Billig. Billiger. Banane. Ein Lebensmittel wird verramscht

  • Da haben sie gerade ein interessante Reportage über den Bananen-Anbau gebracht.

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    Über eine Million Tonnen Bananen essen die Deutschen pro Jahr - mehr als jede andere Nation in Europa. Doch der Preis für Bananen ist seit 20 Jahren nicht gestiegen. Im gnadenlosen Preiskampf verkommt die gelbe Frucht zur Ramschware.


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    Die Bananen in Deutschland sind beliebt weil sie vitaminreich und nahrhaft sind.
    Vor allem aber sind sie billig. Billiger als alle anderen Obstsorten im Supermarkt.




    Selbst so große Multis wie Chiquita kommen in Schwierigkeiten weil die Discounter die Preise diktieren. Kleinere Produzenten haben aufgegeben weil es sich bei den Preisen nicht mehr lohnt. Auch viele Bio-Anbauer mussten aufgeben weil der Preis für Bio-Bananen stetig gesunken ist.


    Auch das mit dem Rainforest Alliance Certified™-Siegel geben die Produzenten wieder auf weil es für sie ziemliche Mehrkosten bedeutet und die Verbraucher beachten das Siegel nicht und wollen nicht dafür bezahlen.


    Nirgendwo in Europa wird so wenig Geld für Lebensmittel ausgegeben als in Deutschland.
    Gerade mal 80 cent kostet das kilo Bananen durchschnittlich bei Aldi.


    http://www.ardmediathek.de/das…mscht?documentId=15029180

    Edited 5 times, last by norbi ().

  • Finde das immer etwas seltsam wenn reiche Leute bei Aldi einkaufen.
    Naja, aber jeder muss entscheiden was ihm wichtig ist, und wofür er bereit ist geld auszugeben.
    Schade, dass manche ja kaum eine Wahl haben.


    Edit:
    Achso, vergessen. Die Bio-Bananen im Tegut find ich superklasse. Die schmecken sogar wenn sie noch ganz leicht grün sind und nicht so süß.


    Aber die Äpfel und anderes Obst mag ich im Tegut meist nicht so. Die Äpfel sehen so einheitlich genormt aus und sind mir etwas suspekt.

  • Also ich hatte heute zum ersten Mal diese kleinen Apfelbananen. Habe ich im Asiashop gekauft, kann denen aber überhaupt nichts abgewinnen. Also rein geschmacklich finde ich da keinen großen Unterschied zu ganz normalen Bananen. Und 10,-Euro/Kilo sind dann doch ein klein wenig zu teuer für das bisschen Flugfructose:Confused:.



    Dattelkern



    P.S.:

    Finde das immer etwas seltsam wenn reiche Leute bei Aldi einkaufen.



    Wieso ? Big R. geht doch so gut wie nie da rein : http://www.rohkostforum.net/th…tellt-ihr?p=3238#post3238


    (der musste jetzt einfach noch mal sein, quasi zum Abschied :Devil: . Isser denn jetzt überhaupt wirklich weg ? Und kommt nie wieder ? Yeah, wäre ja wirklich toll, wenn es so wäre :).


    Fällt mir noch ein Spruch zu ein, bei dem geht´s auch um ´nen Bayern : " Das Wasser trüb, die Luft ist rein, Franz Josef muss ertrunken sein " :Laughing:).



    Das war jetzt aber wirklich mein letzter in Richtung Big R. Versprochen. Großes Indianerehrenwort :Clown:

    Edited 4 times, last by Dattelkern ().

  • Ja, lecker sind sie, bei mir gar suchterregend, und Pudding lässt sich auch prima damit machen. Allerdings: Der Serotonin-Gehalt ist nicht zu unterschätzen. Anders als die Blöd-Presse uns weißmachen will ist Serotonin...nein, sag's präziser: Zwei Lokalisationen von Serotonin im menschlichen Körper: Darm und Hirn. Das Vorkommen im beiden ist gänzlich unabhängig voneinander. Wohl auch mit gutem Grund. Es sind Studien vorhanden die belegen, daß hohe Serotonin-Konzentrationen topische Gewebeverhärtung verursachen sowie Krebszellen zur Ansiedlung "ermuntern"...
    Ferner weise ich auf die Blutgruppen-Diät hin (man mag dem ablehnend gegenüberstehen, ich jedenfalls konnte mit Rücksicht auf die Liste in der Tat meine doch üblen Darmbeschwerden gänzlich heilen): Für BG A sind Bananen und Mangos nicht empfohlen - was ich selbst, wie angedeutet, ehrlich bestätigen kann.

