Zu viele Hülsenfrucht-Sprossen?

  • "Ich esse zur Zeit große Mengen an Linsen und Kichererbsenkeimlingen und Ähnlichem.
    Hab' jetzt gehört, das könne den Säuren - Basen Haushalt durcheinander-
    bringen, und der Abbau von überschüssigen Proteinen würde Mineralien abziehen."


    Wenn die Angst besteht, die allgemein bekannte Aufnahmenorm für Eiweiß durch roh vegane Ernährung nicht zu decken, so würde ich darüber bei einer ausgewogenen roh veganer Ernährung kein Kopf machen. Diese Norm sollte nicht mit übermäßigem Verzehr von Hülsenfrüchten und Nüssen erreicht werden. Hülsenfrüchte und Nüsse beinhalten hoch molekulare Proteine, die den Körper erst spalten muss und die auch einsäuern. Um der Einsäuerung entgegenzusetzen, nimmt der Körper die Mineralen. Und wenn nicht in der Nahrung vorhanden dann bezieht er diese auch den Knochen. 100 oder 200 Gramm sind ok (2 handvolle Mengen). Was wir brauchen sind die Bausteine der Proteine - Aminosäuren.


    Was meinst du damit genau?

  • Je mehr Lysin (essentielle Aminosäuren) ein Lebensmittel - insbesondere bei solchen Samen - enthält, umso mehr entsteht durch dessen Abbau ein unangenehmer Geruch.
    Lysin ist zudem basisch und kann daher Mikroorganismen anziehen, die uns nicht zuträglich sind wenn man versucht es zu fermentieren.
    Und da meine ich jetzt richtig fermentieren, nicht anfermentieren.


    Wenn Sojasauce fermentiert wird, wird Soja wie auch Reis vorher gekocht. Und dann werden erst in der Folge der Masse gezielt Mikroorganismen dazugesellt. Ganz in die Tiefe habe ich mich mangels gröberem Interesse damit nicht auseinandergesetzt, aber der Reis ist wohl die Kohlenhydrat-Fressbasis und das Soja wird mitfermentiert von den Mikroorganismen.


    Roh würde ich das auf keinen Fall nachmachen .



    Ich habe einige versuche gemacht mit vermentierten kichererbsen und mit vermentiertem quinoa.


    -Die kichererbsen sind mir bekommen, jedoch nachdem ich sie erst eingeweicht, dann abgespühlt und geschählt hatte, dann zu einer masse vemixt und anschliessend mit etwas salz vermentiert hatte. Dabei muss sauber vorgegangen werden. Neben dem kachelofen dauerte es 2,5-3 tage mit öfterem umrühren bis die masse sauer schmeckte, aufhörte zu blubbern, und keinen unangenehmen lektin-nachgeschmack mehr hatte. Dann habe ich die masse etwas abgetropft und mit leinsamen gemischt, anschliessend in feiner schicht getrocknet. Das ergebnis waren leckere und bekömliche nach käse schmeckende "schnitten". Im Frühjar eine gute ausgleiche. Sobald dann malwen un erbsenblätter da waren aber nicht mehr den aufwand nötig.
    -Den Quinoa habe ich eingeweicht und wie nackthafer vermentiert, anschliessend mit einem viertel nackthafer gemixt und die masse wie einen bürger gegessen. Der geschmack war toll so richtig lysinreich, dass war im winter wo ich sonst nicht so viel davon habe. Die verdauung jedoch unmöglich (übelkeit und magendarm reiz). Ich denke da sind ungewünschte bakterien mit rein und mir ausserdem der quinoa zu saponinreich.


    Ich frage mich ob trocknen auch ungewünschte bakterien abtötet.

  • Habe heute mal einen Test gemacht, eine große Menge Lupinensprossen mit positiver Erwartungshaltung gegessen. Sind mir gut bekommen. Hatte überhaupt keine Verdauungsprobleme, wie sonst. Eine weiterer Grund ist, denke ich, dass es mir gut geht, bin entspannt und habe Energie Lebenslust.
    und grade habe ich den Vortrag von Boris Lauser auf der Raw Summit über Fermentation gehört: Um Minute 40 sagt er, es gäbe Untersuchungen, dass sich die Verdauung usw. in der Regel nach ca. 3 Wochen auch an unfermentierte Hülsenfrüchte (gemeint sind Sprossen, denke ich) gewöhnt.

