Karnivorer Ernährungsschwerpunkt

  • Hallo Allerseits,


    diesmal möchte ich die Frage zur Diskussion stellen, weshalb manche Leut so gut mit einer hauptsächlich auf rohem Tierischem basierenden Kost zurecht kommen, damit sogar am besten fahren, während andere das Zeug in der Menge und täglich nicht runterkriegen würden.
    Die meisten Rohköstler ernähren sich ja mehr omnivor mit einem größeren pflanzlichen Anteil, oder aber sogar über lange Strecken rein pflanzlich.

    Als Beispiele zu Rohköstlern mit tierischem Schwerpunkt hier mal folgende Beispiele:


    Ann Vo
    Eating Raw Meat at Disneyland 🥩 | Raw Primal Vlog (youtube.com)


    Inga

    Diese Frau ernährt sich nur von rohem Fleisch - Warum? | Galileo | ProSieben (youtube.com)


    Gatis Lagzdins

    FullyRawKristina: How I Spend My Meaningless Life in Hawaii 🐶🍌🐱 @FullyRawKristina (youtube.com)


    Meine Theorie, dass es möglicher Weise mit der geografischen Lage des Volkes zu tun haben könnte (Gatis und Inga stammen aus Nordeuropa), stört jedoch Ann. Weil der Nachname Vo deutet auf Vietnam. Andererseits wurde Südostasien primär aus dem Norden besiedelt, soweit mir bekannt ist. Was weiß ich . . . was denkt Ihr? Isses vielleicht generell eher ne Degeneration, wenn man mit rohem Tierischen nicht viel anfangen kann? Selber steh ich mehr auf Früchte. Bin aber Mitteleuropäer mit großem Anteil an westslawischem Blut.

  • Vorab, bevor ich die Links anschaue in den nächsten Tagen:

    Ich glaube, es kommt vor allem darauf an, welche Möglichkeiten vor Ort, wo man seinen Lebensmittelpunkt hat, vorfindet.

    "Am Land", da gibt es oft nicht so viele und schon gar nicht größere Supermärkte, in denen es die Auswahl gäbe, die eine z.B. Millionenstadt mitversorgt.

    Da Ausfälle den - meist kleinen kaufmännisch separat geführten - Läden am Land Kosten verursachen ist mir vor Jahren aufgefallen, dass dort sogar Bananen seltener waren. Das hat sich inzwischen gewandelt, aber die Auswahl eines "Billa Plus" (Rewe) oder großen Spar Marktes ist in kleineren Ader (Edeka?) Filialen nicht zu zu finden.

    Und jene, die noch mehr weiter im Land leben, sind noch weiter in Tälern/Bergen und versorgen sich ggf selbst mit und von den Produkten ihrer Tiere.


    Das betrifft jene Leute, wo ich schon etwas mitbekommen hatte.

    Dann hatte ich noch bei jemanden beobachtet, der war gegen Ende seines Lebens von vielen Früchten komplett auf karnivor umgestiegen (aber im Sinne einer "Hilfe" weiß ich nicht, ob es ihm qualitativ etwas brachte, vielleicht - zuwenig Kontakt gehabt für vertieften Austausch).


    Nun bin ich gespannt auf die Inhalte der Verlinkungen von dir ..

  • Meine Meinung liegt hier so das es nicht wirklich unserer Natur entspricht rohes Fleisch zu essen.

    Ich kenne keinen der rohe Tiere in "mit bloßen Händen" erlegt und sie, ohne Hilfsmittel, verzehrt. Zudem ist rohes Fleisch schlecht haltbar (bestenfalls kann man es trocknen).

    Ich gehe grundsätzlich davon aus das die Ursprünge des Homo Sapiens in warmen Gegenden liegen, wo er sich ganzjährig aus der Natur mit Früchten, Blättern, Keimlingen und Samen, eventuell ergänzt durch Insekten oder Kleintiere, ernährt hat. Natürlich hat sich der Mensch als sehr anpassungsfähig erwiesen und kommt mit vielem zurecht, aber auf Dauer gesund halte ich den hohen verzehr von Tierischem (egal ob roh oder nicht) nicht. Es übersäuert ja auch stark und unser Darm ist zu lang um tierisches Fett gut zu verdauen. Dazu kommt, das wir gar nicht ernsthaft in der Lage sind rohes Fleisch mit unseren Zähnen zu zerkleinern.


