Vegane Ernährung zur Vermeidung von Tierleid

  • Hallo allerseits,


    nachdem hier das Thema "vegane Ernährung zur Vermeidung von Tierleid" angesprochen wurde, gibt es hierfür jetzt an dieser Stelle einen separaten Thread. Mich interessiert, mal jenseits jeglicher Propaganda das Für und Wider diverser Ansichten näher zu erörtern.


    Vielleicht magst Du, Bourdon, ja mal damit beginnen. Verzichtest Du jetzt auch auf Honig sowie jegliche Kleidung aus Leder und Wolle?


    Liebe Grüße, Ralph

  • Hallo Putenherz-Ralph ;),


    ich habe mich in den letzen Wochen über die Milchwirtschaft informiert und auch darüber, wie es hinter den Kulissen der Hühnereiproduktion aussieht. Ich denke es geht darum, ob jemand Mitgefühl mit Tieren hat/haben will oder nicht.


    Mein Mann zum Beispiel WILL nichts über Fleisch- und Milchwirtschaft wissen, denn er weiß, dass er dann sein Steak/sein Milchjoghurt nicht mehr so genießen könnte.


    Ich will nicht mehr wegsehen und habe mich jetzt dazu entschlossen, vegan zu leben.


    Es gibt aber auch Leute, die kein Mitgefühl mit Tieren haben und denken, dass Tiere dafür da sind, vom Menschen "verwendet" zu werden. Das gibt es und das will ich hier jetzt gar nicht verurteilen oder weiter darüber nachdenken. Das gibt es und punkt basta. Streiten will ich hier nicht.


    Mit Honig hätte ich kein Problem, denn meines Wissens werden dafür keine Bienen gequält... aber ich weiß da nicht genug darüber. Außerdem mag ich Honig überhaupt nicht.


    Mit Leder hatte ich früher (in vegetarischer Zeit) die eigenartige Ausrede, dass Leder sowieso als Nebenprodukt der Fleischproduktion anfällt. Jetzt weiß ich, dass ein hoher Prozentsatz allen Fleisches von der Mlichwirtschaft kommt ("Was passiert mit all den Kälbern, die gebraucht werden, damit eine Kuh jedes Jahr wieder viel Milch gibt?" und "Was passiert mit den "alten" ausgelaugten Milchkühen?"). Seit ich vegan bin, werde ich jetzt auch Leder meiden.


    Wolle vertrage ich sowieso nicht.


    Viele Menschen sind sich nicht bewusst, was sie da essen. Sie lieben Hunde, Katzen aber auch Kühe und Schafe und verbinden nicht das, was da auf ihrem Teller liegt. Manchen wäre das egal, wenn sie sich das realisierten. Viele schauen bewusst weg und wollen sich keine Gedanken machen, weil "man ja immer schon Fleisch gegessen hat."


    Ich persönlich habe meine Entscheidung getroffen und fühle mich sehr wohl damit.


    Ich esse sehr sehr viel vegane Rohkost und "grase" :) auch regelmäßig bei uns im Garten.

  • Ich finde es so grausam wenn man den lieben Kühen ihre Kälbchen entreißt. Es wird nie seine Mutter kennenlernen und wird vor der Pubertät qualvoll hingerichtet :Crying2:


    Im Stall werden die armen Kühe, Schwein und Hennen gesperrt nur um unseren Gaumen zu erfreuen, mit ihrem Fleisch, Menstruationsprodukten (Eier) und Drüsensekreten (Milch). Grausam sag ich.....einfach nur abscheulich grausam!!!


    traurig,
    Bob

  • Hier im Forum scheinen sich ja tatsächlich schon Aggressionen aufgebaut zu haben. Ich will damit nicht meine Zeit verschwenden.

  • Nun, bei meiner Vorstellung z.B., die jetzt teilweise in andere Threads verschoben wurde. Ich hatte deine Antwort als ironisch aufgefasst. Bist du auf Krawall gebürstet? ;) :)

  • Gibt es auch ein Anti-anti-Vegan-Forum? :) Was es so alles gibt. Ich mag keinen militanten veganen Fanatismus und ich mag keinen Anti-veganen-Fanatismus. Wozu so viel Zeit verschwenden, auf andere zu schimpfen? Nun ja, wer will, soll auch gut sein.


    Hier gibt es tolle Informationen in diesem Rohkost-Forum, ist eine gute Ergänzung zu Literatur und youtube.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bourdon ()

  • Hi Bourdon,


    hinsichtlich widernatürlicher Massentierhaltung, widernatürlicher Medikation, widernatürlicher Massenschlachtung, widernatürlicher Fleischverarbeitung etc. stehe ich voll hinter Dir.


