Rohkost Literatur versus vegane Rohkost Propaganda

  • Grüß euch ihr Lieben!


    Dieser Beitrag dient nur dazu, weil ich mal Dampf ablassen will über meinen Unmut. Kürzlich habe ich mal wieder ein neu erschienenes Rohkost Buch gekauft, einfach weil ich mir denke - auf ein Buch mehr oder weniger kommt es nicht an. Vielleicht werde ich positiv überrascht. Vielleicht mal neuere Texte wie sie in Amerika seit einiger Zeit erscheinen, auch in deutscher Sprache.
    Ich bin einfach absolut konsterniert, wie weiterhin vegane Rohkost Propaganda großartig geschrieben wird.


    Die Zeit dazu mehr zu zitieren nehme ich mir nicht, aber einen Absatz als Beispiel:


    Zitat

    [...]Hochwertige pflanzliche Proteine - Das alte Argument, dass rohe pflanzliche Lebensmittel nicht genügend Protein anbieten und dass Proteine kombiniert weden müssen, ist überholt. Wenn Sie Lebensmittel kochen, gerinnen die Proteine und werden denaturiert, so dass es extrem schwierig für den Körper wird, sie zu verarbeiten. Grünes Blattgemüse, Mandeln, Kürbiskerne und Früchte z.B. liefern sehr hochwertige Proteine für den örper. Von den 22 essentiellen Aminosäuren nimmt man an, dass 8 von außen kommen müssen. Diese sind leicht mit rohen pflanzlichen Lebensmitteln erhältlich. Wilde, vegetarisch lebende Tiere haben keine Schwierigkeiten, hochwertige Proteinquellen zu finden, weil sie ihr Protein nicht durch Kochen beschädigen.


    Rohe Fette - wie Avocado, fette Früchte, Nüsse und Samen versorgen den Körper mit essentiellen Fettsäuren, Vitamin E, Mineralstoffen, Antioxidantien etc. Selbst "fettfreie" Früchte enthalten etwas Fett. Diese nähren den Körper, erhöhen die Flexibilität und verbessern die Gehrinfunktion (das Gehirn besteht zu 60 % aus Fett). [...]


    Ich will gar nicht ausführen ... alleine schon dass "wilde, vegetarisch lebende Tiere" einen Pansen oder viel längeren Blinddarm oder ähnliches besitzen, zum Teil laufend essen und die Omega 3 Fettsäuren Zufuhr wohl kaum ausschließlich mit den oben genannten Lebenmitteln funktioniert, sei an dieser Stelle als Hinweis genannt.


    Jedes Mal das selbe .. nur manche Autoren sind so weit, hier der Realität ins Auge zu blicken! Ich schreibe hier nicht, um welches Buch das 2014 erschien, es sich bei obigen Zitat handelt. Lieber erwähne ich an dieser Stelle das Buch "Raw Food Controversies, How to avoid common mistakes that may sabotage your health". Wer absolut kein Englisch kann - es ist wirklich schön einfach geschrieben, dem übersetze ich bei Fragen zu gewissen Themen gerne auch einen Text daraus. Auch wenn er nicht mehr - wie viele Ex-Roh-Veganer - 100 % roh ißt, so schweigt er zumindest nicht wie es frühere taten sondern schult so wie andere jene, die über den veganen Tellerrand weiterblicken wollen. Auch die instinktive Ernährung bekommt ihr Fett ab oder die Beobachtungen zu anderen Rohkost "Gurus".


    Angesichts des eben in die Hand genommenen Buches bin ich wirklich heilfroh, dass ich früher kaum Ernährungsbücher las. Wer weiß, welche Frösche da in meinem Gehirn herumgespuckt hätten! Dass ich so einfach essen sollte wie möglich, war mir schon vor der Rohkost Umstellung bekannt. Schweinefleisch tabu, ebenso Milch und Getreide und vieles mehr. Die Heilwirkung die Anfangs eintritt erfolgt ja meist auch einfach daraus, dass fürs erste einmal ungeeignete, reizende Lebensmittel wegfallen. Bei mir reichte es danach, einfach nicht mehr zu erwärmen! Alles war weg!


