Zähne

  • Hallo,


    ich möchte diesen Thread nutzen, um eure Erfarungen bezüglich der Zahngesundheit und Rohkost zu sammeln.


    Selbst esse ich gerade eine recht Früchte- und Gemüsedominante Rohkost mit Keimlingen und immer weniger Nüssen.
    Die meisten Früchte, welche hier zu bekommen sind, wurden aber unreif geerntet und lokale Früchte sind Jahreszeitlich begrenzt.
    Wie ich gelesen habe, setzte ich mich durch die Säure in den Früchten, selbst wenn nachgereift, einer erhöhten Kariesgefahr aus.
    (Ich weis, dass es immer die Möglichkeit gibt Flugware zu kommen, das kommt aber für mich gerade nicht in betracht. )
    Also wenn Saison, reifes Obst, und im Winter viel Gemüse und Keime? Und funktioniert das dann auch?


    Welche Möglichkeiten gibt es, oder was muss man beachten, um als Rohköstler gesunde Zähne zu behalten? Ist so manche Rohkostideologie in dieser hinsicht eine Sackgasse?
    Auch habe ich schon Mythen über eine Remineralisierung der Zähne gehört.
    Was habt ihr für Erfahrungen gemacht, und was könnt ihr Rohkostneulingen ans Herz legen, damit diese noch lange Freude an ihren Beißerchen haben?


    LG


    [Blockierte Grafik: http://www.experto.de/fileadmin/assets/user_assets/687/froehlicher-zahn.jpg]

    4 Mal editiert, zuletzt von zweiSeelen ()

  • Hallo zweiSeelen,
    hier nur ein kurzer Erfahrungsbericht: ich hab ja ab 2004 schon mal ne Weile Rohkost gemacht. Damals war das ein ziemliches Hin und Her zwischen Roh- und Kochkost :( Kurz bevor ich nach Berlin gezogen bin, hab ich wieder ne Kochkostphase gehabt. Irgendwie ist mein Körper mit dem gekochten Zeug und/oder dem Wechsel nicht mehr klar gekommen und ich hab ne ordentliche Entzündung an einem Zahn bekommen. Ich musste dann eine Wurzelbehandlung durchführen lassen. Schlimm!!! Ursache/ Wirkung kann ich nach so vielen Jahren nicht mehr vollständig nachvollziehen, aber mein Erlebnis von damals hat mich gelehrt, sehr auf Entzündungen/Schmerzen bei Zähnen zu achten und dann gegebenenfalls die Ernährungsgewohnheiten zu hinterfragen.
    VG
    Zoe

  • War gestern beim Zahnarzt. Vier neue Kronen stehen an.
    Eigentlich habe ich mir wie immer Metallkronen (Gold) einsetzen lassen wollen. Doch jetzt überlege ich mir doch vielleicht langfristig auf Keramik umzustellen


    Früher waren die Keramkik-Kronen ja nicht so stabil, und ich als Nüsse und Samen-Esser lege schon Wert auf Bissfestigkeit.
    Manchmal isst man ja auch eine kleines Steinchen mit. (Bei den geschälten Sonnenblumenkernen ist mir das schon häufiger passiert)
    Aber die Keramik-Vollkronen sind heute scheinbar relativ stabil. Ich brauche aber auch 2 Halbkronen und die sind wiederum nicht so hart wie die aus Metall.
    Außerdem muß der Zahnarzt beim Einsetzen der Keramik-Kronen etwas mehr von der Zahnsubstanz wegnehmen.


    Bin mir echt unsicher was jetzt das beste ist. Hat jemand Erfahrung mit Keramik-Kronen vs. Metallkronen? Oder hat jemand ein gutes Argument das für die Keramik und gegen das Metall spricht?
    Ist natürlich alles auch eine Kostenfrage. Muss erst mal den Kostenvoranschlag abwarten. Meine Zahnärztin hat mir zu Metallkronen geraten.


    PS: In den letzten Jahren habe ich mir wieder 2 Amalgan-Füllungen einsetzen lassen, weil ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Die sind halt absolut bissfest im Gegensatz zu diesen Kunststofffüllungen. Von diesen Thesen dass Amalgan schädlich sein soll, habe ich nie was gehalten. Aber irgendwie habe ich mich jetzt so ein bisschen anstecken lassen durch diverse Artikel im Internet.
    Meine Zahnärztin meint ich ticke nicht richtig. In der Richtung wird ja unheimlich viel behauptet.