    Aber wie steht's mit den natürlichen Prozessen? Auch in der Natur jenseits der menschlichen Gesellschaft dienen Tiere als Nahrung für andere Tiere (und Pflanzen). So jagen Schimpansen (als unsere nächsten lebenden Verwandten) ebenfalls Säuger und Vögel und stehlen Eier - und essen auch Honig ...


    Liebe Grüße,
    Ralph


    PS: Hier habe ich mal letztes Jahr im Februar etwas zu dem Thema geschrieben - da habe ich auf vegetarische Ernährung umgestellt.


    PPS: Ich esse grad Wagyu-Rind (von hier) - das hat vermutlich kaum gelitten ... wurde jedoch auch mit Getreide gefüttert.:Crying2: Ist eine Art Test, ob ich nach dem Verzehr nachts wieder schwitze ...

  • Ich sehe das so wie Ralph und Bob. Es ist grausam und widerwärtig, was in der Massentierhaltung abläuft. Aber ich denke, es ist nicht schwer, sich mit Tierprodukten zu versorgen, für die Tiere nicht leiden mussten. Als Rohköstler sind die Fleisch-/Fisch-/Ei-... Mengen (in der Regel) zudem recht gering. Man isst nicht viel mehr, als man wirklich braucht. Die Massen von Tierprodukten, die die Normalbevölkerung verschlingt sind völlig krank.
    Mich würde interessieren, warum vegane Rohköstler deshalb nicht ab und zu z.B. Eier von glücklichen Hühnern essen (und damit einen eventuellen Mangel an diesem und jenem verhindern). Hab dies noch nie einen rohen Veganer gefragt. Vielleicht sagst du es mir? :)
    LG
    Zoe

  • Hi Bourdon,


    hinsichtlich widernatürlicher Massentierhaltung, widernatürlicher Medikation, widernatürlicher Massenschlachtung, widernatürlicher Fleischverarbeitung etc. stehe ich voll hinter Dir.



    Du hast das widernatürliche Benutzen eines PCs vergessen, ebenso das widernatürliche Sich-einfliegen-lassen von Tropenobst wie auch das widernatürliche Tragen von Kleidung, das widernatürliche Heizen im Winter und nicht zu vergessen die widernatürlichen Fähigkeiten des Lesens und des Schreibens.


    Lieber Ralph, in Anlehnung an deinen eigenen Diskussionsstil stelle ich dir mal folgende Frage :


    Was willst du uns mit deinen Worten eigentlich wirklich sagen ? Daß die Zivilisation Scheiße ist ?


    Falls ja, kannst du ja sofort auf all die Annehmlichkeiten der modernen Zivilisation verzichten, und dich ohne alle Hilfsmittel (auch keine Kleidung und kein Feuer !) in den Urwald oder die Savanne verpissen, um dort vollkommen natürlich zu leben. Ich bezweifle aber stark, daß dir dieses allzulange gelingen wird. Der Mensch ist nunmal kein natürlich lebendes Tier mehr...aus diesem Stadium hat er sich schon vor Millionen von Jahren rausentwickelt.Deshalb ist er ja Mensch, weil er es verstanden hat, sich zumindest teilweise von den Härten der Natur unabhängig zu machen. Und diese Entwicklung dauert selbstverständlich bis zum heutigen Tag an. Nur deshalb und mit Hilfe der modernen Technik kannst du heutzutage als Rohköstler leben, und dir in Puncto Ernährung sozusagen "die Rosinen rauspicken". Sprich Tropenobst von Orkos, Fleisch von ausgesuchten Weidetieren, Meerestiere und Fische, aber auch Datteln aus Nordafrika und Avocados aus Südamerika.. Alles überwiegend sehr "natürliche" Lebensmittel, die aber nur mit Hilfe der ach so Bösen Zivilisation auf deinem Tellerchen landen.


    Denk mal drüber nach, du bist doch sonst so überaus weise.

  • Ich sehe das so wie Ralph und Bob. Es ist grausam und widerwärtig, was in der Massentierhaltung abläuft.


    Wieviel "Massentierhaltungsbetriebe" hast denn schon persönlich von innen gesehen ? Oder beziehst du dein Wissen darüber lediglich aus PeTA-Videos auf youtube ?


