Cellulite ist nach meinen Begriff im Prinzip eine Giftspeicherung - ähnlich wie der "Bierbauch" bei Männnern. Dementsprechend muss man also entgiften um den Dreck loszuwerden. Eine weitgehende Entgiftung kann aber nur gelingen, wenn man nicht nur fragwürdige Nahrungsmittel oder Verarbeitungsmethoden entsagt, sondern auch wenn man chronische Überlastungen vermeidet.
Heute zu den Überlastungen:
Ich denke die Ketose ist auf dauer nicht dafür geeignet um weitgehend zu entgiften. Der Treibstoff des Menschen sind ja Kohlenhydrate, genau genommen Glucose. Ohne Glucose läuft gar nix - ohne stete Glucosezufuhr würde unser Gehirn nicht funktionieren und man würde sehr schnell sterben. Die Kohlenhydratspeicher (Glykogenspeicher) des Menschen sind aber verhältnismäßig gering - man spricht von wenigen Tagen. Der Körper würde also ohne Kohlenhydratzufuhr innerhalb weniger Tage sterben - das ist natürlich biologisch gesehen sehr ineffizient, eine solche Art würde wohl in der Natur nicht sehr lange überleben, wenn man davon ausgeht, dass immer mal wieder Perioden des Hungerns auftreten können. Also nutzt der Körper im Zweifel, bei geleertem Glykogenspeicher Fett- und/oder Protein(einlagerungen) und synthetisiert daraus Glucose, der Körper verheizt sich quasi (Ketose, Hungerstoffwechsel)
Nun ist es aber so in der westlichen industrialisierten Welt, dass viele Menschen chronisch überernährt sind und deshalb unnötig große, gesundheitlich bedenkliche, Protein- und Fettspeicher besitzen. Zunächst erscheint deshalb das weglassen von Kohlenhydraten als sinnvoll, da der Körper ja dann die Speicher abbaut. Allerdings funktioniert das nur, wenn man nicht wieder zuviel an Fett/Protein zuführt. Man muss also Defizit fahren um derartige Einlagerungen abzubauen. Außerdem sollen bei der Synthese von Fett bzw. Proteinen zu Glucose ungünstige Abbauprodukte entstehen (z. B. Harnstoff). Im Extremfall kann es zur Übersäuerung (Azidose, Gicht) kommen. Ich halte eine sog. "low-carb-high-fat-Ernährung" für ineffizient und möglicherweise gesundheitsgefährdend (habe 1,5 Jahre low-carb Kochkost gemacht)
Ein hoher Fettgehalt in der Ernährung soll auch die Aufnahmefähigkeit von Zucker durch die Zellen erschweren. Dadurch können hohe Blutzuckerwerten entstehen, es wird viel Insulin benötigt, die Bauchspeicheldrüse kann überlasten. Zu viel Fett bei gleichzeitig moderaten bis hohen Kohlenhydratmengen können schließlich zu Diabetes führen. Daher gibt es ja die zwei großen Ernährungstheorien: "low-carb-high-fat" ("paleo", "Atkins") und "high-carb-low-fat" ("starch solution", "80-10-10")
Um Überlastungen abzubauen muss grundsätzlich Defizit gefahren werden. Anstelle von Ketose mit Energiedefizit kann auch eine kohlenhydratbasierte, fettarme, proteinarme Ernährung ohne Energiedefizit gefahren werden. Durch körperliche Betätigung kann der Abbau aufgrund höheren Bedarfs grundsätzlich erhöht werden. Den schnellsten Abbau wird man durch eine energiearme Ernährung (z. B. viel Grün, kohlenhydratarme Früchte/Gemüse) oder natürlich durch Fasten erreichen. Die große Gefahr ist aber, dass man schließlich zu lange Defizit fährt und zu stark abmagert bzw. einen zu hohen Muskelabbau erfährt. Fett und Protein sind wichtig für bestimmte Körperfunktionen. Protein ist, sehr laienhaft gesagt, der klassische Aufbaustoff, Fett ist u. a. wichtig für den Hormonhaushalt. Man muss versuchen, seinen Bedarf herauszufinden und den abdecken aber wenn möglich nicht zu überlasten - das ist schwierig, aber möglich zu lernen (bin auch grad noch dabei)
Ich bin aber kein Arzt und kein Ernährungsberater! Falls jemanden Fehler in diesem Beitrag auffallen, bitte ich um Korrektur!