Fisch, erhitztes omega 3

  • Guten Abend,


    wie jeder weiss ist erhitztes Fett sehr ungesund freie radikale usw. Vor allem mehrfach ungesättigte sollten ja auf keinen Fall erhitzt werden. Wie ist es den beim Fisch aus der Konserve? Makrele in Wasser eingelegt ist zb 15g Fett, diese wurde ja auch erhitzt. lst das nun dermassen ungesund weil nun erhitztes Omega 3 extrem schädlich ist und man es unbedingt meiden sollte? Ich bin überwiegend rohkost, doch habe unter anderem Dorschleber in eigenem Fett integriert wegen Vitamine und viel Omega 3. Die ist ja auch gekocht (so entweicht das Fett aus der Leber), tue ich damit unbewusst nen grossen Fehler da nunmal das Fett erhitzt ist? Oder kann ich es weiterhin essen und der Körper nimmt das wertvolle omega 3 auf und ich hab etwas nicht beachtet.. Hab nirgendwo was dazu gefunden, nur halt das man mehrfach ungesättigte fette auf keinen Fall erhitzen darf.


    hoffe jemand kann mir genaueres sagen vielen dank :)

  • Hallo und herzlich willkommen. :)


    Ich glaube, so pauschal kann man das nicht sagen. Es kommt sehr stark auf die Art des Öls/Fetts an sowie auf die Zeitspanne der Erhitzung.

    Rapsöl zum Beispiel kann problemlos bis zu 230° erhitzt werden, ebenso ist Palm(kern)fett i.d.R. unproblematisch bei etwas höheren Temperaturen.

    Es sollte nur nicht über lange Zeit geschehen und schon gar nicht mehrfach (wieder) erhitzt werden. Darin liegt dann das tatsächliche Problem der Gesundheitsschädigung.


    Millionen Menschen machen das ja tagtäglich und dann müssten wir ja Alle längst mindestens totkrank oder gar tot sein. ;) Da wird vieles von (meist selbsternannten) Gesundheitsaposteln aufgebauscht, um sich wichtig zu machen. In Studien aber ist das bisher nicht belegbar, dass dadurch ein erhöhtes Risiko besteht.


    Ich kenne das Braten seit früher Kindheit nicht anders als mit Fett, werde in wenigen Wochen inzwischen 60 !!! und bin immer noch top-fit. :D

    Also sooooo falsch kann das nicht sein. ;)

    Lieben Gruß

    Jörg


    Sollte tatsächlich mal ein Veganer zu Besuch kommen, mähe ich vorher den Rasen, damit er was zu essen hat. ;)

  • Danke fürs antworten. naja mir geht's halt in erster Linie darum, dass halt grade bei omega 3 gesagt wird es darf nicht erhitzt werden. Wegen Krankheit versuche ich eine möglichst gute Ernährung hinzulegen, es wäre einfach nur schade wenn mir die 2-3x Makrele/ dorschleber pro Woche mehr Schaden als gut tun. Ich würde ja sonst rohen lachs essen aber dafür hab ich kein Geld. dorschleber (im eigenen Fett) enthält 60% fett, wenn dieses nun voller freier radikale ist und oxidiert und der Körper darunter leidet statt profitiert, würde ich es definitiv weglassen. Schade, dass grade zu erhitztem/gekochtem Fisch nichts zu finden isst. vllt hat ja auch jemand Erfahrung ob ihm/ihr erhitzter Fisch eher gut oder schlecht getan hat in der Ernährung. LG

  • Lieber Jörg, weißt eh, wir sind hier in einem Rohkost-Forum ;)


    Bevor ich zu einer weiteren Beantwortung komme: Das Rapsöl von dem du da schreibst ist ein behandeltes.

    Rapsöl, das kaltgepresst ist ist keinesfalls etwas für Erhitzung, aber Erhitzung ist bei Rohkost ohnehin nicht gewollt.


    Menschen sind von viel nicht totkrank, aber mega-viele leiden an Depressionen und anderen psychischen Beschwerden.


    Für Menschen, die sich damit nicht befassen wollen und zudem billige Ernährung möchten, egal welche Fettsäuren darin sind und egal welche AGEs, Histaminanhäufungen etc, für die ist das egal.


