Ein Koch stellt sich vor

  • Hallo, liebe Forenteilnehmer,


    bin soeben hier angekommen und möchte mich kurz vorstellen:


    Ich bin 50 Jahre alt, Berufskoch und lebe in München. Gelandet bin ich hier eher zufällig, und nein: Ich bin kein Rohköstler.
    Allerdings habe ich in letzter Zeit angefangen, mich aus privaten wie beruflichen Gründen dafür zu interessieren, was andere mit Lebensmitteln so treiben. Erwartet daher nicht unbedingt, dass ich die Positionen der Rohköstler vertrete. Dazu ist meine Bandbreite, zumal als Koch, sicherlich auch zu breit gefächert.


    Grundsätzlich stehe ich mir bislang unbekannten Lebensmitteln oder Zubereitungsarten unvoreingenommen gegenüber. Andererseits habe ich - wie jeder Mensch - auch Abneigungen gegenüber der einen oder anderen Speise. Und es gibt Zusammenstellungen, Zutaten, Verarbeitungsmethoden, die ich wenig überzeugend finde, sei es aus ernährungsphysiologischen Gründen oder sei es aus Gründen des Geschmacks.


    Seit einiger Zeit verkehre ich auch in einem vegetarischen/veganen Forum - mittlerweile mit gemischten Gefühlen. Zum einen deshalb, weil die Dogmatiker unter den Veganern dort immer meinen, den Ton angeben zu müssen. Und das oft mit der Intention, sie seien auch gleich die besseren Menschen, teils auch aggressiv. Zum anderen, weil sie teils unverdaulichen Kram zusammenrühren, Hauptsache, es ist vegan. Das kann’s nicht sein.


    Jedenfalls freue ich mich, hier angekommen zu sein und bin ziemlich gespannt, was so dabei herauskommt.



    Liebe Grüße



    Giacomo



  • Ich mein, manche Dinge hier kommen mir zwar schon irgendwie “barbarisch” vor. Aber das finde ich nicht sonderlich schlimm, denn ich bin selbst ein Barbar. Außerdem habe ich den Eindruck, die Teilnehmer sind tolerant hier.
    Mit den Vegetariern habe ich mich - als Koch - mühsam arrangieren können, und das war ein Prozess von letztlich zwei Jahrzehnten. Allerdings sind die weitaus meisten Vegetarier heutzutage einigermaßen relaxt.


    Dass aber diese selbstgerechten, oft moralinsauren Veganer in der heutigen Zeit dann noch einmal aus der Mottenkiste der Ernährungsgeschichte auftauchen mussten … damit habe ich hingegen nicht gerechnet.
    Meinetwegen sollen die Leute essen, was sie wollen. Wenn es jedoch zu einem “heiligen Krieg” der jeweiligen Vertreter ausartet, dann langweilt mich das.


    Dieser Thread:


    http://www.vegetarierforum.com…achen?p=326625#post326625


    ist das beste Beispiel für einen solchen Fanatismus. Erst erfinden sie einen “veganen Mozzarella”, der im Wesentlichen aus unverdaulichen Quellstoffen & Wasser besteht (Flohsamenschalen), dann jubelln sie das Ganze anderen als “Mozzarella” unter. Hauptsache, es dient der Religion “vegan”.
    Kritisiere ich das Ganze, dann wird mir vorgeworfen, ich würde “junge Menschen verunsichern” - man hat fast den Eindruck, man wolle mir sagen: “Bringe junge Menschen nicht vom ‘rechten Weg ab’!”

  • In der letzten Zeit ist der Veganismus in den Medien gehypt worden, sie haben einen Trend daraus gemacht oder machen wollen. Das nehme ich nicht allzu ernst, da ich schon einige Trends im Bereich Lebensmittel habe kommen und auch wieder gehen sehen. Die Klatschpresse braucht halt etwas, worüber sie zu schreiben hat und da ein jeder essen muss, sind Ernährungsprogramme, welcher Couleur auch immer, jederzeit ein Thema.


    Allerdings wird der Veganismus breiter getreten, als er tatsächlich ist. Nur etwa 1% der deutschen Bevölkerung sind Veganer. Da aber möglicherweise im Raum steht, dass ich in einem (zu eröffnenden) vegetarisch/veganen Restaurant arbeiten werde, dachte ich mir, in einem entsprechenden Forum Informationen verschiedenster Art gewinnen zu können.


    Grundsätzlich stehe ich dem Veganismus in der Gastronomie kritisch gegenüber. Letztlich kann das nur ein Spezialrestaurant stemmen. Besonders viel neues habe ich in dem Forum bislang nicht erfahren. Schon gar nicht, was Rezepturen angeht. Vieles von dem, was die da zusammenmixen, wäre nach deutschem Lebensmittelrecht deklarationspflichtig - und sobald man etwas zu deklarieren hat, dann hat man als Gastronom eh schon verloren. Bezeichnen müsste man es auch grundsätzlich anders, denn sonst wäre es eine Warenunterschiebung - die gastronomische Form des Betrugs, eine Straftat.


    Grundsätzlich fände ich das aber spannend, da es in diesem Bereich noch einiges Entwicklungspotential gibt. Umso unverständlicher muss es mir vorkommen, dass auch innerhalb des selbst gesetzten Rahmens Veganer wenig Bereitschaft zeigen, sich mit ihrem Kram wirklich auseinanderzusetzen. Stattdessen konzentrieren sie ihre Energien auf eine völlige Erbsenzählerei, z.B. ob jetzt ein Essig(?) vegan ist, oder nicht.


    Viele lehnen auch innerhalb ihres Rahmens bestimmte rein pflanzliche Produkte ab, so z.B. Mehl, Sojaprodukte, Kohlenhydrate & Fette. Ich habe den Eindruck, das ist so eine Art selbstgewählte, letztlich lustfeindliche Askese - Kopfgeburten einfach. Was wollen die denn überhaupt noch essen ? Fehlernährung pur. Stattdessen arbeiten sie mit merkwürdigen, teils nur in Apotheken oder im Versandhandel erhältlichen Zutaten, die ich nicht einmal dem Namen nach kenne. Wer will so etwas fressen - und warum? Warum akzeptiert ein Klientel, die sonst bei einem noch so harmlosen Zusatzstoff krakeelen, auf einmal so einen zusammengeramschten Zusatzstoff-Food? Wobei man das Thema Zusatzstoffe sicherlich kontrovers sehen kann.


    Einige berichten über gesundheitliche Probleme - was mich nicht wundert. Was die Leute hier in diesem forum essen, das kann ich (noch) nicht beurteilen. Mir ist aber bereits aufgefallen, dass die Selfies, sollten sie echt sein, bedeutend gesünder aussehen, als die der Veganer.


    Wie bspw. der da:
    http://www.christianvegan.de/p/infos.html

  • "vegan, vollwertig, fettarm" da gruselt es mich xD


    Mich auch.
    Zumal die vegane Küche sowieso schon fettarm ist - was soll dann also daran “vollwertig” sein, wenn man die Fette auch noch weglässt? Der Körper braucht auch Fette. Fehlen sie, dann kommt es zu Mangelerscheinungen.
    Wenn ich mir das Foto von dem Fuzzi ansehe, so ist mir sofort klar: Dessen Hautprobleme sind nicht nur pubertärer Ursache, sondern sie sind auch die Folge fehlenden Fetts in der Nahrung (und einigen anderen Nährstoffen sicher auch).

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