Die Geschichte des Essens

  • Schaue mir gerade den zweiten Teil dieser Doku an.
    http://www.zdf.de/terra-x/gesc…hauptspeise-37723460.html



    " Seit der Antike teilt sich Europa in zwei Ernährungswelten. Im Süden gehören Getreide, Weintrauben und deren Saft sowie Oliven zu den Grundnahrungsmittel . Alles Pflanzen die kultiviert werden müssen.


    Im Norden Europas stehen riesige Wälder. Hier gibt es wenig Anbaufläche, dafür Wildnis. Was man dort findet ist die typische Germanen-Kost: Waldfrüchte und vor allem Fleisch."



    Zitat

    "Der Wert eines Waldes wird damit bemessen wieviele Schweine er ernähren kann.
    Für die Germanen bedeutet Fleisch Macht, körperliche Stärke und Kampfkraft.
    Während bei ihnen Haxen und Bier auf den Tisch kommen und Völlerei als ideal gilt , wird in Griechenland und Rom vielfältiger, dafür maßvoller gespeist. Zivilisiert sein heißt essen und trinken nicht fressen und saufen.
    Dennoch bietet der germanische Speiseplan durchaus Abwechslung . Unsere Vorfahren haben auch Bohnen, Erbsen und Linsen sowie Nüsse, Beeren und Pilze gegessen - die Walddiät eben. "


    [Ich frage mich wieso dann heutzutage so viele Paleos die Hülsenfrüchte ablehnen]


    In dem Ausschnitt hier braten sie einen Paleo-Snack auf einem 300° heißen Stein.
    http://www.zdf.de/ZDFmediathek…teinzeit-Suppe-in-Rehhaut


    Für die Suppe wird eine kleine Erdgrube mit einer Rehhaut ausgelegt und Wasser hinein gegossen. Dann Beeren, Kräuter und Pfifferlinge hinein gegeben und glühend heiße Steine aus dem Feuer bringen die Steinzeitsuppe in Sekunden zum Kochen.


    Schlusssatz von Christian Rach:

    Zitat

    Vermutlich war die Erfindung des Topfes für die Geschichte der Menschheit viel wichtiger als die Erfindung des Rades.


    Chistian Rach: " Ein rohes Tier das schmeckt ja nicht . Wie kam es dazu dass man irgendwann gekocht und gebraten hat?"


    Archäo-Techniker: "Rohes Fleisch ist schwer verdaulich. Der Körper braucht Unmengen Energie um dieses Fleisch zu spalten. Und die Energie , die nicht in die Verdauung geht , die geht in das Gehirn.


    Zitat

    "Bevor wir kochen lernten war bei uns Menschen der Brustkorb und das Becken breit genug für einen geräumigen Magen-Darm Trackt. Die Kaufläche der Mahlzähne war größer als heute.
    Durch das Kochen erschließen wir uns neue, kalorienreiche Nahrung. Unsere Energie fließt weniger in die Verdauung sondern mehr ins Gehirn."



    Zitat

    Lange gilt in Deutschland Fleisch als wertvoller im Vergleich zu Gemüse oder Fisch. Doch auf die Idee, Fleisch durch Erhitzen erst einmal verdaulicher zu machen, musste man erst einmal kommen


    Ja, das war die große Erleuchtung. oder auch nicht. :hm:

  • "Im Mittelalter sind Getreide und Gemüse etwas für die Armen. Neben Schwein und Rind verzehrt man auch gerne Kraniche, Drosseln. Lerchen. Sogar Flamingos, Pelikane und Pfauen. Alles was Flügel hat wird verarbeitet. Tabus gibt es keine. "


    "Als die Bevölkerung ab dem 19.Jahrhundert rasant wächst, gibt es für die meisten nur noch an Festtagen Fleisch. "


    "Gemüse bleibt lange Zeit das Stiefkind der deutschen Küche. Kraut und Rüben und auch Kohl gelten dem Feinschmecker als eklig. Salat ist Arme-Leute-Essen. "


    "Die Franzosen warnten vor der Kartoffel . Sie verursacht Blähungen und ist bestenfalls für Bauern geeignet. "


    "Ohne die Erfindung der Landwirtschaft hätten die Ägypter nicht die Ressourcen gehabt Pyramiden zu bauen, Die Griechen hätten keine Zeit gehabt sich mit Architektur, Wissenschaft, Philosophie oder mit Theater zu beschäftigen."