    Auf dem Rohkost-Festival hat jemand erzählt dass erst als er sich all die Metalle herausnehmen hat lassen, er erstmals feststellen konnte wie es ist ohne diese Spannung im Mund zu leben. Zuvor hat er das bewusst gar nicht wahrgenommen.


    Meine Zahnärztin meinte dass die meisten darauf nicht empfindlich reagieren nur ein paar wenige da passiert dieser galvanische Effekt, so dass das Gold der Goldkronen auf andere Metallkronen auf einmal abfärbt.


    Edit: Aber vielleicht ist das wirklich total egal ob Metall oder Keramik und ich versuche da aus einer Mücke einen Elefanten zu machen. Oder vielleicht ist Metall sogar besser?

    3 Mal editiert, zuletzt von norbi ()

  • Hallo Norbi,


    ich habe mir vor 4 Jahren 5 Vollkeramikkronen machen lassen, sog. Zirkoniumkronen :



    http://de.wikipedia.org/wiki/Zirconium%28IV%29-oxid


    http://www.zirkon-zahnersatz.de/zirkonoxid.html



    Die sind super, allerdings in Deutschland auch mindestens doppelt so teuer wie Metallkronen. Deshalb habe ich sie von meinem deutschen Zahnarzt auf Mallorca machen lassen, kosten da dank mallorcinischem Labor nur ca. 345 Euro pro Krone. All inclusive, auch Zahnarzthonorar. Falls du Geld dazu hast und mal nach Malle wegen der Zähne willst...der hier ist das in Malle :


    http://www.zahnarzt-paguera.com/Deutsch/index.html


    Krankenkassenzuschuss bekommst du auch in Malle :).


    Der Zahnarzt dort klotz allerdings...der kleckert nicht...heißt: Abschleifen in einer oder zwei Sitzungen (bis zu 6 Zähne auf einmal), eine Woche auf die Kronen warten...einsetzen ebenfalls in ein bis zwei Tagen...fertig...3 Jahre Garantie. Ich jedenfalls bin sehr zufrieden mit den Dingern :).


    Ich habe gehört, daß polnische Zahnärzte das auch sehr günstig machen. Wäre jedenfalls näher für dich..



    Dattelkern

    3 Mal editiert, zuletzt von Dattelkern ()


  • ich hab mir vor einigen Jahren auch Vollkeramikkronen und sogar eine -brücke machen lassen (d.h. zuvor hatte ich Gold-Keramikinlay bzw. -krone)
    Bin sehr zufrieden damit, die Stabiltät muss wirklich deutlich besser sein als die von dem Stand vor ca. 10-15 Jahren. Hat mir mein Zahnarzt bestätigt.


    Ist natürlich alles auch eine Kostenfrage. Muss erst mal den Kostenvoranschlag abwarten. Meine Zahnärztin hat mir zu Metallkronen geraten.


    PS: In den letzten Jahren habe ich mir wieder 2 Amalgan-Füllungen einsetzen lassen, weil ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Die sind halt absolut bissfest im Gegensatz zu diesen Kunststofffüllungen. Von diesen Thesen dass Amalgan schädlich sein soll, habe ich nie was gehalten. Aber irgendwie habe ich mich jetzt so ein bisschen anstecken lassen durch diverse Artikel im Internet.
    Meine Zahnärztin meint ich ticke nicht richtig. In der Richtung wird ja unheimlich viel behauptet.


    ;) :Not-Talking: :D :Dizzy:


    ich hatte früher in meiner Jugend (weit vor meiner RK-Zeit) Amalgam-Füllungen + Goldkronen und spürte damals deutlich den Stromfluss im Mund bei ungünstigen Bedingungen. War recht unangenehm :(


    Auf dem Rohkost-Festival hat jemand erzählt dass erst als er sich all die Metalle herausnehmen hat lassen, er erstmals feststellen konnte wie es ist ohne diese Spannung im Mund zu leben. Zuvor hat er das bewusst gar nicht wahrgenommen.


    Du sprichst von einem er oder? Nicht von einer Sie?
    Und hat derjenige jetzt Kunststoff, Zement oder Keramik in den Zähnen oder hat er alles offengelassen (wie die eine auf dem Rohkost-Festival)


    LG, Harry

  • Karies sollte man niemals hinnehmen. Von Wurzelbehandlungen ist auch in der Regel abzuraten, da ein Zahn niemals 100% steril gehalten werden kann, lieber raus damit.