  • Dass Lebensmittel im Vergleich zu anderen Ländern in Deutschland teilweise günstiger sind, bedeutet aber auch, dass Menschen hier nicht mehr hungern müssen. Leider schmeckt das billige, genormte Obst aber Vergleich zum Bio-Obst nicht so gut, weil es z.B. viel zu früh geerntet wird. Ich finde es auch erschreckend, dass stinknormale Äpfel aus der Region teurer sind als die besagten Bananen und Mangos.

  • Ich weiß nicht ob das stimmt, aber im TV haben sie gebracht dass Arbeiter in der Landwirtschaft und in der Nahrungsmittel verarbeitenden Industrie in Griechenland 14 € in der Stunde verdienen.
    Das Resultat ist dass in Griechenland sogar Olivenöl importiert wird weil es billiger ist als das heimische Öl.


    In Frankreich haben sie zu Beginn des Jahres den Mindestlohn auf 9,61 € erhöht. Jetzt haben die Bauern die Grenzübergänge zu Deutschland blockiert um Nahrungsmittelimporte zu verhindern. In Deutschland wird viel billiger produziert und deshalb importieren die Franzosen die Ware und die Bauern wehren sich weil sie ihre Existenzgrundlage verlieren..


    Aber in Frankreich gibt es noch viele Kleinbauern , wahrscheinlich ist diese Art der Landwirtschaft immer noch besser als die rein industrielle Landwirtschaft in Deutschland.



    Edit: Naja ich weiß nicht ob da wirklich alle Arbeiter im Nahrungsmittel-Business 14 Euro verdienen.
    Habe gerade gegoogelt und hier ist ein zwei Jahre alter Artikel, da wird gesagt dass die Berufsneueinsteiger und die Wieder-Einsteiger gerade mal 700 € netto verdienen.

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    In der Tat muss man inzwischen von mehreren „700-Euro-Generationen” sprechen. Betroffen sind nämlich nicht nur mehr die jungen Hochschulabsolventen, sondern auch all jene, die um die vierzig und um die fünfzig Jahre alt sind und ihren Job verloren haben. Wenn es ihnen gelingt, eine neue Beschäftigung zu finden, brauchen sie sich keinerlei Hoffnungen auf einen Lohn machen, der die 700-Euro-Marke überschreitet.


    Die Gehälter bei Ersteinstellungen und nicht-qualifizierten Posten sind noch viel niedriger und betragen gerade mal 300 oder 400 Euro.


    Aber dass Griechenland Olivenöl importiert ist auf jeden Fall ein Fakt. Und immer wieder wird gesagt dass die Griechen nicht konkurrenzfähig sind weil ihre Löhne zu hoch sind..(damit ist gemeint - höher als in Bulgarien z.B.)

  • Wollt grad sagen...
    Wer verdient 14 Euronen die Stunde?
    Wohl kaum.
    Überall nur Falschmeldungen, Falschgeld...
    und Lügen!

  • Das mit dem Öl aus Griechenland finde ich auch krass. Ich hatte über Bekannte hier in Österreich mitbekommen, dass ggf über private Kanäle selbstgemachtes Olivenöl verkauft wird. Aber auch bei Feta wird dort richtig fermentiert und in Deutschland nicht so und dann wundern sich die Griechen, wenn sie deren Feta nicht so gut vertragen. Manchmal ist Qualität nicht nur eine Frage des Arbeitslohns an sich sondern auch des Prozesses. Aber manche Prozesse sind nun einem händisch geführt durch Menschen besser als wie durch Zusätze und kurze Maschinenlaufzeiten.


  • Edit: Naja ich weiß nicht ob da wirklich alle Arbeiter im Nahrungsmittel-Business 14 Euro verdienen.
    Habe gerade gegoogelt und hier ist ein zwei Jahre alter Artikel, da wird gesagt dass die Berufsneueinsteiger und die Wieder-Einsteiger gerade mal 700 € netto verdienen.


