Sensorische Ernährung nach Dominique Guyaux

  • Dominique Guyaux hat etwas auf Facebook gepostet, so habe ich mal seine Webseite angeschaut.

    Alles auf Französisch, habe es mir übersetzten lassen müssen.


    Der war wie ich gehört habe auch ein paar mal beim Rohkosttreffen in Treffort-Cuisiat bei Bourg-en-Bresse dabei und hat dort Kurse abgehalten.

    Ich war nur einmal auf diesem Rohkosttreffen und dort hat Guy Claude Burger erzählt, dass er die Methode von Guyaux mal ausprobiert hat. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann sollte man mehrere Mahlzeiten über den Tag verteilt essen und am besten mono. Burger hat das überhaupt nicht vertragen.

    Ich habe auch schon mit 3 Mahlzeiten experimentiert und vertrage das absolut nicht, so dass ich zu meinen 2 Mahlzeiten (Mittags und Abends) zurückgekehrt bin. Mehr Mahlzeiten (4 oder 5) will ich schon gar nicht ausprobieren.


    Guyaux hat scheinbar eine große Liebe zum Meer. Er hat eine interaktive Karte der Ernährung kreiert, die aus lauter Inseln besteht. Eigentlich ist das sehr liebevoll und kreativ gestaltet.

    Dort gibt es auch die Insel Instinctothérapix, und dort steht:

    Zitat

    Historisch gesehen nimmt diese Insel einen ganz besonderen Platz auf der AlimenTerre-Karte der Gesundheit ein, denn ihr Erfinder, G.C. Burger, war der erste, der die Sensorik als primäres Kriterium für die Lebensmittelauswahl einführte. Die von ihm abgeleitete Theorie, die Instinctotherapie, hat es vielen Menschen ermöglicht, sowohl von der radikalen Abkehr von verarbeiteten Lebensmitteln zu profitieren - eine Premiere - als auch von der Kraft des sensorischen Zugangs zu rohen Lebensmitteln - eine weitere Premiere. Im Vergleich zu anderen Ernährungsansätzen der damaligen Zeit war der Gesundheitsgewinn für diejenigen, die sich daran versuchten, ein großer Erfolg. Allerdings ist diese Theorie mit Einschränkungen verbunden, die sie daran hindern, den sensorischen Ansatz in vollem Umfang zu nutzen. Die Insel ist also einen Zwischenstopp wert, aber es wäre schade, dort seine Hütte zu bauen, bevor man einen Blick nach hinten geworfen hat, um zu sehen, ob das Meer dort nicht blauer und die Bäume grüner sind.


    Dann gibt es z.B. noch die Kulinarische Speckinsel:

    Zitat

    Seefahrer, die auf dieser Insel anlegen, entdecken die Freude am reinen Vergnügen, einfach Kunst um der Kunst willen, ohne zugrunde liegende biologische Funktion, weder für das Überleben des Individuums noch für das der Spezies. Die Küche ist für die Ernährung das, was die Pornografie für die Liebe ist.

    Das ist ja schon fast der Spruch des Tages ^^

  • Wenn ich seine Karte richtig verstehe, sollte man sich eher in östlichen Gewässern aufhalten statt in westlichen.


    Weiter östlich liegt auch die Insel Tronc Peuze

    Zitat

    Diese Insel ist irreführend, denn wenn es Menschen gibt, die kein Fleisch essen dürfen, um gesund zu sein, gibt es andere, die nicht gesund sein können, wenn sie kein Fleisch essen. Um diese Insel richtig zu verstehen, ist ein Zwischenstopp in Port Vég Hânn unerlässlich.

    Auf der Insel Tronc Peuze liegt der Hafen Veg'Hann

    Zitat

    Veganer haben in Bezug auf den Tierstatus Recht, außer in Bezug auf ein bestimmtes Tier: den Menschen selbst. Nun ist der Veganer ein Mensch, und während einige Menschen keine tierischen Produkte konsumieren dürfen, um gesund zu bleiben, müssen andere dies auf die Gefahr hin tun, Hülsenfrüchtler zu werden so dass sie die Sache der Tiere nur noch sehr schwach verteidigen können.