    In der Technik wäre solch eine Taktik gar nicht möglich: Einem Buch, in dem stünde, der Strom käme aus der Steckdose, würde wohl kaum jemand glauben. Und ein Buch, in dem stünde, eine "Wenn" Programmierung würde nur einmal, also nicht in Kaskade funktionieren, auch nicht.
    Da kostet ein gutes Buch auch mal bei EUR 150 - 200.


    Nichts habe ich einzuwenden, wenn das ganze real gesehen wird. So wenig tierisches wie möglich von mir aus (es reicht schon seit langem nicht für alle, egal was es an Tierischem sein soll), aber muss es immer die Holzstock-Methode sein, offensichtlich in der Vermutung, dass die Leser schließlich mit schlechtem Gewissen "heimlich" dann doch zum Käse greifen???


    Ich glaube, das war nun wirklich das letzte Buch, das ich mir aus dieser Richtung in der Hoffnung, es werde besser, gekauft habe.
    Nein danke. Genug!

  • Hallo ihr Lieben,


    darf ich das Thema Rohkost-Literatur nochmal aufgreifen? Habt ihr irgendwo eine Literaturliste oder so, welche empfehlenswert sind? Und welche absolut Schrott? Ich habe diverse Bücher, wobei ich meistens nur an den Rezepten interessiert bin. Aber ein Buch mit Hintergrundinfos und so, wäre auch mal nicht schlecht *smile*


    Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich deines, Angelika, noch nicht gelesen habe, aber es steht auf meiner Amazon-Wunschliste ganz oben:huhuuu:

  • Hallo Ishani,


    ich bin eben von meinem Urlaub zurück und kann dir aus vollstem Herzen sagen: Wenn du nur an Rezepten interessiert bist, ist das alles harmlos. Rohkost-Rezeptbücher gibt es "wie Sand am Meer" und nachdem man bei Rezeptbüchern ja ohnehin zuerst mal bei den Zutaten liest, ob es für einen selbst interessant ist, wählt man ohnehin das, was einem gerade ins Konzept paßt und macht kein Dogma draus.


    In meinem Buch sind auch Rezepte darin, insbesondere auf Wunsch des Verlages, weil ohne Rezepte läßt sich kaum ein Ernährungsbuch verkaufen. Dabei leg(t)e ich allerdings größten Wert auf die Verwendung von frischen Lebensmitteln. Also selbstgemachte Kokosraspel wie auch Kokosmilch aus frischen Kokosnüssen und nicht gerade die Verwendung von fertigen Ölen oder Musen, die einige Nachteile haben, wie sie auch in der Kochkost-Bequemlichkeits-Kost zu finden sind (Stichwort Convenience-Food: http://de.wikipedia.org/wiki/Convenience_Food)


    Auf dem Rohkost-Markt gibt es betreffend Convenience/Bequemlichkeits-Food neben fertigen Nuss-Musen auch Fertig-Rohkost-Suppen, Schokoladen und vielerlei anderes.


    Grundsätzlich empfehle ich eher so einfach wie möglich zu essen und nicht zu mischen. Natürlich kann es aber für Familie und ab und zu durchaus interessant sein. Gewohnheits-Mischungen sollte man allerdings immer wieder auch betreffend der einzelnen Bestandteile prüfen, ob sie weiterhin wirklich gut für einen sind. Ich wechsle meine Lebensmittel immer mit den Jahreszeiten ab, das passiert von ganz alleine.
    Manches ist auch gut zur Haltbarmachung, wie Fruchtleder aus Wildfrüchten etc für den Winter oder Fermentation von Gemüse zur besseren Verdauung.



    Besonders spannend finden viele die Rohkost-Küche vor allem am Anfang, für erwachsene Gäste und ggf für Kinder. Kinder sind hier allerdings sehr kritisch, hier ist eine Mono-Mango oft beliebter als eine Mischung daraus, nur um mehr Masse daraus zu machen.


