich höher als Früchte mit 1,5 g / 100 g (Durian http://nutritiondata.self.com/…s-and-fruit-juices/2088/2 -> bei diesen Links von nutritiondata dann auf 100 g Einheit oben stellen!)
    oder Salatblätter bei 1,4 g / 100 g (Kopfsalat http://nutritiondata.self.com/…vegetable-products/2477/2 )
    oder den tollen Meerrettichbaum-Blättern (Handelsname bei Rohkost: Moringa Blätter) mit 9,4 g / 100 g (http://nutritiondata.self.com/…vegetable-products/2452/2 - wächst leider erst ab Höhe Teneriffa Richtung Süden)
    Im Vergleich dazu haben aber schon Cashew Nüsse ca. 17,7 g / 100 g ( http://www.naehrwertrechner.de…01/Cashewnu%C3%9F+frisch/)
    und Mandeln ca. 18,7 g / 100 g ( http://www.naehrwertrechner.de…210000/Mandel+s%FC%C3%9F/)


    Betreffend Arginin-Lysin Verhältnis: Für sportlich sehr aktive Menschen ist ein etwas mehr an Arginin ok, da diese Arginin mehr verbrauchen als andere.


    Was viele Rohköstler, gerade am Anfang auch gerne machen und auch bei vielen Workshops der Gourmetküche gezeigt wird, ist genau das: Man nehme rohes Mandelmus aus dem Glas und mische es mit Früchten und was auch immer. Häufig sind es Früchte mit einem hohen Fruchtzuckeranteil. Da das Mandelmus wie auch das Cashewmus anteilig sehr wenig Omega 3 Fettsäuren enthalten (Sehr praktische Tabelle: http://www.allesroh.at/journal/krebs/6zu3.pdf ), eignen sie sich nicht nur vorzüglich als Fertigware zum Verkauf, sondern auch um sie im Schrank zu lagern und schließlich Zubereitungen ala Gourmetrohkost zu bereiten, die länger haltbar sind im Kühlschrank.
    Ob dies nun Smoothies, Snacks oder Rohkost-Torten sind, sie halten sich fertiggestellt recht gut. Die im Buch auf Seite 63 dargestellte Reaktionskurve zeigt, mit Fruchtzucker über wenige Stunden/Tage bedeutend schneller AGEs bilden als wie mit Traubenzucker. Im krassesten Fall summieren sich sodann die beim Herstellungsprozeß entstandenen AGEs zu jenen die einfach über die Zeit im Glas ansammeln mit jenen, die sich frisch über wenige Stunden bzw Tage bilden. So kommt es auch zur Assoziation des Kochkost-Geschmackes, der häufig gerade am Anfang geradezu ungewußt gesucht wird: Das deftigere gegenüber dem frischeren.


    Das ist der Hintergrund.
    Wenn du nun den weit weniger eiweißreichen Hafer anfermentieren läßt (1 - 3 Tage, siehe Buch), damit sich der Eiweißgehalt besser verdaulich abbaut und dies als Müsli dann mit Rosinen (ggf kurz extra oder mit eingeweicht) oder besser Banane mischst, erhältst du bei weitem nicht diese AGE Reaktionen: Es wird dir auch nicht in die Richtung deftig schmecken - z.B. im Vergleich zu einem der oben erwähnten eiweißhältigeren Riegeln im Verkauf.


    Wenn du zudem ausnützt, dass die Banane im unausgereifteren Zustand mehr Stärkeanteil hat, könnte das für dich von Vorteil sein.


    Banane ist aber nicht Banane. Ich bevorzuge gerne die sogenannten Kochbananen. Sie sind erst reif, wenn sie richtig richtig schwarz sind. Generell sind sie viel weniger süß. Die kleinen Apfel-Feige-Bananen sind dagegen wie Fruchtpralinen, wenn sie reif sind.


    Zufällig habe ich gerade eine Kochbanane im Haus und habe sie zuerst vor dem Essen für dich fotografiert.
    Diese ist vom Lebensmittelversand Orkos, es gibt sie aber auch im Handel, häufig in Asiengeschäfte. Dann sind sie normalerweise allerdings nicht ungespritzt (je dünner und alkaloidloser die Schale, desto relevanter).