    Derzeit komme ich kaum zum Fernsehen, aber kürzlich als das Thema Griechenland brisant war, zeigten sie eine Doku über "die verlorene Generation". Weil viele auch gut ausgebildete Akademiker in Griechenland keinen Job bekommen, müssen sie auswandern - und können im Umkehrschluss ihrem Land nicht helfen.
    Hier habe ich auch eben etwas dazu auf die Schnelle gefunden: http://www.faz.net/aktuell/wir…-generation-13388690.html

  • Die gekochte Welt kommt mir immer so perfekt vor, trotz ihrer Problemchen. Aber irgendwie ist sie es auch nicht, das sieht man oft nur auf den zweiten Blick.
    Selbst der Kapitalismus scheint nicht mehr richtig zu funktionieren
    In dem FAZ-Artikel steht:

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    Es fehlt Wachstum. Dann verschwindet Arbeitslosigkeit wie von selbst. Aber wie das zu erreichen ist, darüber entzweit sich Europa gerade.


    Dieses Wort "Wachstum" kann ich echt nicht mehr hören. Was die unter Wachstum verstehen ist öfters kein homogenes oder gesundes Wachstum, manchmal sogar so eine Art Krebs-Wachstum.


    Die Kochköstler versuchen immer diese Probleme (wie Griechenland, die IS oder das Flüchtlingsproblem zB. .) separat für sich zu lösen. Aber in der heutigen Zeit funktioniert das nicht mehr so richtig. Die Sachen sind viel zu komplex.
    Wie schon gesagt, ich glaube dass man die ganzen Sachen auf der gekochten Ebene nur notdürftig flicken kann.
    Kapitalismus z.B. würde in einer Welt in der sich die Menschen roh ernähren glaube ich schon funktionieren.


    Ich kaufe z.B Kokosnüsse, Safus, Passionsfrüchte, Erdnüsse, Apfel-Bananen, Mangos oder getrocknete Zwiebeln aus Afrika. Die Produzenten sind Kleinbauern und sie bekommen eine faire Bezahlung für ihre Produkte.
    Die Kochis kaufen Produkte aus Afrika, (wie Kaffee,Kakao oder trop. Früchte) meist von Großkonzernen und da bleibt bei den Einheimischen kaum was hängen.
    Und bei den Kochis soll ja alles auch super billig sein und dementsprechend sind auch die Anbaumethoden.
    Wenn in Europa viele Leute roh essen würden dann könnte man einen fairen Handel mit Afrikas Kleinbauern betreiben und dann gäbe es vielleicht auch viel weniger Flüchtlinge.


    Apropos gekochte Gesellschaft. Ich war in letzter Zeit in so abgelegene Stadtviertel wo ich schon lange nicht mehr war. Da herrschte so eine abgestandene Energie. Alles fühlte sich an als wäre es stehen geblieben.
    Ich denke mit Kochkost und den ganzen Alltags-Drögchen kann man einen bestimmten Zustand wunderbar zementieren. Alles geht so seinen Gang und man bemerkt es gar nicht mehr richtig das in Wirklichkeit alles fest sitzt.


    In letzter Zeit habe ich ein paar sehr nette Menschen kennengelernt. Aber nach einiger Zeit kam heraus dass manche Psychopharmaka einnehmen. (Zusätzlich zu ihrem Weizen, ihren Zigaretten, ihrem Alkohol etc.) Da wird zum Teil ein ganz schön chemischer Aufwand betrieben um ausgeglichen und "gut drauf" zu sein.


    Schöne neue Welt.







    Edit: Hier ein paar geniale Gif-Bilder zu dem Thema:
    http://www.bild.de/news/inland…t-bist-41966430.bild.html

  • Habe gerade nach "Brave New World" gegoogelt und dieses Video gefunden. Das hat nur 147 Aufrufe aber es ist gar nicht schlecht gemacht. Es fängt so eine bestimmte Stimmung, wie ich sie auch bei mir in der Stadt manchmal feststelle, gut ein.


    https://www.youtube.com/watch?v=6xFkY85UTvw


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    Was heute die ganze Umweltverschmutzung ausmacht ist nicht direkt die Technik sondern die Notwendigkeit dieser Technik, oder auch die falschen Bedürfnisse. Und all das kommt von zwei Sachen: Die Menschen sind zu zahlreich und jeder hat viele falsche Bedürfnisse.


    Wenn man ständig frustriert ist dann sucht man überall Kompensation . Das erzeugt überall diese falschen Bedürfnisse, die natürlich dem Planet viel kosten. Viele Sachen die vielleicht gar nicht notwendig wären.


    Viele falsche Bedürfnisse sind durch den Irrtum der Ernährung entstanden.