    Er hat auf seiner Webseite einen relativ interessanten Artikel über Fleisch

    https://alimentationsensoriell…evelations-sur-la-viande/

    Da schreibt er z.B.:

    Zitat

    Aufgrund der genetischen Vermischung ist es durchaus möglich, dass in derselben Familie ein Fleischesser und ein anderes Kind, das kein Fleisch isst, entstehen. Mit dieser Interpretation des Sachverhalts deckt sich auch die Arbeit des berühmten Naturheilkundlers Peter J. d'Adamo, der die verschiedenen Blutgruppen mit Ernährungstendenzen in Verbindung gebracht hat (Gruppe O entspricht beispielsweise Fleischessern).

    Keine Ahnung ob das stimmt, die Bilder zwischen dem Artikel finde ich interessant. Der hat scheinbar eine ausgeprägte künstlerische Ader.


    Hier nochmal ein Ausschnitt aus dem Fleisch-Artikel

    Zitat

    Viele Menschen nutzen Nahrungsergänzungsmittel (Vit. B12 etc.) und/oder kombinieren Hülsenfrüchte mit Getreide, um den Proteinmangel auszugleichen. Aber wenn es wirklich möglich wäre, die durch den Fleischmangel verursachten Defizite auf diese Weise zu kompensieren, wie lassen sich dann die verstärkten sensorischen Reaktionen erklären, die ich während meiner Praktika beobachtet habe?


    Es mit dem Kopf zu glauben ist eine Sache, es mit dem Körper zu wissen ist eine andere.


    Es ist zu dumm, das Risiko einzugehen, sein Leben müde von morgens bis abends rudernd zu verbringen, zumal es sehr einfach ist, seine Sinnesorgane zu befragen, um herauszufinden, was er von Fleisch hält, ohne es überhaupt verzehren zu müssen.

    Es gibt vereinzelt Tage an denen ich mich vormittags müde fühle. Ich könnte jetzt sagen, dass das Gefühl der Müdigkeit und Schlappheit auf irgendwelche Entgiftungsprozesse zurückzuführen wäre. Das ist nicht auszuschließen; es kann aber vielleicht auch daran liegen, dass ich die tierischen Lebensmittel ganz schön vernachlässige.
    (Gestern habe ich auf jeden Fall mal wieder ein paar Sardinen gegessen :) Auf dem Dörrgerät ca. 3 Stunden auf 30° etwas angedörrt)

  • Neben der Zentralbibliothek ist ein Bioladen, dort hatten sie tatsächlich Wildschwein im Angebot.

    Ich habe mir ein Steak gekauft (100g) und habe es heute Abend gegessen. Zuvor hatte ich das Fleisch in Streifen geschnitten und ein paar Stunden auf das Dörrgerät gelegt.

    Das hat wirklich gut geschmeckt und ich fühle mich jetzt auch ziemlich gut.

    Es fühlt sich schon so an, als ob mein Körper das wahrscheinlich gebraucht hat.
    Das Steak hat nur 3 Euro gekostet. Das war eine vergleichsweise günstige Abendmahlzeit.


    Vor 2 Tagen habe ich beim Wildhandel im Fläming angerufen. Die haben dort keine Schonzeit für die Wildschweine.
    Aber der Mann am Telefon versicherte mir, dass niemand auf Wildschweine mit Frischlingen schießt.
    Er sagte, dass im Sommer nicht so viele Wildschweine erlegt werden, weil der Waldbewuchs so dicht ist.

    Es gibt 3 Fleischerei-Fachgeschäfte in Berlin, die sie beliefern, aber die bestellen im Augenblick keine Ware wegen dem Sommerloch. Ich solle lieber zum Hofladen ins Fläming kommen, dort gibt es das Fleisch günstiger.

