Hallo ihr Lieben!
In den letzten Tagen gab es parallel geführte Diskussionen u.a. versus "Fisch verursache Brustkrebs" im Blog bzw. Medien einer älteren roh-veganen Dame und in einem Forum, das sich zur Kritik jener Dame und auch generell veganer Eßkultur spezialisiert hat.
Dazu will ich keine Werbung machen .. ALLERDINGS .. eine grundlegende Sache dazu schreiben (obwohl es auch dazu noch viel mehr zu schreiben gäbe ..).
Es gibt unzählige Studien, die belegen, dass Fisch Brustkrebs eher vorbeugen als fördern. Z.B.: http://www.tandfonline.com/doi…588909514002#.UZcvnEqndx4
Wer "Breast cancer fish" in eine Suchmaschine eingibt, wird allerlei finden.
Man kann nicht sagen, dies oder jenes ist für sich betrachtet gut oder schlecht.
Aber die Lebensmittel die man sich besorgt, haben in der Tat unterschiedliche Gewichtungen.
Ich versuche es nun möglichst kurz hier Licht in die Sache zu bringen:
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Aufgrund meiner Hautkrankheit (etc) empfahl mir schon mein Hautarzt in Teenagertagen, besonders auf die Fettsäuren zu achten. Das Wissen daraus nahm ich später in die Rohkost-Praxis mit, wobei mir automatisch manches besonders gut und passend, manches nicht so gut schmeckte - und auch nicht so gut tat. Später suchte ich die Substanz, an der es liegen könnte - und fand als maßgeblich die Arachidonsäure.
Die Arachidonsäure ist in allen Tieren - und auch in uns enthalten. Wir bilden sie auch selbst.
Und zwar je nach dem:
Ißt ein Tier hauptsächlich grüne Blätter/ähnliches, ist der Arachidonsäure-Gehalt "im Tier" geringer.
Ißt ein Tier hauptsächlich Samen wie z.B. Eicheln, ist der Arachidonsäure-Gehalt "im Tier" höher.
Das gilt auch für dieselben Tiere wenn sie "wild" essen können.
Massentierhaltungs-Nahrung verschlechtert die Zusammensetzung der Fettsäuren "in den Tieren".
Wie auch in uns natürlich.
Wenn wir viele Nüsse/Samen essen - also z.B. als Hauptquelle, und diese naturgemäß mehr Omega 6 Fettsäuren als Omega 3 Fettsäuren enthalten, ist einer der Nachteile, dass wir selbst nicht DHA (eine verlängerte Omega 3 Fettsäure, auch für Gehirn und Sehkraft etc) bilden können.
UND .. wir bilden in uns SELBST mehr Arachidonsäure als sonst.
Ja aber .. dann ißt man halt Leinsamen dazu, wird dann gerne gesagt. Und viele vergessen dabei, dass sie ausreichend Methionin (bzw schwefelhältige Aminosäuren) entsprechend dazu verzehren müssen, weil sonst diese Omega 3 Fettsäuren nicht aufgenommen werden können. Eine typische Anwendung war/ist die Budwig-Kombi Leinsamenöl-Quark/Topfen, bei der länger nicht klar war, warum es in dieser, aber in kaum einer anderen Kombi gegen Krebs wirkte.
In einem roh-veganen Forum wurde der Fall einer Dame, die aktiv mitschieb, aber schlußendlich an Brustkrebs starb zensuiert.
Man kann sich sicherlich helfen, doch mit dem Überhang von Omega 6 Fettsäuren, wie er leicht durch hauptsächliche/quantitativ langfristig maßgebliche/dominante Fettquellen wie Nüsse/Samen entsteht, tut man sich garantiert nichts Gutes. Es ist ein Faktum, dass dies zu höherem Arachidonsäuregehalt im Körper führt, weil es bei einem Überhang von Omega 6 Fettsäuren eben gebildet wird. Abgesehen davon, dass dann anderes auch blockiert wird (DHA-Bildung etc)
Dieses Faktum ist bekannt. So wird auch hier dieser Zusammenhang beschrieben.
Achtung, auch hier gilt die Sache mit den schwefelhältigen Aminosäuren in ausreichender Menge (bei Fettsäuren aus Leinsamen, Chia etc) wie auch, dass die absolute Menge des Fettes in Grünblättern unverhältnismässig geringer ist im Vergleich zu Nüssen und Samen pro 100g. D.h. um wenige Nüsse/Samen "ausgleichen" zu können, muss sehr viel Grünblattanteil dabei sein, wenn man keine weiteren Omega 3 Fettsäuren Quellen (wie Fisch) dazunimmt.
Das ist besonders in kalten Jahreszeiten/Breitengraden ein besonders dominanter Faktor.
Manche Nüsse haben viel, manche weniger Fett darin. Wenn ich Kokosnüsse esse, dann esse ich sonst keine anderen Nüsse mehr. Kokosnüsse esse ich deshalb eher, weil sie auch sehr viel mittelkettig (Anm. gut) gesättigtes Fett enthalten. Der Omega 6 Fettsäure Gehalt ist absolut gesehen nicht dermaßen hoch wie bei vielen anderen Nüssen.
