Teil 1/2 Bericht unverschuldeter beeindruckender Verkehrsunfall mit Sattelschlepper

Grüß Euch Ihr Lieben!
Hier nun mein Bericht über Montag den 1. August 2016, meinen neuen zusätzlichen Geburtstag
"Beeindruckend" nannte ihn die Presse in Frankreich, wie ich einen Bericht zuletzt verlinkte: http://www.macommune.info/arti…36-un-blesse-leger-148094


Die Abschnitte habe ich in Überschriften unterteilt.
Aufgrund der Länge des Textes gibt es zwei Teile.


Vorbereitung


Nach unserer Familien-Urlaubs-Woche in Tirol war ich eine Woche in der Firma arbeiten und nachdem ich alles soweit für die erste Augustwoche in die Wege geleitet hatte, war ich am Sonntag bereit für die Fahrt zum Rohkost-Treffen in Frankreich.
Nebem einem kleinen Zelt und Schlafsack hatte ich nicht übermäßig viel Gepäck mit und legte deshalb die Rückbank nicht. Den Laptop-Rucksack und eine Djembé schnallte ich fest am Hintersitz an. Das sollte später hilfreich sein.
Da die Reise etwas weiter ist, kombinierte ich sie mit dem Besuch bei einem Arzt, den ich unbedingt auch einmal besuchen wollte, Dr. med. Ulrich Th. Strunz.
Dazu werde ich seperat berichten.


Zwischenstation Roth und Lidl


Jedenfalls hatte ich bei ihm einen Termin um 08:00 in Roth und war danach tanken und zum Lidl auf dem Weg zur Autobahn gefahren.
Der Lidl in Deutschland ist allerdings ganz anders als jener in Österreich. Als ich zuletzt bei einem Lidl in Österreich war hatte ich umfangreiches Bio-Sortiment auch in der Frischgemüseabteilung gesehen gehabt. Das schien mir hier nicht so.


Als ich bei der Kasse stand, hatte eine Mutter mit zwei kleinen Kindern Schwierigkeiten zu bezahlen, der Automat funktionierte nicht. Die Kassiererin erschien mir überfordert und ihre Kollegin war selbst an der anderen Kasse. Irgendwie eine sehr unangenehme Situation für die Mutter - die Kassiererinnen wie auch Kunden schienen sehr teilnahmslos zu sein. Ich war schon knapp daran, ihr zu bezahlen denn bei uns würde die Kassiererin sagen, sie soll es halt später bringen.


Doch wie durch ein Wunder, die Mutter probierte es vor mir nochmal an eben der anderen Kasse - und nun funktionierte der Verrechnungsvorgang doch. "Aber bei mir hat es nicht funktioniert." sagte die andere Kassiererin. Ich sagte zu ihr, dass es manchmal reicht, wenn man den Chip an der Karte etwas reibt.


Außerhalb des Geschäftes bedankte sich die Mutter für meinen Beistand und ich lobte ihre Kinder und gab ihnen einen kleinen Schein zur Belohnung. Die Mutter und die Kinder winkten mir später noch aus ihrem Auto fröhlich zu.
Ich glaube dieser Beistand sollte mir später helfen.


Weiter ging´s


Das Gemüse schlichtete ich in meine Steige am Beifahrersitz. Letztes Jahr waren am Treffen köstlichste Früchte zu kaufen, aber nicht so viel Gemüse wie Selleriestangen, deshalb hatte ich gleich ein paar mehr gekauft. Ein paar Gurken, Obst und Paprika waren noch Reste von zu Hause.