    - - -


    Da ich gerade Theorie-Bücher gelesen habe, teile ich dir meine Ansicht anhand meiner persönlichen Erfahrung mit:


    In meinem Urlaub habe ich das Buch "Allergien müssen nicht sein!" von Dr. med. M. O, Bruker zu Gemüte geführt, und wie ich nun las wird darin die Mandelmilch für Säuglinge empfohlen (Seite 55). Vermutlich nicht das einzige Buch in der Richtung, aber sicher eines der typischen grundlegenden. Inzwischen weiß man, dass das gar nicht gut ist für Säuglinge. Und auch, wenn steht, dass Muttermilch das Beste ist, ist es noch lange nicht gut, Mandelmilch als Ersatz statt Kuhmilch zu empfehlen. Da gibt es sicher besser Möglichkeiten als Mandelmilch! (Omega 3 Fettsäuren fast nicht vorhanden, kein DHA, Vorstufe Blausäure enthalten, vieles fehlt einfach usw)


    Mein Sohn hat das Zeug als Kleinstkind jedenfalls ausgespuckt nach einem Versuch und sofort wortwörtlich wieder zur Mutterbrust gegriffen. Fläschchen sah interessant aus, war aber ein Griff ins *räusper* für ihn. Frische Demeter Kuhmilch hatte er bei einem späteren Besuch (da war er älter) allerdings auch gleich wieder erbrochen. Vielleicht hatte er es in seinem Durst auch zu schnell runtergetrunken. Jedenfalls starb schon ein Baby den dem konsequent durchgeführten Versuch dessen Mutter es mit Mandelmilch zu versorgen mangels Muttermilch.


    Dann habe ich mir noch das Buch "Neurodermitis natürlich heilen" von Joachim Bernd Vollmer angesehen. Das Buch ist kein Rohkost-Buch, geht aber wohl auch ggf von einer möglichst natürlichen Ernährung aus. Darin wird in einer Erklärung, dass Früchte nicht zu Alkohol werden würden in Darm vermittelt, dass eben mangels Gärbottich keine Promillegrenze für Vegetarier erforderlich wäre. Das ist zwar witzig geschrieben, allerdings geht es bei der Überdosierung von Fruchtzucker auch aus natürlichen Früchten eher darum, dass Fruchtzucker anders als Traubenzucker in der Leber durch Enzyme eben in Traubenzucker umgewandelt werden müssen. Und deswegen wächst auch hier die Leber "mit ihren Aufgaben" so wie bei Alkohol. Sonst fühlte ich mich in dem Buch als Leser mit Neurodermitis etwas verarscht, wenn er davon ausgeht, dass Animositäten, also die erforderliche dauerhafte Weiterbildung im beruflichen wie auch privaten Leben deswegen zu Neurodermitis führen könnte, weil man sich innerlich gegen diesen Druck wie auch anderen psychischen/seelischen Druck wehren würde.


    Meiner Erfahrung und auch Berichten anderer nach bewirkt eine angepaßte Ernährung ein "ruhiger werden". Wird man von anderen Menschen oder Umständen unter Druck gesetzt, kann dies zu Schüben führen, doch je gefestigter die Ernährung ist und der Druck nicht zu Entgleisungen in der Ernährung führt, entzieht man sich dem eher als daran zugrunde zu gehen. Man wird phlegmatischer, tut was dagegen oder geht eben. Je nach dem, was sinnvoller ist.


    Am fiesesten fand ich vor Jahren ein Buch das behauptete, dass die Krankheit eigentlich von der Seele komme. Ich glaube, das Buch hat mich noch mehr krank gemacht, weil ich an der falschen Seite suchte einige Zeit lang.
    Eines ist aber sicher gut: In sich zu gehen, was ist jetzt wirklich für einen wichtig. Und manchmal ist es gut, einen Mentor zu haben, der mehr Lebenserfahrung hat als man selbst. Das können auch mehrere Laien sein. Das ist dann allerdings manchmal etwas tückisch, weil man nicht weiß, ob so eine Person nicht eher von sich selbst spricht. Bei mir waren es ein paar professionelle Mentoren, nicht unbedingt jene aus der pathologischen Abteilung. Diese sind darauf geschult, möglichst nicht von sich auf andere zu schließen - wobei das natürlich auch nie ganz auszuhebeln ist. ABER: Lebensweisheit hilft immer wieder, durchaus auch wenn es mal nicht aus der eigenen Familie kommt.