    Ein gut sitzender Bolzenschuss, ja sogar die traditionelle Schächtung eines Schafes, dürfte um einiges weniger "grausam" sein, als z.B. diese Aktion hier, die wohl zweifelsfrei als natürliche Nahrungsaufnahme eines Pavians zu bezeichnen ist :


    https://www.youtube.com/watch?v=PcnH_TOqi3I


    http://www.youtube.com/watch?v=OUPhRYi_caY


    Grausam ist sowas nur in den Augen "zivilisierter" Menschen, oder ?


    Zitat von Zoe

    Als Rohköstler sind die Fleisch-/Fisch-/Ei-... Mengen (in der Regel) zudem recht gering.


    Ach, und was z.B. Inger, Stefan (vom Rohkostwiki) und Matthias (der Wildschweinfanaktiker aus Österreich :D) so täglich an Fleisch und Fisch in sich reinschaufeln sind als recht geringe Mengen ?



    Zitat von Zoe

    Mich würde interessieren, warum vegane Rohköstler deshalb nicht ab und zu z.B. Eier von glücklichen Hühnern essen (und damit einen eventuellen Mangel an diesem und jenem verhindern). Hab dies noch nie einen rohen Veganer gefragt. Vielleicht sagst du es mir?


    Du hast das Wesen der veganen Ersatzreligion scheinbar nicht verstanden.:Confused:

    3 Mal editiert, zuletzt von Dattelkern ()

  • Hm, ich habe eine Freundin, die Vegetarier ist, und meinte auch, dass nichts gegen das Essen von Eiern spricht. Vorausgesetzt natürlich, die Eier sind von glücklichen Hühnern. Geht es vielleicht darum, allem abzuschwören, um umso drastischer aufzutreten? Ich gebe zu, dass ich den Veganismus bisher nicht so recht verstanden habe. Also ich kann das Anliegen ziemlich gut nachvollziehen, aber es gibt ein paar Punkte, die nicht ganz in meinen Kopf wollen. Ich frage rein aus Interesse, ohne jegliche Vorbehalte.


    LG,
    Dorin

  • Zitat von Dorin

    Ich gebe zu, dass ich den Veganismus bisher nicht so recht verstanden habe.


    Wie das ? Du lebst doch in der Hauptstadt der (veganen) Bewegung ;).

  • Hallo Dattelkern,


    Wieviel "Massentierhaltungsbetriebe" hast denn schon persönlich von innen gesehen ? Oder beziehst du dein Wissen darüber lediglich aus PeTA-Videos auf youtube ?


    Nein. Aber möchtest du mir vielleicht beschreiben, wie es da "wirklich" abläuft? Alles Friede, Freude, Eierkuchen oder was?



    Ein gut sitzender Bolzenschuss, ja sogar die traditionelle Schächtung eines Schafes, dürfte um einiges weniger "grausam" sein, als z.B. diese Aktion hier, die wohl zweifelsfrei als natürliche Nahrungsaufnahme eines Pavians zu bezeichnen ist :


    Mir ist klar, dass die Tötung in der Industrie schnell und schmerzlos abläuft. Ist ja so vorgeschrieben. Ob Paviane immer alles lebend Stück für Stück verspeisen... keine Ahnung. Oder behauptest du das anhand dieser 2 you-tube-Videos? ;) Ist das nicht auch etwas unpraktisch, etwas nicht erst zu töten und dann zu fressen, allein weil die Chance groß ist, dass das Opfer dann wider flieht und das leckere Essen einem einfach weg läuft? Ich vermute mal, dass die meisten Lebewesen deswegen ihre Opfer nicht lebend verspeisen. Oder zumindest mit einem Haps runterschlucken. Aber es ist ja eigentlich auch völlig EGAL, weil ich gar nicht von der Tötung sprach, sondern vor der Haltung.




    Ach, und was z.B. Inger, Stefan (vom Rohkostwiki) und Matthias (der Wildschweinfanaktiker aus Österreich :D) so täglich an Fleisch und Fisch in sich reinschaufeln sind als recht geringe Mengen ?

    Nein, Dattelkern. Aber deswegen schrieb ich ja auch "IN DER REGEL". Oder sind dies keine Ausnahmen, sondern die Regel? Ich lasse mich gerne eines besseren belehren. Was hast du denn beobachtet?




    Du hast das Wesen der veganen Ersatzreligion scheinbar nicht verstanden.:Confused::


    Ja, genau, Dattelkern, gut beobachtet. Deswegen habe ich Bourdon ja auch gebeten, es mir zu erklären. :-|


    VG
    Zoe

  • Hallo Dattelkern,



    Nein. Aber möchtest du mir vielleicht beschreiben, wie es da "wirklich" abläuft? Alles Friede, Freude, Eierkuchen oder was?