    Allerdings sollte man es echt nicht so weit kommen lassen. Um Karies zu vermeiden, sollte man auf jeden Fall raffinierten Zucker und Weißmehlprodukte meiden. Zudem hilft es oft Honig und Trockenfrüchte zu reduzieren. Obst manchmal auch.


    Falls man allerdings top Zähne hat, dann kann man soviel Obst essen wie man will, dann machen lediglich die Weißmehlprodukte und der Industriezucker Probleme.


    Um die Zähne zu remineralisieren, muss man in seine Ernährung hochwertige Fette aufnehmen, die die Vitamine A, D und K2 im Überfluss behalten. Hochwertige Rohmilch und Rohmilchbutter ist hier super, wenn man beides verträgt, aber auch Lebertran, Kaviar usw. Dazu sollte man genügend Mineralien zu sich nehmen. Das kann man über ein hochwertiges Mineralwasser, hochwertige Lebensmittel, Essen von Knochen und Eierschalen usw. Dann werden die Zähne hart und remineralisieren sich, sprich es wächst eine dünne, schützende Schicht über den angegriffenen Zahn. Ein Loch allerdings wird niemals mehr zuwachsen.


    Ich selbst hatte nach meiner Arthrosediagnose auch ca. 9 Löcher in den Zähnen, von denen ich nur ca. 3 machen lassen habe. Der Rest ist offen und remineralisiert. Geschafft habe ich das vor allem durch Lebertran und Rochenleberöl. Sobald meine Zähne wieder schmerzen weiß ich, dass ich etwas falsch mache. Wenn ich dann den Fehler ausgemistet habe, dann verschwinden die Schmerzen innerhalb von meist einen Tag.


    Zähneputzen tu ich selten und meist nur aus kosmetischen Gründen, meistens mit Miswak. Zahnseide verwende ich fast nie. Beim Zahnarzt war ich jetzt ewig nicht.


    Rohköstler denken gerne, dass sie auf der sicheren Seite sind, weil sie roh essen, das ist einfach nicht richtig. Man kann seine Gesundheit mit Rohkost total ruinieren, vor allem wenn man zu viel rohes Gemüse isst, mit seinen ganzen pflanzlichen Abwehrstoffen, die teils erst durch kochen runiert werden. Selbst Nüsse und Samen werden in der Regel durch rösten verträglicher. Die meisten Naturvölker rösteten ihre Nüsse.

  • Hallo Lebertran,


    Zähneputzen tu ich selten und meist nur aus kosmetischen Gründen, meistens mit Miswak. Zahnseide verwende ich fast nie.


    Ist zwar jetzt ein wenig off topic...aber was sagt denn deine Freundin dazu, daß du kaum Zähne putzt ? :confused:

  • Hallo Lebi,


    @Dattelkern
    Ich hab sie gestern gefickt.


    Schön :), dann scheint sie ja Gott sei Dank nicht so eine von der empfindlichen Sorte zu sein. Immer gut, wenn ´ne Frau auch was aushält, erleichtert so manches im täglichen Zusammenleben ;).



    Dattelkern

  • Danke an alle für die interessanten Beiträge.
    Wenn ich mich richtig erinnere dann meinte meine Zahnärztin diese Zirkoniumkronen.


    Zum Thema Zähne putzen: Burger hatte mal gesagt dass diejenigen die von Geburt an roh gegessen haben sich nicht die Zähne putzen müssen, alle anderen natürlich schon. Nur die Begründung dafür fällt mir nicht mehr ein.

  • @Norbi
    Lol, das gesunde Volk im Lötschental, das Anfang des 20. Jahrhundert existierte aß hauptsächlich Roggenvollkornbrot und Käse. Die putzten sich ihre Zähne nicht. Sie hatten keine Karies. Burger ist kein Gott!