    Die Kochbanane ist die Kartoffel der Tropen wie du auch hier findest: http://www.augsburger-allgemei…ochbananen-id6677851.html
    Als Rohköstler brauchst du sie nur einfach schwarz werden lassen. Sie hat auch in dem oben gezeigten Zustand dann schon viel weniger Latexanteil aber durchaus auch weniger Zucker als die üblichen Bananen im Handel und wie es mir scheint etwas mehr Stärke. Wenn du sie ganz ganz schwarz werden läßt und noch wartest, bis sie dann noch ganz weich wird, dann kannst du sie längs aufschneiden und wie Pudding essen. Die Konsistenz ist auch dann noch fester als ein im Vergleich zur üblichen schwarzen Banane, sodass ich von einem höheren Stärkeanteil ausgehe (finde dazu aber (noch) keine weitere Quelle).


    Natürlich kannst du auch Reis keimen lassen. Mir ist er eigentlich zu geschmacklos, aber dieses Foto hatte ich einmal nach erfolgreichem Keimen von Orkos Reis gemacht. Jedenfalls brachte ich ihn ebenso zum Keimen. Bei näherer Betrachtung weiß ich nicht, ob das auf dem Foto auch wirklich der Reis war. Ich glaube schon - aber in so einem Glas funktioniert es jedenfalls:



    Da derzeit bei uns leider keine Lindenblätter und Malvenblätter etc frisch wachsen, sieht eine Bestellung entsprechend oben geschilderter Eckpunkte bei mir z.B. so aus:



    Durian, Erbsen in der Schote, Kochbananen



    Trinkkokosnüsse, süße Tamarinden, Datteln (die liebt auch die Familie, deshalb durchaus mehr), Pollen im Glas, wenig Avocado


    Aus der letzten Bestellung: Yambohnen-Knolle (saftig wie ein Apfel, aber mild und nicht so süß, esse 3 - 4 Tage an einer, aber ich esse ja auch weit weniger als du), Mangos, Safus, Erbsen in der Schote und Erdnüsse in der Schale (zwecks kürzlich angeregtem Keimversuch).


    Meist aber schätze ich auch die erwähnten durch Lagerung und Schnitt weich gewordene Sellerie bzw. Karotte. Hier ein Bild von kurz nach der Messe im Jänner mit links Tombinambur (davon esse ich geringe Mengen, wegen Blähungen. Allerdings gerade im Winter wegen mangelnder anderer Korbblütler für Mikroorganismen im Darm durchaus immer wieder gut, gerne auch weich geworden.), Vogelmiere (garten), aufgeschnittene frische Süßkartoffel, Oliven Nyon (diese waren von Passion4Fruit und schmeckten nach Liegenlassen ausgezeichnet), aufgeschnittene und etwas weich gewordene Selleriescheibe, Rest von Zwiebeln von Familie.



    Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Anregungen in obigen und diesem Beitrag geben.


    Der Unterschied zu in der Kochkost ist, dass du nicht nur mit einer Stärkequelle wie Weizen durchkommst, sondern wegen der sekundären Pflanzenstoffe abwechseln *musst*.
    Dafür hast du auch mehr Abwechslung. Für ein paar Grund-Lebensmittel stelle ich mich immer je nach Jahreszeit ein.
    Anfangs glaubte ich, Feld Salat kann ich immer essen, doch ein Jahr lang konsumiert, konnte ich ihn dann eines Winters nicht mehr essen. Das war blöd, hätte ich im Sommer nur weniger davon gegessen: Just vor Weihnachten war der Feldsalat plötzlich nicht mehr essbar für mich (außer ich hätte ihn mariniert, was ich aber eher vermeide wenn ich ihn als Basislebensmittel verwende). Da er zu den Baldriangewächsen gehört, hat er wohl auch typischerweise Arsen (auch lt Literatur) - klar das das dann einmal nicht mehr geht. Nach ein paar Monaten ging es dann wieder. Danach bevorzugte ich es allerdings ihn hauptsächlich eher im Winter zu nehmen, da er mangels anderer Blätter dann wirklich sehr willkommen riechen und schmecken kann (wenn geht offen aus Kisten und nicht aus Tüten/Sackerl kaufen [Falls Tüte/Sacker: es muss lose und nicht aufgebläht sein, sonst ist es älter und mit mehr Mikroorganismen dabei die eher unerwünscht sind]).