    Weiters las ich ein Buch in dem es auch um Neurodermitis geht: "Neurodermitis - Atopisches Ekzem" von Johannes Ring (Thieme Verlag, eher medizinisch). Das fand ich wirklich sehr gut, zumal ich in den Bilder mich selber früher erkannte. Was ich überwunden habe. Würde ich nämlich nicht so essen wie ich es mache, sähe ich weiterhin so aus und würde weiterhin so leiden. Und da zitiere ich einen Absatz, der nicht nur für das Thema Neurodermitis gilt (Seite 153/154):


    Zitat

    Durch die zunehmende Spezialisierung und Technisierung der Medizin, verbunden mit der immer weniger werdenden Zeit, die Ärzte für den einzelnen Patienten zur Verfügung haben, entsteht eine Sehnsucht nach einem harmonischen Weltbild, in dem Krankheit und GEsundheit des "ganzen Menschen" in Zusammenschau gesehen werden in der romantischen Vorstellung einer Einheit von "Seele und Körper", in der sich der Mensch als Bestandteil von Natur und Religion sah. Krankheit wird als Störung der "ursprünglichen harmonischen Welt" gesehen und biologische Abläufe weltanschaulich oder religiös interpretiert.
    Es gilt die alte Erfahrung: Die "alternative" Medizin von heute ist die Schulmedizin der vergangenen Jahrhunderte. Durchaus berechtigte und interessante Gedanken werden mit Methoden verknüpft, die überholt sind.
    Diese diffusen irrationalen Gefühle werden heute - besonders trickreich - mit moderner Technik verbunden, sodass dem Patienten eine Schein-Wissenschaftlichkeit vorgegaukelt wird [...].


    Das sehe ich als nur allzu wahr und musste ich auch vielfach schon vor meiner Rohkost-Umstellung erfahren. Damit möchte ich hier aber jetzt nicht langweilen.


    - - -


    Zurück zu den Rohkost-Rezeptbüchern. Also eines, das den Nachteil hat, dass es mega-viele Pulverchen und Tricks anwendet, auch diese Pseudo-Rohkost-Algen-Nudeln (die Kochköstler in Entzücken fallen lassen können) ist das von Kirstin Knufmann.
    Sie hat ja selbst einen Rohkost-Shop, in dem auch speziellere Zutaten verkauft werden, die Karamell-Geschmack haben usw. Manches gibt es wohl nicht in riesigen Mengen. Irish Moss/Moos finde ich da eine gute Sache, die nicht allzu verarbeitet ist. Kalorinreduziertere Desserts statt Nuss-Bomben kann man daraus machen (zeigt auch Julian Kutos).
    Aus vielen Rezepten hat sie ein Rezepte-Buch gemacht, mit dem man durchaus auf die Schnelle Kochköstler beeindrucken kann: http://www.pureraw.de/epages/e…w/Products/CV_RawKnufmann
    Dieses Buch hat den Vorteil, dass man bei ihr auch die die genannten exotischen Zutaten bekommen kann, nämlich bei ihr. Bei übersetzten Büchern aus USA ist das eher schwierig. Und es ist nicht alles gleich nur mit Mandelmus als Basis wie häufig sonst.


    Grundsätzlich ist zu vielen Produkten von Rohkost-Versendern zu sagen, dass nicht alles wirklich "Rohkost" ist, wo "Rohkost" drauf steht. Manche Versender wie Keimling verkaufen auch überhaupt gleich pasteurisierte Produkte (Manche Säfte zum Beispiel - im Sinne von Vitalkost, ergänzend zu Rohkost).
    Zuletzt hatte ich nach weit über 10 Jahren Rohkostpraxis ja den Edelstahl-Exalibur dort bestellt und dachte mir - jetzt kaufe ich auch einmal dieses Fertig-Mandelmus von Urs Hochstrasser. Eine Rohköstlerin sagte mir mal vor Jahren, dass die Methode nicht ganz roh sei, wie die Mandeln enthäutet werden würden. Sie würde wegen ihres Urteils als zu pingelig benannt werden.


