Das Sutra über das
Fleisch des Sohnes
Ein junges Paar
durchquerte mit seinem dreijährigen
Sohn eine riesige Wüste,
weil es in einem anderen
Land Asyl suchen wollte.
Doch beide waren mit dem
Terrain nicht vertraut,
noch hatten sie eine Vorstellung,
wie lang ihre Reise dauern
würde, und schon auf
halber Wegstrecke ging
ihnen das Essen aus. Schließlich
erkannten die beiden, dass sie
alle drei in der
Wüste würden sterben
müssen und keine Chance hatten,
das Land jenseits der
Wüste zu erreichen. Nachdem
sie lange mit sich gerungen hatten,
trafen sie die
Entscheidung, ihren Sohn
zu töten und zu essen. Jeden
Morgen aßen sie einen
Bissen von seinem Fleisch,
gerade genug, damit sie die Energie
aufbrachten, ein
Stück weiter zu gehen,
und sie trugen den Rest seines
Fleisches auf ihren
Schultern, damit es in der Sonne
weiter trocknen konnte.
Jedes Mal, wenn sie einen
Bissen von dem Fleisch
ihres Sohnes gegessen hatten,
sahen sich die beiden an
und fragten: »Wo ist wohl
unser geliebter Sohn
jetzt?<<
Als der Buddha die
tragische Geschichte beendet hatte,
sah er die Mönche an und
fragte: »Glaubt ihr, dieses
Paar hat das Fleisch seines Sohnes
gern gegessen?<<
»Nein, Weltverehrter«,
erwiderten die Mönche. >> Die
beiden haben schrecklich
darunter gelitten, das Fleisch
ihres Kindes essen zu
müssen. << Und der Buddha lehrte
sie: >> Liebe
Freunde, wir müssen so essen, dass wir in
unserem Herzen Mitgefühl
bewahren. Wir müssen in
Achtsamkeit essen. Sonst
werden wir das Fleisch unserer
eigenen Kinder essen.<<