    Wie Ernährung wirkt, wird normalerweise erst erkannt, wenn sie über Wochen entsprechend umgestellt wird.

  • Guten Abend,


    wie jeder weiss ist erhitztes Fett sehr ungesund freie radikale usw. Vor allem mehrfach ungesättigte sollten ja auf keinen Fall erhitzt werden. Wie ist es den beim Fisch aus der Konserve? Makrele in Wasser eingelegt ist zb 15g Fett, diese wurde ja auch erhitzt. lst das nun dermassen ungesund weil nun erhitztes Omega 3 extrem schädlich ist und man es unbedingt meiden sollte? Ich bin überwiegend rohkost, doch habe unter anderem Dorschleber in eigenem Fett integriert wegen Vitamine und viel Omega 3. Die ist ja auch gekocht (so entweicht das Fett aus der Leber), tue ich damit unbewusst nen grossen Fehler da nunmal das Fett erhitzt ist? Oder kann ich es weiterhin essen und der Körper nimmt das wertvolle omega 3 auf und ich hab etwas nicht beachtet.. Hab nirgendwo was dazu gefunden, nur halt das man mehrfach ungesättigte fette auf keinen Fall erhitzen darf.


    hoffe jemand kann mir genaueres sagen vielen dank :)

    Hallo Wowa,


    egal welche Kunstgriffe du wählst, bedenke ob du es wegen einer Wirkung isst oder wegen Inhaltsstoffen, die dir nachweislich (?) fehlen.

    Wechsle Quellen ab und wähle möglichst "cleane" Quellen, wenn du die finanzielle und organisatorische Möglichkeit hast.


    Eine "arme Leute Quelle" war früher Hering und den gibt es sauer eingelegt. Das ist dann zwar pasteurisiert aber durch das saure Milieu (Essig/niedriger pH-Wert) hat das kaum eine Auswirkung auf die AGE/ALE Bildung.


    Ob etwas mehr oder weniger AGE oder ALE Enthält, erkennst du am deftigen Geschmack: Je deftiger, desto mehr davon ist drin (gilt auch ggf bei längerer Lagerdauer oder Stehen/Liegen einer rohen Mischung)


    Welche Inhaltsstoffe sind es, die dich zu Dorschleber haben greifen lassen?

    Und ja, bevor du krasse Mängel hast, ist vermutlich alles besser als nix. Erzähle mehr, wie es zu deiner Entscheidung kam.

  • Also vllt erläutere ich einfach mal meine momentane Situation/Ernährung. Im besten Fall hilft es sogar jemanden der ähnliches durch hat.


    Nachdem ich jahrelang nicht wusste was mit mir nicht stimmt hab ich nun mit 30 entdeckt, dass ich eine Schilddrüsenunterfunktion Hashimoto habe. Hab von Vegetarisch, vegan, Rohvegan, omnivore ketogen, vegan ketogen, carnivor (auch nur Roh) , omnivore rohkost alles ausprobiert, bin nun auf omnivore Rohkost zzt.


    Ich hab rausgefunden, dass früher bei Schilddrüsenüberfunktion Fluoridtabletten 2-5mg verschrieben wurden und diese nachweislich t3 und t4 gesenkt haben. Jetzt hab ich durchgerechnet und alleine mit Wasser und Salz kam ich mein Leben lang jeden Tag auf 2,5-5mg Fluorid. Dazu kommt noch Zahnpasta.

    Nachdem ich die tägliche Fluoridaufnahme auf max 0,3mg reduziert habe, fingen an meine Depressionen besser zu werden und viele andere Symptome von Hashimoto.. einfach unglaublich, das schon nach 3tagen (möchte nun Borax nehmen diese Woche).

    Leaky gut vermute ich könnte ich auch haben, hab auch mein halbes Leben sehr ungesund gegessen.


    Zusätzlich versuch ich viel Jod zu bekommen deshalb die Frage mit Dorschleber/Hering, da ich Algen nicht so super vertrage und die Vitamine von Dorschleber (100g sind gleich 400‰ tagesbedarf an Jod) sind halt Top. Nun wäre halt blöd wenn ich mir dann mehr schade als gutes tue wenn ich das erhitzte Omega3 zu mir nehme.


