Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Mönche und Nonnen heutzutage sehr aufgeschlossen und weltoffen sind. Es steht ja auch nirgendwo in der Bibel, dass sich Menschen "verschanzen" und abgeschieden leben sollen, sondern umgekehrt dass sie die Gemeinschaft suchen und mit anderen Menschen in Kontakt treten sollen. Auch mit dauerhaftem "Verzicht" ist ja keinem gedient, auch keiner Gottheit.
Das sind alles so menschlich-selbstauferlegte Dogmen und Gesetze, die niemand von ihnen verlangt hat. Ebenso wenig wie ein Zölibat.
Als ich damals ca. 10 Jahre in unserem "Nobel-Stadtteil" schräg gegenüber eines Zisterzienser-Klosters an einer kleinen Dorfkirche gewohnt hatte, sah ich ganz weltoffene Mönche, die auch oft draußen unterwegs waren und ganz normal mit anderen Menschen in Kontakt traten. SIe benutzten auch jede Art von moderner Technik und hatten auch bis auf die Kutten kaum noch etwas von "Mönch" an sich. Sehr freundliche, aufgeschlossene Leute.
Irgendein besonderes Bier hatten sie wohl auch dort gebraut und später betrieben sie auch das Restaurant selber, das zu dem Gelände gehört und das einige Zeit von unserem ehemaligen Kantinen-Chef im Betrieb zusammen mit seiner Frau betrieben wurde, der auch ein Steakhouse in der City besaß.
Nun sind Zisterzienser zwar eine etwas besondere Form von Mönchen, aber auch in den Medien sieht man immer mal, dass auch andere Ordensformen heute "recht modern" und weltoffen leben. Nicht mehr hinter Mauern verschanzt in Abgeschiedenheit wie früher,.
Was ist Eure Definition von "bewusst essen"?
Für mich würde es bedeuten, seine Lebensmittel und deren Erzeuger beim Verzehr gedanklich zu würdigen, entsprechenden Respekt entgegen zu bringen in dem Bewusstsein, wie dieses Lebensmittel entstanden ist und dass dessen Existenz nicht "selbstverständlich" ist.
Und möglichst "ablenkungsfrei" zu essen, also nicht "nebenbei irgendwas reinstopfen", sondern bewusst das Essen wahrnehmen und sich eher darauf zu konzentrieren als auf Fernseher, Computer oder Zeitung.
Bewusst wahrzunehmen, WAS man da eigentlich in sich rein stopft und wonach es schmeckt.
So in etwa würde ich das definieren.