Meditiert ihr?

  • Hallo zusammen,


    ich fange gerade mit dem Meditieren an und merke, dass es mir äußerst gut tut. Wollte daher mal fragen, ob ihr auch meditiert und welche Techniken ihr dabei vorwiegend anwendet?


    Liebe Grüße
    Eviera

  • Hallo,
    wenn du unter beten bzw vertieften Zustand der Gedanken auch meditieren verstehst, dann ja.
    Sonst habe ich kaum Zeit das zu tun. Allerdings habe ich auch nicht das Gefühl, dass ich Schwierigkeiten habe, gedanklich zur Ruhe zu kommen. Ist das Meditieren nicht eine Art Training um das zu erreichen? Da ich mich mit der Materie zum Meditieren bisher kaum befasst habe, kann ich mich da natürlich auch täuschen.


    Liebe Grüße
    Angelika

  • Meditations-Techniken sind im Prinzip nichts natürliches. Sie entstanden aus der Kochkostkultuir heraus.
    Früher hatte ich dutzende Meditationstechniken ausprobiert und insgesamt mindestens 8 Jahre lang jeden Tag morgens 1 Stunde lang meditiert und oft auch gegen Abend nochmals eine Stunde (ZaZen, Vipassana, Dynamische Meditation, Kundalini, Tanzmeditation, Lathian, Gourishankar-Meditation etc)


    Die Regel bei diesen Meditationen war immer sich eine herauszusuchen sie jeden einzelnen Tag zu praktizieren. Wenn man mal einen Tag aussetzte, konnte man praktisch wieder von vorne beginnen. Man hatte den ganzen Prozess unterbrochen. Man kann sehr viel erreichen mit regelmäßiger Meditation. Lebens- und Glücksgefühle die man bisher nicht kannte. Die Meditation ermöglicht es Kanäle zu öffnen um Energie fließen zu lassen. Aber mit der Zeit kommt einem das etwas künstlich vor und man hat kein Interesse mehr daran seine Energien zu beeinflussen.
    Die ganzen Meditationslehren sagen auch dass Meditation nur eine Krücke ist und irgendwann muss man diese Krücken ablegen.


    Früher war ich mit meinen Gedanken, meinen Gefühlen und mit meinem Körper identifiziert. Durch die Meditation ist diese Identifikation abgefallen. Man bekommt einen natürlichen Abstand zu sich selbst (Freiheit von sich selbst). Man ist dann mehr der Beobachter. Dieses lästige nachdenken über bestimmte Sachen fällt auch von einen ab. In den Meditation-Lehren wird dies oft als mindfucking oder Gehirn-Wichsen bezeichnet.
    Im Prinzip behält man die Geisteshaltung die man in der Meditation hat für 24 Stunden bei. Das ist das wichtigste. Es bring nichts zu meditieren und anschließend im Laufe des Tages wieder über irgendwelche Sachen nachzugrübeln oder sich irgendwelche schöne Momente absichtlich zurück ins Bewusstsein zu rufen. Man bleibt der reine Spiegel der alles nur reflektiert. Nichts bleibt an dem Spiegel haften.


    Wenn man jemand begegnet der meditiert hat spürt man im Bauch dass irgendwas mit ihm nicht stimmt. Die Katze meditiert auch, wenn man das so bezeichnen mag, aber das geschieht nicht aus einer Absicht heraus etwas zu erreichen. Es passiert spontan. Bei den Meditations-Techniken schaltet sich der Verstand mit ein. Man macht was um etwas zu erreichen, und das ist tricky.


    Ich war einmal in einem Zen-Kloster für einige Zeit und dann kam eine Meisterin die 35 Jahre lang im Himalaja Gebirge meditiert hat. Die Frau war tot , da war kein richtiges Leben mehr in ihr drin.
    Wir hatten viele Stunden am Tag meditiert und dann sind wir zu Tisch gegangen und haben gekochten Reis gegessen. Durch den gekochten Reis hat man wiederum die übliche innere Überreizung, eine Übererregung durch die Kochkost und man verliert wieder ein bisschen von dieser inneren Ruhe. Dann setzt man sich wieder hin und meditiert usw usf. Eine 100% natürliche Ernährung hilft die allgemeine Erregung des Nervensystems zu verringern.