    Die deutschen Tierschutzgesetze gehören zu den strengsten die es gibt. Und deshalb hat sich die Schweinehaltung in den letzten 30 Jahren auch immens verbessert. Erkundige dich doch einfach mal bei den offiziellen Tierhalterorganisation, ob du mal eine "Massentierhaltung" besichtigen kannst. Was PeTA und co. so an "skandalösen" Recherche-Videos verbreitet ist jedenfalls die Ausnahme, und nicht die Regel. Aber eben diesen Eindruck will PeTA natürlich erzeugen.



    Mir ist klar, dass die Tötung in der Industrie schnell und schmerzlos abläuft. Ob Paviane immer alles lebend Stück für Stück verspeisen... keine Ahnung.


    Da habe ich ebenfalls keine Ahnung. Ich habe die Videos nur gepostet, um dich darauf aufmerksam zu machen, das die moderne Tierhaltung des Menschen (die phösen Qualzüchter :D ) eben um einiges weniger "grausam" sein kann als die von vielen veganen Rohköstlern immer so verniedlichte Natur.

    Aber es ist ja eigentlich auch völlig EGAL, weil ich gar nicht von der Tötung sprach, sondern vor der Haltung.


    Ja, und die ist eben auch bei weitem nicht soo schlimm, wie PeTA und Konsorten das immer wieder behaupten.



    Aber deswegen schrieb ich ja auch "IN DER REGEL". Oder sind dies keine Ausnahmen, sondern die Regel? Ich lasse mich gerne eines besseren belehren. Was hast du denn beobachtet?


    Ich glaube, dieses "IN DER REGEL" kann man bei Rohköstlern sowieso vergessen. Es wird wohl keine zwei Rohis geben, die sich absolut gleich ernähren. Da ist wohl jeder Individualist. Und deshalb weiß ich auch nicht, ob die o.g. Ausnahmen sind. Bei mir persönlich ist es z.B. ja auch so, daß es Phasen mit viel Fleisch gibt, und dann wieder wochenlang gar keins. Ob das nach irgendwelchen Regel läuft bei mir ? Konnte ich noch noch nicht feststellen.

  • Hi,


    ich möchte kurz unkommentiert diese Videos zum Thema hier verlinken, weil da für mich ein paar neue Sachen dabei waren und ich sie für die Beurteilung grundsätzlich interessant finde, wenn es um moderne Tierhaltung geht. Dieses Mal kein peta-Material, sondern vom berühmt berüchtigten Udo Pollmer ;)


    Ein paar Aussagen darin hatten mich stark verwundert. Z.B. haben diese Tiere hier auch Freilauf, nutzen ihn aber von sich aus kaum...


    Es lohnt sich m.E. wirklich, sich das mal anzusehen, damit man seine Infobasis nicht völlig einseitig und tendenziös gestaltet.


    Teil 1 von "Kann Nutztierhaltung tiergerecht sein?" - Schweine
    http://www.youtube.com/watch?v=VqBJ7UgEhiE


    Teil 2 Schweine http://www.youtube.com/watch?v=jix4qnK8PKI
    Teil 3 Rinder
    http://www.youtube.com/watch?v=zwkkUwCc-Rc
    Teil 4 Rinder
    http://www.youtube.com/watch?v=tLkkJ2VGMKk


    Muss kurz weg - bis denne! :)

  • Ich bin seit einiger Zeit vegan. Würde ich eine Kuh finden, die neben ihrem Kalb auch mich mit ein paar Schluck Milch versorgen könnte, würde ich ihre Milch trinken. Gegen Eier von Hühnern, die bei Tageslicht im Dreck scharren und im Grünen herumlaufen können, habe ich auch nichts.


    Wegen meiner Nahrung soll kein Tier sein Leben lassen oder schlecht leben.


    Paviane und Schimpansen können auch machen, was sie wollen. Ich bin halt mehr Gorilla. (Meines Wissens leben die zu 100% vegan - aber auch wenn nicht, wäre mir das egal).


    Wenn ich alleine sehe, wie selbst auf Demeter Bauernhöfen mit Rindern und Schweinen verfahren wird, dann vergeht mir der Appetit - auch auf Milch, denn bei der Milchwirtschaft gibt es zu viele Kälber und alte Milchkühe als "Abfallprodukte".


    Ist ja eine sehr persönliche Sache, wie sich jeder ernähren will. Muss jeder für sich selbst entscheiden.

    Einmal editiert, zuletzt von Bourdon ()

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