    Je nach Jahreszeit wählst du dir dazu was dir gerade am besten erreichbar ist und gut schmeckt, wobei natürlich regionale Quellen wie auch Blätter wie Lindenblätter (Sommer) immer noch besser sind. Ich sage manchmal, die Lindenblätter, Malvenblätter und Hibiskusblätter (ledriger als die anderen beiden) sind meine "Nudeln".
    Quellen aus südlicheren Ländern können dir deinen Alltag allerdings natürlich besonders erweitern, denn alles was hier wächst wurde meist eigentlich für das Erhitzen gezüchtet damit Menschen hier auch überwintern können. Je nach deinen regionalen Händlern kannst du dir sicher auch vieles dort besorgen. Erbsen in der Schote bestelle ich allerdings auch meist über den Versand. Jene, die tiefgefroren sind, sind ja wegen der Enzyme, die sie sonst mit der Zeit bitter werden lassen, blanchiert. Auf Märkten sind sie aber durchaus auch erhältlich!


    Viel Freude beim Ent-decken vieler neuer Möglichkeiten und es würde mich bzw uns sehr freuen, wenn du von deinen Erfahrungen schilderst!


    Liebe Grüße
    Angelika

  • Wow, so viele Informationen. Da habe ich ja einiges auszuwerten.
    Vielen Dank für die tollen Tipps. Ich habe mit ziemlicher Sicherheit noch ein Problem mit Histaminreicher Nahrung und muss deswegen immer etwas aufpassen.
    Ich bin gespannt ob ich den Mist irgendwann mal wieder los werde.
    Ich hoffe mit der Hier beschriebenen Rohkost funktionierst...



    Vielen Dank!!
    Marco

  • Hi, mit Histamin muss ich auch aufpassen (Histaminintoleranz). Deshalb esse ich nicht immer viele Bananen. Ich vermute, dass das auch mit diesen Kochbananen etwas besser ist. Sie sind eben immer wieder auch mal dabei.
    Eben gefundener Link zur Banane - auch im Paleowiki steht, dass die Dessertbanane bei HI meist unverträglich ist. Die Kochbanane wird dabei aber nicht angeführt: http://paleowiki.de/index.php/Bananen


    Auch wegen HI wechsle ich immer wieder ab und bleibe nicht bei einer Quelle. Es sind ja nicht alle gleich. Das Histamin sammelt sich ja an. Getrocknete übliche Musa-Bananen können da fies sein!!!
    Eine Zeit lang neigte ich dazu, alte (normale oder kleine) Bananen zu trocknen und hatte mich hier überlastet. Dann mußte ich sie einige Zeit lang kompett meiden. Ich hatte eine richtige Abneigung.
    Im Endeffekt habe ich mit Rohkost Ernährung aber weit weniger Komplikationen und Probleme betreffend HI. Nur wenn ich einseitig werde oder gar viel in getrockneter Form esse, wie oben geschildert.


    Generell: Aus eigener Erfahrung und auch von anderen habe ich erfahren, dass man zumindest mit der Zeit weniger Masse zur Ernährung benötigt. Ich vermute, dass es daran liegt, weil man weniger AGEs einnimmt. Dadurch wird bei ausgewogener Rohkost die Aufnahme und Verwertung anscheinend verbessert. Beweisen kann man das derzeit wohl nicht, außer dass man weiß, dass AGEs in der Blutbahn am Übergang zu den Zellen eben jenen zu verstopfen neigen.


    Liebe Grüße
    Angelika

  • HI zu regeln ist echt schwierig. Vor allem reagiert der Körper oft nicht sofort.


    Oben schreibst du noch dass, Hafer mit Bananen (Traubenzucker) geht. Klar, logisch aufgrund des geringeren Eiweißanteils im Hafer. Habe ich übersehen.
    Warum stehen aber im Buch auf Seite 72 die Nüsse beim Obst. Das geht doch m.A.n. gar nicht.

  • HI zu regeln ist echt schwierig. Vor allem reagiert der Körper oft nicht sofort.


    Ja das stimmt. Allerdings merkte ich schon vor der Umstellung zur Rohkost, wenn etwas mehr Histamin enthält, es schmeckt dann etwas "stechiger". Tut mir leid, dass ich es nicht besser beschreiben kann. Jedenfalls kann ich es sensorisch wahrnehmen. Möglicherweise kann man das erst, wenn man schon ein paar Mal draufgezahlt hat.
    Manchmal helfen Vergleichsverkostungen.
    Z.B. ein gekaufter milder Rohschinken der ja Monate liegt und deshalb viel Histamin enthält gegenüber einen selbst gemachten Rohschinken, der nur 1 - 2 Wochen alt ist. Letzterer hat eine ganz andere geschmackliche Qualität bei durchaus gleicher Konsistenz.
    Oder Bananen, insbesondere wenn sie dann noch getrocknet sind.
    Oder Erdbeeren, wenn du jetzt gefrorene kaufst. Bei denen finde ich, schmeckt man das besonder heraus, dass da die Aminosäuren anders sind.