    Mit naturbelassener Rohkost geht man im Prinzip den natürlichen Weg und braucht keine solchen Meditationstechniken. Ich finde Rohkost und Meditation sind so ein bisschen inkompatibel.


    Ein Mangel an Energie löst Angstgefühle aus. Durch Meditation versucht man auch manchmal dem entgegenzutreten. Man versucht die unangenehmen Zustände wegzumachen. Aber besser ist es mit diesen unangenehmen Zuständen zu arbeiten.
    Durch Rohkost essen bekommt man eigentlich keine geistige Energie. Die Rohkost ernährt im Prinzip nur den Körper. Es heißt ja dass der ständige Fluss unserer Liebesbeziehungen diese innere Leere füllt. Es kommt jedesmal , wenn wir auf der richtigen Ebene sind zu einem bedeutenden Energieaustausch. Man kann im Prinzip nicht leben ohne diese innere Energie, man kann nichts richtig kreieren im Leben wenn sie fehlt.
    Der Verlust dieser Energie, dieser Dimension kann alles mögliche zur Folge haben: Neurose, Depressionen, Leere, Eheprobleme, Drogen, politische und soziale Konflikte, Selbstmord, Delinquenz, Terrorismus, Kriege etc..


    Mit Zivilisations-Kost gibt es Störungen auch auf dem Liebesgebiet. Die innere Nervenerregung stört die Impulse. Fehlt die Liebe oder ist sie gestört, so spüren wir das nur unbewusst als Sucht. Mit Drogen wie LSD z.B. sucht man diese Ekstase, die eigentlich normal wäre. Unsere innere Quelle wird für uns zugänglich durch die Ernährung. Viele suchen sie in den Süchten.




    Ich denke Meditation kann eine Zeit lang praktiziert schon nützlich sein . Aber der natürliche Weg ist es nicht. Wenn ich meditiert habe dann habe ich das Gefühl gehabt dass Meditation auf dem Liebesgebiet mehr stört als dass sie hilft.


    Es gibt auch die folgende These:
    Wir spüren dass irgendwas in der Gesellschaft nicht stimmt, aber wir entdecken nicht die Ursache. Der Verstand soll angeblich die Aufgabe haben zu entwirren, die Fehler zu finden. Also ist die Menschheit viel mehr im Verstand als es normal wäre. Und das spüren wir. Also setzen wir uns als Gegenmaßnahme z.B. hin und meditieren um wieder aus dieser dauernden Verstandeszentrierung herauszukommen.
    Aber eine richtige Lösung ist das letztendlich auch nicht.


    Meditation ist eigentlich mehr etwas für Esoterik-Tanten. Als Rohköstler versuch man nichts besonderes zu werden, man versucht eigentlich nur wieder normal zu werden, den Normalzustand wieder herzustellen.


  • Aber das ist manchmal gar nicht so leicht. Wenn man z.B. eine schöne Frau gesehen hat die einen anzieht und nicht zu ihr rüber geht und irgendwas sagt, und auf die Situation reagiert, dann bleibt diese Szene erstmal in einem drin. Ich kenne das , dann muss man pausenlos an diese Situation denken.
    In der Situation ist etwas zurückgeblieben, der Geist ist nicht mehr klar, nicht mehr richtig im Hier und Jetzt.
    Es ist im Prinzip völlig egal was die Frau antwortet oder wie sie reagiert, darauf hat man ja sowieso keinen Einfluss. Das wichtigste ist dass man der Situation einen Ausdruck verliehen hat und somit ist die Situation geklärt, sie wurde gelebt und der Geist ist wieder frei.


