Essensantrieb zu groß

  • Hallo zusammen !


    ich habe ein Anliegen das nicht direkt die Rohkost betrifft, sondern eigentlich Essen im Allgemeinen. Da mich aber schon seit einiger Zeit mit dem Thema Rohkost auseinandersetze, möchte ich es hier mal schildern:


    Seit ca. 3/4 Jahr versuche ich den Rohkostanteil in meinem Essen möglichst hoch zu halten. Leider bin ich nicht in der Lage mich über kurz/mittelfristigen Zeitraum (z.B. eine Woche) ausschließlich roh zu ernähren. Aus meiner Sicht, liegt es vor allem

    • am Verlangen nach einem besonderen Geschmackserlebnis
    • Kenntnis/Erfahrungen bzgl. vorh. Nahrungsmitteln (ich empfinde/kenne kein Gefühl des Sperren. (wie es ja oft beschrieben wird))
    • an der familiären Situation (Partner + Kinder)


    Punkt 1 sieht dann oft so aus, dass ich gerne mal eine ganze Schüssel Salat mit Öl und Hefeflocken "verputze" oder auch Quark mit eingeweichten Haferkörnern und Stevia. (von Süßigkeiten und Kuchen ganz zu schweigen) Ohne diese Genüße fühle ich mich irgendwie nicht so gut, so dass ich mich schwer tue nur roh zu essen.


    Mein konkrete Frage wäre nun: wie kann ich es schaffen, dass mir z.B. auch die Hälfte der Salatschüssel reicht ? ... oder ist das eigentliche Problem, dass ich die Nahrungsmittel vermische und "leckerer" mache will. Kann jemand ein Vorgehen empfehlen, wie man lernen kann die Emotionen/Psyche besser zu kontrollieren ?


    Grüße, plichel

  • Was mich weiter gebracht hat war der Entschluss auf Industrielle Nahrungsmittel und deren Zusätze zu verzichten. Wo steht man im Moment und wie kann man das Ziel erreichen.


    Wenn man selber Kuchen und Brote backt, kann man sich sehr gut austoben um etwas schmackhaftes zu produzieren, oder selber Gemüse zum Fermentieren ansetzt. Vom Geschmack her kommt da einfach kein Industrieprodukt ran. Vielleicht kannst die Kinder mit einspannen das die auch ihren Spaß haben.

  • Wie ich bereits in einem anderen Beitrag geschrieben habe, könnte die höhere Stimulationswirkung der verarbeiteten Nahrung ein Problem sein. Die Stimulation auf Körper und Geist ist bei frischen Früchten, Gemüse und Grünzeug eher gering. Daher kann es vorkommen, dass man sich (geistig) nicht satt fühlt obwohl man eigentlich kein Bedarf hat. So kann es vorkommen das man entweder wieder zum Gekochten greift oder sich mit süßen Früchten (z. B. Bananen oder Trockenfrüchten) oder Nüssen vollstopft um die gewohnte Stimulation zu erlangen.


    Das du noch kaum Esssperren merkst ist nicht verwunderlich. Das kommt erst ganz allmählig und vielleicht eher wenn man Monomahlzeiten zu sich nimmt. Am Anfang meiner Rohkostzeit habe ich immer riesige gemischte Salatschüsseln mit Essig und Öl verspeist. Irgendwann habe ich das Öl gestrichen, dann den Essig und schließlich hatte ich keine Lust mehr nach gemischten Essen. Es ist halt die Gewohnheit von der Kochkost mit dem gemischten Essen.


    Für mich ist das Absetzten der Kochkost eine Art "Entzug". Da ist wirklich starker Wille notwendig. Wenn man ne offensichtliche Krankheit hat ist es natürlich deutlich leichter, weil der Leidensdruck höher ist. Ich denke aber auch, dass man nicht mit dem Kopf durch die Wand sollte. Von 0 auf 100 wird bei den wenigsten sofort funktionieren. Es ist ein langwieriger Prozess. Vielleicht hier ein paar Tipps wie es leichter fallen könnte:


    - Unter der Woche strikte Rohkost, am Wochendende "Cheatdays" - das habe ich am Anfang in etwa so gemacht. Nach dem Wochenende war ich immer froh wieder Frischkost zu essen, weil ich schnell die negativen Wirkungen der verarbeiteten Lebensmittel gemerkt habe
    Oder
    - "Raw Till 4" - Man isst am Tag zwei rohe und eine gekochte Mahlzeit. Nach und nach kann man versuchen ganze Rohkosttage einzubauen. Hab ich keine Erfahrungen dazu.
    Oder
    - "Liquidarische Ausnahmen" - Kochkost wird komplett gestrichen. In Maßen werden Tee, Kaffee, Bier, Wein oder Säfte konsumiert. Das habe ich wirklich lange so gemacht. Man hat halt dann immer noch seine Drogen zum "runterkommen". Beim Kaffee war ich so süchtig, dass ich ihn erst absetzen konnte als die Wirkung zu krass wurde. Nach und nach hat mein Körper stärker auf das Koffein reagiert, sodass ich selbst bei einer Tasse am morgen nicht mehr richtig schlafen konnte. Ich war immer hellwach bis 3 oder 4 Uhr früh im Bett gelegen und hatte seltsame Gedanken...


    Als ich mit der Rohkost angefangen habe, dachte ich, jetzt entgifte ich mal schnell 2-3 Monate lang und dann ist gut. Aber es braucht viel, viel Zeit und Geduld.

  • Mein konkrete Frage wäre nun: wie kann ich es schaffen, dass mir z.B. auch die Hälfte der Salatschüssel reicht ? ... oder ist das eigentliche Problem, dass ich die Nahrungsmittel vermische und "leckerer" mache will. Kann jemand ein Vorgehen empfehlen, wie man lernen kann die Emotionen/Psyche besser zu kontrollieren ?


    Jedes mal wenn der Heißhunger kommt, macht du 10 bis 50 Liegestütz, so viele wie du eben schaffst. Dann Sit ups für ca 8 Minuten, Sit ups kannst du austauschen mit Kniebeugen auch bis 50 an der Zahl. Die Idee ist das dein Blut in die Muskeln geht und damit im Magen kein Blut für Hunger mehr bleibt. hat auch einen guten Seiteneffekt.

  • Kannst auch warmes Wasser trinken, kannste dir Kniebeuge sparen. Macht die Knie kaputt über kurz oder lang, wie auch die Deutsche Gymnastik die Gelenke ruiniert. Hat mir mal ein Sportwissenschaftler glaubhaft erklärt. Franz Konz sagte auf dem Sterbebett, es zuviel des Guten, die Leute auf die Piste geschickt zu haben, Hatz und Hohn darauf, wie sich Jogger ihre Gelenke abschießen. Wie auch die Leistungsspochtler sich ihre Gesundheit auf dem Altar der Gesundheit opfern. Vernunft findet man bei Spochtlern nicht, die Sportlehrer starben bereits...

  • Es ist die Frage wie weit du runtergehst. Und nur weil mir ein Sportwissenschaftler etwas erzählt, nun ohne 2 te Meinung laß ich es nicht gelten.
    Oder eine 3 wenn es unentschieden ausgeht ;)

  • Ich würde nicht sagen, Sport ist Mord, aber meiner Meinung nach zu viel Sport ist nicht besonderes gut. Ich denke nicht, daß die Leute früher viel Sport gemacht haben. Sie haben halt körperlich hart gearbeitet, natürliche Lebensmittel verwendet, gekocht oder roh, was die Jahreszeiten alles so anbieten konnten, aber keinem konnte im Sinn kommen, kilometerlang laufen, irgendwelche Liegestütze oder andere Übungen zu machen. Dafür waren sie bestimmt viel zu müde und erschöpft. Geschweige von Fitnesszentren mit Geräten.
    Die Zeiten haben sich aber geändert, und der Mensch braucht Ausgleich, um fit zu bleiben. Also Sport.
    Die Frage ist aber, auf wieviele Sporteinheiten sind wir genetisch programmiert? Ich meine, wo ist die Grenze, wo der Sport nicht mehr gesund wird?
    Ich habe früher täglich 3-5 km gejoggt, jetzt gehe ich lieber. walke sozusagen. Laufen fällt mir irgendwie schwer. Die Knien wollen nicht mehr. Und ich vermute, das tägliches Joggen war doch nicht so gut....

  • Seh ich ebenso, Tatjana.
    Die Dinge verkehren sich heute in Extreme. Damals mußte man sicher viel härter arbeiten, wobei heute auch viele für wenig Geld hart rann müssen. Franz Konz hat auf dem Sterbelager seltene Einsicht zeigen müssen, was den Sport anbelangt. Ich habe die Leute zu sehr angetrieben, Sachen zu machen, die unsere Vorfahren nie machen würden... (...) Hm, datt war ein Zusammenhang, denn Kniebeuge? Macht kein anderer Primat auf der Erde. Wo doch viele Konz'sche Einsichten aus der Welt der Primaten kommen, ist diese Einsicht die bemerkenswerte, was das Verhalten von uns Mensch-Primaten ausmacht.