    Ansonsten esse ich seit 2 Wochen nur Roh. Leider kommen immer wieder Symptome von Hashimoto obwohl anfangs teilweise alles richtig toll war nachdem ich Fluorid ganz rausgenommen hatte. Mein Blutdruck ist ständig bei 100 zu 60 und oft Müdigkeit, Nebel im Kopf und Stimmungsschwankungen.


    Meine Ernährung als Durchschnittstag


    -täglich etwa 300-400 Kalorien an Früchten - Trauben, Birnen, Äpfel, Nektarinen meistens (habe vllt Fructoseintolleranz bei Bananen und anderen Früchten/oder bei zuvielen, blähen diese direkt)


    -4 rohe Eigelb


    -30g (Gewicht vorm einweichen) gekeimte Leinsamen etwa 5 Tage alte


    -20g (Gewicht vorm einweichen) gekeimte Chiasamen (5 Tage) oder 20g gekeimter Sesam (3 Tage)


    -20g (Gewicht vorm einweichen) gekeimter Bockshornklee (4 Tage) oder gekeimte Linsen (5 Tage)


    -30g fermentierter Nackthafer (4-5 Tage eingeweicht, jeden Tag neues Wasser)


    -350g rohes Rinderhackfleisch 5% Fett oder anstattdessen 2x die woche 350g rohe Kalbsleber (in Mixer mit sehr starkem Kräutertee, schnell runterkippen man würde nicht glauben es sei Fleisch/Leber-enthält wertvolles Glutathion was beim erhitzen verloren gehen würde)


    -und halt 2-3x die Woche Dorschleber/Hering und an den anderen Tagen 50g Meeresalgen


    Habe sehr sehr lange gebraucht um mir das ganze Wissen anzueignen über Antinährstoffe etc etc und hoffe sehr meine jetzige Ernährung kann nicht so verkehrt sein als Gesamtpaket.


    Nährstoffe sind alle gut gedeckt, schädliche Stoffe rausgekeimt, gute Fette, ausser Fisch alles Roh.


    Bin sehr gespannt ob jemand nen Verbesserungsvorschlag hat oder mir sagen kann ob ich damit auf nen guten Weg bin.


    Hab die Hoffnung meine Schilddrüse erholt sich wieder, kann ich da noch irgendwas tun? Die Symptome sind halt teilweise immer noch sehr präsent.


    hoffe ist nicht zuviel Text, hab schon einiges rausgekürzt :(


    und falls es jemand liesst mit Schilddrüsenunterfunktion, unbedingt Trinkwasser Analyse aus seiner Stadt bei Fluorid anschauen wie hoch der Wert ist und am besten Evian Wasser kaufen, Salz austauschen und Zahnpasta auch, Jod zuführen, scheint viele Erfahrungsberichte zu geben, dass es sogar dazu führt, dass man keine Hormone mehr schlucken muss


    LG


    Angelika ich bin der Typ der so frech bei Youtube gefragt hat ob den eine Ernährung nur mit Fleisch Früchten und rohem Eigelb eine idee wert wäre für chronisch erkrankte, falls du dich errinern kannst :)

  • Angelika ich bin der Typ der so frech bei Youtube gefragt hat ob den eine Ernährung nur mit Fleisch Früchten und rohem Eigelb eine idee wert wäre für chronisch erkrankte, falls du dich errinern kannst :)

    Oh, das ist ja prima. In der Youtube-Kommentarfunktion lässt sich nämlich nicht besonders gut schildern und zitieren, außer man hält sich sehr kurz. Für dieses Thema ist das Forum als Austausch am allerbesten, auch besser als ein Video. Ich antworte in einem separaten Beitrag darunter.

  • Hallo Wowa,


    vorab möchte ich vorausschicken, dass ich keine Ärztin o.ä. bin und dir nur von mir bekannten Erfahrungen anderer Menschen, insbesondere auch Rohis, berichten kann. Und natürlich auch von meinen eigenen.