  • oder genauer: Der Boris Lauser sagte, Hülsenfrüchtesprossen zu fermentieren, sei eine gute Idee, weil sie dadurch noch bekömmlicher werden. Es
    sei jedoch nicht notwendig, weil sie trotzdem verträglich wären; Studien wären zu dem Ergebnis gekommen, dass sich der Körper normalerweise nach ca. 3 Wochen an diese Nahrung gewöhnt. Er meinte, es sei als veganer Rohköstler sogar ratsam, ausreichend Hülsenfrüchtesprossen zu essen, da dies eine der wenigen und die wichtigste Eiweissquelle sei.
    Ich habe mich von dem Gedanken gelöst, dass ich meine Ernährung an meinen Körper anpassen muss. Der Körper kann sich auch an neue Ernährung anpassen.
    Es ist ein zweiseitiger Prozess; das Wichtigste ist vielleicht wirklich, die Einstellung, die ich vorher zur Nahrung habe, ob ich mich an Konzepten orientiere, die eine neue Ernährungsweise befürworten oder ablehnen, oder alternativ, ob ich einfach ganz unvoreingenommen etwas anteste. Das beeinflußt sehr stark, ob mein Körper mitgeht oder nicht. Dies nur als Tendenz, es ist auch kein Gesetz.
    Naturgesetze überhaupt sind meines Erachtens und auch nach der Quantenphysik nur Gewohnheiten, bzw. Wahrscheinlichkeiten, die eintreten können oder auch nicht. Das bedeutet etwa für die Ernährungwissenschaft, wenn wir eine Bevölkerung haben, die sich zu 99,99% d aufgrund von Traumatisierung im Überlebensmodus (Kampf, Flucht oder Lähmung) befindet, dann bekomme ich nur für die damit verbundene körperliche Grundverfassung Resultate (aber Denke, das muss repräsentativ sein). Für Leute, bei denen die Energie durch die Energiekanäle fließt, wie es sein sollte, können die Ergebnisse völlig anders sein.

  • oder genauer: Der Boris Lauser sagte, Hülsenfrüchtesprossen zu fermentieren, sei eine gute Idee, weil sie dadurch noch bekömmlicher werden. Es
    sei jedoch nicht notwendig, weil sie trotzdem verträglich wären;


    Vor einer Weile ging es mir mal nicht so gut ( irgendeine "Krise" im Rahmen einer Darmkur) , da bekam ich die Hülsenfruchtsprossen vorübergehend nicht mehr runter.
    War wohl einfach zu viel zu verkraften, aber ich machte mir dennoch Gedanken,ob ich mich vielleicht doch "vergiftet" hatte mit den Linsensprossen.


    Damals schaute ich mir videos von Normen Nauber an,
    was mich dann ermutigte nach einer Weile wieder mit den Sprossen anzufangen.


    Nun vertrage ich sie wieder sehr gut, fühle mich damit gut aufgefüllt, esse u.a. auch Wildkräuter dazu.


    Frage: esst ihr die Wurzeln der Spossen mit, auch wenn sie schon länger geworden sind?
    Ich habe dabei ein gutes Gefühl, habe aber nie etwas darüber gelesen bisher.


  • Frage: esst ihr die Wurzeln der Spossen mit, auch wenn sie schon länger geworden sind?
    Ich habe dabei ein gutes Gefühl, habe aber nie etwas darüber gelesen bisher.


    Ja, die habe ich noch nie abgeschnitten.
    Denkst du dabei an bestimmte Sprossen?


    = = =


    Allgemein zu diesem Kommunikationsstrang möchte ich hier anmerken - für passive LeserInnen -, dass mit gekeimten Hülsenfrüchten immer nur jene Sorten von Hülsenfrüchten gemeint sind, die roh/gekeimt essbar sind.
    Falls sich jetzt wer meint, es käme auch auf die Mengen an: ja.


    = = =


    LG
    Angelika

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!