All you need is love, Rohkost und Drogen

  • Grüß euch!


    Per Interesse habe ich mir eben den Film "The Substance" angesehen. Es ist ein Film mit deutschen Untertiteln, zum Teil auch deutsch gesprochen.
    Ich bin auf das Thema gekommen, weil mir über die Jahre aufgefallen ist, dass manche Rohköstler, die psychische Probleme haben, häufig mit der Rohkostpraxis Probleme haben.
    Dabei geht es dann meist um schwerwiegende Erinnerungen zum Beispiel aus der Kindheit, oft sehr tragisch.
    Sie kommen dann auf und deprimieren.
    Der Rohköstler fühlt sich dem schutzlos ausgeliefert und ißt dann ggf wieder Kochkost, um sich zu beruhigen.


    Bei der "Substance" geht es um ein Mutterkornalkaloid, namentlich LSD, das zu einer Zeit (der Hippies) auch verwendet wurde.
    Jene, die glücklich waren, erlebten glückliche, mitunter lange glückliche Momente.
    Jene, die tiefes Leid in sich trugen, erlebten diese in ihren Visionen wieder. Dem Entdecker Albert Hofmann war das klar und er empfahl auch eine Begleitung, nachdem nach und nach die Wirkungsweise erkannt wurde.
    Außerdem mußte man sich vorbereiten, gewisse Dinge durfte man nicht davor essen/trinken (Alkohol etc.)
    Mit jeder Sitzung aber wurde verarbeitet und die Menschen wurden entspannter, glücklich(er).


    Ein Abnehmer der Substanz wollte unabhängig sein und fing an, selbst zu produzieren.
    Er spendete auch für Vietnam, dass viele das potentielle Gefühl der Liebe erleben. Gegen Krieg sind.
    Doch:
    Der Massengebrauch bewirkte schließlich dass viele leidvolle Menschen unbegleitet in Trance gingen, die in Krankenhäusern landeten. Was für die Politik ein sehr gutes Argument war, den Gebrauch davon zu verbieten.


    In meinem Buch habe ich auch psychisch wirksame Stoffe angesprochen, jedoch natürlich nichts über Drogengebrauch.
    Ein Rohköstler braucht dies ja nicht.


    Aus Amerika erfuhr ich vor Jahren, dass dort der Gebrauch von z.B. Hanf durchaus auch bei Rohköstlern beliebt ist.


    Ein vermeindlich witziger Dialog, den ich einmal irgendwo im englischen Internet las (und nicht nur einmal oder an einer Stelle) war: Ein Rohköstler kam zum anderen und teilte ihm mit, dass er nicht wie die anderen froh und glücklich sei.
    Da sagte der Andere: Herzlich willkommen im Rohkostland, leg Metal Musik auf (ggf die ganz harte) und du wirst dich besser fühlen.


    Auf der anderen Seite gibt es aber eben auch jene, denen diese Musik gar nicht zusagt. Die sanfte Musik mögen.
    Nun könnte man über Musikgeschmack schreiben.
    Doch ich denke .. oder glaube zu fühlen .. dass da doch die Psyche dahintersteckt.


    Durch die Musik kann der Groll der durch die Rohkost wieder vorkommt, der nicht mehr gedämpft wird, eher verarbeitet werden.
    Ich glaube allerdings, dass das bei manchen immer noch dann eher brodelt und länger nicht zum Abschluß kommt.
    Rohkost kann schon auch auf eine Weise high machen. Allerdings eben auch depressiv. Dann wird eben wieder etwas anderes mit Maillardmolekülen (...) genommen.


    Bernd Bieder hat in seinem Buch über die verbotene Therapie geschrieben, dass ihm den Text jemand gegeben habe der mitbekommen habe, dass er sich eher natürlich ernährt und zufällig ähnliche Erlebnisse gehabt habe.
    Es ist vielleicht kein Zufall, dass er dieses Buch veröffentlichen wollte.


    Für jene Menschen, die leidvolle Erlebnisse hatten ist Rohkost vielleicht nicht so leicht machbar.
    Ein mir naher Verwandter wurde zu einer Psychotherapie geschickt und er erzählte dort alles mögliche. Eine nahe andere Verwandte (psychologische Ausbildung) sagte mir, dass sie den Eindruck hatte, dass es die Probleme eher aufrüttelt und er dann nicht wisse was er damit tun soll. Wegen meiner Neurodermitis war ich auch einmal in psychotherapeutischer Behandlung. Da hatte ich auch zu erzählen und fand nach einigen Monaten, dass dies nichts brachte.
    Der nahe Verwandte ging schließlich zu einem Schamenen. Der konnte ihm anscheinend helfen. Ich kann ihn nicht mehr fragen, doch waren sein Geist danach tatsächlich aufgehellter bis zu seinem Tod.