Auf der Fahrt weiter Richtung Frankreich blieb ich noch ein paar Mal zwecks Pause bei Tankstellen für kleine Mengen tanken oder Wasser kaufen oder "für kleine Mädchen" stehen. Zuletzt einfach bei einem Rastplatz in Frankreich, bei dem ich einer deutschsprachigen Familie das Schälchen Kirschen mit roten Johannisbeeren (Ribisel) gab, weil ich mir dachte, dass dieser Rest ohnehin sonst kaputt werden würde und ich irgendwie das Gefühl hatte, dass sich die Kids freuen würden.
Das war auch so. Der Rastplatz hatte ein Toiletten-Häuschen, eine Fußwasch-Station (sehr angenehm) und auch eine Art Fitness-Parcour mit Anleitung für Dehn- und Streckübungen. Toll fand ich und nützte diese Gelegenheit um die Übungen an der Tafel nachzumachen.


Etwa zwei Stunden würden es noch bis zum Ziel sein und ich fuhr erfrischt weiter.


Die Warnung


In Österreich wurde in letzter Zeit stark Thematisiert, dass man immer schön rechts fahren sollte. Schließlich gilt die Rechtsfahrordnung. D.h. nur zum Überholen wird die linke Fahrspur verwendet. Bei dieser Reise hatte ich dies noch mehr berücksichtigt als früher und war selbst bei kleineren Abständen zwischen Autos wieder schön nach rechts gefahren. Nebenbei hatte ich mich gewundert, dass auf der Fahrtstrecke in Deutschland sehr viele Autos dauerhaft auf der linken Fahrspur waren, obwohl rechts viel frei gewesen wäre. Schneller war es offensichtlich auch links nicht immer gegangen.


Ich sinnierte etwas vor mich hin, wie das nun mit meinem Auto ist und dass ab Anfang 2017 für einige Jahre die Firma, für die ich derzeit arbeite, kaum mehr Parkplätze haben wird, weil groß zugebaut wird. Verschiedene Varianten wurden allgemein überlegt, Alternativen zu fördern. Unter anderem hatte ich auch über eine Parkgarage außerhalb nachgedacht, die allerdings Kosten bedeuten würde. Generell war ich allerdings stark konzentriert und auf einmal alarmiert, denn ich sah rechts an der Fahrbahn ein Verkehrszeichen, das ich noch nie gesehen hatte.
In Österreich jedenfalls noch nicht.

In meiner Erinnerung war es allerdings ein dreieckiges Zeichen, das also nicht auf ein Verbot sondern auf eine Gefahr hinwies und mehr gelb.
Spontan nahm ich dieses Verkehrszeichen als unmittelbare Warnung wahr. Später wunderte ich mich, was dies auf der Autobahn zu suchen hatte, sollte dies nicht bei einer Auffahrt stehen? Doch ob danach eine Abfahrt war, nahm ich so nicht wahr. Meine Gedanken waren vielmehr schockiert - was hatte diese Warnung zu bedeuten?


Adrenalin!


Explodieren hier Autos einfach so? Wer weiß was hier war, wo war ich hier gelandet? Ich war höchst alarmiert, hatte das Gefühl es war eine Warnung an mich. Meine Herzfrequenz war sicher gestiegen.
Und gefühlte Sekunden, maximal wenige Minuten sah ich auf einmal links geradeaus eine riesige schwere weiße Zugmaschine mit 6 schweren Tanks auf mich zurasen. Er kam mir von der Überholspur der entgegenkommenden Autobahnspur direkt entgegen.


Ich wusste in Bruchteilen von Sekunden würde ich von diesem Sattelschlepper gemäht werden wenn nicht irgendwas passieren würde. Die Mittelleitschiene riss er vor meinen Augen nieder, als wären es Spielkarten gewesen. Wie in einem Actionfilm. Horror.
Hier habe ich kürzlich eine Skizze gemacht, die Abstände stimmen nicht ganz.



Es war auf meiner Seite kein dichter Verkehr gewesen. Ich fuhr zum Glück wie erwähnt fast durchgehend auf der rechten Spur, auch jetzt. Links hätte ich keine Chance gehabt.
Was mich lenkte, kann ich schwer sagen außer vermutlich instinktiv, mein Leben retten wollend und von Schutzengeln begleitet - "schnell da die Spur nach rechts auf den Pannenstreifen und GAAAAS. Besser die Leitschiene rammen als niedergemäht" werden sauste in meinem Kopf ...