    In der mitgelieferten Rezeptbroschüre steht:

    Zitat

    [...] Hierfür werden ganze Bio-Mandeln zunächst geschält. Dabei wird die Haut so kurz und gekonnt blanchiert, dass die äußere Mandelschicht nie über 40 °C erhitzt wird und die ganze Mandel im Kern bei Zimmertemperatur bleibt. [...]


    Abgesehen davon, dass "Bio-Mandeln" von sich aus meist erhitzt sind, was man auch herausschmecken kann, verstehe ich nun, wie es dazu kommen kann, dass man von dem schlussendlich hergestellten Mus sehr viel regelmässig verwenden kann, ohne dass es wie bei frischen Mandeln schnell mal am Gaumen kratzt.
    Dieses Mandelmus oder auch selbstgemachte (meist zu stark erhitzte) Mandelmuse war (und ist) sein Jahren um nicht zu sagen Jahrzehnten eine starke Säule der Gourmet-Rohkost Bewegung. Da es so gut wie keine Omega 3 Fettsäuren enthält, hält es auch sehr lange.


    Und dann gibt es natürlich noch eine Menge an Vertragsautoren verschiedener Verlage, die Bücher zu jedem Thema rausgeben oder ambitionierte RohköstlerInnen, die ihre Rezepte u.a. als PDF via Internet verkaufen.
    Lisa von Rohtopia zum Beispiel: http://www.rohtopia.com/de/


    Gut finde ich auch, was Julian Kutos zeigt. Er verwendet zwar nicht immer Rohkost-Qualität bei den Workshops - aus Kostengründen oder auch absichtlich für den Kochkost-Geschmackseffekt wie in der Branche üblich, dafür aber doch auch bevorzugt frische Lebensmittel und weniger die Pulver/Fertigprodukte, wie es sich für einen Koch gehört.
    Zumindest, soweit ich es sah, als er in meinem Haus einen Workshop für Gäste machte. Er ist kein 100 %iger Rohköstler, wie es meist Gourmet-Rohkost-Köche nicht sind
    ABER die Technik und Tricks zeigt er wirklich beherzt und nach allen Regeln der Kunst. Für manche ist so ein Kurs interessanter als ein Buch.
    Nach eigenen Maßstäben kann man ja variieren, soweit man möchte. Hier ist seine Seite: http://www.juliankutos.com/workshops/


    Letztes Jahr habe ich von dem erwähnten Workshop ein Kurzvideo mit Videosequenzen zusammengestellt:


    <iframe width="560" height="315" src="//www.youtube.com/embed/xhavP06sRHc" frameborder="0" allowfullscreen></iframe>


    Betreffend der Bücher zu Rohkost-Rezepten wie auch der Vorträge dazu würde ich angebliche erwiesene Theorien eher nicht so ernst nehmen, da auch sie meist davon beeinflusst werden, was eben oben rot geschriebenes Zitat aussagt.
    Die Anregungen zur Gourmet-Rohkost können aber ganz nett sein.


    Wäre ich (und andere) mit den Rohkost-Theorie-Büchern zufrieden gewesen, die am Markt waren, hätte ich kein eigenes geschrieben. Ich möchte ja nichts machen, das es schon gibt. Ursprünglich hätte es ja gleich der Roman werden sollen, an dem ich gerade schreibe, doch einige RohköstlerInnen ermutigten mich, lieber zuerst ein Sachbuch zu schreiben, da man "bei meinen Treffen mehr lerne als bei einem Workshop bei anderen" um es wörtlich zu zitieren. Daran änderte sich auch nichts, als ich vorschlug, zu jedem Romankapitel einen Theorieabschnitt zu hängen. So wurde das Buch eben sehr theoretisch und intensiv. Viele nehmen es auch als Nachschlage-Buch für immer wieder mal reinschauen. Jedenfalls ist es dichte Information.


    Aber ich kann jetzt schon sagen .. inzwischen .. dafür wird der Roman eher unterhaltsam-kurzweilig, auch unterflochten mit Wissen (wie ich gerne Romane mag), das manches Aha-Erlebnis erzeugen wird. Nicht nur betreffend Ernährungstheorien.