    Und Joggen? Auch hier mag man noch jung sein, aber die Läufer über 50 werden immer rarer. Woran das wohl liegt?...


  • Hallo, was genau isst du den da so?
    zu (1): Der Geschmack ändert sich mit der Zeit, so wie das Empfinden von "süß" sich verstärkt, sobald man weniger Zucker zu sich nimmt (die Papillen werden mehr). D.h. Geduld und Durchhalten, das gibt sich.
    zu (2): Den Sinn des Punktes verstehe ich jetzt nicht ganz. Meinst du, weil du Convenience-Food im Wohnbereich hast, willst du zugreifen und das sperrt nicht? Da hilft nur eines: Gar nicht im Haus haben. Je nach dem, um was es sich handelt, kann man hier auch mit den Familienmitgliedern sprechen. Meist tun solche Sachen auch anderen nicht gut. Natürlich sollte dann anderes angeboten werden. Das weder so stark triggert noch in Massen gestopft werden kann. Es hat wohl auch hier etwas gedauert, aber meine Familienmitglieder wollen von sich aus nichts mehr im Haus haben, was triggert (ebenso keine Schoko, Mehlspeisen und Co.)
    zu (3): Da kommt es natürlich auf die genauen Verhältnisse, Altersgruppen und Gesundheitszustand sowie weiteres Umfeld an. Willst du mehr dazu schreiben, dann kann ich mehr dazu berichten.


    Betreffend einer Salatschüssel denke ich könnte es sein, dass du mit Ballaststoffen deinen Magen voll bekommen willst. Das ist in der ersten Umstellungsphase für viele eine Methode, zumal sie gewohnt sind, sich "vollzuschlagen". Betreffend der Hefeflocken möchte ich dich etwas warnen, sie werden dich wegen Glutamat triggern - es täuscht Reife vor und löst damit Fresslust aus. Glutamat an sich wäre nicht "böse", jedoch wenn sie maskierend genommen wird, ist man ewig auf der Suche nach Mineralstoffen und wertvollen Aminosäuren die dann aber nur einseitig (und überlastend) enthalten sind.
    Auch bei Stevia würde ich vorsichtig sein, da reicht es aber bewusst damit umzugehen. Es könnte dich mit der Zeit vom süßen Zucker wegbringen. Dennoch immer weniger dosieren.


    LG
    Angelika

  • Seh ich ebenso, Tatjana.
    Die Dinge verkehren sich heute in Extreme. Damals mußte man sicher viel härter arbeiten, wobei heute auch viele für wenig Geld hart rann müssen. Franz Konz hat auf dem Sterbelager seltene Einsicht zeigen müssen, was den Sport anbelangt. Ich habe die Leute zu sehr angetrieben, Sachen zu machen, die unsere Vorfahren nie machen würden... (...) Hm, datt war ein Zusammenhang, denn Kniebeuge? Macht kein anderer Primat auf der Erde. Wo doch viele Konz'sche Einsichten aus der Welt der Primaten kommen, ist diese Einsicht die bemerkenswerte, was das Verhalten von uns Mensch-Primaten ausmacht.


    Und Joggen? Auch hier mag man noch jung sein, aber die Läufer über 50 werden immer rarer. Woran das wohl liegt?...


    Bei manchen ist das rein körperlich einfach nicht möglich. Ich z. B. ich bin derart körperlich gehandicapt, das ich gar keinen Sport machen kann/darf

  • Was ist denn hier los? Alle, die kein Sport machen, fangen jetzt an, Sport ansich zu verteufeln? Ne ne ne. Da gibt es schon ausreichend wissenschaftliche Untersuchungen, die die positiven Effekte nachweisen. Jaja klar, manche machen es extrem. 5 km Joggen ist aber nicht extrem und das haben unsere "Vorfahren" (von welchem Jahrtausend sprechen wir jetzt?!) sicher auch hier und da machen müssen.

  • Sehr guter Beitrag Ringelblume - ja Sport ist sicher nicht zu verteufeln sondern erhält die Muskeln, die gerade im Alter von besonderem Wert sind. Doch je älter wir werden, desto schwerer kann man seine Körperzusammensetzung dahingehend optimieren (der Stoffwechsel wird langsamer). Viele alte Menschen haben ja gerade das Problem, dass die Muskeln verschwinden je älter sie werden, alles wird mühsamer.

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