Haferkörner ganz essen

  • Hallo,

    Ich habe ein Gebinde Bio Haferkörner ganz gekauft und habe ein Problem: egal wie ich es bearbeite (gemahlen, eingeweicht, gekocht), es hat immer ein sehr starkes Geschmack (annähernd bitter, aber nicht wirklich bitter), sodass es nicht essbar ist.

    Weisst jemand warum und was ich machen könnte, um dieses Geschmack zu beseitigen?


    Danke,

    LG Daniel Salva

  • Hallo Daniel und erstmal herzlich willkommen hier. :)


    Zur Frage, da müsste hier jemand antworten der sich damit auskennt. Da habe ich leider keinerlei Ahnung warum das so ist.

    Lieben Gruß

    Jörg


    Sollte tatsächlich mal ein Veganer zu Besuch kommen, mähe ich vorher den Rasen, damit er was zu essen hat. ;)

  • Hallo Salva,


    ich weiche ganzen Nackthafer über Nacht ein, vorzugsweise mit ein paar Trockenfrüchten (Trockenfrüchte ohne Zucker oder Öl wie Rosinen, Apfelstückchen oder Ananasstückchen oder dies und das, auch gerne Johannisbrotstückchen), das lockt auch Mikroorganismen an zum anfermentieren, das mache ich bis zu 3 Tage lange. Eher kühl gestellt, aber nicht Kühlschrank (ist ggf auch möglich ... wenn sehr kühles Doppelfenster o.ä., könnte es auch passieren dass sie ankeimen).


    Gemahlen, gekocht (letzteres habe ich noch nie mit Nackthafer ausprobiert) ist so eine Sache ... die Fette aus dem Hafer reagieren auch schnell und ich glaube das ist (mit-)Ursache für den von dir beschriebenen Geschmack .. aber es gibt auch Leute, die Quetschen mit einer eigenen Haferflockenquetsche (oder Flockenquetsche/Flocker oder wie auch immer genannt).


    Was genau hast du schon mit dem Nackthafer gemacht? Und steht auch Nackthafer auf der Packung?

  • Hallo Angelika,

    Vielen Dank für deine Antwort! Es handelt sich um Bio Hafer der Firma Nestelberger, also keine Nackthafer. Das Geschmack ist ähnlich wie starkes Salbei Tee, es nützt nichts, Süßes hinzuzufügen, bleibt immer dieses Geschmack. Bei gekauften Haferflocken gibt es dieses Geschmack nicht. Nestelberger vermutet es liegt daran, dass die Haferflocken gedämpft sind.

    Ich werde mit dem langen Einweichen probieren, 3 Tagen. Wie isst du es dann, einfach so oder puriert in Mixer?



    Danke, LG Daniel

  • Diese nordischen Getreidearten . . . nicht besonders tauglich, sie als Mensch roh zu essen. Merkt man eh schon am Geschmack. Umso mehr gluteinhaltig, umso ekliger, würd ich fast sagen. Hafer geht da noch am ehesten. Ist dann aber, wie man sieht, wiederum nur selten in Rohkostquali zu kriegen.

    Wenn nix hilft, nicht krampfhaft zwingen! Sondern besser auf Buchweizen und Reis umsteigen! Oder Blattgemüse.

  • Sondern besser auf [...] Reis umsteigen!

    Den meinst Du dann aber nicht roh, oder? Wird ja eher von abgeraten (Arsenbelastung, div. kritische Bakterien usw.).

    Lieben Gruß

    Jörg


    Sollte tatsächlich mal ein Veganer zu Besuch kommen, mähe ich vorher den Rasen, damit er was zu essen hat. ;)

  • Den meinst Du dann aber nicht roh, oder? Wird ja eher von abgeraten (Arsenbelastung, div. kritische Bakterien usw.).

    Minikörndln sind womöglich generell eher als Vogelfutter zu betrachten. Und sind wie alles ne Mengenfrage. Reis kann man jedenfalls auch einweichen/keimen. Esse ich auch immer wieder mal, aber tatsächlich eher selten.
    Arsen . . . geht das dann beim Kochen raus? Sammelt sich Arsen nur in der Schale? Wenn nicht, gekocht isst man wohl im Vergleich zu Roh extrem viel Reis, besonders die meisten Asiaten. Meist aber auch geschält/poliert, ja.
    Kritische Bakterien . . . ist ne Hygiene-/Qualitätsfrage. Sind Bakterien nur auf rohem Reis, oder nicht genausoviele auf rohem Hafer?