    Ich habe das früher in den Meditationen immer wieder erlebt. Auf einmal kamen alle ungelebten Augenblicke wieder an die Oberfläche und haben sich dem Bewusstsein so richtig aufgedrängt. Manche sagen ja auch dass im Augenblick des Todes sein ganzes Leben an einem vorbeizieht. Und wenn dann viele ungelebte Momente dabei sind, dann kann das ganz schön schmerzhaft werden.


    Die Franzosen sagen nicht umsonst: " je ne regrette rien! "


    Das habe ich auch früher in der spirituellen Szene gemerkt. Diejenigen die sich am tiefsten in einem meditativen Zustand befanden , das waren diejenigen die ihr Leben restlos, bedingungslos, kompromisslos gelebt haben, so das nichts zurück geblieben ist.


    Zitat

    Live so totally (and unconditionally honestly) that death is no longer feared - because you have done everything,
    been everywhere and met everyone you are interested in.

    Living as totally as possible - so there are no regrets about going.

    How do you get ready for dying? You live. You live so totally you don't care whether you die or not because life is so important to you. You live. When you live that much, you really don't care whether you die or not. You've lived so completely, so totally, you're ready for whatever the next thing is, If it's death, good, anytime. To be ready for death you've got to live. To live, you've got to be ready to any moment, you've got to be ready to die to everyhing.


    Paul Lowe


    Hier antwortet er einer Frau die in einem Altenheim arbeitet:

    Zitat

    Who knows they are old? Somebody can watch all that. The one who watches isn't old, the one who watches is. As soon as the person starts to identify with his watcher, it doesn´t matter what goes on in the body, it's just a machine to him. It's either in good condition or it' s not. The watcher is alive, the watcher is eternal, the watcher is God, the watcher is love.
    We need to disconnect and to help other people disconnect from what they are clinging to. If they disconnect, they will find that they are not the body, they are not the mind, they are not the emotions. They are God.

  • Hallo Samenkorn,


    mich beschäftigt das Thema Meditieren aktuell auch sehr. Genau genommen seit einem Jahr, nachdem ich gemerkt hatte, dass sich einfach zuviel auf einmal in meinem Leben verändert und ich irgendwas tun muss, um damit zurecht zu kommen. Am Anfang habe ich Yoga gemacht und habe mich irgendwie unwohl gefühlt, weil es dann doch um den Sport gingt und körperliche Fitness, als um den Geist. Ich bin kein allzu spieritueller Mensch, aber habe schon einiges von Dalai Lama gelesen und finde ihn sehr inspirierend. Ich mache Samstags immer einen Meditationskurs. Mittlerweile fällt es mir nicht mehr so schwer, loszulassen und für eine Weile "an Nichts" zu denken. Auch andere Menschen in der Gruppe stören mich nicht mehr. Das war am Anfang anders...Außerdem würde ich gern Floating ausprobieren. Dabei kann in der Schwerelosigkeit schweben und entspannen siehe hier zum Beispiel. Vielleicht kennst du das Floating schon und kannst davon berichten?


    Norbi: Ich finde es sehr interessent, wie du das beschreibst. Vor allem, dass man einen objektiven Abstand zu seinem Körper bzw. seinem Ich bekommt, klingt fast nach Freud.


    Zitat

    Ich war einmal in einem Zen-Kloster für einige Zeit und dann kam eine Meisterin die 35 Jahre lang im Himalaja Gebirge meditiert hat. Die Frau war tot , da war kein richtiges Leben mehr in ihr drin.


    Meinst du damit, dass man durch jahrelange intensive Meditation den Bezug zur Außenwelt und zur sozialen Welt verliert? 35 Jahre lang als Emerit/in verbringen, danach kommt man in der "normalen" Welt wohl nicht mehr zurecht...


  • Meinst du damit, dass man durch jahrelange intensive Meditation den Bezug zur Außenwelt und zur sozialen Welt verliert?.


