Rohkost - ein Alptraum?

  • Ich sortiere gerade ein paar Rohkostartikel aus, die ich einmal gesammelt habe. Da fiel mir folgendes Zitat aus dem Jahre 1993 ins Auge:

    Zitat

    In Deutschland bricht anscheinend das Gerücht aus, Rohkost sei frustrierend, mache boulimisch, zerstöre Familien- und Eheleben, wachse in einen wahren Alptraum aus....


    Ich kann das Zitat zwar nicht nachvollziehen, aber eine gewisse Aussagekraft hat es finde ich trotzdem.


    Boulimisch hat mich die Rohkost ganz und gar nicht gemacht, eher das Gegenteil
    Ob es das Familienleben stören kann , das kann ich nicht beurteilen, da ich keine Familie habe.


    "Die Rohkost wächst in einen wahren Alptraum aus"
    Ich denke Rohkost war vielleicht gar nicht wirklich ihr Ding, oder sie haben Fehler in der Praxis gemacht.
    Vielleicht haben sie bei der Auswahl des Essens nicht auf ihren Körper sondern mehr auf ihren Kopf gehört.
    Oder die Versorgung war nicht in Ordnung.


    Eine präzise Ausgewogenheit bei der Rohkost ist wichtig. Wenn ich mir einen großen Teller mit angemachten Salat esse, dann kann ich schnell aus dem Gleichgewicht geraten, das ist auf jeden Fall meine Erfahrung.
    (Aber ich muss dazu sagen dass andere Rohköstler so wie Kristina sich riesige Schüsseln mit gemischten und angemachten Salat reinziehen können und trotzdem total ausgeglichen und super drauf sind.)
    https://www.youtube.com/watch?v=VXlGInL9Spw


    Um irgendwelche psychische Löcher zu stopfen, dafür ist die Rohkost nicht so gut geeignet. Das geht mit Kochkost bestimmt besser.


    Wenn jemand so eine Aussage macht dann sollte er wirklich wieder zur Kochkost zurückkehren, das dürfte dann wohl das beste für ihn sein.

  • Jetzt habe ich noch so einen Flyer gefunden für ein Lichtnahrungs-Seminar von Jasmuheen. Das mit der Lichtnahrung ist natürlich etwas esoterisch, aber sie stellt ein paar Fragen die man sich in etwas abgewandelter Form vielleicht auch bei der Rohkost fragen kann.


  • Kannst du all diese Fragen - übertragen auf Rohkost - mit Ja beantworten?
    Ich leider (noch?) nicht...
    Besonders das ging mir schon im Kindesalter verloren oder hab ich gar nie gelernt...


    Zitat

    Hast du mit den Jahren gelernt auf die Stimme deines Körpers zu hören und ihn wie einen Tempel zu behandeln?

  • Oh, Rohkost sei doch exoterisch...
    Und für's gemeine Volk gemein gefährlich...


    Gemessen am Anteil der Rohköstler der Bevölkerung, dürften sich all diese Fragen von selbst beantworten.
    Ehrlich gesagt bewegt mich die Trageweite der Rohkost und ihre ethischen Aspekte. Dann wieder gut gemeinte Hinweise, dass doch auf den Plantagen
    der Rohköstler Tagelöhner und Kinder arbeiten müssen, nur damit die "Rohköstler" in Europa ihre verrückten Früchte bekommen, weil die hier nicht wachsen tun...


    Dann werden die Früchte mi dem Flieger über die Köpfe der Hungernden dieser Welt geflogen... Für die Rohköstler...
    Oder für den Wohlstand?
    Ja ja, es wird nicht einfacher mit diesen Fragen und Frieden ist damit noch lange nicht.

  • Ich finde es problematisch, Rohkosternährung mit so etwas wie Lichtnahrung zu vergleichen. Genau das verstärkt doch die Vorurteile gegen Rohköstler, von wegen alles esoterische Spinner etc.


    Da stimme ich dir zu.


    Die angeführte Frage, ob positive Verhältnisse zu Familie und Freunden gepflegt werden, finde ich aber eine gute Kontrollfrage um zu prüfen, ob man sich nicht (selbst) zu sehr abhebt und damit Bodenhaftung und Verbindungen verliert.


    Über die anderen Fragen könnten wir diskutieren, ob sie nicht zu Höhenflügen verleiten oder gar Illusionen aufbauen können.
    Die vielleicht nicht nur mit der Ernährung zu tun haben.


    Vielleicht aber doch auch mit klaren Gedanken.
    Die manche mit Spiritualität beschreiben vielleicht. Andere einfach mit "im Leben stehen".
    Wieder andere wollen eher "abheben".


    Klare Gedanken entstehen nicht so gut bei Mangelernährung - und so ist der gefühlte Zustand dann doch individuell von der (möglichst ausgewogenen) Praxis abhängig.
    Von Kochkost ist zum Teil bekannt, dass sie benebelnd, manches sogar etwas süchtig machend, einiges auf die Psyche - wirkt. Gerösteter Kaffee ist sicher wohlbekannt, aber auch anderes.


    Wenn etwas gut ist, merke ich meist parallele Ereignisse oder Botschaften, die genau passen oder plötzlich auch in Medien auftretende Informationen zu einem Thema das ich gerade im realen Leben behandle. Etwas, das aber nicht wirklich durch Aufmerksamkeit und Suche entsteht. Z.B. ein Familienthema, TV wird gerade eingeschaltet oder läuft und sie bringen genau zu dem Thema etwas oder es steht gar als Titel auf einer großen Tageszeitung.
    Oder ich komme von einer Untersuchung an einem Urlaubstag nach Haus und just genau da liefert der UPS Bote eine Orkos Lieferung.