Nussfrüchte wie Kokosnuss, Walnuss und Pekannuss sind hier generell etwas besser.
Als alleinige Fettquelle im Winter (südlich von Wien) sind sie bei mir allerdings nicht geeignet.
Diese Quelle ist in Richtung vegan (nicht roh), daher bitte die oben genannten Zusammenhänge nicht vergessen.
Quote from http://vegannaturopath.wordpress.com/tag/omega-6-to-3-ratios-in-foods/Display MoreFlax oil: 1:4.2
Hemp oil: 2.7:1a
Sunflower: 781:1
Safflower: ~3000:1
Canola: 2.5:1
Olive: 13:1
Coconut: no omega 3
Chia seed: 1:3
Walnuts: 4.2:1
Macadamia: 6.3:1
Almonds: 2,011:1
Cashews: 126:1
Peanuts: 5,162:1
Sunflower seeds: 312:1
FYI: Leafy greens, while not high in fat, have very good ratios of 6:3.
For example, a head of green leaf lettuce has 2.4 times more omega 3 than omega 6.
Spinach has 5.3 times more 3 and arugula has 1.3 times more 3.
Vegane Ernährung schützt nicht vor Krebs: http://www.theveganrd.com/2012…en-vegans-get-cancer.html
Und da auch parallel hier in einem andere Thema aktuell: B12-Mangel erhöht das Risiko (generell auch weniger B-Vitamine anscheinend)
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Das ist das eine .. doch würde ich nicht jeden Fisch und schon gar nicht jedes Fleisch essen.
Als grobe Richtlinie sehe ich: Je mehr "Farbe" ein Fleisch hat, desto mehr Arachidonsäure kann es enthalten.
Also Thunfisch und Lachs (in der Reihenfolge) hat weit mehr als der fast durchscheinende Kabeljau oder eine Auster.
Aus http://www.allesroh.at/journal/krebs/6zu3.pdf zitiert in mg/100g:
Schweineschmalz 1700*
Schwein Leber 491
Thunfisch 245
Lachs 190
Hering 60
Hecht 50
Rind/Filet 32
Forelle 26
Kabeljau/Dorsch 17
Auster 13
Flunder 12
Sardine 8
Hummer 7
Schafmilch 5
(*Das keine Rohkost natürlich, zeigt aber dass es im Fett besonders viel enthalten ist -> und potentiell in Kochkost mit Tierischem, wo vegane Argumente auch passen!)
Saibling hat lt www.daskochrezept.de/bundeslebensmittelschluessel/naehrwerte/bachsaibling-frisch_T403111_9.html 38 mg/100g
Die Werte können natürlich variieren wie immer.
Anfangs hatte ich mich gewundert, warum ich nach Wildschwein o.ä. mit potentiellen Zahnschmerzen/Entzündung reagierte. Dann merkte ich, dass es ein für mich als deftig/stechender Geschmack war, den ich bei gewissen Quellen wie eben Wildschwein und Thunfisch war. Es ist wohl nicht nur Histamin (Abbau von Histidin etc) sondern es war vor allem der höhere Arachidonsäuregehalt, den ich mir - zu meinem selbst gebildeteten - dazu eingenommen hatte. Arachidonsäure ist erforderlich. Nur ein Zuviel ist problematisch.
Dieser kann sich auch (schnell) bilden, nachdem man generell mehr Omega 6 Fettsäuren ißt - unabhängig von magerem Fisch.
Deshalb wähle ich seit langem generell arachidonsäure-arme Lebensmittel.
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Fazit: Man kann nicht generell sagen, dass tierische Lebensmittelquellen zu Entzündungen und Krebs führt.
Bei klassischer Koch-Mischkost mit tierischen Produkten wie Schmalz etc ist das Risiko allerdings augenscheinlich höher.
Qualität ist nicht immer auch in Quantität und billig vorhanden.
Aber man kann sich auch mit geringeren Mitteln helfen, wenn man die Zusammenhänge kennt.
Der Zusammenhang des Nutzens/Hilfe wird hier geschrieben: http://www.naturundtherapie.at…=article&id=182&Itemid=73
QuoteWir kennen die Alternative zu Statinen schon lange: Fischöl und neuerdings noch entzündungshemmender und noch stärker antioxidativ: Krill Öl. Wie Fischöl senkt Krill Öl Cholesterin durch Senkung des Entzündungsfaktors Arachidonsäure. Es hat den zusätzlichen Effekt vor allem durch das enthaltene Astaxanthin auch direkt entzündungshemmend zu wirken und auch damit den CRP-Wert zu senken ohne nur seine Freisetzung zu blockieren. Dazu ist eine Ernährung empfohlen, die auf eine Reduktion der Arachidonsäure ausgerichtet ist, mit möglichst wenig Fleisch, öfter Fisch, wenig Omega 6 Fettsäuren aus Sonnenblumenöl, Maiskeimöl und Distelöl stattdessen etwa Olivenöl oder Rapsöl, Verzicht auf gehärtete Fette, Frittier- und billige Speiseöle.