    Und sonst .. lies was dir Spaß macht. Wir können auch gerne hier über Bücher und deren Inhalte diskutieren, ggf jeweils in einem eigenen Thema. Wenn mehrere zusammenkommen, erstelle ich eine eigene Rubrik.


    Liebe Grüße
    Angelika

  • Guten Morgen, Angelika und lieben Dank für deine ausführliche Antwort:-)


    Was Krankheiten angeht, habe ich eh meine eigene Meinung;-) Da sind wir uns glaube ich ziemlich uneins*grins* Aber darum gehts ja hier auch nicht, sondern um Rohkost:-)


    Das erste Buch, was ich über Rohkost gelsen habe (das ist aber schon einige Jahre her) war "Kraftquelle Rohkost" von Leslie und Susannah Kenton. Ich fand das damals total inspirierend und auch wissenschaftlich funidert. Ich habs mir jetzt nochmal nachbestellt (gibt es bei amazon leider nurnoch gebraucht), weil ich es damals dummerweise (wie meine anderen Bücher auch) weggeworfen hatte, nachdem meine erster Rohkost-Versuch gescheitert war.


    P.S. Angelika, ist eigentlich von deinem Buch eine Kindle-Version in Planung? Würde mich sehr freuen:-)

    Einmal editiert, zuletzt von Ishani ()

  • Guten Morgen, Angelika und lieben Dank für deine ausführliche Antwort:-)


    Was Krankheiten angeht, habe ich eh meine eigene Meinung;-) Da sind wir uns glaube ich ziemlich uneins*grins* Aber darum gehts ja hier auch nicht, sondern um Rohkost:-)


    Da machst du mich aber neugierig.
    Ich habe zu Krankheiten eigentlich nur folgende Meinung: Sie dürfen mir gestohlen bleiben.


    Zitat

    P.S. Angelika, ist eigentlich von deinem Buch eine Kindle-Version in Planung? Würde mich sehr freuen:-)


    Eine Kindle-Version ist soweit ich weiß nicht geplant vom Verlag her, aber ich glaube dass sich ein Sachbuch dazu nicht so gut eignet. Bei einem Roman ist das evntl eher interessant, keine Ahnung. Ich werde es aber weitergeben.


    LG
    Angelika

  • Da machst du mich aber neugierig.


    Naja, ich glaube nicht an die Götter in weiß. Ich habe am eigenen Leib erfahren, wie hilflos die Medizin eigentlich gegenüber Krankheiten ist, vor allem bei chronischen Krankheiten. Und das trotz all der Fortschritten, die in der Medizin derzeit gemacht werden. Eigentlich ist es ein Fischen im Trüben, mit ab un zu mal einem Anglererfolg;-) Die Medizin hat den Blick aufs Große Ganze verloren und verliert sich in immer kleineren Bereichen und weiß gar nicht mehr, dass jeder noch so kleine Bereich, in dem man herumpfuscht, das Große Ganze (nämlich den ganzen Körper) beeinflusst.


    Ich glaube außerdem, dass jede Krankheit nicht einfach so aus dem Nichts entsteht, sondern dass es eine Ursache dafür gibt. Und die liegt oft viel, viel tiefer, als es offensichtlich scheint. Und wenn man diese Ursache findet und abstellt, dass dann JEDE Krankheit heilbar ist, und zwar ohne Schulmedizin;-) Aber die Schulmedizin macht sich noch nicht einmal mehr die Mühe, die wirkliche Ursache von Krankheiten zu erforschen (in meiner Krankheit steckt das Wort "idiopathisch", was Laienhaft übersetzt so viel bedeutet wie "keine Ahnung, wo das herkommt").


    Mit diesem Ansatz konnte ich z.B. meine Nickelallergie heilen. Einfach so, von einer Sekunde auf die andere. Klingt unglaubwürdig? Ja, das tut es, weil man uns etwas anderes beigebracht hat. Aber es funktioniert, wie ich erfahren durfte. :)


    An der Heilung meiner Krankheit "arbeite" ich noch. Ein Teil davon ist auch die Rohkost. Aber der meiste Teil besteht daraus herauszufinden, warum sich mein Immunsystem gegen den eigenen Körper gerichtet hat.