    Klar, das sind irgendwie Zufälle. Oder auch zu-Fälle.

  • Aus Religiöser Sichtweise wird die Erde auf ein höheres Bewusstsein angehoben. Wie im großen so im kleinen. So kann es sein das man in seinem Leben mit dem konfrontiert wird.


    Die buddhistische Erklärung finde ich am einfachsten. Jeder ist einer anderen Geistigen Verzerrung unterworfen. Darum wird es als schwierig erachtet sich über das Thema zu unterhalten. Viele Meinungen und Ansichten.
    Wenn man selber dran ist das die Geistige Verzerrung (wie bei mir der Fall) wieder ein bischen gelöst wird hilft einem die Rohkost. Körper und Geist fit zu bekommen und zu halten.


    Mir wurde da einiges abgefordert. Ich hab da auch kein Problem damit das ich vier Wochen in der geschlossenen Psychatrie war um alles abzuklären. Mit mir wurden die Ärzte mit Religion konfrontiert, große Augen lange Gesichter. Da half ihnen die Evolutionstheorie und Siegmund Freud nicht weiter. Ruhe zu bewahren und zu schaun das nichts eskaliert war mein Motto. Sie mussten mir dann Religionsfreiheit zugestehen. Bei der Entlassung haben sie mir dann mitgetielt das sie nicht mehr bereit sind mich bei ihnen aufzunehmen. :grinsen:


    Mein Umfeld muss da auch mit klar kommen, was eben nicht immer leicht ist. Wenn ich auch für viele als Spinner gelte. Ich versteh´s und das reicht mir.

  • ich finde dieses Schubladendenken "alles esoterische Spinner" sehr überdenkswert. Du hast dich wahrscheinlich, wie wir alle hier, irgendwann vom Fleischverzehr verabschiedet. Dann hast du dich evtl. auch von den Produkten der Massentierhaltung verabschiedet. Nun hast du dich wahrscheinlich 2, 3 oder auch 4 mal weiterentwickelt und bist bei der Rohkost angelangt...
    Warum meinst du jetzt den Gral der Weisen gefunden zu haben? Welchen logischen Standpunkt meinst du persönlich zu vertreten, dass Lichtnahrung mit Rohkost in Verbindung zu bringen, "problematisch" ist. Was ist denn genau "problematisch" daran?
    Ich sage nicht, dass ich plane auf Lichtnahrung umzustellen. Aber ich habe mit meinen eigenen Augen einen Yogi gesehen, der in der Sommerzeit in Südindien, bei 40° Grad im Schatten, eine Woche lang ohne Regungen, ohne Wasser zu trinken und zu essen, meditiert hat. (Natürlich habe ich nicht jede Sekunde bei Ihm gesessen und überprüft, ob er schummelt. Aber diese Überlegung würde auch in Indien niemandem in den Sinn kommen)
    Das ist genau wie mit den Hummeln... die können ja laut Wissenschaft auch nicht fliegen, von Ihrer Physis her. und da rührt auch das Grundproblem her, meiner Meinung nach. Anstatt zuzugeben, dass wir einfach nicht wissen wie Hummeln fliegen können, Menschen wochenlang ohne Essen auskommen, oder was in 10.000Meter im Meer lebt, behauptet die Wissenschaft einfach dreiste Lügen.

  • Ich finde, jeder sollte sich so ernähren, wie er es persönlich für richtig hält und wie es seinem Körper gut tut.
    Unabhängig von irgendwelcher Esoterik oder religiösen Überzeugungen.


    Wichtig ist bekanntlich eine gewisse Ausgewogenheit in den Grundnahrungsmitteln (nur von "Grünfutter" kann sich bekanntlich kein Mensch dauerhaft - und vor allem "gesund" - ernähren, wir sind schließlich keine Kaninchen) und da muss jeder seinen Mittelweg selber finden. Wir brauchen gewisse Substanzen, um nicht krank zu werden bzw. Mangelerscheinungen zu zeigen.
    Nur verträgt halt nicht jeder alles und wenn der Eine z.B. Milchprodukte für sich entdeckt hat, muss das für den "Laktose-intoleranten" Nachbarn noch lange nicht gut sein! Ähnlich wie bei Medikamenten auch.


    Ernährung ist also nicht unbedingt eine Frage der "Einstellung" und religiösen Überzeugung, sondern viel mehr der persönlichen Verträglichkeit.
    Und selbst wenn es "nur" eine Lebenshaltung ist, sollte man einen Vegetarier oder gar Veganer nicht dafür verurteilen, solange er nicht damit "missionieren geht" und das auch von jedem Anderen so verlangt. Er hat das so für sich als richtig erkannt und das sollte man akzeptieren, ebenso wie man umgekehrt den Respekt bei anderer Einstellung erwartet.
    Da sollte sich niemand über den Anderen stellen und ihn missionieren wollen oder von oben herab gucken.


    Respektvoller Umgang mit Nahrungsmitteln ist von JEDEM von uns verlangt, egal womit man sich gerade ernährt. .
    Ob es nun die Erdnüsse und Rucola-Salat sind, oder das saftige Steak, oder die Eier und Roggenmehl vom Bauern in der Nachbarschaft.
    Es ist alles ok, solange man selber damit klar kommt. ;)

    Lieben Gruß

    Jörg


    Sollte tatsächlich mal ein Veganer zu Besuch kommen, mähe ich vorher den Rasen, damit er was zu essen hat. ;)

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