    Auf Google steht:

    Zitat

    Wildschweine werden in den Jäger- und Jagdfachkreisen als Schwarzwild bezeichnet. Bundesweit haben die Bachen eine Schonzeit von ungefähr viereinhalb Monaten. Diese ist in der Regel im Jahr von Februar bis Juni festgelegt. In dieser Zeit versorgen die Muttertiere Ihre Frischlinge.

    Meine Schwester hat mir erzählt, wenn bei ihnen Jagdsaison ist, dann hauen die Wildscheine ab und schwimmen über den Rhein.

    https://www.youtube.com/watch?v=1hKbWnwHiHY

  • 3 Euro klingt tatsächlich erstaunlich günstig, hätte ich jetzt nicht gedacht. :thumbup: Gerade in einem Bio-Laden und in der heutigen (Hochpreis-)Zeit.


    Ich habe jetzt keinerlei Referenz für irgendwelche Schwarzwildfleisch Preise, aber damit läge der Kilo-Preis ja sehr deutlich unter dem von Rindersteak, Filet usw., passt aber wohl ungefähr zu "normalem" Schweinefleisch beim Metzger (das aber natürlich nicht vergleichbar ist).



    wenn bei ihnen Jagdsaison ist, dann hauen die Wildscheine ab und schwimmen über den Rhein.

    Clever. :D Ja, Schweine gelten ja allgemein als "schlaue Tiere". :)

    Wenn sie dann allerdings am anderen Rheinufer erlegt werden, sind sie zumindest vermutlich gut schadstoffbelastet... Ok, sie trinken das Wasser ja (wahrscheinlich) nicht und die Haut kommt eh ab. Wird schon gehen.


    Ich habe hier im Nahbereich in einem größeren Wald jede Menge Wildschweine in einem Wildgehege (neben Rehen). Da wird nix geschossen und die bleiben schön da. :D

    In freier Wildbahn habe ich als Kind auch schon welche gesehen. Ist ja nicht ganz ungefährlich....

    Lieben Gruß

    Jörg


    Sollte tatsächlich mal ein Veganer zu Besuch kommen, mähe ich vorher den Rasen, damit er was zu essen hat. ;)

  • 3 Euro klingt tatsächlich erstaunlich günstig, hätte ich jetzt nicht gedacht. :thumbup: Gerade in einem Bio-Laden und in der heutigen (Hochpreis-)Zeit.


    Ich habe jetzt keinerlei Referenz für irgendwelche Schwarzwildfleisch Preise, aber damit läge der Kilo-Preis ja sehr deutlich unter dem von Rindersteak, Filet usw., passt aber wohl ungefähr zu "normalem" Schweinefleisch beim Metzger (das aber natürlich nicht vergleichbar ist).

    Es war aber nur ein 100g-Steak. Ich habe nochmal auf die Verpackung geschaut, das Kilo Wildschwein kostet 30,90 €.

    Habe gerade mal gegoogelt was ein Kilo Bio-Schweinefleisch kostet:

    Eisbein8,00 EUR/kg
    Bauchrippe, Sparerips8,50 EUR/kg
    Bauch, Dicke Rippe10,00 EUR/kg


    Das Rinderfilet Angus Campo Beef, das ich mir früher ab und zu gekauft habe, kostet mittlerweile

    70 Euro das Kilo. Das Campo-Rindfleisch kann ich aber absolut nicht mehr essen. Keinen Bissen mehr davon.


    Originales Kobe-Rindfleisch aus Japan kostet 400-600 Euro das Kilo.


    Zitat

    Um das Kobe-Rind ranken sich verschiedenste Mythen und Geschichten.[So würden die Rinder massiert werden und erhielten Bier. Massiert werden die Kobe-Rinder nur, wenn die natürlichen Auslaufflächen nicht ausreichen, was die Entstehung der Fett-Marmorierung unterstützen soll. Der Mythos, dass die Rinder Bier erhalten, kommt daher, dass diesen ein Futtermix aus Biertreber-Silage, Soja, Reisstroh, Mais, Gerste, Weizenkleie und Quellwasser zugeführt wird.


