Grüß euch ihr Lieben,
ich habe einen interessanten Text zum Thema "Heilfaste: richtig Hungern" entdeckt, den ich hier auch verlinkten möchte
http://gesund.co.at/heilfasten-12764/
Es ist in dem Text beschrieben, welche Phasen es gibt und auch, was passiert:
QuoteDisplay MoreWer Ihnen erzählt, man könne Stoffwechselendprodukte wie Lipofuszin mit Fastenkuren ausscheiden, erzählt Ihnen entweder aus Dummheit säftepathologische Phrasen oder versucht, Sie wissentlich hinters Licht zu führen und Ihre Ahnungslosigkeit auszunutzen.
- “Alle Schleusen des Körpers sind während des Fastens geöffnet (…). Der Urin ist zeitweise recht dunkel und riecht penetrant” (Lützner 1972, S. 33 – 34). Damit wird suffliert, dass “Schlacken” über den Urin abgegeben würden. Das ist eindeutig falsch. Im Urin wird nach mehrtägigem Fasten zunehmend das Endprodukt der Ketonkörperverbrennung – das Aceton – ausgeschieden. Das ist der eigentliche Grund für den unangenehmen Geruch und die Farbänderungen. Je nach Heftigkeit des Dauerfastens und dem Ausmaß der Wasseraufnahme kann es auch zu einer mehr oder weniger klinisch auffälligen, bakteriellen Besiedelung des Harnleitersystems kommen. Stoffwechselprodukte der Bakterien können dann ebenfalls zu Veränderungen des Harngeruchs und der Harnfarbe führen. Im Einzelfall kann es zu Urogenitalinfektionen mit Blut im Urin kommen, weil die Körperabwehr durch übermäßiges Fasten geschwächt wird und Bakterien die Nierenepithelien beschädigt haben.
- “Allerhand Ekeldüfte lassen ahnen, was da alles über die Haut mit dem Schweiß in die Wäsche abwandert” (Lützner 1972, S. 34). Auch diese Behauptung impliziert, dass “Schlacken” durch den Schweiß ausgeschieden werden – sie ist ebenso lächerlich wie die Urinausscheidung derselben. Der schlechte Körpergeruch resultiert auch aus einer Steigerung der Acetonausscheidung. Sie ist bei weitem geringer als jene über den Urin, kann aber nachgewiesen und mit der Nase wahrgenommen werden. Je nach Länge des Fastens – und damit Beschädigung der Körperabwehr – kann es zu einer Veränderung der bakteriellen Hautflora mit Überwiegen bestimmter Keime kommen, die sich in den Ausführungsgängen von Schweiß- oder Talgdrüsen wohl fühlen. Deren Zersetzungsprodukte erzeugen zusätzlich Körpergeruch.
- “Durch die Lungen (…), durch die Schleimhäute der oberen Luftwege (…), über die Scheide (…), über den Mund” (Lützner 1972, S. 34 – 35). Über diese öffnungen sollen ebenfalls “Schlacken” ausgeschieden werden. Der schlechte Mundgeruch und Atem erklärt sich ebenfalls über die Acetonausscheidung, denn Aceton wird in geringen Mengen (analog wie getrunkener Alkohol) abgeatmet. Das stinkt und auch Zähneputzen oder Gurgeln ändern daran herzlich wenig. Eine Tafel Schokolade oder ein bisschen Traubenzucker hingegen wirken da schlagartig Wunder, weil die Acetonproduktion recht schnell eingestellt wird. Übelriechender Scheidenausfluss ist meist auf eine hungerbedingte Funktionseinschränkung des Abwehrsystems zurückzuführen.
- Der Organismus fährt nach einer gewissen Zeit die Produktion von unspezifischen, gegen Bakterien gerichteten, Antikörpern, die in die vaginale Schleimhaut ausgeschieden werden, zurück. Dadurch gewinnen Keime die Oberhand, die sich nun zunehmend wohler fühlen und deren Stoffwechselprodukte mit dazu beitragen, Farbe, Konsistenz und Geruch des vaginalen Schleims zu verändern.
Aceton ist dabei das Endprodukt der “Verbrennung” von Acetacetat und Hydroxybutyrat, die beide aus freien Fettsäuren, die in dieser Hungerphase verstärkt von den Fettzellen ins Blut abgegeben werden und zur Leber transportiert werden, in der Leber gebildet werden.
Acetacetat und Hydroxybutyrat werden als Energielieferanten von Gehirnzellen oder Muskelzellen anstelle der hungerbedingt immer rarer werdenden Glukose akzeptiert. Aus ihrer “Verbrennung” kann chemische Stoffwechselenergie (NADH/H+) gewonnen werden. Drastische Gewichtsverluste von bis zu 1 kg/d in den ersten 2 – 3 Tagen einer Fastenkur resultieren fast ausschließlich auf Wasserverlusten.
Und das hier:
QuoteHartes Fasten?
Wer wie Bungee-Jumper oder Extremsportler auf hartes Fasten steht und sich mit der oftmals mit Glaubensansprüchen verbrämten Leidensphilosophie der frühchristlichen Galen’schen Säftepathologie identifizieren möchte, dabei noch kreislaufgesund ist und ausreichende Muskel- und Fettreserven hat, kann sich gegebenenfalls nach Einholen ärztlichen Rates solchen körperlichen Belastungs- und Mutproben unterziehen. Wer allerdings Leber- oder Nierenschäden hat, wer Probleme mit der Blutzuckerregulation hat oder wer etwa an Krebs erkrankt ist, sollte grundsätzlich nie solche stark leber- und nierenbelastenden Hungereskapaden beginnen. Gerade Krebskranke, denen oft in der Paramedizin harte Hungerdiäten wie die Breuss-Kur oder die Gerson-Diät angepriesen werden, riskieren eine Verkürzung ihrer verbleibenden Lebenszeitspanne auf Kosten eines kurzfristigen, fasteninduzierten, hormonellen Endorphin-Glücksgefühls.
Wer ab und zu eine Rohkost-Kur als Fasten einlegt, und sonst auch Gekochtes mit einbezieht, tut sich damit etwas sehr Gutes. Eine Ärztin die ich kenne, nennt dies Soft-Fasten.
Mit lieben Grüßen
Angelika