Der gute Mix: Geruchstoffe, die Nützlinge anlocken - Nicht alles muss uns munden!

  • Grüß euch!


    Heuer werde ich mich neben Hügelbeeten an einem Hochbeet versuchen. Darauf bin ich schon sehr gespannt. Und nachdem mich nach meinen kürzlichen Erdnuss- und Erbsenerfolgen der grüne Daumen juckt, überlege ich schon, was heuer alles gepflanzt wird. Letztes Jahr bin ich ja kaum zum "garteln" gekommen und ich habe mich sehr gefreut, dass meine wichtigsten Quellen sich auch schon wild im Garten angesiedelt haben.
    Die meiste Arbeit verursacht ja immer wieder das: Gras.


    Was ich jedenfalls wieder anpflanzen werde sind jene Pflanzen, die Fraßfeinde anlocken. Einige Pflanzen haben ja die Eigenheit, dass sie z.B. Gerüche ausströmen, die wie Pflanzenschädlinge riechen. Die Pflanzen machen das, um sozusagen groß hinauszuschreien: "Hier gibt es gute Insekten zum Fressen!" Und dann legen z.B. die Marienkäfer schon einmal ihre Eier auf solche Pflanzen. Oder andere Frassfeinde werden angelockt.


    Deshalb ist es sehr gut, diese Pflanzen in Mischkultur zu setzen. Gerade jene Pflanzen aus der Familie der Doldenblütler können das sehr gut - zum Teil riechen sie wie Wanzen. Diese sind auch Pflanzenfresser und die Pflanzen haben das natürlich nicht so gerne!
    Manche Menschen mögen den Geruch von Wanzen nicht besonders, dabei sind manche Sorten in südlicheren Ländern auch roh eine Delikatesse.


    Ein Gartentipp zum Weiterschmöckern: http://www.gartengnom.net/marienkaefer-blattlaeuse/


    Zitat


    Marienkäfer mit Futter ködern


    Marienkäfer lassen sich am einfachsten mit Futter – also zB. mit Pflanzenläusen wie Blattläusen oder Spinnmilben – ködern. Wer die nötige Fläche hat, sollte also wilde Bereiche ganz natürlich wachsen lassen. Dort dürfen dann auch Blattläuse leben.


    Marienkäfer ernähren sich aber auch noch von Pollen. Besonders gerne dürften Marienkäfer Dill, Fenchel, Kümmel, Echter Koriander, Schnittlauch und Kamille haben. Das Gute daran ist, dass man diese Kräuter dann auch selbst in der Küche verarbeiten kann. Außerdem stehen Schafgarbe, Ringelblume, Löwenzahn, Senf, Buchweizen, Kosmee, Strandflieder, Steinkraut und Klatschmohn bei Marienkäfern hoch im Kurs. Wichtig ist hier allerdings, dass all diese Kräuter auch blühen dürfen!


    Gerade die Doldenblütler sind da also hoch im Kurs. Wie schon erwähnt, riecht manches gar in Richtung Wanze. So stark, dass z.B. der Koriander sogar danach benannt wurde. Denn "Koris" heißt Wanze: http://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Koriander


    Zitat

    Der Name Coriandrum und Koriander leitet sich von den griechischen Wörtern Koris für Wanze und amon oder aneson für Anis ab.
    [...]
    Der Geruch der Pflanzenteile ähnelt stark dem Geruch der Ausdünstungen diverser Wanzenarten.
    [...]
    Als tierische Schädiger treten gelegentlich Weichwanzen auf.


    Die einen Wanzen fressen schließlich im besten Sinne die anderen auf (siehe Link und Zitat unten).


    Auch Tomatenstauden (die ganze Pflanze) locken durch ihren Eigengeruch Feinde ihrer Fraßfeinde an ..
    Was jeweils so stark riecht sind Aminosäuren/Eiweißverbindungen und ätherische Öle.


    Je nach dem kann die Gewichtung hier sehr stark variieren. So haben Tomaten aus dem Treibhaus nie den Gehalt an Eiweißverbindungen (Salzen) wie jene, die im Freiland unter der Sonne reif wurden und dort noch längern hängen können, bis man sie schlußendlich abnimmt (geringster Alkaloidgehalt, höchster Eiweiß-Mineralstoff/= natürlicher Salz Gehalt).
    Deshalb können diese speziellen Gerüche durchaus auch uns anlocken - auch wenn wir nicht unbedingt auf Insekten aus sind ;)


    Hier noch eine gute Zusammenstellung von Pflanzen, die zwar nicht jeder gerne unbedingt mag (je nach Konditionierung und Gewöhnung, wie auch beim Wikipedia Link zu Koriander nachzulesen ist) - jedoch im Gesamten zu mehr Genuß im Garten führt: http://www.urgemuese.de/schaedlingsbekaempfung.htm



    Viele der Pflanzen sind mir aber auch selbst ein Hochgenuss. Blätter, Blüten, z. T. grüne Samen ...

  • Grüß euch,


    ich hole eben mal diesen älteren Beitrag wieder noch oben weil immer noch aktuelle Gärtner-Pflanz-Zeit ist.
    Der Beitrag oben zeigt, warum es mitunter ganz gut ist, ein bißchen ein Durcheinander im Beet zu pflanzen. Dann wird es kein Schlaraffenland für Schädlinge ..

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