    Diesen Futtermix erhalten die Kobe-Rinder 20 bis 22 Monate lang, nachdem sie sich acht bis zehn Monate in kleinen Herden auf der Weide bewegt und ernährt haben. Tatsache ist auch, dass Rinder aus Kōbe im Schnitt dreimal so viel Zeit wie ein herkömmliches Rind erhalten, bis sie schlachtreif sind. Bis dahin werden in der Regel keine künstlichen Wachstumshormone oder Antibiotika usw. verwendet. Auch sind die Rinder in der Regel kleiner bzw. leichter als normale Fleischrinder. Das allein macht die Haltung aufwendig und teuer.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Kobe-Rind

    Diesen komischen Biertreber geben sie mittlerweile auch den Rindern in Argentinien. Das Kobe-Fleisch hatten sie auch immer im Frischeparadies, aber ich hatte es das letzte mal nicht mehr gesehen. Probiert habe ich es nie. Die Ernährung dieser Tiere ist nicht gerade Rohkost geeignet.

  • das Kilo Wildschwein kostet 30,90 €.

    Habe gerade mal gegoogelt was ein Kilo Bio-Schweinefleisch kostet:

    Ja, bei 30,-/Kilo war ich durch meine "Hochrechnung" auch gelandet. :) Fand ich vergleichsweise günstig.


    Denn diese Preise:

    kostet mittlerweile

    70 Euro das Kilo.

    für gutes Rindfleisch hatte ich auch ungefähr vor Augen, zumindest ab 55,- aufwärts pro Kilo.

    Bio-Wildschwein hatte ich jetzt gar nicht sooo weit darunter eingeordnet und eher so um 40,- € pro Kilo geschätzt.


    Klar, "normales" Schweinefleisch liegt deutlich darunter und gilt ja immer noch als eine der "billigsten" Fleischsorten. Aber da kommt es eben darauf an, aus welchem Teil geschnitten und wie hoch der Fettanteil usw. ist.

    Gutes Schweinefilet bzw. Lendchen kostet hier beim (führenden) Metzger eher um die 24,-/28,- EUR (womit wir fast schon wieder beim Wildschwein sind), während man fettes Bauchfleisch, Spareribs und Eisbein fast nachgeworfen bekommt. Zwischen 10,- und etwa 16,- €/Kilo.


    500 Gramm Schweinehack liegen aber inzwischen (nach Beginn der Inflation durch Ukraine-Krieg) bei ca. 8,- EUR! Also 16,- pro Kilo. Nicht gerade ein Schnäppchen wenn ich bedenke, dass ich für gemischtes Hack (500 Gr.) VOR der Inflation trotz eigener Rinderzucht insgesamt nur um die 5,50 € gezahlt hatte. Wobei das Schweinefleisch davon ja immer das (deutlich) günstigere ist, aber bei Hack wohl etwa gleich berechnet wird.


    Ich finde höhere Preise aber gerechtfertigt, solange sie auch dem Tierwohl zugute kommen. Und auch der Erzeuger soll natürlich existieren können und sein Geld bekommen, das er braucht.

    Man kann durchaus den Fleischkonsum einschränken und es sich nur "ab und zu" gönnen. Die Menschen müssen von dieser "jeden Tag Fleisch muss sein" Mentalität weg kommen und auch der klassische Sonntagsbraten ist wohl lange überholt.


    Ich selber hole nur alle Jubeljahre mal Fleisch, wirklich extrem selten. Und ähnlich lese ich das ja auch bei Dir heraus. Das kann man dann auch mit seinem Gewissen noch gut vereinbaren. :)

    Lieben Gruß

    Jörg


    Sollte tatsächlich mal ein Veganer zu Besuch kommen, mähe ich vorher den Rasen, damit er was zu essen hat. ;)

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