    Ich hatte aktuell grad ein Schimmelproblem mit frischen Erdnüssen eines namhaften Rohkostversenders. Ist dann ne Frage der Sorte des Schimmels (manche eher giftig, manche sogar gsund) und des Bedarfs ;)


    Wie wir sehen, es gibt schon auch Gründe FÜR denaturierende Hitze- und Trocknungsmethoden bei Lebensmitteln. Und wie wir auch alle wissen, kam Ackerbau und Kochkunst NACH dem Auszug aus dem Garten Eden.

  • Arsen . . . geht das dann beim Kochen raus? Sammelt sich Arsen nur in der Schale?

    Angeblich hauptsächlich in der Schale, ja. Und beim Kochen geht es dann zwar nicht "kaputt", aber sammelt sich überwiegend im Wasser, das man ja dann weg schüttet.

    Lieben Gruß

    Jörg


    Sollte tatsächlich mal ein Veganer zu Besuch kommen, mähe ich vorher den Rasen, damit er was zu essen hat. ;)

  • Angeblich hauptsächlich in der Schale, ja. Und beim Kochen geht es dann zwar nicht "kaputt", aber sammelt sich überwiegend im Wasser, das man ja dann weg schüttet.

    Ahja, verstehe. Insofern macht das Schälen und Polieren Sinn, weil die Asiaten tun den Reis ja meist im Reiskocher dämpfen, da ist am Ende nix zum Wegschütten.

    Bei uns in Ö gibts die mehr oder weniger bekannte Geschichte Die Faschaunerin. War glaub ich in Kärnten damals, dass sie die hingerichtet haben, weil ihr "versehentlich" Arsen ins Essen für ihren Mann geraten ist.

    Die Bauern hatten das wohl früher als Arznei für die Rinder daheim.

  • Diese nordischen Getreidearten . . . nicht besonders tauglich, sie als Mensch roh zu essen. Merkt man eh schon am Geschmack. Umso mehr gluteinhaltig, umso ekliger, würd ich fast sagen. Hafer geht da noch am ehesten. Ist dann aber, wie man sieht, wiederum nur selten in Rohkostquali zu kriegen.

    Wenn nix hilft, nicht krampfhaft zwingen! Sondern besser auf Buchweizen und Reis umsteigen! Oder Blattgemüse.

    Ok, und welche Arten von Hafer kann man roh essen? Nackthafer?

  • Ok, und welche Arten von Hafer kann man roh essen? Nackthafer?

    Ja, aber das der jetzt so geil schmeckt, dass ich den oft esse, könnt ich auch nicht sagen.


    Vielleicht kannst Du den hier probieren (grad im Netz entdeckt): Bio - Nackthafer, glutenfrei (vitakeim.de)
    "Bio - Nackthafer, glutenfrei

    Bio- und Rohkostqualität "

    steht dabei.


    Da steht aber auch, dass man, wenn man keimfähigen will, diesen hier nehmen soll:


    Bio - Nackthafer, keimfähig (vitakeim.de)


    und dort steht interessanter Weise, dass der nicht von natur aus nackt ist, sondern auch erst entspelzt wird, aber so schonend, dass er nachher eben noch intakt ist und keimen kann.


    Oder war Deiner eh aus dieser Quelle?

  • Ok, und welche Arten von Hafer kann man roh essen? Nackthafer?

    Du fragst dich vielleicht, warum es wichtig ist, dass es Nackthafer ist und nicht einfach Hafer.


    Zuerst zitiere ich mal:


    Nackthafer gehört zur Gattung des Hafers. Dabei handelt es sich um eine besondere Züchtung der Getreidesorte, bei der das Korn nur locker von einer sehr feinen Spelze umschlossen ist. Anders als beim herkömmlichen Hafer fällt die unverdauliche Getreidehülse beim Dreschen vollständig ab. Spelzgetreidesorten wie Hafer oder Dinkel müssen hingegen vor der Weiterverarbeitung entspelzt werden, wodurch das Korn leicht beschädigt werden kann. Nackthaferkörner (und damit auch der Keimling) bleiben nach dem Drusch intakt, weshalb sie sich besonders gut zum Keimen eigenen. Nackthafer ist deshalb auch als Sprießkorn bekannt.