    Zuletzt hattest du gefragt:


    Zitat


    Wäre eine Rohkost Ernährung die NUR aus Früchten und rohem Fleisch (vllt noch rohe Eigelb) evtl eine Idee wert für jemanden der an irgendwelchen chronischen Krankheiten leidet? Es gäbe dann keine Antinährstoffe, makro mikro und vitamine könnte man einigermaßen decken keine age's und der Darm wäre für eine gewisse Zeit total entlastet und kann heilen?? Was hälst du von so einem Gedanken?


    Das ist für manche ein verlockender Gedanke, insbesondere wenn schlechte Erfahrungen mit veganer Rohkosternährung gemacht wurden.

    Es erinnert mich an einige Rohis, die von Wandmaker über Konz u.ä. schließlich zur sogenannten "Instinktiven Ernährung" nach Burger bei einer omnivoren Ernährung landeten.

    Dort gibt es zwar in geringerem Maße auch "Phytotherapie", wurde aber viel seltener und meist in sehr geringem Maße (aus) gelebt.

    Meist in der Früh nichts oder eben Kassia Fistula, Mittags eher Früchte, Abends eher Fett/Eiweiß. Das ist jetzt sehr sehr einfach gesagt, denn es wurden sogar Anleitungen für das "Durchriechen" gemacht, wie hier durchzugehen sei.


    Das ist sicherlich eine Methode, die einen selbst an die Sinne heranführt, jedenfalls war (und ist) es für viele unerwartet, wenn sie mit verschlossenen Augen etwas am Interessantesten finden, das sie "mit sehenden Augen" so nicht gewählt hätten.


    Es gab einige, denen dies alles sehr gut tat, andere wieder nicht so. Manchmal waren es auch eigene Einschränkungen, die nicht durchbrochen wurden, um alles verfügbare zu nutzen.

    Ein Rohköstler ist mir besonders in Erinnerung, der sehr viel auf Rohkostlieferanten mit vielen Früchten setzte, gleichzeitig durchaus auch einiges an tierischem, wie Leber und Fleisch aß. Mittlerweile isst er kaum mehr Früchte, zumindest, als ich zuletzt von ihm hörte.


    Viele Rohköstler*innen verzichten allerdings auf etwas, das ihnen real am besten hilft: Blutkontrolle.


    Während manche Autoren das Blaue vom Himmel erzählen über tolle Früchte, auch heute aktuelle Autoren, kann man sich anderswo informieren, dass genau eine hohe Last an Fruchtzucker (+ Doppel-Fruchtzucker wie Sorbit in Früchten u.ä.) gerade bei Schilddrüsenthemen sehr nachteilig sind.


    Hierzu gibt es einige Literatur, unter anderem hier über die Häufigkeit, die mittels Atemtests durchgeführt wurden:

    https://www.thieme-connect.com…ct/10.1055/s-0032-1322374


    Ergebnisse: Eine Fruktosemalassimilation konnte bei 48,9% der Hashimotopatienten versus 26,3% der Kontrollgruppe (p=0,035) nachgewiesen werden. Eine Laktosemalassimilation zeigte sich bei 42,2% der Hashimotopatienten und bei 21,1% der Kontrollgruppe (p=0,04).

    Insgesamt lag eine Fruktose-und/oder Laktosemalassimilation bei 73,3% der Hashimotopatienten und bei 42,1% der Kontrollgruppe vor. Somit vertrugen 26,7% der Fallgruppe und 57,9% der Kontrollgruppe beide Zucker (p=0,004). Die Fallgruppe gab signifikant häufiger gastrointestinale Beschwerden im Alltag an. Die Ernährungsfragebögen ergaben im Gruppenvergleich keinen Unterschied hinsichtlich des Konsums der jeweiligen Zucker.

    Schlussfolgerung: Das in der Studie beobachtete signifikant häufige Auftreten der Fruktose- und/oder Laktosemalassimilation bei euthyreoten Hashimotopatienten, sollte, auch unabhängig von gastrointestinalen Beschwerden, bei der Diagnostik dieser Patientengruppe berücksichtigt werden.