    Hallo Inna,
    nein , das glaube ich eigentlich nicht. Aber ich denke diese Menschen die sich zurückziehen und ihr Leben hauptsächlich der Meditation widmen vernachlässigen das leben. Die Nonne in dem Zen-Kloster war sowas von lebendig und die Meisterin war echt das Gegenteil. Wir haben uns doch nicht hier auf der Erde in einen physischen Körper inkarniert nur um nach geistigen Inhalten oder der "Erleuchtung" zu suchen .
    Das Leben in einer physischen Dimension bietet so viele Möglichkeiten Dinge zu erleben die wir in der nichtphysischen Welt so nicht erleben können. Zum Beispiel in einem Sportwagen mit hohem Tempo die Autobahn hoch und wieder herunter zu fahren.


    Meine Lieblings-Sufi Geschichte ist immer noch die von Mojud. Ich kenne die Geschichte so dass Mojud als Verkäufer in einer Fleischerei arbeitet und alle sind ganz magisch von seiner Präsenz und seinem Wesen angezogen, so dass sie ihn fragten "Wer war dein Meister?, Was ist deine Lehre?". Aber er sagte , dass es nie einen Meister oder irgendeine Lehre in seinem Leben gegeben hat und er erzählt seine Geschichte.
    http://www.findyournose.com/di…ichte-eines-suchers-mojud

    Zitat

    “Ich sprang in einen Fluss, wurde Fischer, verließ dann aber die Hütte mitten in der Nacht und arbeitete als Knecht bei einem Bauern. Ich bündelte gerade Wolle, als alles wieder anders wurde und ich nach Mosul ging, um Fellhändler zu werden. Dort sparte ich etwas Geld, gab es aber wieder weg. Dann wanderte ich nach Samarkand, wo ich für einen Krämer arbeitete. Und da bin ich jetzt.”


    https://www.youtube.com/watch?v=uGWPQ5RqWNY


    Hier wird die Geschichte von Paul Lowe erzählt:


    https://www.youtube.com/watch?v=niLY0v5U_iU


    Paul Lowe hat das genau so gelebt. Immer wenn er in einem bestimmten Beruf erfolgreich war und gerade anfing richtig Geld zu verdienen meldete sich eine Stimme in seinem Kopf die sagte "Move on". Sein Verstand weigerte sich zwar manchmal und verwies auf das Geld dass man jetzt in diesem speziellen Beruf verdienen könnte, aber er folgte trotzdem immer seiner inneren Stimme.
    Er reiste um die Welt, hat ein Hotel in Afrika betrieben , lebte unter Eingeborenen, er ist Formel 2 -Rennwagen gefahren, er hat alles ausprobiert was ihn nur irgendwie gereizt hat. Ich habe oft seine Gruppen und seine Vorträge besucht. Der ist wirklich auf einem ganz anderen Level. Ganz anders als diese Zen-Meisterin die fast ihr ganzes Leben abgeschieden in den Bergen vor sich hin meditierte.



    Aber da du das Thema Meditation nochmal angesprochen hast, habe ich mich echt inspiriert gefühlt es nochmal zu probieren. Ich habe die letzen 15 Jahre nicht mehr meditiert.
    Vorhin habe ich mich auf einen Stuhl gesetzt und 40 Minuten eine Za Zen-Meditation gemacht. Ich sitze aufrecht, also nicht angelehnt und lasse die Augen geschlossen. Ich sehe gerade dass es auch welche mit offenen Augen machen.
    http://oshoshambala.com/zazen-meditation/
    Im Gegensatz zu Vipassana wo man seinen Atem beobachtet, bleibt man bei Za Zen einfach sitzen und beobachtet was geschieht.
    Normalerweise macht man diese Meditationen für 60 Minuten. Ich habe meine Zeituhr auf 40 Minuten gestellt, aber ich merke das war zuwenig. Werde es morgen für 60 Minuten machen. Aber da gibt es ja hunderte von Meditationen. Da muss sich jeder was aussuchen das zu ihm passt. Ich hatte früher das orangene Buch. Da waren über 90 verschieden Techniken aufgeführt.