Da spürte ich auch schon einen RUMMMS und ich sah etwas weißes auf mich zukommen. Und ich dachte, jetzt ist es vorbei. Schnell und zack. Dumpfer Prall. Gefühl der Einengung. Die nächsten Sekunden bekam ich nicht mit. Das Auto musste sich beim Schleudern mehrfach gedreht haben, bevor es zum Stillstand kam. Ich sah, dass der Airbag ausgelöst hatte. Ich lebe.


Meine Arme waren voller Blut. Ich hatte Angst, dass das Auto nun auch noch explodieren könnte und machte die Autotüre auf. Gurtete mich ab. Nahm blutüberströmt meine Handtasche, die gleich zwischen Handbremse und der Gemüsesteige lag weil in Frankreich die Autobahngebühren direkt zu zahlen sind. Das Handy. Eine keine Wasserflasche. Raus.


In die Wiese hinter dem Auto, ging einfach schnell weg.
Hier auf diesem Foto unten sieht man, wie weit ich weg gegangen war. Da blickte ich auf und sah einige Meter entfernt vor mir den Sattelschlepper mit seinen 6 Tanks. Oh da will ich auch nicht hin, durchfuhr es mir durch den Kopf. Ich wollte über die Leitschiene. Da sprach mich vis a vis von der Mittel-Leitschiene jemand an, ob ich in Ordnung wäre. Alles in englischer Sprache. Ich sagte nur, dass ich voller Blut bin. Griff mir über die Arme und fühlt zum Glück nichts, das tief hinein ging. Aber woher das Blut kam, wusste ich noch nicht. Ich war voll schockiert.


Mehrere Zeugen dort beruhigten mich und wollten, dass ich mich in das Gras setzt. Sie hätten die Polizei und Rettung verständigt, sagten sie.
Ich machte dieses Foto und eine Frau sagte, ich soll nichts machen, nur hinsetzen. Alles englisch. Als ich saß, sagte eine Frau, sie beruhige mich und würde nun Reiki bei mir anwenden. Ich dachte an einen Roman den ich kürzlich las, bei dem ein Arzt dies nach erfolgter Hilfeleistung anwandte.
Ich wurde ruhiger und wartete ab, was passieren würde, meine Handtasche, mein Mobilphone in der Hand.


Anmerkung zum Foto: links sieht man, wie die Mittelleitschiene niedergemäht worden war. Rechts hinter meinem Auto war sie (von meinem Auto) nur demoliert.



Zum Glück hatte ich das Telefon gerade geladen gehabt. Sonst war nämlich das Navi am Ladestecker angesteckt gewesen. Ich rief zu Hause an. Ein Mann, der deutsch sprach (die meisten französisch oder wenig englisch) sprach mit meinem Mann und meiner Mutter die ich angerufen hatte.
Eine der Zeuginnen sagte mir, sie würde sich über Facebook bei mir später melden.


So kam ich zu diesen beiden Fotos. Mein VW Polo hatte mich gerettet. Am nächsten Tag erst wurde mir bewusst, dass das weiße das ich auf mich zukommen sah wohl der Airbag gewesen sein musste. Sekundenbruchteile Zeitgewinn hatten mir außerdem ermöglicht, dass mein Auto nicht an der Fahrertüre, sondern der Türe dahinter gerammt wurde.


Mein Auto, das mich schützte:



Der weiße Sattelschlepper, der mich rammte:



Das Foto vom Internetbericht, da sieht man den Sattelschlepper von vorne. Und auch, wie lange (und schwer) der gewesen war.


Fortsetzung im nächsten Beitrag, da der Text zu lange ist. Hier geht es weiter: http://www.rohkostforum.net/en…nfall-mit-Sattelschlepper

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