Uff, so viele Infos... dabei wollte ich doch im Grunde nur Reis fermentieren. *lol*
Danke vielmals für all deine Mühe!
Zitat von Angelika
Liebe Mela, das klingt ja furchtbar. Ich kann mich erinnern, wir hatten zuletzt kommuniziert, dass du einen äußerst geringen BMI hast und auch zu diesem Zwecke im Krankenhaus warst. Ich hoffe, es geht dir inzwischen bei allen Themen besser.
Im Hinblick auf deine Frage betreffend Fermentation von Reis bin ich etwas vorsichtig, deshalb habe ich dich zuerst gefragt, worum es dir dabei geht. Meine Vermutung ging schon in die Richtung, dass es dir um Kochkost und Kohlenhydrate-Aufbau geht, der sich nun bestätigt.
Der Unfall ereignete sich kurz nach der Entlassung aus dem KH. Meine Mutter holte mich von Wien ab und auf der Nachhausefahrt passierte auf der Autobahn bei Melk dann der Unfall. Dann ging's gleich wieder mit dem Heli ins KH... allerdings nach St.Pölten, nicht wieder nach Wien.
Der Bmi ist nicht mehr ganz so niedrig, aber trotzdem noch verdammt niedrig. Ich wiege jetzt etwa 3 kg mehr als zuvor.
Zitat
Deine Frage hast du allerdings im omnivoren, nicht der Rubrik mit Kochkostanteil gestellt. Auch deshalb fragte ich sicherheitshalber nach.
Bitte beachte dabei, meine Antworten betreffen *immer* Rohkostpraxis.
Anders als bei der Kochkost ist hier ein jonglieren, ein abwechseln verschiedener Kohlenhydrate das Um und Auf (derzeit aktuell bei mir: Hafer, Johanniskernbrot/Carob, Kochbanane/Plante [roh fertig gereift, typischer geringer Histamin Gehalt im Vergleich zu anderen Bananen]).
Fermentieren an sich hat ja nichts mit Kochkost zu tun, deshalb dachte ich, die Frage würde hier passen...
Um ein Abwechseln bin ich natürlich sehr bemüht, also es gibt nicht jeden Tag Reis. Aber wenn es ihn mal gibt, so wie heute Abend, dann gleich mal eine "gscheite Portion".
Kochbananen esse ich übrigens auch gerne und kommen auch öfters auf den Tisch bzw. ins Mäulchen. Und Hafer gab es kürzlich bei mir auch und war sehr lecker.
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Du hast sicher schon gemerkt, dass du manches in größerer Menge roh essen kannst, anderes kaum. Und du wirst auch säuerliche, bitterere oder auch neutrale Geschmäcker wahrgenommen haben.
Jap, hab ich.
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Ich halte auch sehr viel von Fermentation. Zum Beispiel lasse ich Hafer normalerweise mind. 24 Stunden im Wasser stehen. Dabei entsteht ein milchsaurer Geschmack, den ich ggf auch abspüle. Drei und je nach Temperaturen auch mehr Tage kann ich so Hafer einweichen und als Müsli verwenden. Erst vor zwei Tagen habe ich dazu über letzte Woche geschrieben: http://www.rohkostforum.net/th…%C3%BCsli?highlight=hafer
Danke, habe es gelesen.
Zitat
Es gibt einen klassischen Unterschied zwischen afrikanischer und westlicher Ernährung: Sie bezieht hauptsächlich Pflanzen ein. Übrigens können Sie damit nicht das Problem der Mangelernährung in Richtung Pellagra lösen.
Süßgrasartigen wie Reis, Hirse etc sind ja bekanntermaßen nicht ganz komplett: In Bezug auf B-Vitamine (Niacin); Dann braucht es mehr Tryptophan (typischerweise deshalb sind auch exotische Früchtchen durchaus sehr beliebt bei Rohköstlern, sie sind im vergleich zu hier beheimateten Beeren reich an Tryptophan). Siehe auch hier: https://www.centrosan.com/Wiss…toffen.php?we_objectID=91
Bei letzterm Link liest du auch, das Naturvölker Mais (auch Süßgrasartige) mit Kalk behandeln, um das Niacin herauslösen zu können aus seiner gebundenen Form um es aufnehmen zu können: http://flexikon.doccheck.com/de/Pellagra
Ziel aller dieser Behandlungen ist hier nicht nur eine bessere Verwertung, sondern allgemein viel von einem einzelnen Lebensmittel essen zu können - weil nur dieses eine in wirklich großer Menge zur Verfügung steht.