    Ich hatte ja damals aufgehört weil ich das Gefühl hatte es stört. Und außerdem wird sowieso immer gesagt dass Meditation nur eine Krücke ist, die man irgendwann wieder ablegen muss.
    Aber nach einigen Monaten 100% Rohkost habe ich auf einmal wieder angefangen so jeden zweiten oder dritten Tag Kaffee zu trinken.
    Das Resultat ist dass ich dadurch ganz schön gestört bin, und auf einer subtilen Ebene mich wie abgeschnitten von meiner Umwelt fühle. Ich bin zur Zeit unsterblich in eine Französin verliebt, aber das ging durch meinen Rückfall auf einmal ziemlich in die Brüche. Ich habe meinen Esprit verloren, meinen Humor, meine Gelassenheit, naja eigentlich fast alles, Das einzige was übrig geblieben ist, ist irgend so ein wichtigtuerisches Geschwätz, das aber niemand interessiert.
    Gerade die letzten Tage hat sich das wie so ein Trauma angefühlt. Ich habe ja gestern fast angefangen loszuheulen. (Aber mit Rohkost kann man ja leider nicht mehr richtig weinen, das ist eigentlich schade)


    Und jetzt denke ich mir dass mir vielleicht die Meditation hilft mich wieder einigermaßen zu stabilisieren. Ich bin aber etwas skeptisch und denke dass ich vielleicht auf das falsche Pferd setze, Aber ich probiere das jetzt einfach mal ein paar Tage aus und schaue was passiert. :)

  • Hey Tom Ate,


    ich finde es sehr interessant, was du schreibst. Du bist sehr offen, das find ich gut :). Ich sehe es auch so: Wenn Meditation genau die gegenteiligen Gefühle auslöst, als sie sollte, tut sie einem nicht gut.


    Einen "Rückfall", wie du ihn nennst, finde ich doch gar nicht so tragisch. Ich versuche nicht allzu streng mit mir selbst zu sein. Ich rauche z. B. nicht mehr, aber um mich selbst nicht unter Druck zu stellen und mir bei einem "Rückfall" keine Vorwürfe zu machen, sage ich nie, "ich habe aufgehört". Damit schraube ich meine eigenen Erwartungen an mich zurück. Aber ich kann gut nachvollziehen, dass es einen durcheinander bringen kann.


    Wenn jemand einmal Humor und Esprit hatte, dann steckt es immer noch in einem drin!
    Ich hoffe dass deine Liebe erwidert wird oder dass du loslassen kannst.


    Aber dass man mit Rohkost nicht mehr weinen kann, ist mir neu!!! Ist das wirklich so?

  • Einen "Rückfall", wie du ihn nennst, finde ich doch gar nicht so tragisch. Ich versuche nicht allzu streng mit mir selbst zu sein. Ich rauche z. B. nicht mehr, aber um mich selbst nicht unter Druck zu stellen und mir bei einem "Rückfall" keine Vorwürfe zu machen, sage ich nie, "ich habe aufgehört". Damit schraube ich meine eigenen Erwartungen an mich zurück. Aber ich kann gut nachvollziehen, dass es einen durcheinander bringen kann.


    Hallo,
    dein Beitrag bietet interessanten Diskussionsstoff. :)


    Das finde ich gut dass du nie sagst "Ich habe aufgehört". Bei den Rohkost-Einführungskursen die ich besucht habe wurde auch immer empfohlen Rohkost von einem Tag auf den anderen (oder von einer Mahlzeit zur anderen) zu machen und nie zu sich zu sagen "Ich mache das jetzt für immer", denn dann rebelliert das Unterbewusstsein und macht da nicht mit.