    Dr. med. Riedl schreibt zu diesem Thema auch einiges in diesem Artikel, in dem in Listen auch gezeigt wird, dass von besonders zuckerreichen Früchten eher abzuraten ist: https://eatsmarter.de/ernaehru…/ernaehrung-bei-hashimoto


    Am Anfang meiner Rohkost-Zeit hatte ich insbesondere Wildpflanzen wie Vogelmiere, Gundermann u.ä., dann Beeren und ein paar exotische Früchte, sowie Fisch (bevorzugt Forelle und Lachs) gegessen. Das hatte mir bei meiner Umstellung am besten geholfen.

    Durch Empfehlung mancher Rohköstler, begann ich auch rohes Fleisch (bester Qualität, keine Massentierhaltung) einzubeziehen.

    Ich muss sagen, dass mir persönlich nicht am besten half, auch Hühnerleber nicht. Von letzterer bekam ich jedesmal im Anschluss eine starke Menstruation, die ich sonst nicht hatte. Und auch sonst wurde ich nach einiger Zeit misstrauisch.


    Und später, durch einen Allergietest wurde mir klar, dass ich nicht nur auf Soja und Milch allergisch bin, sondern auch auf Fleischsorten (Säugetiere). Dies hängt vermutlich damit zusammen, weil ich in einem Zeckengebiet aufgewachsen bin. Vermutlich ist die Allergie inzwischen immer weiter gesunken, denn Zecken beißen mich seit ich roh bin nicht mehr, warum auch immer (keine gesehen oder besser aufgepasst, keine Ahnung).

    Fisch ginge bei mir gut, jedoch ist die Verfügbarkeit für mich nicht so leicht, wodurch ich auch auf Ergänzungen für DHA setze, damit ich im sehr dichten und intensiven Berufsleben eine regelmäßige, gleichmäßige Versorgung gewährleisten kann.


    Was ich damit sagen will: Antinährstoffe kannst du ebenso in Früchten wie auch in Fleisch haben und unter dem Strich kommt es auf dich persönlich an.

    Meine Ernährung habe ich über die Jahre immer wieder angepasst, manches dass ich probierte, verbannte ich auch wieder nach einiger Zeit.


    Aber das Wichtigste ist und bleibt die Erkenntnis: Dass Abwechslung sehr wichtig ist.

    Wenn mir etwas über eine zu lange Zeit immer gleich gut schmeckt, dann hat das meist etwas damit zu tun, dass es nicht oder nicht wirklich (ausreichend) roh ist. Dann kann es sein, dass ich mich stark überlaste.


    Auch ich muss auf meine Schilddrüse aufpassen. Eine regelmässige Kontrolle ist auch deshalb relevant, weil ich so mitbekommen hatte und mitbekomme, falls es in die falsche Richtung geht. -> Die richtige Fachärztin für diese Kontrolle ist eine Endokrinologin. Bzw. ein Endokrinologe.

    Um auf deine Frage zurückzukommen: Ich meide grundsätzlich Antinährstoffe. Während ich Wildpflanzen liebe, esse ich davon nur, was mir gut oder mindestens neutral riecht und gut schmeckt, guten Abgang hat. Am allerliebsten Vogelmiere, um diese Jahreszeit (Jahresanfang bis Frühling) kaufe ich auch gerne Winterportulak/Postelein dazu. Aber auch andere Wildpflanzen wie Beifussblätter, Hagebuttenfrüchte, einige Lippenblütler (von Basilikum bis Rosmarin usw), Süßgräse, die Palette, die ich auch in meinem Buch als Basis zeige.
    Beim Gemüse seit Anfang an Gurken, Zucchini, Paradeiser (Tomaten), Stangensellerie (obwohl ich die vor der Rohkost nie mochte) u.ä.

    Ich schätze nicht zu süße Früchte, im Winter ganz gerne auch Guaven, Beeren. Und vom tierischen Lachs.
    Bei mir fielen Anfangs wegen Allergien Gemüse wie Karotte oder Früchte wie Äpfel aus. Ich hatte wirklich angeschwollene Lippen davon. Das hat sich inzwischen gelegt.


