Avocados - Eine kritische Rohkost Betrachtung II

  • Grüß euch,


    kürzlich wurde ich einmal wieder wegen Avocados gefragt und ich dachte mir, ich schaue einmal wieder nach, was ich vielleicht Neues finde. In meinem Buch habe ich die kritischen Punkte ja schon herausgehoben, doch möchte ich heute mit ein paar Links und vor allem Aspekten informieren.


    Diese Woche hatte ich aufgrund der Vorbereitungen für den Rohkost-Workshop, der mit heute begonnen hat, auch einmal wieder meine "Hauptlade" in der Küche ins Visier genommen.
    Dabei viel mir wieder einmal auf, dass die Produkte/Samen aus der Familie der Schmetterlingsblütenartigen wieder einmal bei der Auswahl diverser unerwünschter Haustiere wie Lebensmittelmotten durchfielen.


    Während das wohl vor einem Jahr gekaufte und kaum bzw nicht verwendete Macapulver (Kreuzblütenartige) genauso wie Cashewkerne (Seifenbaumartige) durchwoben war, glänzte Mesquite (Schmetterlingsblütenartige) durch Unberührtheit wie am ersten Tag. Sowie bei Mungobohnen und Sojabohnen (beides Schmetterlingsblütenartige).


    Diese kleinen Tierchen haben offensichtlich feine Sensoren dafür, was eine gute Proteinquelle ist so wie sie da liegt und was nicht.


    Und dann fiel mir auf, dass ich diese Woche wieder einmal Avocados zum entsorgen hatte (mein Partner ißt sie ab und zu) und diese Dinger nicht einmal in der Fruchtfliegenreichen Zeit je angesehen wird. Fliegen legen gerne Eier in die durchaus auch fette Durian (alles schon live gesehen, wenn die Würmchen dann darin wurln), aber nicht in eine Avocado.


    So manche Rohköstler sitzen wie Bruthennen auf ihren Avocados, ihr heiligstes Gut nach der Umstellung auf Rohkost. Sind sie ja super leicht organisierbar, haltbar, leicht in der Reife zu führen (Kühlschrank oder Zimmertemperatur reduziert bzw fördert das Weich werden), schön fett, kostengünstig und fast in jedem Supermarkt zu haben.


    Hier hatte ich schon einmal kurz wiederholt, was u.a. zu Avocados zu sagen ist: http://www.rohkostforum.net/th…-omnivore-NEMs-und-Pulver


    Aber heute noch ein paar Links dazu.


    Eine der Studien, die ich auch im Buch erwähnte: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8611758
    Ergänzend: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12381160
    Ebenso: http://www.laborlexikon.de/Lex…oframe/c/Cystatin%20C.htm


    Interessant fand ich diesen Text: http://www.ejbiotechnology.info/content/vol5/issue1/full/3/
    Darin geht es eigentlich darum, dass man die Pflanzenschutzstoffe, die manche Pflanzen erfolgreich (!) nützen, in gentechnisch veränderten Pflanzen nützen möchte. Bzw auch schon tat.
    Hier wird in den Referenzen auch die von mir zitierte Studie angeführt, weil eben auch in der Avocado diese vor Frassfeinden schützende Substanz herausgefunden (bzw genau deklariert) wurde.


    Wie sich der geneigte Leser denken kann, sind in verschiedenen Pflanzen abschreckende Stoffe für Frassfeinde enthalten. Angeführt werden unter anderem auch Tabak, Augenbohnen, Kartoffel, Sojabohne.
    Nachtschattenartige und Schmetterlingsblütenartige, die in ihren Familien viele Nahrungsmittel enthalten, die üblicherweise nur gekocht oder fermentiert in größeren/regelmässige Mengen verzehrt werden.
    Mich auch nicht anlocken.


    Zitiert wird in den Referenzen auch eine Studie, in der Baumwolle mit so einer Funktion der Augenbohne gentechnisch "ausgestattet" wurde (aus obigem Link):
    [SIZE=-1]LI, Y.E.; ZHU, Z.; CHEN, Z.X.; WU, X.; WANG, W. and LI, S.J. Obtaining transgenic cotton plants with cowpea trypsin inhibitor. Acta Gossypii Sinica, 1998, vol. 10, p. 237-243.[/SIZE]


    Vielfach mehr im Gespräch ist die Avocado als kritisches Nahrungsmittel bei Tieren, insbesondere bei roh essenden (deshalb ist hier auch mehr Aufmerksamkeit zu sehen bei Rohköstlern, auch wenn diese zum Teil größer und weniger empfindlich sind, soweit nicht allergische Reaktionen entstanden sind [die unterschiedliche Gesichter haben können]).


    Da finde ich in diesem Link die Information spannend, dass vor allem die Guatemala Sorten kritischer seien: https://www.aspca.org/pet-care…-non-toxic-plants/avocado


    Hier habe ich gefunden, welche zu diesen Sorten gehören: http://www.willsavocados.com/index.php/avocado-varieties
    Es sind die Sorten Hass, Pinkerton, Reed und Gwen, die von Haus aus fetter sind. Reife Avocados zeichnen sich durch ihren Fettgehalt aus. Natürlich sind hierbei diese Sorten beliebter, da im Handel wegen des Transportes meist lieber unreifer geerntet wird als bei besseren Rohkost-Quellen üblich.


    Ich habe leider so oder so körperliche Erscheinungen nach dem Verzehr von Avocados, die mich dazu bemussen, sie meist sein zu lassen. Für mich ist auch Fuerte nicht geeignet.
    Wieviel von Frassschutz-Stoffen in Pflanzen enthalten ist, liegt häufig auch am Boden und nicht nur an der Sorte. Meist esse ich nur wenig Menge, wenn auch ab und zu gerne.


    Dies deshalb als kurze Information für jene, die auch das Gefühl haben nicht wirklich für diese gemacht zu sein.
    Insbesondere Kinder, an Krankheit leidende und ältere Menschen sollten beobachten, ob es einen Unterschied gibt, wenn sie diese weg lassen und nach ein paar Monaten wieder damit beginnen.


    Ein paar Stück ab und zu machen den meisten wohl keine Probleme. Wie für manche auch ab und zu Kakao nichts macht.
    Natürlich hat jede Pflanze so ihre Frassschutzstoffe - doch die einen mehr und die anderen weniger. Die Avocado scheint zu jenen Pflanzen zu gehören, die sich mehr schützen.
    Das Tier, das einst hauptsächlich die Avocado aß, soll ausgestorben sein (Quelle müßte ich suchen, ist schon sehr lange her das ich das las).
    Mein Sohn ißt weiterhin keine Avocado, wird strikt abgelehnt.


    Ich bekomme immer wieder Erfahrungen von RohköstlerInnen per E-Mail zugesandt oder live berichtet, auch hierzu. Weiterhin freue ich mich immer wieder über Berichte.


    Liebe Grüße
    Angelika

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