    Da Hafer - wenn er verletzt wird - schnell reagiert (ich vermute inbesondere auch die Fettsäuren), wird er wohl sonst besonders gerne bitter.

    Meine persönlichen Rohost-Erfahrungen mit Hafer beziehen sich ausschließlich auf Nackthafer/Sprießkornhafer und ich würde auch keinen anderen empfehlen.


    Aber selbst dieser mag es natürlich nicht, wenn er anderweitig verwendet wird. Ich habe nie versucht, daraus Haferflocken zu quetschen zum Beispiel (weil ich für mich darin keinen Sinn sehe). Aus eingeweichtem (wirklich weichem) Hafer habe ich früher Fladen getrocknet (angelehnt an Essener Brot), das ging ganz gut. Das machte ich im Zuge einer Feierlichkeit innerhalb der Familie.


    Ansonsten verwendete ich einmal einen Rest für eine Bäckerei - oder, hm ... ich weiß gar nicht mehr für was - für ein Familienmitglied - das war dann auch bitter.


    Deshalb nutze ich nur Nackthafer und denn zum Einweichen/Ankeimen (gerne mit ein paar Trockenfrüchte für das Anlocken von Mikroorganismen und auch geschmacklich/Abwechslung). Ich esse ihn ab und zu (da ich für meine Konstitution meist ohnehin genug anderweitige Kohlenhydrate in der Ernährung dabei habe)

  • Minikörndln sind womöglich generell eher als Vogelfutter zu betrachten. Und sind wie alles ne Mengenfrage. Reis kann man jedenfalls auch einweichen/keimen. Esse ich auch immer wieder mal, aber tatsächlich eher selten.
    Arsen . . . geht das dann beim Kochen raus? Sammelt sich Arsen nur in der Schale? Wenn nicht, gekocht isst man wohl im Vergleich zu Roh extrem viel Reis, besonders die meisten Asiaten. Meist aber auch geschält/poliert, ja.
    Kritische Bakterien . . . ist ne Hygiene-/Qualitätsfrage. Sind Bakterien nur auf rohem Reis, oder nicht genausoviele auf rohem Hafer?


    Ich hatte aktuell grad ein Schimmelproblem mit frischen Erdnüssen eines namhaften Rohkostversenders. Ist dann ne Frage der Sorte des Schimmels (manche eher giftig, manche sogar gsund) und des Bedarfs ;)


    Wie wir sehen, es gibt schon auch Gründe FÜR denaturierende Hitze- und Trocknungsmethoden bei Lebensmitteln. Und wie wir auch alle wissen, kam Ackerbau und Kochkunst NACH dem Auszug aus dem Garten Eden.

    Ich hatte ein paar Mal Reis von Orkos probiert, auch versucht zu keimen glaube ich.

    Soweit ich mich erinnere, war der oft bitter - ich glaube da tut sich auch etwas, dabei ist da ja kein Fett drin.

    Also wenn ich so unbedingt Stärke bräuchte würde ich den dann wohl doch eher kochen, aber ehrlich gesagt reizt mich der Null.

    Arsen im Reis: Das ist nur ein Problem wenn mit Wasser kultiviert. Inzwischen gibt es in Österreich einen Bauern, der eine Variante mit Trockenanbau heranzieht. Der würde mich direkt mal interessieren, mal sehen.

    Hier habe ich seine Webseite gefunden: https://www.oesterreis.at/reis-anbau/

    Ich glaube in einem Bericht/Interview sagte er auch u.a. dass sein Reis wegen dieser Art des Anbaus eben nicht das "Arsen-Thema" hat.


    Allgemein finde ich auch, dass "Körnerfutter" ganz besonders für Vögel bestimmt ist. Und der Feldhamster im Garten mochte meinen Rest vom Nackthafer auch sehr gerne (muss mal wieder neuen besorgen, der alte war jetzt auch schon sehr alt, ich esse den nicht so oft derzeit). Der Feldhamster "saugte" den restlichen Nackthafer innerhalb weniger Minuten ein und lagerte ihn in seinem Winterlager ein.


    Mit frischen Erdnüssen in der Schale hatte ich auch mal ein Schimmelproblem, ich hatte deren Schale nicht schnell genug entfernt. Oder eben nicht trocken genug gelagert.

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