  • @Norbi, Lebertran


    Ich erlaube mir mal einen alten Forumsbeitrag des Schweizer Rohköstlers "Stephan" (mit ph :Ligthbulb:) zum Thema aus einem schweizer Rohkostforum zu verlinken :

    Zitat

    Auch fällt der Mythos, natürliche Rohkosternährung schütze vor Karies; Fakt ist, dass Karies bei Schimpanse und Gorilla vorkommt und dort mit der Höhe des Früchteanteils ansteigt.


    http://www.rohkost.ch/thread.php?postid=202



    Dattelkern



    @Lebertran : Daß mein letztes posting ironisch gemeint war, ist nicht so bei dir angekommen, oder warum hast du mir für den Beitrag "gedankt" ? :Confused:

    2 Mal editiert, zuletzt von Markus ()

  • Als ich jung war hatte ich wirklich viel Karies. Dann machte ich einige Monate Instincto und gewöhnte mir die 2 Mahlzeiten am Tag an.
    Als ich wieder zur Kochkost zurückkehrte aß ich weiterhin nur 2 Mahlzeiten und hatte nie mehr irgendwelche Probleme mit Karies.
    Ich aß zum Mittagessen immer nur Süßigkeiten und habe mir die Zähne aber erst immer um Mitternacht geputzt.
    Ich glaube was nicht gut für die Zähne ist, wenn man mehrmals am Tag Süßigkeiten oder Obst isst.


    Letzte Woche war ich im Zoo und im Affenhaus waren abends folgende Lebensmittel gerichtet:


    Ich glaube das in der roten Schüssel waren gekochte Kartoffeln. Nur weiß ich nicht was exakt die Gorillas/Schimpansen/Bonobos bekommen haben.


    Auch fällt der Mythos, natürliche Rohkosternährung schütze vor Karies; Fakt ist, dass Karies bei Schimpanse und Gorilla vorkommt und dort mit der Höhe des Früchteanteils ansteigt.


    Also wenn bei Affen in freier Natur im intakten Urwald öfters Karies vorkommt, dann war die Evolution nicht perfekt. Aber über das Thema müsste man eindringlicher recherchieren und sich das nochmal genauer anschauen. Fakt ist dass die oft stundenlang in den Bäumen sitzen und Obst essen.

    Einmal editiert, zuletzt von norbi ()

  • @Norbi
    Lol, das gesunde Volk im Lötschental, das Anfang des 20. Jahrhundert existierte aß hauptsächlich Roggenvollkornbrot und Käse. Die putzten sich ihre Zähne nicht. Sie hatten keine Karies. Burger ist kein Gott!


    Hab ich das behauptet? Aber man muss schon unterscheiden zwischen Kochköstlern und Rohköstlern die eine lange Kochkostvergangenheit haben. Das läuft doch was anderes ab.
    Meine Zahnärztin sagte mir dass Patienten die frisch aus ländlichen Gebieten Osteuropas kommen, oft völlig, oder fast kariesfreie Zähne haben. Die haben halt nicht dieses ganze westliche stark verarbeitete Zeug gegessen.
    Und von den von Weston Price beobachteten Völkern war ja auch kaum eins roh, und sie hatten 1a Zähne.


    Zitat

    Die meisten aggressiven Substanzen in natürlichen Nahrungsmitteln werden nämlich durch thermische Veränderung inaktiv; deswegen kann man die Gewohnheiten im Umgang mit gekochten Nahrungsmitteln nicht einfach auf die rohe Ernährung übertragen. Die instinktive Steuerung der Nahrungsmengen ist ein entscheidender Gesundheitsfaktor.

    3 Mal editiert, zuletzt von norbi ()

  • Zähne und Zahnpflege


    Die Zähne sind eines der wertvollsten Organe des Körpers, besonders für den Verzehr roher Nahrungsmittel, die im Allgemeinen härter als gekochte sind. Ihre Gesunderhaltung spielt also eine entscheidende Rolle.


    "Schlechte Zähne gefährden die Ausgewogenheit der Ernährung, da ein schweres oder sogar schmerzhaftes Kauen unvermeidlich bewirken, immer die Produkte vorzuziehen, die wenig gekaut werden müssen. So kann man sich selbst im Rahmen der Instinctoernährung einseitig von weichen Produkten wie saftigen Früchten, Avocados und tierischen Proteinen angezogen fühlen und dabei beißfestere Früchte, Nüsse und Gemüse vernachlässigen. Die dadurch langfristig erzeugte Unausgewogenheit kann der Gesundheit im Allgemeinen und vor allem den Zähnen erheblich schaden.