    "Früher war Zucker ein Statussymbol. Sogar die Hauptspeisen wurden gezuckert. Man hat eigentlich auf Salz verzichtet und Zucker musste rein."
    (Die haben scheinbar auch das Fleisch gezuckert)


    Die Armen hatten Getreidebrei und Bier, wenn überhaupt.

    "Im 19 Jahrhundert hat man den Kindern auch Wein und Bier gereicht. Das Trinkwasser war damals nicht sicher und man hat den Kindern deshalb leicht alkoholisierten Wein und Kinderbier gegeben."


    "Fleisch ist in Deutschland schon lange ein Hauptbestandteil eines guten Essens. Gemüse und Fisch hatten es da lange Zeit schwerer. Unsere Vorfahren nahmen auch sehr viel mehr Kalorien zu sich, denn sie hatten zumeist körperlich sehr viel anstrengendere Arbeiten zu verrichten als der moderne Mensch. Und Deutschlands beliebteste Beilage, die Kartoffel, ließ sich einst nur unter Zwang durchsetzen."


    http://www.zdf.de/ZDFmediathek…e-des-Essens:-Hauptspeise




    Zitat

    Ein Zeitreisender, den es aus den neunziger Jahren in einen Lebensmittelladen irgendwo in Deutschland katapultierte, würde nicht schlecht staunen, was die Leute inzwischen so alles essen: Sushi ist Mainstream, vegane Ernährung liegt im Trend, jeder Provinzsupermarkt bietet Glutenfreies und Laktosefreies feil, und wer sich Chlorella-Algen, Weizengras-Pulver oder Baobab-Mehl in seinen grünen Smoothie mit Matcha-Tee rührt, gilt längst nicht mehr als Sonderling.


    http://www.faz.net/aktuell/feu…sens-im-zdf-13505797.html

  • Zeitsprung ins Jahr 2020.
    Dieser Taco Bell - Werbespot hat es in sich.


    https://www.youtube.com/watch?v=kuap4wIGSLg


    Zitat

    "Der bizarre Werbefilm zeigt ein junges Paar auf der Flucht vor dem Fast-Food-Diktator McDonald’s. Wachen in Armeeuniformen und Clowns-Maskerade verfolgen die Abtrünnigen , als Soundtrack läuft die Teenage-Rebel-Hymne „Blitzkrieg Bop“ von den Ramones. Die Ausreißer können sich über die Mauern des fiktiven Unterdrückungsregimes „Routine Republic“ in die Freiheit retten."


    Der Schluss vom Video ist nicht so gelungen. Statt den McMuffins ziehen sie sich jetzt das Taco-Hexagon rein.
    War das die ersehnte Freiheit?


    Breakfast defectors, nennen sie das.
    (defectors = Überläufer, Abtrünniger, Deserteur)



    Sind die Rohköstler auch defectors? Wie nennt man die dann?
    Kochkost defectors?







  • Erinnert mich an "Brust oder Keule?" mit Louis de Funes, an sich sehr lustig und wir haben damals alle herzlich lachen müssen. Es ging ja um nichts Geringeres als die Französische Küche, die von... Trikatel bedroht wurde, also alles künstliche Zutaten. Die Szene in der Fabrik, könnt ihr euch daran erinnern?
    Zuletzt siegt Trikatel doch, als schlechtes Omen der heutigen Zeit.


    Ich sag immer insgeheim und nicht laut: Nahrungsmittel-Faschismus!
    Wir sind ja schon mittendrin, in der schönen neuen Welt. Vielfalt nur in Spiegeln, Einfalt bei den Zutaten...