    Dennoch "muss" ich "in meiner Mitte" bei der Ernährung bleiben. Mache ich das nicht, steigen Allergiewerte und auch Themen mit der Schilddrüse und was nicht sonst noch, was damit kommen würde.

    Jedoch ohne Blutkontrolle würde ich davon vermutlich (zu) lange nichts mitbekommen, wie ich es bei manchen Rohis beobachtet hatte.

    Diese hatten allerlei gegessen, auch Teile von Pflanzen mit ordentlich Antinährstoffen (z.B. Strunk von Brokkoli oder eher ungeeignete Wildpflanzen oder eigentlich abwehrende Häutchen von Cashews).

    Ich denke ab und zu ist das alles kein Problem, nur wenn es sich als regelmäßig manifestiert, ist das nix.


    Deshalb: vertraue deinen Sinnen, tariere dich intensiv - diese Zeit ist DEINE Investition.




    Dankeschön für deine Schilderung!

    Also die Dorschleberfrage kommt wegen dem Jodbedarf, lese ich heraus.


    Zu deiner Info wegen Schilddrüsenüberfunktion und "was manche Ärzte früher damit machten" kann ich von einer sehr nahen Verwandten erzählen, dass ihr der Arzt riet, viele Kreuzblütler (Kohl, Brokkoli, Blumenkohl/Karfiol, Kohlsprossen/Rosenkohl/ ... ) zu essen.

    Also umgekehrt, das ist auch das, was Rohi´s im Falle einer Schilddrüsenunterfunktion auch eher meiden sollten.


    Da ich für den anderen Beitrag den ich dir schrieb, das Buch "Optimale Ernährung für die Psyche" von Patrick Holford heraussuchte, holte ich auch gleich das Buch "Was die Seele essen will" von Julia Ross. Darin geht es auch ganz viel um die Schilddrüsenthematik.

    Derzeit hat man ja den Eindruck, das Thema sei erst kürzlich so aktuell, aber alleine die Auflage, die bei mir liegt, ist von 2002, also bald schon 20 Jahre alt.


    Mein persönlicher Eindruck ist, dass die Schilddrüsenthematik sehr viele Rohköstler*innen betrifft, auch besonders, wenn sie schon länger einen (annähernd) rohen Weg gehen. Häufig mehr oder weniger bewusst oder unbewusst kalorien-restriktiv.

    Es war eine Zeit lang sogar unterbewusst "in" würde ich sagen, einen langsamen Stoffwechsel zu fördern, in der Art, es würde das Leben verlängern. Das scheint - meiner Beobachtung nach - aber eher ein Trugschluss zu sein, wenn damit gleichzeitig Mangelzustände auftreten.


    Hier zu aus Julia Ross´Buch:


    Als nächstes geht es um Schilddrüsenschädigende Nahrungsmittel in dem Buch, da werden Weizen und seine Verwandten Rogge, Gerste und auch Hafer genannt. Ich esse auch immer wieder anfermentierten Hafer, aber in starker Abwechslung mit anderem, also ich mache nie einen fixen Plan meiner Ernährung. Es ändert sich laufend, selbst die Pflanzenproteine die ich esse, wechsle ich stark ab.

    Du weißt es vermutlich eh und Rohkost ist Soja ohnehin nicht - diese können lt. Diana Ross selbst bei drei bis vier Esslöfel am Tag die Schilddrüsenfunktion deutlich beeinträchtigen und Grundumsatz verringern. Weiter hinten im Buch (Seite 172) berichtet sie auch über das frühzeitige Altern des Gehirns bei Soja (hawaiianische Studie; Tofu-Verzehr u.ä.).

    Dann zählt sie auch Kreuzblütler auf, allerdings in kleinen Mengen können sie gegessen werden, schreibt sie.

    -> Also ich würde Kohlgemüse keinesfalls in einen Mixer als Smoothie oder sowas verwerten .. Aber das hast du ja eh nicht vor wie ich lese.


    Sie erwähnt neben Stress übrigens auch Flourid und Chlor im Leitungswasser. Dann natürlich Medikamente (Östrogen, Antibabypille, Lithium, Sulfonamide, Diabetesmedikamente) und Quecksilber (-> Thunfisch u.ä. eher meiden).