    Dieser Atilio Boron ist auch so ein Träumer. Er meint dass wenn wir unsere heutige Form von Kapitalismus durch einen neuen Sozialismus ersetzen wird alles besser. Innerhalb der gekochten Welt kann ich mir das schwer vorstellen.
    Die gekochte Gesellschaft hat doch in den letzten 100 Jahren zahlreiche Experimente mit sozialistischen Gesellschaftssystemen durchgeführt und dadurch haben sich die Dinge auch nicht besser entwickelt.

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    Das Hauptproblem wurde durch ein vollkommen irrationales und räuberisches Konsummuster verursacht: Dieses Muster ist dem kapitalistischen System jedoch inhärent. Es ist der Ausdruck eines genauso irrationalen und räuberischen Produktionsmodus. Es zu ändern, setzt voraus, den Kapitalismus aufzugeben und ein höheres ethisches, soziales und ökonomisches System zu konstruieren, was aber in den Köpfen der Leader der entwickelten Länder nicht im Entferntesten reinpasst.

    Solange das ökonomisch-soziale System Männer, Frauen und die Natur nur als simple Objekte der ständigen Gewinnmaximierung betrachtet, kann es keine Lösung geben. Diese historisch-ökologische Krise führt unseren Planeten in den kollektiven Selbstmord. Ein solches System ist nicht lebensfähig. Seine Aufgabe zugunsten eines humaneren Systems ist nur eine Frage der Zeit. Man muss den Konsum und die Verschwendung des Nordens sofort einschränken, anstatt zu verhindern, dass die Afrikaner, die Völker Mittelasiens und Lateinamerikas ein größeres Wohlbefinden erreichen.
    Unter den jetzigen Umständen, wenigsten solange der Kapitalismus noch existiert, bedeutet das einen größeren Energiekonsum. Aber unmittelbar ist das Einzige, was den Planeten retten wird, die Abschaffung des Kapitalismus und die Errichtung einer höheren Produktions- und Zivilisationsform, eines neuen Sozialismus.
    http://www.heise.de/tp/artikel/31/31882/1.html


    Dieser Versuch innerhalb des gekochten Systems die Dinge zu lösen kommt mir manchmal so vor als wie man versucht sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen.


    Wenn heutzutage Probleme auftauchen wie das mit Griechenland z.B. dann gibt es mindestens 10 Talkshows im TV zu dem Thema und es werden gute Argumente dafür und dagegen genannt, aber alles dreht sich irgendwie nur im Kreis. Jeder weiß dass es keine richtige umfassende Lösung auf der Ebene gibt.
    Und das dritte Hilfspaket für Griechenland war natürlich ein Mega-Murks. Niemand fühlt sich gut damit. Weder die Griechen noch die Europäer.
    Das zeigt auch so eine gewisse Hilflosigkeit.


    Die omnipotenten Kochköstler, die müssten doch solche Sachen mit links lösen.

  • Das ganze erinnert mich auch so ein bisschen an die Zen-Geschichte "Die Gans ist raus"



    Ich denke mir wenn ein Rohköstler in den Griechenland-Talkrunden gesessen wäre dann hätte er wahrscheinlich gesagt: Was redet ihr denn da alles , die Gans ist raus.


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    Und bald wirst du sehen können, dass da überhaupt kein Problem ist – die Gans ist drauβen. Du musst nicht die Flasche zerbrechen, und du musst auch die Gans nicht umbringen.


    Man braucht nicht penibel über neue Reformen diskutieren, man braucht nicht überlegen ob man jetzt einen neuen Sozialismus installieren will - die Gans ist raus.


    Man kann es vielleicht so sehen - Die Griechenland-Krise oder die Sache mit der IS - es ist nur ein Koan.


    Hier ein Bild von den Journalisten nach dem EU-Krisengipfel-Marathon.


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    Müde und absolut erschöpft, eine plötzliche Einsicht... plötzlich versteht er, dass der Meister nicht an der Flasche und nicht an der Gans interessiert sein kann; sie müssen etwas anderes repräsentieren.

  • Auf alle Fälle wird es immer schwieriger...
    Kapitalismus - Sozialismus, man rutscht auf der Bananenschale aus...
    Wobei: Das eine bedingt das andere und in gewisser Weise gibt es gar keine großen Unterschiede zwischen den Systemen. Ideologisierte Gier (Wachstum) und das Trösten immer auf die Zukunft hin. Nur dort wird es besser. Da haben die Kirchen den Marxismus unter der Haube und die Predigt gerät zur Direktive...
    Kurzum: Die Ismen taugen nichts und schon gar nichts ihre Autoren...

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