    Auch ich hatte leidvolle Erfahrungen. Am Anfang der Rohkostzeit las ich über die Zusammenhänge der Familie, die Funktionen die Entstehen und was die ursprüngliche Familiengesellschaft war. Dies in aktueller psychologischer Literatur die ich zufällig in die Hände bekam und mir sehr gut half und Literatur über Naturvölker und deren Veränderungen.
    Es half mir vieles zu verstehen und aus anderem Augenwinkel zu betrachten.
    Das Buch von Jean Liedloff las ich erst nachdem ich mich schon längst aus anderen Gründen für Stillen, Familienbett und Tragetuch in aller Konsequenz entschieden hatte.


    Das Kapitel in dem sie beschreibt, wie sich ein Baby wenn es alleine weinen gelassen wird u.ae. fühlt, konnte ich gar nicht fertig lesen. Ich weinte bitterlich - vermutlich verstärkt durch die Hormone beim Stillen.
    Ich glaube, da kam auch einiges heraus. Ohne Drogen. High war ich wohl schon durch Rohkost und Stillen ;)


    Bei den Sitzungen werden meist die Beziehungen zu den Menschen die man hatte betrachtet und viele fühlen dabei Leid - in welcher Situation oder Art auch immer. Es geht dabei meist um Eltern-Kindbeziehungen, in zweiter Linie auch um Partnerschaftliche Beziehungen.


    Wer Rohkost praktizieren will, muss mit sich im Reinen sein. Mit sich heißt, mit seinem inneren Kind. Kein Kind läßt sich etwas vormachen. Auch das eigene Kind in sich selbst nicht. Das schon gar nicht.
    In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern vor allem eines: Viel Liebe, Liebe, Liebe.


    Und noch etwas, das angeblich Menschen am meisten bereuten, wenn sie sterben: Nicht was sie taten, sondern was sie nicht taten.
    Nicht selten hat es etwas .. mit Liebe zu tun.


    Den Weg muss jeder selbst gehen, er kann nicht abgenommen werden und ist häufig von irgendwelchen normierten angelernten Verhaltenslehren, -gewohnheiten bzw Nachmachung verschüttet.


    Mir half die oben genannte Literatur zu Familien und Familiengesellschaften sehr ... vielleicht braucht da jeder etwas anderes, das ihn oder sie anspricht.


    Dieses Lied hier kam an wichtiger Stelle im Video "The Substance" vor und es ist wohl wirklich genial dazu: The Beatles - All You Need Is Love - https://www.youtube.com/watch?v=s-pFAFsTFTI


    :Heart:

  • Hallo zusammen!
    Angelika: du meinst sicher "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" von Jean Liedloff. Das Buch hört sich spannend an, ich werde es mir mal bestellen. Danke für den Tipp!
    LG Zoe

  • Ja, ein tolles Buch! Wenn ich mich nicht entschieden hätte die Rohkostbewegung zu fördern, hätte ich dies gefördert. Liedloff gehört aber fuer mich zur Rohkost dazu.
    Und fuer die Praxis mit Baby ist dann das Buch Schlafen und Wachen von William Sears sehr empfehlenswert.

  • Dachte ich es mir doch .. da ist schon der Nächste (der sich mit dem Schwarzmagier öffentlich assoziert) .. Ex-Rohkost-Veganer (80-10-10) und nun mit rohem Fleisch plus Gekochtem: http://www.danielvitalis.com/about-daniel/

  • *prust*
    Nicht, dass du Leser verängstigst! :p


    Jedenfalls habe ich nun gelesen, dass A. Crowley anscheinend wegen seiner Homosexualität im Golden Dawn nicht in den innern Zirkel durfte und sich deswegen "selbstständig" machte:
    http://www.spiegel.de/fotostre…y-fotostrecke-106969.html


    Es dürfte aber für viele trotz des wirklich abschreckenden Lebenslaufes (bzw Geschichten dazu) für manche cool sein, sich mit ihm zu assozieren.


    Wirklich erstaunlich.


    In dem Buch von Leary geht es ja auch um Außerirdische, soweit ich mitbekommen habe bis jetzt.
    Auch ein Thema, das manche mögen.


    Erinnert mich auch gerade mal wieder an Fiat Lux, eine vegane Rohkost "neureligiöse Bewegung" (Will Orden und nicht Sekte genannt werden) mit außerirdischem Einschlag. Nach dem Lied spricht Uriella ab 0:39 über Rohkost:


    <iframe src="//www.youtube.com/embed/yuVcXsf4GlU" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" width="420"></iframe>


    Wer roh ißt, wird abgeholt (Arche Noah). Dazu gibt es sogar ein Lied:


    <iframe src="//www.youtube.com/embed/y7SFPtMFScA" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" width="420"></iframe>

  • Ein sehr gutes Lied wurde ja angeblich in dem Haus von Crowley später geschrieben:
    https://www.youtube.com/watch?v=BcL---4xQYA


    Da gibt es Gerüchte dazu, die dementiert wurden: https://answers.yahoo.com/ques…qid=20070613163303AA8OM5m


    Den Weg zum Himmel kann man sich nicht kaufen ..


    Ergänzung: Ganz viel Textinfo gibt es hier zum Lied http://www.songfacts.com/detail.php?id=328

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