    Die Menschen des Paläolithikums (Altsteinzeit) hatten praktisch keine Zahnkaries. Sie kannten weder Kochkunst, noch Getreide, noch Milchprodukte. Kinder, die sich von Geburt an instinktiv ernähren, sind ebenfalls deutlich weniger anfällig Zahnkaries, trotz der fehlenden Milchzufuhr, die für eine korrekte Kalziumversorgung als unverzichtbar angesehen wird. Das vermehrte Auftreten von Karies in den letzten Jahrhunderten scheint demnach hauptsächlich auf die veränderten Ernährungsgewohnheiten zurückzuführen zu sein. Die gleichzeitige Zunahme des Verzehrs von Milchprodukten konnte dieser Entwicklung offenbar nicht entgegenwirken.


    Allein die Rückkehr zu natürlicheren Nahrungsmitteln schließt Zahnprobleme allerdings nicht aus. Bei vielen Rohköstlern beobachtet man Verschleißerscheinungen des Zahnschmelzes. Dieser Vorgang ist nicht nur auf mechanische Abnutzung, sondern vor allem auf eine regelrechte Erweichung des Zahnschmelzes zurückzuführen. Bestimmte Säuren aus natürlichen Nahrungsmitteln können das Kalzium auflösen, das dem Zahnschmelz seine natürliche Härte verleiht, und ihn weich wie Gummi machen. Die Zähne werden anfälliger für Abnutzung und Verschleiß, der Zahnschmelz kann sogar vollständig verschwinden und das Zahndentin bloßlegen. Die geschwächten Zonen halten Angriffen der Bakterien des Zahnbelags nicht mehr stand und ebnen einem schnellen Gebissverfall den Weg. Diese katastrophale Entwicklung beobachtet man vor allem bei reinen Obst-Rohköstlern infolge eines übermäßigen Verzehrs von Zitrusfrüchten.


    Dass der Verzehr von Früchten schädigend wirken kann, mag widersprüchlich erscheinen. Früchte gelten als das natürliche Nahrungsmittel par excellence und sind Sinnbild für Gesundheit. Das Paradox erklärt sich dadurch, dass es nicht natürlich ist, Nahrungsmittel (selbst natürliche) zu essen, ohne dabei den Instinkt zu berücksichtigen. Unter natürlichen Bedingungen neutralisiert der Speichel die Fruchtsäure während des Kauprozesses. Solange das Nahrungsmittel einem Bedarf des Organismus entgegenkommt, produziert dieser die erforderlichen Mengen an Speichelenzymen. Die Enzyme neutralisieren unter anderem die in den Früchten enthaltenen aggressiven Substanzen und schließen so eine mögliche Schädigung der Zähne aus. Andernfalls würde jede obstfressende Tierart ihr Gebiss innerhalb kurzer Zeit verlieren und über die natürliche Auslese eliminiert werden.


    Eine Gefahr tritt dann auf, wenn die Nahrungsmittel ohne Beachtung der instinktiven Signale verzehrt werden. Wenn ein durch Zufall gewähltes Nahrungsmittel dem Organismus zugeführt wird - „gegen seinen Willen" könnte man sagen - produziert der Körper nicht genug Speichel oder nur Speichel, dem die erforderlichen Enzyme fehlen. Die Fruchtsäure kann nicht mehr neutralisiert werden und löst das im Zahnschmelz enthaltene Kalzium auf: Die Zähne verfallen allmählich. Hinzu kommt die klassische Erklärung für Karies, die Umwandlung der Zucker in Säure durch die Bakterien der Mundflora.


    Vorsicht ist also angebracht beim Verzehr von sauren oder süßen Früchten oder allen anderen Nahrungsmitteln, deren Substanzen den Zahnschmelz angreifen könnten, erst recht bei einer rohen Ernährung.


    Die meisten aggressiven Substanzen in natürlichen Nahrungsmitteln werden nämlich durch thermische Veränderung inaktiv; deswegen kann man die Gewohnheiten im Umgang mit gekochten Nahrungsmitteln nicht einfach auf die rohe Ernährung übertragen. Die instinktive Steuerung der Nahrungsmengen ist ein entscheidender Gesundheitsfaktor.


    Dazu kommt, dass die Früchte der gemäßigten Regionen besonders stark gezüchtet sind, sodass die alliästhesische Sperre mit diesen nicht so eindeutig ist wie mit natürlichen Früchten. Die Zitrusfrüchte beispielsweise, die heutzutage angebaut werden, enthalten viel mehr Säuren und Zucker als die „ursprünglichen" Früchte aus tropischen Urwäldern. Der Säuregehalt einer Orange ist viel höher als der einer Jackfrucht oder Durian. Ein Übergehen der instinktiven Sperre zieht daher schwerere Konsequenzen nach sich.