    Ich habe auch nichts gegen Kochkost und Kaffee etc. Ich glaube auch nicht dass das ungesund ist, aber meine Energie ist im Augenblick auf der Seite der Rohkost. Ich habe da viel experimentiert und bei mir funktioniert das zu 50, 60,70,80,90,99% überhaupt nicht. Wenn ich als Eremit in den weiten Wäldern von Kanada oder Alaska für mich alleine leben würde wäre eine Ausnahme auch überhaupt nicht schlimm. Aber wenn ich einer Gruppe von Menschen lebe dann verliere ich die Kommunikationsfähigkeit auf dieser subtilen Ebene, auf der Ebene wo eigentlich die ganze Energie zwischen Menschen fließt, völlig. Erst 10-14 Tage nach einer kleinen Ausnahme wird es wieder besser.
    Und ich glaube die Natur hat diesen Mechanismus absichtlich eingebaut, damit man nicht völlig wahllos und willkürlich von einem System zum anderen hoppst. Ich denke wenn die Natur nach dem Alkoholkonsum keinen Kater einprogrammiert hätte dann würden die Menschen wahrscheinlich noch viel mehr trinken.
    Vielleicht funktionieren andere Menschen wieder anders und erleben das nicht so.


    Also wenn ich in einer Gruppe lebe in der viel passiert und ich auf einmal wegen meiner Ausnahme mich wie abgeschnitten fühle dann erlebe ich das manchmal schon als Trauma. Gerade wenn mir ein paar Personen in der Gruppe viel bedeuten. Und wenn dann auf einmal keine Energie mehr fließt , weil meine Antennen wie abgeschnitten zu sein scheinen, dann....ist das ganz schön frustrierend.
    Sogar Eifersucht habe ich bei mir die letzen Tagen festgestellt. Solche Gefühle treten bei mir aber nur auf wenn ich enegiemäßig ganz schön unten bin.


    In meiner Kochkostzeit habe ich das umgekehrt erlebt. Wenn ich mal eine Diät machte, also keinen Kaffee trank oder mit den Süßigkeiten,dem Kuchen, der Schokolade oder den Eisbechern aufhörte, dann fühlte ich mich überhaupt nicht gut. In der Situation habe ich auch jeglichen Esprit verloren. Einmal habe ich sage und schreibe 4 Monate auf Kaffee und Süßigkeiten verzichtet und war auch dementsprechend drauf und als Folge hat mich meine damalige Freundin verlassen. Ist ja auch verständlich. Frauen wollen Männer die voll im Saft stehen und nicht das Gegenteil.
    Als ich dann nach dieser Zeit wieder Kaffee und Kuchen aß, dann hat sich meine Erfahrung schlagartig um 180° gedreht. Alle Leute waren wieder super freundlich zu mir und alles im Leben kam mir wieder mühelos entgegen.


    Ich hatte mehrmals solche Diät-Phasen in meinem Leben. Einmal machte ich während ich gerade in so einer Phase war, eine Primär-Therapie im Bayrischen Wald. Und die Therapeutin fragte mich eindringlich "Wieso darf es dir nicht gut gehen?" Die verstand ihr Handwerk und ich war erst einmal von meinem Diät-Wahn befreit und das Leben machte fortan wieder so richtigen Spaß.


    Wenn im Büro eine Frau gerade Diät macht, dann sagt man ja auch: "Halte von der heute lieber etwas Abstand, die macht gerade Diät!".
    Ich finde 100% Rohkost ist keine Diät, das ist einfach ein anderes Ernährungssystem. Aber 50, 60,,,99% Rohkost ist aus meiner Sicht definitiv eine Diät.



    Vielleicht gibt es da auch Ausnahmen. Auf der Rohvolution habe ich mir 2 Vorträge von Ka Sundance von der Rawfoodfamily angehört. Er macht zu 90% Rohkost und zusätzlich isst er glutenfreies Brot, braunen Reis, Quinoa oder gedünstetes Gemüse. Und er ist gut drauf, hat einen Body wie ein Top-Athlet und hat das Publikum echt in seinen Bann gezogen. Da müsste man auf den ersten Blick schon denken dass 90% für ihn optimal sind. Aber man darf da das Essen auch nicht zu sehr in den Mittelpunkt stellen. Der Typ der lebt sein Leben einfach. Der lebt mit seiner Familie an den schönsten Plätzen rund um den Globus und macht einfach was ihm Spaß macht und ihm gefällt


    Vielleicht hängt das auch davon ab was für ein Typ man ist. Ich bin halt ein ziemlich sensibler Typ. Und richtige Holzfäller-Typen die können auch die ganze Nacht durchsaufen und sind am nächsten Tag trotzdem super drauf - keine Spur von einem Kater.