    Aber wer denkt das es ihm gut tut, der soll es machen, ich machen keinen Vorwürfe oder so.

  • Ich denke auch, dass der Verzehr von Fleisch eher so mit der Entdeckung des Feuers stärker auf kam und vorher bestenfalls in Ausnahmefällen auch roh verzehrt wurde, wenn nichts anderes verfügbar war. Oder zumindest nicht in ausreichenden Mengen.

    Manche Hundehalter schwören ja auf das BARF bei ihren Tieren und da erscheint es zunächst vielleicht auch naheliegender als beim Menschen. Ein Hund ist nun mal biologisch anders aufgebaut als ein Mensch. Dennoch steht auch das BARF in der Kritik und raten selbst dort Tierärzte aus den verschiedenen Gründen üblicherweise davon ab.
    Zusätzlich birgt der Umgang mit rohem Fleisch auch für den Menschen Infektionsrisiken, gerade auch wenn das Immunsystem nicht 100% intakt ist.

    Hin und wieder kann man das sicher mal machen und auch in Restaurants gilt ja z. B. Carpaccio aus rohem Rindfleisch zur Vorspeise als sehr beliebt. Oder bei vielen Menschen auch das Mettbrötchen. Auch dort sind die Risiken aber bekannt und das sollte man schon gar nicht täglich essen.
    Sicher kann sich "Mensch" an vieles anpassen und Resistenzen entwickeln, aber das geht üblicherweise nicht "von heute auf morgen", sondern kann sich auch mal über mehrere Generationen erstrecken und langsam entwickeln.

    Lieben Gruß

    Jörg


    Sollte tatsächlich mal ein Veganer zu Besuch kommen, mähe ich vorher den Rasen, damit er was zu essen hat. ;)

  • Hab mal ein Video gesehen, wo Schimpansen einen andere Affen (andere Art) gejagt und frisch gegessen haben.
    Der Schwerpunkt bei Beutetieren lag aber wohl erst später beim Großwild, sondern anfänglich bei Fisch, Krebstieren und Insekten.

    Meine Meinung liegt hier so das es nicht wirklich unserer Natur entspricht rohes Fleisch zu essen.

    Ich kenne keinen der rohe Tiere in "mit bloßen Händen" erlegt und sie, ohne Hilfsmittel, verzehrt. Zudem ist rohes Fleisch schlecht haltbar (bestenfalls kann man es trocknen).

    Ich gehe grundsätzlich davon aus das die Ursprünge des Homo Sapiens in warmen Gegenden liegen, wo er sich ganzjährig aus der Natur mit Früchten, Blättern, Keimlingen und Samen, eventuell ergänzt durch Insekten oder Kleintiere, ernährt hat. Natürlich hat sich der Mensch als sehr anpassungsfähig erwiesen und kommt mit vielem zurecht, aber auf Dauer gesund halte ich den hohen verzehr von Tierischem (egal ob roh oder nicht) nicht. Es übersäuert ja auch stark und unser Darm ist zu lang um tierisches Fett gut zu verdauen. Dazu kommt, das wir gar nicht ernsthaft in der Lage sind rohes Fleisch mit unseren Zähnen zu zerkleinern.


    Aber wer denkt das es ihm gut tut, der soll es machen, ich machen keinen Vorwürfe oder so.

    Ja, wie Du schreibst, eher Kleingetier. Hab ein Video von Gatis gesehen (nimmer online), wo sie nen Frosch gefangen und später gegessen haben. Und in Thailand hab ich das Gleiche live gesehen, allerdings wurde der dann gekocht. Eine Heuschrecke hab ich selber schon "mit bloßen Händen" erlegt. In einer Naturdokusendung hab ich mal nen Förster gesehen, der hat ne Forelle mit bloßen Händen ausm Bach geholt. Im Endeffekt isses in den meisten Gegenden der Welt leichter, was zu erlegen, als eine essbare Frucht zu finden. Letzteres ist stärker von der Jahreszeit abhängig.