    Zahnkaries scheint aber nicht allein durch die äußerliche Einwirkung aggressiver Substanzen ausgelöst zu werden, wie man es allgemein glaubt. Man kann im Laufe einiger schlecht kontrollierter Entgiftungen Verfärbungen des Zahndentins feststellen, die sich nur mit dem Einlagern unerwünschter Substanzen aus dem Inneren des Organismus erklären lassen. Die Zähne, in denen sich diese Stoffe ansammeln, werden besonders kariesanfällig und verfallen ohne zahnärztliche Behandlung innerhalb kurzer Zeit.


    Das Vorkommen von anormalen Molekülen im Organismus erklärt sich aus der Hypothese der genetischen Nichtanpassung an die traditionelle Ernährung. Die unvollständig aufgespalteten Moleküle, die dem Wirken der Verdauungsenzyme entgangen und durch die Darmschranke getreten sind, können sich in oder zwischen den Zellen, im Fettgewebe etc. ansammeln. In Entgiftungsschüben ausgeschieden oder direkt über die tägliche Ernährung aufgenommen, gelangen sie in den Blutkreislauf; dort werden sie bis zum Zahnnerv transportiert, von wo aus sie wie die im Blut enthaltenen Nährstoffe bis ins Dentin diffundieren können. Diese Moleküle können weder abgebaut werden, da sie nicht die erforderlichen biochemischen Eigenschaften aufweisen, noch ausgeschieden werden, da sie dafür zu groß sind. Sie setzen sich daher zu einem großen Teil im Inneren des Dentins fest, ähnlich Schmutzrückständen in einem Filter.


    Bakterien, denen es gelingt, die Mikroporen des Zahnschmelzes zu durchdringen (der seinerseits durch die falsch dosierte Ernährung beschädigt wurde), können sich in den verschmutzten Zonen vermehren und die Zellen des Dentins angreifen. Der Tod der so zerstörten Zellen begünstigt die Vermehrung zusätzlicher Bakterien, das Phänomen gerät außer Kontrolle und Karies entsteht.


    Welche Regeln zu befolgen sind, um Zahnproblemen entgegenzuwirken, ergibt sich direkt aus dem Gesagten:


    • möglichst auf nicht denaturierte Nahrungsmittel zurückgreifen, durch deren Geschmack die instinktiven Mechanismen nicht fehlgeleitet werden;
    • die alliästhesischen Signale des Geschmacks- und Geruchssinns genauestens beachten; niemals eine instinktive Sperre übergehen, vor allem, wenn sich diese durch stärkere Säure äußert oder der Kontakt mit dem Nahrungsmittel Reiz- oder Hypersensibilitätszustände auf der Zahnoberfläche hervorruft; bei gezüchteten, getrockneten oder sehr süßen Früchten wie Datteln aufpassen, am Ende der himmlischen Phase aufzuhören;
    • nach der Mahlzeit den Speichel wirken lassen, dessen Enzyme die Zucker- und Säurerückstände neutralisieren;
    • alles vermeiden, was den Verdauungsvorgang stören oder das Eindringen schlecht aufgespalteter Moleküle in den Organismus begünstigen könnte, vor allem Überlastungen und schlechte Kombinationen;
    • ebenso alle Faktoren vermeiden, die den Entgiftungsprozess außer Kontrolle geraten lassen könnten; die Empfindung eines Völle- oder Ekelgefühls genauesten berücksichtigen. Cassia (in Maßen) einnehmen, um die Ausscheidung von zirkulierenden Giften über den Darm zu begünstigen.
    • sich regelmäßig die Zähne putzen, um Speisereste oder andere Rückstände zu entfernen, die durch den Speichel allein nicht verschwinden.


    Die üblichen Zahncremes, die meistens konzentrierte Aromastoffe enthalten und die Geschmackssensibilität verändern, lassen sich vorteilhaft durch unraffiniertes Meersalz ersetzen (etwa 1 g pro Putzgang). Keine scheuernden Mittel wie Tonerde oder kreidehaltige Zahnpasta verwenden, die den Zahnschmelz beschädigen können.