    Ich hatte einen älteren Rohköstler kennengelernt, der aß Dorschleber oder überhaupt "Dosen-"Leber wegen dem Vitamin B12 und erzählte das jedem. Er schien ganz gut damit zu fahren. Leider ist er inzwischen verstorben, da er alleine lebte und anscheinend gestürzt war und sich geweigert hatte, ein Telefon oder Handy zu benützen. Sein Sturz wurde deshalb leider zu spät entdeckt.


    Aber jedenfalls hatte er keine Bedenken immer wieder eine Dose xxx-Leber zu essen und fühlte sich anscheinend wohl damit. Er war eher groß und schlank (normalgewichtig).
    Ich habe bei einem Markt eine Dorschleber-Dose angesehen, lt. Aufdruck ist keine Fettzugabe darin. So ein Produkt wird wohl relativ kurz erhitzt, also nicht so wie etwas mit Fettzusatz in der weißt heißeren Pfanne (AGEs). Dennoch ist Dosenware, auch wegen der Kunststoffbeschichtung in Berührung mit Fett (Hormone?) eher nicht so beliebt. Ansonsten habe ich über eine Alternative oben schon geschrieben.


    Mit der Fruktose würde ich, wie du selbst anmerkst, eher aufpassen, siehe auch diverse Literatur.

    Anmerkung: Falls du Literatur von Williams "Heile deine Schilddrüse" liest oder gelesen/gehört hast, da wird oft (auch von anderen) propagiert, dass er nichts gegen Fruchtzucker hätte. Aber hier muss man echt aufpassen, WIE er das meint. Bei Empfehlungen (wenn man sich auskennt) sind es dann doch eher die traubenzuckerreicheren oder generell zuckerärmeren Früchte wie Papaya und Beeren, die er empfiehlt. Er schreibt gerne Lobpreisungen an diverse Früchte, aber Achtung, wenn man all das an einem Tag essen würde, bräuchte man wohl einen Gärbottich als Bauch. Es ist wohl eher als Abwechslung und bewusstes Essen und sich daran freuen gedacht. Und dann gibt es ja noch jene, die noch voll Nahrungsmittel-Industrie-Junkfood gewöhnt sind, für jene ist vermutlich sogar eine Fruchtzuckerbombe aus Früchten besser, da ist wenigstens viel Wasser und etwas Ballaststoff drin im Vergleich zu diversen Sch***-Riegeln und Mehlspeisen usw.

    - - -


    Wie isst du die von dir gelisteten Samen: Mit einem Löffel oder als Mixtur irgendwie zubereitet?
    Es gibt einige Rohis, die ich kennengelernt habe, die ähnlich sie du praktizieren oder praktizierten.

    Die Frage ist halt, ist das die Weise, wie du dich gerade gut versorgen kannst und du dich wohl fühlst?


    Wenn du bemerkt hast, dass es Themen gibt, die mit Blutwerten "getrackt" werden können, würde ich das jedenfalls machen.

    Die Blutwerte über Schilddrüsenspezialisten (Endokrinologen) werden üblicherweise von der Kasse bezahlt, ich glaube da wird sogar alle 2 - 3 Monate empfohlen zu monitoren, bis man den Dreh heraussen hat.

    Jeweils 2 Monate eine Ernährungsart durchzuziehen und jeweils testen zu lassen, würde ich dir deshalb empfehlen.

    Alles andere ist Glaskugellesen und braucht zu lange.

    Zuerst würde ich einfach die aktuellen Werte analysieren lassen. Dann 2 Monate so essen, dass du alles weglässt, das du in Verdacht hast (Hafer vielleicht auch eher weglassen zuerst, alles wo du evtl .Allergien hast [bei mir geht Milch gar nicht]). Dann sollten sich die Werte geändert haben.

    Dann kannst du entweder nochmal weiter so machen 2 Monate und dann erst wieder etwas hinzufügen oder gleich etwas Neues wieder dazuzunehmen.


    Ich weiß, das ist langwierig, aber das kann dir keiner abnehmen, wenn du wirklich schnell(er) Erfolge haben möchtest.