  • Was das Habitat und dessen (organisatorischen) Ernährungsmöglichkeiten des Menschen betrifft glaube ich gelesen zu haben (als ich mich for ein paar Jahren intensiver damit befasste), dass Menschen eigentlich eher beim Wasser lebten, also Flüsse bzw. Meer bzw die Kombi davon. Innere Bereiche von Kontinenten ohne Fluss sind eher durch Vertreibung besiedelt worden, so hätte ich es verstanden. Ganz abgesehen von unwirtlicheren Gegenden, wo sich der Mensch (sicher auch mit Kochkost) angepasst hat.


    Wegen der Lebensweise an Flüssen und oder Meer/Kombi glaube ich, dass kleine Fische möglicherweise leichte Beute war. Vor vielen Jahren (erste Rohkost Jahre) sprach ich mal mit jemanden, der einen Opa auf einer Insel in Norddeutschland hat, der Fische nicht nur einlegt, sondern die kleinen Fische auch einfach so (frisch und roh direkt) aß .. so auch der Erzähler, der als Kind mit am Boot war und kleine Fische gleich so (mit Haut und wohl unmerklichen Gräten) aß.

    Dies und sicherlich alles was es pflanzlich weiter gab, so meine persönliche Theorie.

  • Aber um was es mir eigentlich geht ist:

    möchte ich die Frage zur Diskussion stellen, weshalb manche Leut so gut mit einer hauptsächlich auf rohem Tierischem basierenden Kost zurecht kommen, damit sogar am besten fahren, während andere das Zeug in der Menge und täglich nicht runterkriegen würden.


    Ann Vo
    Eating Raw Meat at Disneyland 🥩 | Raw Primal Vlog (youtube.com)

    Bis zu fünf Mahlzeiten pro Tag mit rohem Fleisch, Innereien, Eier!

    Wie kommt es zu dem riesigen Unterschied zum pflanzenbasierten oder omnivoren Ernährungstyp??


    Wenn ich als Beispiel adulte Fische hernehme, wo der eine Fisch den ganzen Tag Algenbelag von Steinen abraspelt, der andere Fisch immer nur Plankton frisst, dann weiß ich fix: das sind zwei unterschiedliche Arten!

    Also, was könnten der oder die Hintergründe sein, dass ein Mensch sich fast nur von Tierischem ernährt und laut Angabe und Optik im Video gesund und fit ist, ein anderer Mensch aber hauptsächlich von gezüchtetem Obst und Gemüse lebt, und das Gleiche behauptet?

    Als Laie würde ich denken, da bestehen deutliche Unterschiede im Verdauungstrakt der beiden Menschen. Oder aber sie sind degeneriert, und können mit einer Nahrungsgruppe eben garnicht gut, spezialisieren sich deshalb auf die andere.

    Oder ist das Rätsel simpler als gedacht, und "Omnivor" bedeutet nicht, dass man alles benötigt, sondern, dass man alles kann?

  • Als Laie würde ich denken, da bestehen deutliche Unterschiede im Verdauungstrakt der beiden Menschen.

    "Deutliche Unterschiede" würde ich nicht gerade sagen, aber ich denke es ist vielfach einfach eine Frage der Gewöhnung "über die Zeit". Der Mensch ist extrem anpassungsfähig und hat auch im Laufe seiner Entwicklung gelernt, mit den unterschiedlichsten Außeneinflüssen und Lebensmitteln, Ernährungsweisen usw. zurecht zu kommen.
    Auch schaden ja bestimmte Schadstoffe dem Einen mehr, dem Anderen weniger bis gar nicht - je nachdem welchen Stoffen er regelmäßig ausgesetzt war und woher er kommt.

