Teil 2/2 Bericht unverschuldeter beeindruckender Verkehrsunfall mit Sattelschlepper

Grüß Euch Ihr Lieben,


Fortsetzung zu vorherigem Bericht:


Noch mal einen Augenblick zurück als ich aus dem Auto gestiegen war dachte ich mir: "Damit kann ich nicht mehr weiterfahren." So wirklich nahm ich nur die platten Autoreifen wahr in diesem Moment.
Später als ich dieses Foto über Facebook im Hospital (Krankenhaus) sah, wurde mir nicht weniger mulmig als mir ohnehin noch war.



Hospital


Das Personal im Hospital war sehr nett. Ich wurde rasch von der Versicherung für den Rücktransport zurückgerufen und diese wollten Formulare ausgefüllt haben - vom Hospital wie auch von mir. Das klappte irgendwie nicht. Als die Ärztin befand, dass ich alles bewegen konnte und Reflexe hatte und das CT auch ergab, dass ich keine inneren Verletzungen hatte, entließen sich mich. Ich wurde allen Ernstes gefragt, ob ich ein Problem hätte, mir ein Hotel für die Nacht zu suchen.


Öhm. Der Unfall war um ca. 16:00, im Hospital war es inzwischen etwa 23:30 oder sowas in der Richtung, jedenfalls zwar vor Mitternacht aber weit nach 22:00. Ich sagte (alles auf englisch), dass ich kein Auto habe und nichts tragen kann. Mir tat alles weh von den Prellungen, besonders am Rücken.
Netterweise brachte mich die Polizei in ein Containerhotel.


Dieses Foto machte ich kurz vor dem Verlassen des Hospitals. Mein Gesicht war noch geschwollen von der Wucht des Airbags. Die Arme waren gewaschen worden und mit Betaisodona benetzt worden. Das Blut war aus den Wunden der unzähligen kleinen Splittern des Sicherheitsglases gekommen gewesen.
Meine Haare waren zu dem Zeitpunkt auch noch voller Splitter. Das Mikrofaser T-Shirt musste vom Airbag kurz Feuer gefangen haben. Vermutlich hatte ich auch deshalb Brandgeruch in der Nase gehabt. Die Löcher davon hatte ich erst genau zu diesen Zeitpunkt bemerkt.



Container-Hotel


Das war das Containerhotel - alle Containerzimmer sind hier von außen zugänglich. Zum Glück war ein Containerzimmer im Erdgeschoss frei gewesen.



Die Zeugen waren nett gewesen, neben meinen wichtigsten Taschen entdeckten sie oder die Polizei (sehr nett) selbst den Laptop-Rucksack und die Djembé .. und ein Säckchen mit Protein-/Energieriegel. Im Hospital hatte ich nichts zu Essen bekommen .. klarerweise.
Nun nach Mitternacht hatte ich so einen stärkenden Snack. Schlafen konnte ich in jener Nacht nur 2 - 3 Stunden mit Unterbrechungen, weil ich von den Schmerzen durch die Prellungen im Oberkörper mehrmals aufwachte.
Schließlich waschte ich mir vorsichtig die Haare .. noch immer waren unzählige kleine Splitter darin. Auch das Gewand wechselte ich. Überall Scherben.



Es war relativ aufwändig das ich es schaffte, meine weiteren Sachen aus dem Auto zu bekommen. Die beiden Reisetaschen, der Laptop-Rucksack und die Djembé hatten Zeugen der Polizei mitgegeben gehabt. Aber der Rest musste noch organisiert werden. Das organisierte schließlich die Rückhol-Versicherung. Um den Befund des Hospitals hatte ich beim Verlassen gebeten, von selbst hätte ich diesen nicht mitbekommen gehabt. Die Versicherung hatte die Rückfahrt durch die Befunde zuerst von einem Mediziner absegnen lassen müssen. Mit einer neu heruntergeladenen App verkleinerte ich die Fotos der Befunde für den Mailversand (alles in Ordnung, sogar alle Blutwerte waren okay! Obwohl man sagt, dass bei sowas der Zucker hoch steigt .. ). Auf die Telefonrechnung bin ich gespannt, ich hoffe, es haut mich nicht um später. Der Mann von der Versicherung meinte, das sei schon günstiger als früher.
So konnte ich nun am selben Tag um 20:00 mit Liegewagen per Rückhol-Versicherung abgeholt werden.


Das Containerzimmer war recht klein. Da hatte ich nun schon alles im Zimmer, kurz vor der Abfahrt. Aber der Platz reichte.