    Im Endeffekt entsteht das Histamin ja aus dem Histidin, eine semi-essentielle Aminosäure. Und kommt fast überall vor - nur manchmal mehr und manchmal weniger. Siehe auch Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Histidin
    Und hier zu Histamin: http://de.wikipedia.org/wiki/Histamin (ganzer Text ist interessant)

    Zitat

    Es wird durch Abspaltung von Kohlendioxid aus der Aminosäure Histidin gebildet und insbesondere in Mastzellen, basophilen Granulozyten und Nervenzellen gespeichert.


    Eine Taktik ist daher, gerade Histidin hältige Lebensmittel eher frisch als lange abgelegen oder getrocknet zu essen.
    Hierzu ist auch die Seite zu Histamin-Intoleranz sehr klar: http://de.wikipedia.org/wiki/Histamin-Intoleranz


    Dann gibt es noch die Histamin Liberatoren, die die Ausschüttung begünstigen (Histamin ist zur Abwehr etc da) oder den Abbau von Histamin hemmen.


    Als ich auch Kochkost aß war das zum Teil sehr kompliziert.
    Mit frischer, roher Ernährung weit weniger. Sofern eben frische Lebensmittel bevorzugt werden, also eben gerade auch weniger Trockenfrüchte, ältere Nüsse, Muse im Glas, sehr lange gelegenes Fleisch (oder Fisch). Leider habe ich auch diverse Rohkost-Eiweißpulver nicht vertragen. Deshalb schrieb ich oben ".. wenn man es verträgt". Aber das ist sehr individuell.


    Meinst du, kannst du schon wahrnehmen, wenn viel Histamin wo enthalten ist? Natürlich wird es leicht durch die Süße in getrockneten Bananen überdeckt. Ich machte dann nach erhöhter Anfälligkeit wieder Pause und konnte dann getrocknete Bananen gar nicht mehr essen. Die ich ab und zu schätzte.


    Wenn du merkst, dass du etwas zu regelmässig ißt, lass es einmal unbedingt auch weg. Und schau nach 1 - 2 Wochen, ob es immer noch so toll ist dann.
    Allergien und Intoleranzen sind eine eigene Sache - der Körper stellt schnell so um, dass man es bei regelmässiger Zufuhr gar nicht mehr aktiv merkt. Bei Rohkost - je einfacher desto besser, konnte ich das am besten beurteilen.


    Aber das Wichtigste unter dem Strich war eindeutig immer: Frisch ist am besten. Und damit meine ich auch bei Nüssen frisch. Nicht "frisch geöffnete Packung, Ernte von vor 10 Monaten" ..





    Oben schreibst du noch dass, Hafer mit Bananen (Traubenzucker) geht. Klar, logisch aufgrund des geringeren Eiweißanteils im Hafer. Habe ich übersehen.
    Warum stehen aber im Buch auf Seite 72 die Nüsse beim Obst. Das geht doch m.A.n. gar nicht.


    Warum geht es gar nicht? Ich bin ehrlich gesagt ohnehin kein Fan der Trennkost. Erstens, wie ich auch wo im Buch in Rücksprache mit Ernährungswissenschaftlern schrieb, ist sie nicht erwiesen. ABER ich denke, sie hilft vielen beim Abnehmen.
    Weil das Trennen des einen vom anderen häufig auch einen geringeren Konsum bewirkt.


    Allerdings: Selbst in der Walnuss sind (lt fddb.info - gerade bei Walnuss habe ich viele unterschl. Werte gefunden) 63 % Fett, 11 % Kohlenhydrate, 14 % Eiweiß und 6,1 % Ballaststoffe enthalten.


    Daran siehst du, dass in einem einzigen Lebensmitte schon alle Makronährstoffe zu nicht unwesentlichen Anteilen enthalten sind.
    Kritisch ist das Vermischen bei Lebensmitteln mit vielen Abwehrstoffen, wie Samen die typischerweise von der Natur eher nicht zum Zerbeissen gedacht sind - weniger als Walnüsse oder Kokosnüsse. Sie enthalten meist viel mehr sekundäre Pflanzenstoffe, die die Samen (meist kleiner) schützen.


    Die Kokosnuss (eigentlich eine Steinfrucht) hat lt. der aktuellen nutritiondata überhaupt nur 3,3 g / 100 g Eiweiß:
    http://nutritiondata.self.com/…-and-seed-products/3106/2


    Deshalb: Nussfrüchte, die eher "zum Abbeissen" sind, eigenen sich eher zum Mischen.


