Auf der Seite Issgesund steht ein sehr schöner Text über die Cassia:
QuoteDisplay MoreDie wegen ihrer beruhigenden Wirkung geschätzte Kassia wird seit der Antike als Laxativ verwendet. Ihre abführende Wirkung ist auf das Vorkommen von Sennosiden aus der Familie der Anthracenoside wie auch von Schleimstoffen zurückzuführen. Diese Substanzen findet man auch in anderen Laxativen Pflanzen wie Senna oder Rhabarber.
Die aus Indien und dem tropischen Asien stammende Kassia findet man heute fast überall auf der Welt, und das nicht nur wegen ihrer therapeutischen Wirkungen. So werden zum Beispiel die Blüten für Opfergaben in bestimmten Hindu-Tempeln verwendet. Genauso in Thailand, wo der Baum, das Nationalemblem, von jeher als heilig und glücksbringend verehrt wird. Bereits vor sehr langer Zeit haben verschiedene Volksheilkunden auf der ganzen Welt Kassia fistula unter ihre traditionellen Heilmittel aufgenommen. In der Provinz Yunna in China verwendet man die Blätter und Früchte bei Entzündungen und die Blüten als Laxativ. In Westindien (Konkan), nimmt man Kassiasaft gegen Bandwürmer und die Blätter zur Herstellung von Umschlägen bei Rheuma oder Gicht. Auf den Antillen verwendet man Rinde und Blätter zur Linderung bestimmter Hauterkrankungen.
In Frankreich gab Voltaire um 1775 an, regelmäßig Kassia einzunehmen. In einem Briefwechsel mit der Marquise von Deffand, die ihn diesbezüglich um Rat bat, erklärte er im Wesentlichen, dieses "kleine Heilmittel" aus der arabischen Medizin zu haben und davon mehrmals pro Woche zwei oder drei Teelöffel einzunehmen. Er betont, dass er sie am liebsten geschält, also ohne Kerne und holzige Partien, einnehme. Dann fügt er hinzu, der Kassia gelegentlich mit Rhabarber untreu zu sein, der eine ähnliche Wirkung habe. Er beendet seinen Brief mit den Worten: "Mal die Kassia, mal Rhabarber, und kühn will ich behaupten, dass dies Früchte sind, mit denen die Erde nicht umsonst bedeckt ist, dass sie sowohl zur Nahrung als auch zur Heilung dienen und dass man dem Himmel für diese Gaben dankbar sein muss".
Ein Bekannter von mir hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit angeschrieben und folgende Fragen gestellt:
- ob der Verkauf von Cassia Fistula, ein mildes Abführmittel, in Deutschland verboten sei
- wenn ja, ob der Verkauf ohne Bezug auf die abführende Wirkung verboten sei
- wenn ja, ob es erlaubt ist, wenn ich mir aus einem anderen EU-Land Cassia Fistula zum privaten Gebrauch bestelle
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat folgendes geantwortet:
QuoteDisplay MoreDas Portal Klartext-Nahrungsergänzung der Verbraucherzentrale hat am 20. Februar 2023 unter dem Titel "Unter Umständen gefährlich: Detox-Mittel Cassia Fistula" auf der Webseite https://www.klartext-nahrungse…ttel-cassia-fistula-56252 darüber berichtet, dass pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel gefährliche Stoffe enthalten können, die unter Umständen zu lebenslangen Gesundheitsschäden führen.
Das Wichtigste in Kürze: Erst den Arzt fragen! - Nahrungsergänzungsmittel mit Cassia fistula (Indischer Goldregen) können krebserregende Stoffe enthalten. - Uns erreichte eine Fallbeschreibung, wonach die Einnahme möglicherweise zu einem dauerhaften Nierenschaden geführt hat. - Cassia fistula ist im Prinzip ein Abführmittel, kein Detox-Produkt. Nur für den Kurzzeitgebrauch. Für Schwangere, Stillende und Kinder ungeeignet. - Es sind Wechselwirkungen mit Herz-Medikamenten möglich.
Bitte beachten Sie: "Bereits im September 2020 gab es eine Warnmeldung zu Cassia Fistula im europäischen Schnellwarnsystem RASFF wegen des Gehalts an Hydroxyanthracenen." Der Rat der Verbraucherzentrale: "Kaufen oder nehmen Sie keinesfalls Produkte mit Cassia fistula, ohne zuvor ärztlichen Rat eingeholt oder das Gespräch in der Apotheke gesucht zu haben. Die Produkte sind grundsätzlich für Schwangere, Stillende und Kinder ungeeignet. Sie eignen sich nicht für einen längeren Gebrauch."
Bitte beachten Sie auch die weiteren Hinweise und Erläuterungen der Verbraucherzentrale auf der Webseite des Portals Klartext-Nahrungsergänzung. Ich hoffe, diese Informationen beantworten Ihre Fragen zu den Risiken bei der Einnahme von Produkten mit Cassia fistula. Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Auf seine drei Fragen sind sie nicht eingegangen.
Dieselben Fragen hat er an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (Bfarm) gestellt, aber noch keine Antwort erhalten.