    Zitat

    Wenn jemand einmal Humor und Esprit hatte, dann steckt es immer noch in einem drin!


    Ja, stimmt. Aber es tritt die Tage nach einer Ausnahme nicht mehr in Erscheinung. Ich brauche z.B. 3 Wochen nach einer kleinen Ausnahme bis ich wieder aus dem Bauch heraus lachen kann.
    Als Kind und Jugendlicher hatte ich gekocht gegessen , aber so gut wie die anderen habe ich damit nie gefühlt. Selbst mit viel Alkohol kam ich nie so gut drauf wie die anderen.
    Später habe ich dann ein paar Monate mit 100% Rohkost experimentiert und als ich dann wieder zur Kochkost zurückkehrte habe ich intuitiv genau die richtigen Kombinationen gegessen so dass ich mich so gut gefühlt habe wie noch nie in meinem Leben zuvor. Ich konnte dann auch nie mehr an einem Tisch mitessen wo es nur ein Gericht gab. Ich aß nur noch mit wenn es ein breites Büffet zur Auswahl gab. Es musste genau das richtige sein und dann fühlte ich mich gut. Da kannte ich auch ein paar Frauen, die machten das genauso.
    Eine aß z.B tagelang nur Nutella und sonst nichts. Egal was die anderen sagten. Meine Bibel war in der Zeit das Buch "Psycho - Diät - abnehmen durch Lust am Essen".


    Aber zurück zur Rohkost. Da gibt es Rohkost-Gemeinschaften auf dem Land , da sagen die Leute dasselbe. Wenn mal jemand in das Dorf oder in die Stadt geht und eine Ausnahme macht (z.B. Kaffee und kuchen), dann kann man mit dem sich 10 Tage lang nicht mehr richtig unterhalten . Da drehen sich dann so fixe Ideen wie wild im Kopf und machen Gespräche echt schwierig.



    Edit:

    Zitat

    Zitat Tom Ate:
    Wenn ich als Eremit in den weiten Wäldern von Kanada oder Alaska für mich alleine leben würde wäre eine Ausnahme auch überhaupt nicht schlimm.


    Ich glaube da muss ich mich verbessern. Gerade Tiere in der Wildnis reagieren da ziemlich sensible, wenn da ein Mensch auftaucht der eine leichte Störung im Nervensystem hat. Also jemand der nicht ganz entspannt und friedlich ist. Dann sind die ganzen Tiere im Wald auf einmal nicht mehr deine Freunde. (Besonders der Bär)
    :grrr:

  • Das Geschriebene mag erst einmal "Einwirken",
    und die Gedanken, die sich im Anschluss lösen sollten sortiert werden...
    Also was oben besprochen wurde ist ein weites Feld und der enge Zusammenhang zwischen Ernährung und Psyche ist heute noch gar nicht so weit "ausgekocht" wie es eigentlich verlangt, behandelt zu werden.


    Alkohl, - ganz klar eine miese Droge und ich werd einen Teufel im Keller halten, wenn ich nicht darüber schreiben könnte. Alle machen Erfahrungen mit dieser Droge. Ich hatte vor Monaten hier meine Erfahrungen geschildert, leider ist der Eintrag gelöscht.
    Aber auf alle Fälle ist Alkohol ein stark dämpfendes "Mittel" was praktisch alles niederhält, selbst die Gefühle und Emotionen (also die positiven...). Negativität wird groß geschrieben und Vater Staat ist der größte Drogendealer...