Und auch gut zu dem Thema "Meduni Wien erziehlt meilenstein in der Brustkrebsforschung" von der Med. Uni in Wien: http://meduniwien.wordpress.co…-der-brustkrebsforschung/
Ich zitiere hier den Kommentar dazu:
QuoteDisplay MoreFettsäurenbiochemie ist wichtig. Es sollte dieses Wissen aber nicht exklusiv für die Profite einer Industrie verwendet werden.
Auch für die allgemeine Bevölkerung ist dieses Wissen überlebenswichtig.
Dieses Post möchte dazu einen kleinen Beitrag liefern.
Wenn von Arachidonsäure die Rede ist, so muss darauf hingewiesen werden, dass es sich bei dieser Säure um ein in der täglichen Ernährung aufgenommenes Mitglied einer ganzen Familie von Fettsäuren handelt.
Genannte Arachidonsäure als Ausgangsstoff wird also vom Körper auf die oben erforschte Art und Weise in metastasefördernde, da Lymphgefäße öffnende, Botenstoffe umgewandelt.
Die Arachidonsäure (die für andere normale körperliche Vorgänge ganz wesentlich ist) hat aber auch einen Verwandten, der, wenn er im richtigen Verhältnis und regelmässig in der Ernährung aufgenommen wird, VIELERORTS AN DIE STELLE der Arachidonsäure tritt und aus dem in weiterer Folge nicht so gefährliche enzymatische Produkte entstehen.
In einem anderen Zusammenhang gilt Ähnliches übrigens auch für Signalwege, die zu chronischen Entzündungen führen.
Das richtige Verhältnis an Fettsäuren in der Ernährung sollte für große Teile der Bevölkerung genügen um das Übel an der Wurzel zu packen.
Und das ganz ohne Herumdoktorei an der enzymatischen Maschinerie. Und ohne Medizin.
PUBMED PMID mit weiterführenden Links für interessierte : PMID 21178081 , PMID: 19566923
PS: dieser Post ist auch eine Hommage an Prof. Michel Jadot, der die wichtige Rolle der Fettsäuren früh erkannte und in seinen Vorlesungen nicht müde wurde, angehende Mediziner und Wissenschafter auf ihre zukünftige Bedeutung in der Erforschung von Botenstoffen hinzuweisen.
Ja, das sehe ich auch so, weshalb ich ja das Buch schließlich schrieb und u.a. dieses Forum betreibe.
Darin ab Seite 80 ff. auch grafisch über diese Sache mit der Arachidonsäure.
Als erste Info: Jedenfalls viel Blattgrün ist einmal eine gute Basis. Und wenn man gerade keine Lust hat, dann hoffentlich ein anderes Mal ..
Häufig ist es eine reine Gewohnheitssache und viele Menschen sind einfach von den schon optisch erzeugenden Mundwässrig-machenden Lebensmitteln verwöhnt.
Gelb-rot ist alleine schon durch die Farbgebung so wirkend: http://www.farbenundleben.de/nahrung/appetit.htm
Weil Blätter an häufig sich "nicht so saftig", werden sie gerne mit Wasser gemixt.
Wie auch immer, sind wir Menschen früher sicher nicht durch laufend gelieferte Früchte, Nüsse die zuvor sicher gelagert wurden, versorgt worden: Auch Durian hat nur zu einer Zeit im Jahr Saison in einer Region, auch wenn durch Tricks und verschiedene Quellen eine nahezu ganzjährige Versorgung auch durch Logistik möglich ist.
Zwei Hände voll "Grün" am Tag sollten schon bald möglich sein (Bei Unverträglichkeiten immer vorher testen und natürlich herantasten, wenn mal gar kein Drang, auch ok - nicht alles Grün ist gut und viel essbar).
Das im Artikel der MedUni genannte chin. Kraut ist übrigens ein Lippenblütler.
Chia-Samen gehören auch zu den Lippenblütlern - generell scheint es, dass sie das Immunystem fördern (Oregano, Gundermann, Basilikum, ..)
Einzelne Kräuter .. all die sekundären Pflanzenstoffe .. wirken dann optimal, wenn man die Makronährstoffe (Fette, Kohlenhydrate, Eiweiße) ausgewogen einnimmt. Dann sind sie "Booster".
Manche kann man viel essen, manche ißt man in kleinen Mengen.
Esse ich nicht ausgewogen, merke ich das auch bei meiner Brust sehr stark - abgesehen von der Mens, die sich entsprechend verändert.
So und ähnlich wurde mir auch von anderen (zum Teil und länger konsequent) Rohkost praktizierenden Frauen berichtet.
Mit lieben Grüßen
Angelika