  • Erinnert mich an "Brust oder Keule?" mit Louis de Funes, an sich sehr lustig und wir haben damals alle herzlich lachen müssen. Es ging ja um nichts Geringeres als die Französische Küche, die von... Trikatel bedroht wurde, also alles künstliche Zutaten. Die Szene in der Fabrik, könnt ihr euch daran erinnern?
    Zuletzt siegt Trikatel doch, als schlechtes Omen der heutigen Zeit.


    Ich sag immer insgeheim und nicht laut: Nahrungsmittel-Faschismus!
    Wir sind ja schon mittendrin, in der schönen neuen Welt. Vielfalt nur in Spiegeln, Einfalt bei den Zutaten...


    Oh, den Film würde ich gern mal wiedersehen... Ist schon viiiele Jahre her, als ich ihn sah. Louis de Funes-Filme finde ich generell sehenswert.

  • Datt stimmt! Hab alle gesehen, übrigens gibt es einige wenige Filme aus jungen Jahren, wo de Funes ernste Rollen spielte und dies durchaus überzeugend. Allerdings hat sich dann doch diese heitere irre und chaotisch neurotische Spielart eingeprägt. Ist im Grunde so eine Art schlichter Humor, doch diese Rollen gehen dermaßen irre durch, dass man trotzdem immer wieder lachen muß. Also mir geht das so...

  • Louis De Funès finde ich auch super. Ein Original!
    Wikipedia sagt:

    Zitat

    In seinen Filmen variierte er mit großem Erfolg die Rolle des Patriarchen und Cholerikers, der an der Eigendynamik der von ihm in Gang gesetzten Entwicklungen scheitert.


    <iframe src="https://www.youtube.com/embed/w4aLThuU008" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" width="420"></iframe>


    Ein Gesundheits-Missionar für Kohlsuppe ist er hier:


    <iframe src="https://www.youtube.com/embed/ZgQPKzb-Xvc" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" width="420"></iframe>

  • Heute kam der dritte Teil der Reihe. Es ging um die Geschichte der Desserts.
    http://www.zdf.de/terra-x/gesc…-nachspeise-37723556.html


    Hier ein paar Auszüge:


    "Bei Desserts geht es nicht mehr um elementares wie Brot oder Salz sondern um Kultur.
    Süßigkeiten erfüllen Bedürfnisse die über das satt-werden hinausgehen, die unsere Spezies zu etwas Besonderes machen.


    Früher war Zucker ein Luxus und man süßte viel was man heute nicht mehr unbedingt süßen würde, so wie süße Fischpastete oder süßer Schinken.


    Als Dr. Oetker in der Mitte des letzten Jahrhunderts das Puddingpulver erfand, war man davon überzeugt dass das die Emanzipation der Frau fördert.
    Die treusorgende Gemahlin kann dem Herrn Gemahl den geliebten Nachtisch servieren und arbeiten gehen.



    Während Schokolade für die barock-katholische Sinnlichkeit steht, hat der Kaffee schon früh den Ruf von asketischen Protestanten getrunken zu werden. Denn Kaffee weckt den Geist, Schokolade den Körper.
    Als das Gerücht von der aphrodisierenden Wirkung von Kakao die Runde macht, treten die Gegner auf den Plan. Fürsten und die Kirche verbieten zeitweise das lasterhafte Getränk - jedoch ohne Erfolg.


    Ohne Zucker geht gar nichts. Der steck so ziemlich in jedem Dessert drin. Die Kreuzritter brachten ihn aus dem Nahen Osten mit. Die Upper Class Europas bewundert das süße Luxusgut, das so selten und wertvoll ist wie Gold.

    Die reichen Venezianer haben alles aus Zucker hergestellt: Besteck und Teller und sogar die Servietten. Als ein Franzose zu Gast war und zum ersten Mal diese Süßigkeiten probierte war er begeistert und sagte: " So muss das Paradies schmecken."


    Dass das Luxusgut Zucker immer erschwinglicher wird hat mit der Entdeckung Amerikas zu tun und vor allem damit dass die europäischen Kolonialmächte Zuckerplantagen in der Karibik gründen. Zwischen 1500 und 1850 werden Millionen Sklaven aus Afrika verschleppt um auf den Plantagen der Neuen Welt für den süßen Traum der Europäer zu schuften. Das Zeitalter des Blutzuckers ist angebrochen.