Also ein bißchen ein anderer Ansatzpunkt als das Rotieren von Lebensmitteln und das ggf besser verdaubar machen. Natürlich kommt das am Ende auf etwas Ähnliches heraus.
Allerdings: Bei einer hauptsächlichen Mono-Ernährung eines einzelnen Lebensmittels spielt das erst eine große Rolle. Anders sieht es aus, wenn du das mit den Lebensmitteln vergleichst, die du von den Samen her generell bei der Rohkost rotieren kannst. Da ist Reis wirklich läppisch.
Da heute Feiertag ist und ich morgens Lust auf zeichnen hatte, habe ich dir das herausgezeichnet (Bitte auf das Bild klicken um es zu vergrößern und lesen zu können).
Da siehst du die VON - BIS Werte und ganz unten habe ich dir auch Zinkwerte, die gemessen wurden dazugeschrieben. Das Zink hilft hier auch - desto mehr Zink desto besser (siehe auch: http://books.google.at/books?i…tgehalt%20tabelle&f=false)
Außerdem kommt es auf deinen Vitamin D Spiegel an. Menschen in Afrika, die viel an der Sonne sind, können ggf tatsächlich mehr damit zurechtkommen als Europäer. Bei denen kursierten Krankheiten wie Pellagra ja extrem, als sich neue Lebensmittel wie Mais verbreiteten und ganze Landstriche als Bauern davon lebten - und eben leider nicht wußten, dass sie einem Mangel ausgesetzt wurden und ob und wie sie dem begegnen konnten. Dieses Problem gab es ja nicht bei Weizen oder Hafer.
Und wenn du das Bild ansiehst, siehst du zusätzlich auch, warum ich ein Fan von Hafer bin in der Rohkost-Praxis. Auch in dieser Richtung.
Abgesehen davon, dass er viel schneller weich wird als andere Getreide.
Zurück zum Thema, warum es ganz gerne mit anderen Samen wie jenen der Schmetterlingsblütenartige/Hülsenfrüchtlern kombiniert wird - insbesondere bei pflanzenbetonter Ernährung:
Süßgrasartigen geht meist etwas Lysin ab um vollwertig zu sein: http://nutritiondata.self.com/…l-grains-and-pasta/5706/2
Und da kombinieren sich aus pflanzlicher Sicht eben die Schmetterlingsblütenartige/Hülsenfrüchtler besonders gut. Die aber teilweise gekocht werden müssen (Bohnen, Soja etc)
Also wie bekannt, mischt man in der Kochkost gerne Mais und Bohnen aus diesem Grunde oder auch Soja und Reis/Weizen für Sojasauce, hier auch als gute Mikroorganismennahrung.
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Vielen Dank für die vielen Informationen. Die Links habe ich gelesen, aber das Bild konnte ich leider nicht öffnen. Es kommt eine Meldung, dass ich kein Zugriffsrecht darauf habe. Ich habe es halt stark vergrößert, konnte aber leider nicht alles entziffern.
Natürlich haben Menschen in Afrika oder anderen ärmeren Ländern noch viele andere (gute) Gründe, um Getreide zu fermentieren. Aber mir ging es halt mal in erster Linie um die Phytinsäure. Aber anhand deiner Zeichnung sieht man wirklich gut, dass Reis im Vergleich zu Mandeln läppisch ist vom Phytinsäuregehalt her.
Das mit dem Kombinieren von Reis mit z.B. Bohnen habe ich schon sehr oft gehört, früher auch selber gemacht, aber momentan mache ich eigentlich keine solchen Kombis... Den Vollkorn-Basmati, den ich heute Abend beispielsweise aß, aß ich mit Grünkohl, Zucchini, Karotten, Salat, Gurke, Hanföl und Anis-Samen.
Zitat
Für die Rohkostpraxis siehst du allerdings in der Grafik oben auch, dass es da noch ganz andere Phytinsäurequellen gibt: Mandeln zum Beispiel, die häufig besonders hoch gelobt werden und für manche eine wichtige Grundlage der Küche darstellen (ich bevorzuge für Rohkost-Gourmetkost frische reife Kokosnüsse). Oder andere Nüsse. Macadamia und Haselnüsse haben hier übrigens auch weniger -> Einige der oben dargestellten Werte habe ich aus diesem Link: http://www.precisionnutrition.…bout-phytates-phytic-acid
Der ist übrigens auch sonst ganz interessant zu lesen. Etwas (nicht zuviel) Phytinsäure ist nämlich durchaus positiv zu bewerten (Herz, Niere, Insulin [verlangsamt Kohlenhydrataufnahme!! was gut ist], u.a.)