  • Hier noch als Ergänzung über den AGE Anteil, leider habe ich so ausführlicher nur Lachs gefunden und nichts über Dorsch (könnte aber ähnlich sein).


    Zitat von The A.G.E. Food Guide - A quick reference to foods and the A.G.E.s they contain von Helen Vlassara, MD und Sandra Woodruff, MS, RD
    FoodPortion sizeVery lowLowMediumHighVery HighHighest
    100 kU or less100-500 kU501-1,000 kU1,001 - 3,000 kU3,001 - 5,000 kU5,0001 - 12,000 kU
    Salmon filet (Lachs)
    boiled3 ozXX
    broiled (gegrillt)3 ozX
    microwaved3 ozX
    pan-fried3 ozXX
    poached3 ozXX
    raw3 ozX
    smoked3 ozX
  • Ich würde mich nicht als strickte Rohköstlerin bezeichnen, aber 80 Prozent meiner Ernährung ist schon roh, im Sommer sogar 100, wenn draussen heiß ist und man überhaupt kein Hunger hat.


    Eigentlich ich esse alles. Es darf nur nicht salzhaltig sein , und hier fallen schon fast alle Fertigprodukte aus, inklusive Brot, Käse und Backwaren, da sie alle Salz enthalten.


    Fleisch (erhitzt) schmeckt mit generell nicht, ob gesalzen oder nicht. Ab und zu , einmal im Monat esse ich rohes Hack, Rind, so 150 bis 200 Gramm, und nur weil ich keine Vitamin-Tabletten nehmen möchte.


    Aber vegane Fertigprodukte esse ich auch nicht, weil sie auch ganze Menge Salz in sich haben.


    Meine Ernährung besteht aus Früchten, Gemüse, Nüssen, Kräuter (Unkräuter? ), leider ziemlich viel Kuhmilch in der letzte Zeit, Datteln und selbstgebackenen Kuchen, mit wenig Zucker und ohne Zusatzstoffen.


    Vor kurzem habe ich Mohnkuchen gebacken, und bin auf Geschmack von gemahlenen rohen Mohn gekommen. Köstlich!! So, ungemahlen, schmecken die Mohnsamen nicht besonderes. Aber in gemahlenen Zustand schmeckt man die ölige Note raus, so wie gemahlene Sesam. Und man wird auch satt.


    Bananen esse ich täglich. Äpfel. Erdbeeren aus Spanien, bestimmt voll bespritzt und anders chemiesiert, aber egal. Bald kommen die eigenen.


    Ich habe keine gesundheitlichen Beschwerden, es sei denn, ich habe mich überessen und dann geht mit wirklich schlecht. Aber das passiert selten.

  • im Sommer sogar 100, wenn draussen heiß ist und man überhaupt kein Hunger hat.

    Geht mir ganz genau so. :) 1. hat man zu der Zeit eh nicht so viel Hunger, 2. soll es im Sommer oft "irgendwie schnell" gehen und 3. habe z.B. ich auch keine Lust, die ohnehin schon 35 - 38° warme Bude durch weitere Wärmequellen zusätzlich aufzuheizen.

    Und 4. ist es ohnehin besser, nur leichte bzw. leicht bekömmliche Speisen aufzunehmen, wenn der gesamte Organismus durch das Wetter eh schon extrem belastet ist und kämpfen muss. :)


    Im Sommer kann man ja schön auch viel mit frischen Salaten usw. machen.

    Salze werden allerdings dann u.U. wichtig, wenn der Körper viel davon ausgeschwitzt hat. Allein schon deshalb, um Flüssigkeit/Wasser in den Zellen zu binden (was im Hochsommer besonders erschwert wird).

    Andererseits nehmen wir aber durch die gesamte Nahrung meistens ohnehin schon mehr als genug Salz zu uns, oft mehr als gut/gesund ist.

    Von daher finde ich es schon gut, wenn jemand bewusst darauf achtet. Ich vermeide es ebenfalls nach Möglichkeit, zumindest ein "Zuviel" davon.

    Lieben Gruß

    Jörg


    Sollte tatsächlich mal ein Veganer zu Besuch kommen, mähe ich vorher den Rasen, damit er was zu essen hat. ;)

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