    Städte wie Sevilla, Lissabon oder London werden reich mit dem Zuckerhandel. Aber auch die Kaufleute aus Hamburg, die die Zuckermelasse nach Europa importieren verdienen gut damit.
    Bis ein deutscher Naturwissenschaftler im 18 Jh. beginnt nach alternativen Zuckerquellen zu suchen beginnt. Viele Jahre experimentiert er nach einem Verfahren um aus der Rübe den Zucker zu extrahieren. Dann wurden Zuckerfabriken gebaut und das ehemalige Luxusgut wurde jetzt endgültig zur Massenware.

    Wir Menschen mögen instinktiv Süßes, Bitteres und Saures aber nicht. Das ist angeboren und stellt im Laufe der Evolution einen Vorteil dar.
    Die Süß-Präferenz wird auch Sicherheitsgeschmack der Evolution genannt, denn süße Lebensmittel sind in der Regel energiereich. Im Falle von Früchten auch vitaminreich und selten giftig. Sauer war ein Hinweis ob unreif. Bitter kann giftig bedeuten.
    (An der Stelle machen sie einen Geschmacks-Test mit Babys.)
    http://www.zdf.de/ZDFmediathek…/Geschmackstest-mit-Babys
    Süßes mochten sie, salzig nicht ganz so. Saures ging so und bitter kam gar nicht gut an.

    Neben Süßigkeiten und Käse sind auch Früchte in vielen Ländern Nachspeise
    http://www.zdf.de/ZDFmediathek…chte-und-Obst-als-Dessert
    Die ersten Obstdesserts sind Beeren, die unsere Urahnen schon seit mehr als 50.000 Jahren essen. Preiselbeeren, Heidelbeeren oder Himbeeren, alles was die Natur an essbaren hergibt. Erst viel später werden die Obstsorten kultiviert, die wir heute am häufigsten verzehren.
    Unter ihnen auch der Apfel. Er spielt in allen westlichen Kulturen eine große symbolische Rolle.


    • Der verbotene Biss in den Apfel ist Auslöser für die Vertreibung aus dem Garten Eden.
    • Bei den griechischen Göttinnen Athene, Aphrodite und Hera wird der Apfel als Zankapfel zum Symbol des Streits.
    • Im Mittelalter gehört der Reichsapfel zu den Insignien der Macht.
    • Durch einen vom Baum fallenden Apfel soll Isaac Newton auf die Idee der Gravitation gekommen sein.
    • Schneewittchen wir mit einem vergifteten Apfel ins Verderben geführt.
    • Bei Wilhelm Tell steht der Apfel-Schuss für das Aufbegehren des Volkes gegen seine Unterdrückung.



    Die Lieblingsfrüchte der deutschen haben einen langen Weg hinter sich. Zitrusfrüchte stammen aus Indien und China. In Thailand und Malaysia ist die Banane ursprünglich beheimatet. Arabische Händler bringen sie nach Europa. Sie nennen die gelbe Frucht Bananen, was so viel bedeutet wie Finger.
    Der Apfel kommt aus Anatolien. Erst durch die Römer gelangt er bis nach Nordeuropa.


    Das Ursprungsland des Kaffees ist wahrscheinlich das Hochland von Äthiopien. Dort sollen vor 1000 Jahren die Beeren der wildwachsenden Kaffeesträucher den Ziegen ganz besonders gut bekommen sein. Eifrig naschen sie von der Frucht und anstatt zu dösen so wie sie es sonst tun, führen sie seltsame Tänze auf, wie ein erstaunter Hirte bemerkt.
    http://www.zdf.de/ZDFmediathek…/2383444/Kaffee-in-Europa

    Schlusssatz:

    Zitat

    Sag mir was du isst und ich sag dir wer du bist - diese Erkenntnis hatte man schon im 18. Jh.
    Denn essen ist so viel mehr als die reine Nahrungsaufnahme, und ich bin gespannt was die nächsten Jahre und Jahrzehnte uns alles noch bringen werden.