Nur durch Keimen bekommt man sie allerdings nicht ordentlich runter, fermentieren greift weiter ein.
Der Link war auch interessant, auch wenn ich nicht alles übersetzen konnte.
Zitat
Ich hoffe du siehst anhand der Grafik und Information, dass Reis nicht der Bösewicht an sich ist, außer du willst dich jetzt hauptsächlich nur von Reis aufbauen.
Der Gehalt an diversen Nährstoffen hängt meist mit dem Boden (und Lichtverhältnisse) zusammen. Generell ist es meist so, dass ärmerer Boden meist ungünstigere pflanzliche Begleitstoffe (auch zum eigenen Schutz oder zur Geringhaltung der Population von Tieren) enthält.
Wenn du fermentierst, sind althergebrachte Kombinations-Fermentationen verbreitet.
Im Buch "The Art of Fermentation" von Sandor Ellix Katz findest du folgende Stichworte mit sehr ausführlichen Anweisungen - auch in Richtung Kochkost:
rice -> see also rice beer, amazaké, bran pickles, congee, fish ferments, hopper (pancakes), idli/dosa/dhokla, growing koji, Sierra rice, rice bran for skin care, rice syrup, rice for tempeh starter, rice in vegetable ferments, rice milk/syrup fermented with water kefir
Bei rice beer -> see also saké, basic beer, eggs fermented in trao, mekgeolli sewwt potato, aging molded tofu
Im Buch "wild fermentation" von Sandor Ellix Katz findest du zum Thema Reis Nepalese rice beer
Meine eigenen Erfahrungen mit Reis sind, dass er sich schwer keimen läßt und ich genügend andere Kohlenhydratquellen habe, die ich lieber nütze als den sehr harten Reis weich zu bekommen. Dennoch hatte ich das auch schon gemacht. Eine relativ geschmacklose Angelegenheit. Letzteres wäre egal, wenn es nicht so lange dauern würde.
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Also zum Keimen habe ich Reis noch nie gebracht... nur zum Schimmeln. *lol*
Wie hast du das angestellt???
Zitat
Für manche sind ja selbst 24 Stunden warten schon zuviel Vorplanung
Einmal dafür schon früher essen macht aber nichts. Als ich letzte Woche das erste Mal wieder Hafer aß, aß ich ihn auch nach relativ kurzer Einweichzeit. Erst am nächsten Tag war er dann super eingeweicht, so wie die nächsten Tage wo ich ja merkte, dass ich gerade Bedarf danach habe. Und wenn dann einmal eine Handvoll nicht gegessen wird, ist nicht viel Geld verloren.
Übrigens, bei meiner schnellen Verdauung merkte ich dann, dass der erste Hafer am nächsten Tag natürlich nicht ganz gekaut wurde von mir. Ein paar Körner kamen leicht angekeimt heraus *lol*
Naja, ich hoffe diese kleine Anektote verdirbt dir nicht den Appetit. Aber Hafer ist mir viel gefälliger.
Nein, keine Sorge, es hat mir nicht den Appetit verdorben. Bei mir ist da auch schon allerhand wieder zum Vorschein gekommen. *lol*
Zitat
Ich würde mich freuen, wenn du etwas mit Reis probierst, evtl findest du auch im Web Rezepte unter den oben angeführten Stichworten und läßt dich weiter inspirieren: Bitte berichte uns!
Liebe Grüße
Angelika
Also ich kann schon folgendes berichten:
Vor 2 Tagen habe ich mir 100g Vollkorn-Basmati eingeweicht. Nach 24 Std. habe ich das Wasser mal gewechselt. (Muss man eigentlich Wasser wechseln? Oder soll man das eh nicht machen? Wechselst du es?) Nach 48 Std. (heute Abend) hat sich immer noch nichts getan und war hart. Er roch aber sehr gut. Ich habe ihn deshalb gekocht (mit weniger Wasser als bei der herkömmlichen Reiszubereitung), wobei die Kochzeit erheblich kürzer war.