Zur Zeit fühle ich mich wieder zum Tao hingezogen. Lese gerade nochmal das erste Buch von Theo Fischer. Hier ein Auszug:
ZitatAlles anzeigenSie kennen den heutigen Zustand der großen Flüsse in unserem Land. Rechts und links sind sie von engen Dämmen eingeschränkt, ihre Unebenheiten, Kurven und Stromschnellen sind begradigt, und ihr Wasser ist beinahe tot, vollkommen verschmutzt.
So ähnlich sieht unser eigenes Leben aus. Eingeschränkt in die Dämme äußerer Reglementierung und eigener falscher Meinungen, begradigt, Ecken und Kanten ausgebogen durch eine Erziehung, die nur dem Ziel diente, uns anzupassen an die Normen der Gesellschaft, in der wir leben.
So ein Fluss kann sich nicht mehr selbst reinigen, er ist wehrlos dem Unrat ausgeliefert, der unaufhörlich in ihm hineingeschüttet wird. Das Leben in ihm stirbt ab.
Risse man jedoch die Dämme ein, ließe man dem mächtigen Strom den Willen, seinen eigenen Weg durch die Natur zu suchen, bald würde er sich wieder in Windungen und Bögen fortbewegen, könnte sich reinigen und würde wieder gesunden.
Genauso verhält es sich mit unserem Leben. Sind wir fähig, die uns einengenden Dämme niederzureisen, uns ungehindert geistig zu entfalten und unseren Weg seinen natürlichen Verlauf nehmen zu lassen – dann gleichen wir solch einem freigesetzten Strom.
Wir gesunden, aller Unrat wird durch die Kraft der Strömung des eigenen Lebens herausgedrängt.
Und dieser vollkommen befreite Zustand, dieses Leben ohne innere Schranken und Einschränkungen ist dem Erleuchteten eigen.
Ich denke mir durch die Rohkost entsteht auch eine bestimmte Reinigung, aber die Hauptreinigung kann sie nicht leisten.
Diese Reinigung entsteht scheinbar erst wenn wir uns dem freien Fluss des Lebens hingeben.