    Grundprinzipiell habe ich die Darstellung auf Seite 72 nur deshalb gemacht, weil viele trotz allem Richtlinien für bessere Kombinationen wünschen. Da ich von der Einteilung "Eiweißhältige" und "Zuckerhältige" aus obigen Gründen nicht besonders viel halte, plädiere ich auf die Eigenheiten der Strategien der Pflanzen. Manche davon sind dazu gedacht, dass sie auch gegessen werden: Die Natur findet es ok, dass das Eichhörnchen viele Haselnüsse vergräbt um sie zu essen. Ein paar bleiben eingegraben da vergessen, und dann wächst dort eine neue Pflanze.


    Viele kleine Samen kannst du so nicht betrachten, manche haben auch Vorstufen für Blausäure enthalten. Die können ggf auch ganz schön Kopfweh verursachen. So machte ich mir mal Marzipan mit etwas zuvielen Aprikosenkernen. Das war keine besonders gute Idee.


    Bei der Rohkost Messe hatte ich einen Gast, er meine Rohbutter sehr schätzte. Auf dem "Low Carb" Tripp sozusagen, mischte er 200 g Rohbutter mit 1 Mango Edward. Ich weiß nicht, ob es nochmal gesüßt war, jedenfalls hatte er keinerlei Verdauungsprobleme damit.


    Hier fand ich zu Muskelaufbau noch eine Gewichtung der Makronährstoffe: http://www.muskelaufbau-tipps.…iweiss/protein-menge.html


    Zitat

    Das ideale Verhältnis zwischen den 3 Nährstoffen Protein, Kohlenhydrate und Fett beträgt:

    • 50% Kohlenhydrate
    • 30% Proteine
    • 20% Fett


    Ob das alle so sehen, kann ich nicht beurteilen.
    Jedenfalls macht es schon aufgrund der Zusammensetzung einzelner Lebensmittel keinen besonderen Sinn, sich zuviel Kopf darum zu machen.


    Jene, die insbesondere kohlenhydrate Mittags und fetthältige und eiweißhältige Lebensmittel Abends essen, nahmen auf lange Sicht immer eher ab (kann auch bewußt sein).
    Jene, die das nicht so eng sehen oder Kohlenhydrate mit Fett auch gemeinsam essen, nehmen auch eher zu.
    Wobei fetthältig auch Kokosnuss, Safu, Oliven etc sind.


    Viele Rohköstler haben eher das Problem der zu großen Gewichtsabnahme (auch Muskelabbau).


    LG
    Angelika

  • Hallo Denilson,


    ich betreibe Kraftsport zwar nicht übermäßig intensiv, jedoch funktioniert das auch mit Rohkost sehr gut.


    Von den Proteinen her scheint mir etwa 0,8 g pro kg Körpergewicht gut zu reichen.
    Ich achte dabei jedoch auf eine hohe biologische Wertigkeit. Vor allem Fisch halte ich für unverzichtbar (Säugetierfleisch ist nicht so meins).
    Wenn ich mal intensiven Bedarf habe, und keine gute Proteinquelle verfügbar ist, ergänze ich mit isolate Molkeprotein. Hierauf reagiere ich durchweg positiv. Auch wenn es nicht wirklich Rohkost ist.


    Kohlenhydrate und Fett esse ich nach gefühltem Bedarf. Also, auf was ich Lust habe.
    Bei einem Gewicht von ~ 75 kg fühle ich mich ab etwa 500 g KH wohl und energiegeladen.
    Der Rest kann auch gern aus gesättigten Fetten bestehen.


    Da Angelika Trennkost erwähnt. Ich finde das in der Hinsicht für mich Sinnvoll, dass die Verdauung reibungslos abläuft.
    Wenn ich KH und Fett und Proteine zu sehr mische erzeugt das Blähungen, was ich nicht mag.

  • Ich sehe das ziemlich genauso wie Seele.


    Bei 60kg Körpergewicht ess ich 600-900g KH (je nach Aktivität) und ~50g Protein pro Tag. Ich esse 100% roh und decke den KH-Bedarf ausschliesslich mit reifen Früchten. Rohe stärkehaltige Lebensmittel wie Wurzeln oder Samen vertrage ich überhaupt nicht und sind auch instinktiv total unattraktiv für mich. Nebst Früchten und Gemüse esse ich ca. 1-2 im Monat (je nach Lust) Fisch (Thunfisch/Makrele) oder Leber (Rind).

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