    Es bleibt unerlässlich, den Zustand der Zähne regelmäßig überprüfen zu lassen und jede Karies sofort zu behandeln, unter Anwendung der besten verfügbaren Methoden. Je weniger lange man wartet, desto kleiner sind die Schäden und desto geringer die Belastung mit Quecksilber oder anderen Substanzen aus dem verwendeten Füllmaterial.


    Eine natürliche Ernährung verhindert gleichzeitig auch andere Zahnprobleme, allen voran die Paradontitis (oder Paradontolyse). Diese Zerstörung des Zahnhaltegewebes (Zahnfleisch, Bänder, Alveolen) ist die häufigste Zahnverlustsursache nach dem 30. Lebensjahr. Allgemein zieht man Zahnbelag und Zahnstein als Ursachen der Paradontitis heran.


    Die Erfahrung zeigt jedoch, dass sich Paradontitis in engem Zusammenhang mit der Ernährungsweise entwickelt. Auch hier liefert die Hypothese der genetischen Nichtanpassung an die traditionelle Ernährung eine fundamentale Erklärung: Nicht ursprüngliche Moleküle, die durch die Darmschranke dringen, ohne vorher vollständig abgebaut zu werden, können ihre antigenen Eigenschaften beibehalten. Unter anderem konnte bewiesen werden, dass die durch Kochen entstehenden AGE durch die Darmschranke treten und sich auf bestimmten Membranrezeptoren festsetzen: Es ist folglich plausibel, dass man sie auch auf den Odontozyten findet (die Zellen, aus denen sich das Dentin zusammensetzt). Auf diese Weise durch Antigene markiert, werden die Zellen des Zahnfleisches oder der Kieferknochen zur Zielscheibe des Immunsystems.


    So erklärt sich, dass Paradontitis meist von Entzündungen begleitet wird, die zur Zerstörung von Gewebe führen und „Zahnfleischtaschen" zwischen dem Zahnfleisch und den Zahnhälsen entstehen lassen. Bakterien vermehren sich und bilden die „Zahnplaque", aus der Zahnstein durch Kalzifizierung entsteht, es kommt zu einem autoimmunen Teufelskreis, da die Bakterien das Immunsystem ihrerseits stimulieren. Wenn nichts die Zerstörung unterbricht, kann sich das Zahnfleisch soweit zurückbilden, dass die Zahnwurzeln sichtbar werden.


    Die Paradontitis scheint erst mit den Ernährungsveränderungen zu Beginn des Neolithikums aufgekommen zu sein. Im Prinzip dürfte sie sich im Rahmen einer natürlichen Ernährung von Geburt an nicht entwickeln können. Der Übergang von einer traditionellen Ernährung zur natürlichen Ernährung ist hingegen mit Entgiftungsperioden verbunden, während der es zu Entzündungen des Zahnhalteapparates durch die ins Blut abgegebenen Moleküle kommen kann. Den Entzündungsprozess erkennt man an der Schwellung, Rötung und Empfindlichkeit des Zahnfleisches, sowie an übelriechenden, manchmal eitrigen Absonderungen zwischen Zahnfleisch und Zahnhälsen, eine Situation, der in jedem Fall entgegenzuwirken ist:


    Sobald man einen schlechten Geruch feststellt, ob auf der Zahnseide, auf Zahnstochern oder im Atem, empfiehlt es sich erstens, die Regeln einer natürlichen, gut ausgewogenen Ernährung genau zu befolgen (weiter oben erwähnt) und sich zweitens (mit der Zustimmung des behandelnden Zahnarztes) folgendermaßen die Zähne zu putzen:


    • Die Zähne zunächst nur mit Wasser gründlich reinigen, am besten mit einer Antiplaque-Bürste. Das Wasser unterstützt die plaquelösende Wirkung der Borsten im Gegensatz zu üblichen Zahncremes, die schäumende Substanzen zur Erhöhung der Gleitfähigkeit der Borsten auf den Zahnflächen enthalten und dadurch an Wirksamkeit verlieren.


    • Gleich nach dem Putzen mit Wasser den Mund gut ausspülen und einen Teelöffel (5 cm3) voll verdünnten (0,7 Vol.-%) Natriumbicarbonats auf den Zähnen verteilen. Danach dieselbe Menge Wasserstoffperoxid (5 Vol.-%) auf dieselbe Weise im Mund verteilen und gründlich putzen. Die beste Putzbewegung ist weder ein horizontales Putzen (das die Zahnfleischtaschen nicht reinigt) noch ein vertikales (das die Speisereste zwischen Zähnen und Zahnfleisch einmassiert), sondern eine kreisende Bewegung. Mit Interdentalbürsten geeigneter Größe lässt sich auf dieselbe Weise für die Zahnzwischenräume verfahren.