    Ein recht einfacher Vergleich ist zum Beispiel die Laktoseintoleranz bei unterschiedlichen Verträglichkeiten: Auch hierbei besteht ja kein grundsätzlicher Unterschied im Verdauungssystem, sondern lediglich in der produzierten Menge bestimmter Enzyme, die diesen Milchzucker normalerweise trennen/spalten würden. Stimmt das Verhältnis, hat derjenige auch keinerlei Probleme mit Laktose/Lactose.
    Das ist weniger eine Frage der Herkunft. Vielleicht (in Ausnahmen) aber insofern doch, dass bei einem bestimmten Menschen in seinem Land wenig bis keine Milchprodukte verzehrt werden und sein Körper sich über Jahre darauf eingestellt hat, er aber später nach Deutschland kam und mit der Konfrontation (z. B. mit Käse) dann nicht zurecht kommt.
    Das würde aber nicht erklären, warum andererseits auch ein deutschstämmiger Mensch mit ebensolchen Vorfahren dieselben Probleme hat, sein Nachbar aber nicht. ;)

    Vergleichbar ist das wiederum vielleicht mit Auffälligkeiten der Trisomie 21. Dabei tritt das Chromosom 21 ein weiteres, unerwünschtes Mal auf und führt bekanntlich zu schweren bis schwersten Beeinträchtigungen und ggf. Missbildungen. Nun betrifft auch das aber nicht alle Menschen, sondern es tritt nur vereinzelt mal auf. WARUM das so ist, darüber kann man lange diskutieren und lange Zeit galt diese Erscheinung als eines der Phänomene in der Medizin. Heute weiß man schon bedeutend mehr darüber.

    Grundsätzlich sind Menschen ja biologisch gleich aufgebaut, müssten sich also in Sachen Ernährung, Lebensweise und auch Krankheiten eigentlich extrem ähnlich sein. Trotzdem gibt es immer wieder Anomalien und auch an regionale Umstände angepasste Organismen. Bestimmte Nationen vertragen beispielsweise auch extrem scharfes Essen im hohen Scoville-Bereich völlig klaglos, während derselbe Grad für West-Europäer ungenießbar wäre und sogar zu medizinischen Problemen führt.
    Nur eine Frage der Gewöhnung? Vielleicht, aber ich glaube eher, dass da eine regionale Anpassung über viele Jahrhunderte stattgefunden hat.
    Auch diese Menschen besitzen eine normale Pankreas wie wir, samt gleichem Magen-Darm-Trakt. Nur eben etwas "angepasst", was Schleimhäute und evtl. das endokrine System angeht.
    Der Mensch stellt sich auf bestimmte Lebensgewohnheiten ein - und reagiert entsprechend im Laufe der Zeit.

    Lieben Gruß

    Jörg


    Sollte tatsächlich mal ein Veganer zu Besuch kommen, mähe ich vorher den Rasen, damit er was zu essen hat. ;)

  • Ja, wobei, bei mir besteht keine Chance mich da ranzugewöhnen. Nach einmal pro Tag könnt ich nicht mehr.


    Interessant übrigens bzgl. dem Scoville-Thema: da spielt ja die Thai- und Lao-Küche ganz oben mit. Dabei gibts Chili dort erst seit 12 Generationen, wenn überhaupt. Stammt ja aus Südamerika.

  • Oh ja, gerade die Thai-Küche kann da SEHR heftig sein! Ich erinnere mich an meine erste Erfahrung in einem Restaurant: Obwohl ich selber generell auch gerne scharf esse und da vergleichsweise viel ab kann (wenn die Meisten hier von "Achtung, scharf!" sprechen, kann ich nur schmunzeln :D ), wurde ich damals dort vor extremer Schärfe gewarnt. Und hatte tatsächlich dann die Erwartung, dass da jetzt der absolute Hammer kommt.
    Aber nix... ich dachte ich esse eine normale deutsche Vorspeise und war fast schon enttäuscht.
    Aber DANN kam nach einigen Sekunden der totale Hammer! :D die "Thai-Schärfe" ist der totale Spätzünder, ähnlich wie der Wodka in Sachen Alkohol-Wirkung. Erst merkste länger gar nix.... aber DANN dafür umso heftiger....

    Lieben Gruß

    Jörg


    Sollte tatsächlich mal ein Veganer zu Besuch kommen, mähe ich vorher den Rasen, damit er was zu essen hat. ;)

  • Bzgl. dem oben erwähnten Gatis aka Goatis: Den kann man wohl aus der Liste streichen. Hab Dokus von Anderen über ihn gefunden. Er ist wohl psychisch schwerst daneben. Auf youtube bei Morta Della zB gut dokumentiert. Aber besser garnicht anschauen! Einfach nur krank. Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung <X

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