    Das war jetzt die absoute mini-kurz-Version;-)

  • Naja, wir sind schon selbst die Götter, die sich um ihren Tempel kümmern müssen. Manche schaffen es nicht, und dann erleichtert ihnen zuerst einmal Symptombekämpfung das Leben.
    Da besteht immer noch die Chance, den Besen selbst wieder in die Hand zu nehmen.
    Für manches aber braucht man wieder einen wirklichen Handwerker, nicht jeder kann sich einen Wasserhahn selbst installieren, ohne dass der Tempel unter Wasser steht im Anschluss.


    Wie äußerte sich deine Nickelallergie?


    Allergie ist ja auch so ein Wort, dass man eben nicht weiß, warum. Aber ich finde, man muss nicht immer wissen, warum. Manchmal ist das Annehmen einer Situation auch die Lösung.
    Und das Entdecken mancher Vorteile, die sich aus manchen Unverträglichkeiten und Allergien ergeben.
    Erst gestern hörte ich wie mir jemand sagte, er/sie leide an dies und jenem, konsumiert Milchprodukte usw.
    Also mich wundert es nicht, ich hätte auch diese oder andere Probleme damit.
    Manche Menschen wollen etwas einfach nicht wahr haben.


    Oder man testet dies oder jenes. Meint, es geht vielleicht weniger "radikal".
    Aber ich glaube, wenn der Körper einmal gemerkt hat, wie es noch geht, mag er vieles nicht mehr so wirklich.


    Aufgrund meines Urlaubes kam es, dass ich etwas, das unter "Rohkostqualität" verkauft wird, gar nicht konsumierte. Ich hatte es nicht mit bzw auch keinen Bedarf.
    Ohnehin etwas, das ich schon einmal als nicht passend für mich gemerkt hatte.
    Aber Faulheit gepaart mit Zeitdruck ist halt ein eigener Hund.
    Und siehe da, es verschwand auch gleich ein Symptom das ich mir dachte, es liegt vielleicht eher auch an etwas anderem.
    War es aber nicht.


    Und ganz ehrlich: Ich trauere dem Sch* nicht eine Sekunde nach und ich denke mir auch nicht, blöd dass ich das nicht vertrage. GUT ist es, das ich den Krempel erst gar nicht mehr kaufe!

  • Ja, da hast du schon Recht. Es kann erstmal sinnvoll sein, ein Symptom zu lindern, damit man sich dann selber um seine Heilung kümmern kann;-) Auch das habe ich genau so erlebt. Ich bin auch keinesfalls ein Gegner der Schulmedizin. Ich denke, ich bin da einfach realistisch. Und ich gebe meine Eigenverantwortung nicht ab, sobald ich eine Arztpraxis betrete, sondern kümmere mich selber um das, was ich brauche, um gesund zu werden. Manchmal bedarf es da erstmal der Bekämpfung des Symptoms.



    Wie äußerte sich deine Nickelallergie?


    Es war eine Kontaktallergie. Heftig juckender, blasiger Ausschlag. Sei es beim Schlüssel, den ich als Kind um den Hals unter der Kleidung trug, Gürtelschnallen oder Modeschmuck.


    Ja, manchmal hat ein Symptom auch einene Vorteil für uns. Ich bin sogar so dreist und behaupte, ein Symptom hat IMMER auch einen Vorteil, auch wenn wir ihn nicht sehen oder nicht sehen wollen.


    Jetzt gerade z.B. habe ich heftiges Sodbrennen und Magenschmerzen. Seit gestern. Und was war gestern? Ich habe eine Kollegin vor die Nase gesetzt bekommen, die ich nicht ausstehen kann und die als erste Amtshandlung erstmal mein komplettes Büro umräumen wollte. Und das bereitet mir nicht nur im übertragenen Sinne Magenschmerzen...

  • Ich denke, ich bin da einfach realistisch. Und ich gebe meine Eigenverantwortung nicht ab, sobald ich eine Arztpraxis betrete, sondern kümmere mich selber um das, was ich brauche, um gesund zu werden. Manchmal bedarf es da erstmal der Bekämpfung des Symptoms.