  • So ein paar Argumente der Kochköstler überzeugen mich schon und manchmal denke ich auch dass der Mensch nach so vielen Jahren 100% genetisch an die Kochkost angepasst ist und somit die Kochkost vielleicht die artgerechte Ernährung für den Menschen darstellt.
    Eine Bekannte von mir ist Ärztin und die sagte mir neulich auch dass ich doch die Sache mit der Rohkost endlich mal sein lassen soll , wir sind keine Kühe meinte sie , das rohe Zeug bläht doch nur.


    Aber dann gibt es auch die andere Seite. Gerade haben sie in den Nachrichten einen Bericht über Neu Dehli gebracht. Das ist die Stadt mit der höchsten Luftverschmutzung, noch weit vor Peking.
    http://www.zdf.de/ZDFmediathek…erschmutzung-in-Neu-Dehli
    Ich denke mir die Umwelt ist auch nur ein Spiegelbild von uns selbst. Wenn wir unser inneres vergiften dann spiegelt sich das auch automatisch in unserer Umwelt wieder.
    Neu Dehli hat inzwischen 19 Millionen Einwohner. Das ist auch so ein typisches Kochkostphänomen, diese Großstädte.
    Osho hielt mal einen Vortrag in dem er über die goldene Zukunft sprach, mit Kommunen nicht über 50.000 Einwohner.

    Zitat

    "My vision of commune is that nations disappear, big cities disappear, becaus they don´t allow enough space for every human being – and every human being has a certain psychological need for a territorial imperative, just like other animals. In big cities, man is continuously moving in a crowd. That creates great anxiety, tension, agony, and does not allow him any time to relax, any time, any place, to be himself – to be alone, to be with the trees, which are life-giving sources, to be with the ocean, which is a life-giving source.


    My vision of a new world, the world of communes, means no nations, no big cities, no families, but millions of small communes spread all over the earth in thick forests, lush green forests, in mountains, on islands. The smallest commune manageable, which we have already tried, can be of five thousand people, and the biggest commune can be of fifty thousand people. From five thousand to fifty thousand – more than that will become unmangeable; then again comes the question of order and law, and the police, and the court, and all old criminals have to be brought back.


    Small communes, five thousand seems to be the perfect number, because we have tried that. [B]Everybody knows everybody else , all are friends. There is no marriage – children belong to the commune. The commune has hospitals, schools, colleges. [/B]The commune takes care of the children; parents can visit them. I is simply insignificant whether the parents are living together or they have separated. For the child, they both are available; he can visit them, they can visit them."
    (Osho)


    Ich glaube beide haben recht. Die Kochköstler mit ihren Argumenten und die Rohköstler auch. Ich glaube auch dass das Leben absichtlich die Sache so eingerichtet hat, dass man kein endgültiges Urteil darüber fällen kann, denn sonst würde wahrscheinlich die Gefahr bestehen dass man der Ernährung zuviel Aufmerksamkeit schenken würde.


    Zum Thema Rohkost halte ich es wie Laotse:

    Zitat

    "Everyone seems so certain, and I walk as though upon thin ice."
    I no longer feel sure about anything -
    and I am not sure about that either!


    Das ist ja auch ganz im Sinne der Rohkostphilosophie, deren erstes Gebot ja immer der Befragungszustand und nicht der Behauptungszustand ist.


  • Ich glaube beide haben recht. Die Kochköstler mit ihren Argumenten und die Rohköstler auch. Ich glaube auch dass das Leben absichtlich die Sache so eingerichtet hat, dass man kein endgültiges Urteil darüber fällen kann, denn sonst würde wahrscheinlich die Gefahr bestehen dass man der Ernährung zuviel Aufmerksamkeit schenken würde.