    Diese Methode hat sich seit einigen Jahren bewährt als ein hervorragendes Mittel, infektiösen Autoimmun-Prozessen vorzubeugen oder abzuhelfen. Sie scheint auch die Lebensdauer von Zahnprothesen bedeutend zu verlängern.


    Die erwähnten Produkte findet man in jeder Apotheke. Ein direkter Kontakt (ohne Bicarbonat) der Zähne mit Wasserstoffperoxid ist zu vermeiden, da eine zu brutale Einwirkung zu einer Verfärbung oder Beschädigung des Zahnschmelzes führen kann. Das normale Putzen wieder aufnehmen, sobald die Entzündung abgeklungen ist."


    Guy-Claude BURGER



    -----------------------------------------------------------------------------------------------
    Anmerkung: Der Artikel ist jetzt so ungefähr 13 Jahre alt. Ich weiß nicht ob dieselbe Methode immer noch empfohlen wird.

    5 Mal editiert, zuletzt von norbi ()

  • Hallo Norbi,


    Also wenn bei Affen in freier Natur im intakten Urwald öfters Karies vorkommt, dann war die Evolution nicht perfekt.


    Wie kommst du darauf, daß die Evolution perfekt ist ? Erzählt Burger so was ?


    Evolution bedeutet, daß eine Lebensform sich immer wieder neu an veränderte Umweltbedingungen anpassen muss, um zu überleben. Außerdem bedeutet das Wort "Evolution" ja Entwicklung. Wenn die Evolution "perfekt" wäre, würde das aber einen Endzustand bedeuten, es würde also keine Entwicklung mehr stattfinden, und damit wäre die Evolution zu Ende.


    Außerdem...was hat " Karies in der Natur" mit perfekt/ nicht perfekt zu tun ? Auch Kariesbakterien sind eine der Evolution unterworfene Lebensform, die sich im Laufe dieser Evolution wohl ziemlich gut, ja fast "perfekt" an das Leben in der Mundhöhle von Säugetieren angepasst hat ;). In so fern sind diese Bakterien mindestens so "perfekt" wie die Säugetiere selbst. Und beide Arten haben Hunger...Au Backe :D.



    Dattelkern

  • Ich habe ja überlegt zwischen Goldkrone und Keramikkrone, und jetzt habe ich gerade den Vortrag von Rohkostzahnarzt Dr. Thomas Schleinitz angehört.


    http://youtu.be/ZjlJMD6AxEM


    (Minute 25:12 über Gold-/Keramik-Füllungen) (Minute 27:50 Amalgan)


    Der hat nichts gegen Goldkronen. Er meint Keramikkronen eher aus kosmetischen Gründen.
    Allerdings war der Vortrag von 2003 und seither hat sich vielleicht einiges getan.


    Was spricht denn eurer Meinung nach sonst noch gegen Goldkronen, außer die Sache mit der Spannung wenn 2 verschiedene Metalle im Mund sind?
    Dr Schleinitz sagt:
    Im hintern Bereich bei den Seitzahnfüllungen hat er die Erfahrung gemacht dass die Goldfüllungen, bei einer hochgoldhaltigen Legierung diejenigen sind die am längsten halten. Da muss er auch am wenigsten Material abtragen. Bei der Keramikfüllung muss er viel mehr abtragen. Er sagt so eine Goldfüllung hält ewig.
    Seine Keramikfüllung ist nach 1 ½ Jahren zerbrochen. (wie schon gesagt der Vortrag stammt von 2003)


    Dann erwähnt er noch für Keramikkronen aus Zirkonoxid-Keramik., die hat angeblich eine Belastbarkeit von 7t /cm².


    Auf dieser Seite hier steht dass Dr.Schleinitz folgendes empfehlen würde:


    Zitat

    bei der Krone: im Unterkiefer: Keramikkrone; Frontzahn: Keramik schlecht, da bruchgefährdet, besser Metall-Keramik; Oberkiefer: Goldkrone


    Wieso für den Oberkiefer Goldkrone? Weil man da die Krone nicht sieht?

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