Nun machte sich bezahlt, dass ich einige feste Mehrwegtaschen im Kofferraum gehabt hatte. Der Bote, der alles brachte, konnte so alles hineinstopfen. Von den Blutbefunden die ich wegen dem Arztbesuch dabei hatte bis zum Kompass. Zelt und Schlafsacke und Matten waren seperat.



Sonst fand ich vor dem Containerhotel noch Hibiskusblüten und ein paar andere Kräuter. Sie halfen mir auch.



So sieht die Nasszelle in diesem Containerzimmer aus:



Und das war ich dann kurz vor der Abreise, ich versuchte mich noch etwas auszuruhen. Aber ich kam nicht zum Schlaf, weil ich laufend irgendwas mit den Versicherungen zu telefonieren hatte. Auch um eine Kopie des Polizeiberichtes (am 2. 8.) von mir hatte ich gebeten - auch den hätte ich nicht automatisch bekommen gehabt.
Ein eigenes Thema die ganze Bürokratie übrigens! Nur mit dem Zusatzpaket vom Arbö (Schutzbrief o.ä.) wäre ich da ganz schön im Regen gestanden, bestenfalls ein Zugticket hätte ich angeblich bekommen. Dort kann niemand Französisch wurde mir gesagt und sie hätten mir den Inhalt des Autos nicht organisiert. Natürlich war es besser, die Sachen gleich mit dem Liegewagen dann mitzunehmen. Mit der Reise-Rückversicherung (Europ) konnte aber alles arrangiert werden. Gut war auch, dass ich über die eigene Familie direkten Draht zum Makler hatte, der auch intervenieren konnte.



So sah meine linke Hand aus. Die Polar Uhr (A 360) hatte mich wohl auch geschützt. Das Armband hatte sich gelöst und ich montierte es wieder als ich aus dem Auto stieg. Besser dass sich der Computer aus dem Band löste als ein Knochen ...
Das Pflaster war von der Kanüle für das Kontrastmittel für das CT.



Zu Hause fotografierte ich die Splitter des Sicherheitsglases ... sie waren natürlich auch in allen Taschen gelandet - alles Glas war zerborsten gewesen und eben auch im Autoinneren gelandet.



Über Nacht wurde ich dann also im Liegewagen mit Fahrerwechsel nach Hause gefahren. Das war mir lieber als ein Flug. Um ca. 08:00 am Mittwoch war ich wieder zu Hause. Zum Glück .. ich fühle mich noch immer wie in einem Traum. Ja, ich lebe noch.


Bis zum Hausarzt Besuch blieb ich im Garten. Ein paar Himbeeren aß ich als Erstes.



Nun überlege ich, ob ich überhaupt noch ein Auto nachkaufe. Für eine Zeit werde ich schauen wie ich ohne auskomme. Denn bis Manuel auf die Welt kam, fuhr ich nur mit Rad in die Firma. Die war damals im Nachbarort.
Dann folgte eine Zeit mit vielen Autokilometern auch wegen Rohkost-Treffen, Urlauben. Viel Fahrpraxis und ein klarer Kopf, die mir wohl auch das Leben gerettet haben an diesem Montag .. neben vielen Schutzengeln.
Vielleicht ist diese Zeit nun vorbei. Und die Firma hat bald ohnehin keine Parkplätze. Mal sehen, wie die öffentlichen Verbindungen sind.
Im Moment will ich jedenfalls kein Auto fahren.


Mein Rat an alle Fahrerinnen und Fahrer: Fahrt so weit möglich auf der rechten Spur (Rechtsfahrordnung), gurtet alles im Auto an. Meinen Computer konnte ich zu Hause wieder anstecken und er funktionierte wieder. Das wäre sicher nicht gewesen, wenn er nicht angegurtet gewesen wäre. Auch sauste deshalb nix im Auto herum, das mich treffen hätte können. Hört nicht zu laut Musik, fahrt aufmerksam, macht genug Pausen, haltet Geschwindigkeitsbeschränkungen ein (sonst wäre bei mir auch mehr passiert), esst das, was den Kopf klar lässt und nicht müde macht. Fahrzeuge sind wie Geschosse ..


Der 1. August stand in der Früh unter dem Motto von Dr. med. Strunz "Forever Young"
Und er endete mit diesem Lied. Ja, wir können viel machen, um unser Leben gesund zu erhalten.
Aber wie das Ende einmal aussieht, das wissen wir alle nicht.


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Ganz liebe Grüße
Angelika

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