    Ich glaube, dass die Erkenntnis einer funktionierenden Rohkost-Ernährung bei vielen den Schluß nahelegen, dass es für die durch Kochkost produzierte Masse an Menschen nicht möglich ist, alle so zu ernähren.
    Ein Beispiel sich auch die Zucht-Heidelbeeren. Ich mag die gar nicht. Aber ich bin sicher, dass sie viele Kunden haben - obwohl diese innen grünen Heidelbeeren eigentlich gar nicht mit den Waldheidelbeeren zu vergleichen sind.
    Aber die Kunden sind froh und die Farmer auch, weil die haben es mit einem Trick geschafft, solche Sträucher auf normalem Ackerboden reichtragend anzubauen.


    Menschen in der klassischen Kochkost müssen sich durch die massenhafte Ware in den Märkten nicht um Nahrungsversorgung kümmern, klar. Umgekehrt muss sich ein ernstgemeinter Rohköstler mehr um seine Quellen bemühen, weil Kochkost-Zuchtware nicht den Ansprüchen einer gelingenden Rohkost standhalten auf die Dauer. Zumindest nicht als größerer Anteil.
    Ich finde, für die Menschen, die wollen, ist hier nicht nur ein Kompromiss sondern ein Konsens durchaus möglich.


    Allerdings kommt es hier natürlich auch sehr darauf an, wo man wohnt. Manche Menschen sind schon froh, dass sie überhaupt trinkbares Wasser und irgendeine Nahrungsgrundlage haben. Deshalb bin ich eher sehr ehrfürchtig und dankbar, wenn ich gute Lebensmittel finden kann. Aber ich glaube es ist kein anzustrebender Punkt im Leben, Ernährung gar keinen qualitativen Stellenwert zu geben, wenn es denn möglich ist. Wenn man nur noch an Essen denkt, läuft sicher etwas schief.


    Aber ist die Vielfalt über das Jahr nicht auch genauso schön zu beobachten wie die Vielfalt der Blumen, die über den Jahreszeitenwechsel blühen und oft auch duften?

  • Ich lese gerade ein Buch von Tony Buzan. Da versucht er den Zusammenhang zwischen guter Ernährung und mentalen Fähigkeiten zu beschreiben.


    ....-


    Susan Schenk schreibt in ihrem Buch "Beyond Broccoli", dass sie geistig leistungsfähiger wurde als sie tierische Produkte in ihre Ernährung aufnahm und den Kohlenhydrat-Konsum ziemlich verringerte.

    Zitat

    I now get everything from nutrient-rich, wild meat and cod liver oil in addition to mineral-rich plant foods. For the most part, I use supplements only as needed.


    Best of all, my brain is sharper than it’s ever been. The real improvement occurred when I got my carb intake down to 100 grams a day or less. My brain worked better than it ever had in my life. When I curb my carbs, I am clear, sharp, focused, and my memory is better than ever. If I make a mental note of a page number (not having a book marker handy), I often even recall the exact page numbers where I read things. This is quite a turnaround for someone who couldn’t remember her husband’s cell phone number! Whenever I go a week or more eating 100 grams of carbs a day (or less), I read faster than I have ever read in my life, and I often find I get bored with “soft,” or light, reading material. I find myself often preferring science, college textbooks, and things that used to be a chore to plow through. Things that were once very challenging for me to understand are much clearer, as my mind is now performing at a higher level.


    Im Buch "Moonwalking with Einstein" steht dass amerikanische Gedächtniskünstler nicht erfolgreich bei Gedächtnis-Weltmeisterschaften sind, weil sie z.B. nicht die Disziplin aufbringen 3 Monate vor einem Wettbewerb auf das Trinken zu verzichten.

    Zitat

    Even though the best American mnemonists can memorize hundreds of random digits in an hour, U.S. records still pale in comparison to those of the Europeans. Generally, nobody in North America takes memory sport seriously enough to stop drinking three months before the world championship, like the eight-time world memory champ Dominic O’Brien used to do, and from the looks of it, few competitors engage in the rigorous physical training regimen that Buzan recommends. (One of his first, unsolicited pieces of advice to me was to get in shape.) Nobody downs daily glasses of cod liver oil or takes omega-3 supplements.

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