    Das sehe ich genau so. Manchmal bedarf es einer Realisation, einer Gewahrwerdung, dass ein Symptom durch unveränderte Lebensweise durchaus stärker wird und es nicht unendlich stärkere Medikamente gibt. Wo eine Wirkung ist, ist dann auch eine - meist unerwünschte - Nebenwirkung.


    Deshalb kann man bei vielem die Eigenverantwortung als größte Hilfe zur Abhilfe sehen. Manche wissen aber nicht, wo sie ansetzen sollen.
    Manche wissen nicht, wie konsequent sie sein müssen. Oder sie wollen es nicht, weil ihnen etwas anderes mehr Wert ist. Ja, manche sind gegenüber der Gesellschaft sogar eher fahrlässig bzw nützen das System eben in dieser Weise, weil das System sie auch in diese Lage bringt.


    Wie auch immer. Ich denke, unsere Einstellung zur Medizin scheint nicht allzu gegenläufig zu sein.


    LG
    Angelika


  • Das erste Buch, was ich über Rohkost gelsen habe (das ist aber schon einige Jahre her) war "Kraftquelle Rohkost" von Leslie und Susannah Kenton. Ich fand das damals total inspirierend und auch wissenschaftlich funidert. Ich habs mir jetzt nochmal nachbestellt (gibt es bei amazon leider nurnoch gebraucht), weil ich es damals dummerweise (wie meine anderen Bücher auch) weggeworfen hatte, nachdem meine erster Rohkost-Versuch gescheitert war.


    Hallo Ishani,


    du hattest mich neugierig gemacht und ich habe mir das Buch angesehen. Es ist wirklich schon ein etwas älteres Buch - meines ist eine Erstausgabe von 1984. Für jene Zeit war es sicher inspirierend und ist es, sofern erhältlich sicher auch heute noch, meist nicht so auf Konsum von speziellen Geräten und angeblichen Rohkost-Nahrungsmitteln ausgerichtet wie neuere Bücher es häufig sind. Hinten sind einige Rezepte, die auch ganz so wie es früher üblich war gedruckt - also relativ einfach, mit Keimlingen und frischen Zutaten. Auch ganz typisch, nicht zu extrem vegan, denn auch Honig wird verwendet. Diese Sirupe waren da wohl noch nicht erhältlich. Auch Joghurtherstellung aus Tiermilch mit Fermentationsstarter werden betreffend Selbstherstellung beschrieben (Info von mir: Diese Mikroorganismen sind nur in wärmeren Ländern auch in der Luft). Ja sogar Käse wird als Zutat verwendet. Tofu als Alternative auch, der ist natürlich nicht roh. Manches ist natürlich auch veraltet darin, aber aufgrund des praktischen Fokuses, auch gesellschaftlich und betreffend Körperbewegung und -pflege, hält sich das stark in Grenzen. Es ist tatsächlich eher eine Art Motivationsbuch ohne zu stark mit Märchen aufzutischen. Witzig finde ich, dass Gemüsebullionpulver immer wieder mal wo vorkommen. Aufgrund von wenig Zeit habe ich das Buch nur quergelesen, bedanke mich aber für den Buchtipp, da es wieder einmal eines ist, das eher omnivor ist, und nicht wie neuere oft mit Kopf-Patsch-Märchen voll. Derzeit wirklich erholsam ..


    Zitat von Ishani

    P.S. Angelika, ist eigentlich von deinem Buch eine Kindle-Version in Planung? Würde mich sehr freuen:-)


    Inzwischen habe ich hierzu Antwort vom Verlag bekommen. Der Verlag sagt, dass Sachbücher nur zu sehr geringem Marktanteil als Kindle-Version angeboten werden. Das könnte sich allerdings in der nächsten Zeit auch ändern. Falls sich der Sachbuchanteil bei Kindle stark erhöht, wird mein Buch lt. Verlag eines der ersten sein, die auch so herauskommen. Vom Gefühl her denke ich, dass viele gerne einen Roman auf Kindle lesen, aber bei Sachbuch hat man glaube ich durchaus gerne ein Buch. Wir werden sehen, wie sich das entwickeln wird generell. Mein Roman wird vmtl auch auf Kindle eher möglich sein, aber das dauert ja noch, da ich ihn ja gerade erst schreibe. ;)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!