    Auf alle Fälle lösen sich mit zunehmender Rohkost negative Gedankenmuster auf, da spreche ich mal für eine breite "Masse" von Rohis. Viele Lebensmittel, auch rohe, beeinflussen die Psyche ungeheuer stark und ich glaub, dass dies immer noch unterschätzt wird. Wenn einer immer gut drauf ist, ist dieser "verdächtig", da stimmt irgend etwas nicht...
    Ein Gesunder im Heer von Kranken...
    Sollte das Laufen lernen, um nicht von Krücken erschlagen zu werden.
    Das Negative hat doch immer die Oberhand, egal wohin man schaut, überall Zoff und Budenzauber, - ein Elend!
    Wahrhaft religiöse Menschen wissen um die Bedeutung von Nahrung, oder des Fastens, für mich immer noch die stärkste Waffe!!!


    Hier könnte man ansetzen und naormalerweise müssten sich hier tausende rohe Leute melden, um ihre Erfahrungen hier einzuknüpfen...


    Wo sind sie?

  • Zitat

    Alkohl, - ganz klar eine miese Droge und ich werd einen Teufel im Keller halten, wenn ich nicht darüber schreiben könnte. Alle machen Erfahrungen mit dieser Droge. Ich hatte vor Monaten hier meine Erfahrungen geschildert, leider ist der Eintrag gelöscht.


    Welchen Text würdest du suchen, soll ich etwas suchen gehen? Oder nicht so relevant?


    Zitat

    Hier könnte man ansetzen und naormalerweise müssten sich hier tausende rohe Leute melden, um ihre Erfahrungen hier einzuknüpfen...


    Wo sind sie?


    Ich vermute, dass die meisten zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind. Und es ist eine Zeit, wo vor allem jene im Internet aktiv sind - wie kann es anders sein - die mit ihren Predigten für ihr Produkt oder ihre Produkte werben. Indirekt oder direkt, vorbauend für mögliche zukünftige Kunden.


    Zitat

    Viele Lebensmittel, auch rohe, beeinflussen die Psyche ungeheuer stark und ich glaub, dass dies immer noch unterschätzt wird.


    Da stimme ich dir zu 100 % zu.

  • Der Buddha sagte am Ende seines Lebens: "Alles, was ich gelehrt habe war, woher das Leiden kommt und wie man es auflöst!" Die Technik, die er dazu gelehrt hat, war die Körperachtsamkeit. Ich habe viel von Rohkost profitiert. Aber die wirklich tiefe, innere Ruhe habe ich von der Vipassana Meditation. Solange man nicht die tiefsten Ursachen für Ärger, Wut, Verzweiflung etc, nicht beseitigt hat, solange brechen diese Gefühle aus, wenn der entsprechende Anlass sich zeigt.
    Wie und warum diese Technik funktioniert kann man hier nachlesen. http://www.dasachtejhana.de/

  • Also ich habe mir gerade ein Buch von Lumira gekauft. Kennt ihr die? Nennt sich "Erneuere deine Zellen". Ich habe noch nie meditiert aber ich möchte es unbbedingt jetzt versuchen. Einfach um mich gut zu fühlen, mit meinem Geist im reinen zu sein und Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Bis jetzt habe ich erst 30 Seiten gelesen und irgendwie fehlt mir momentan die Zeit um mal richtig zur Ruhe zu kommen. Die Bewertungen vom Buch klangen vielversprechend, zumal da wohl ziemlich viele einfache Übungen drin stehen. Ich habe vor jahren mal eine Reikibehandlung machen lassen. Dabei sagte man mir, dass mein drittes Auge sehr stark ausstrahlt. (Wer hört sowas nicht gerne? :grinsen:) Und wie so oft, glaube ich in meinem Leben unglaublich viele Potentiale zu verschwenden oder nicht richtig zu nutzen, weswegen ich mich dafür entschied, mich jetzt echt mal ernsthaft mit Meditation auseinanderzusetzen. Für die Erfahrenen unter euch: Inwiefern haben Meditationen euer Leben beeinflusst?

  • Ich konnte auch nie etwas mit Meditation anfangen, obwohl ich es eigentlich grundsätzlich für gut halte. Es fiel mir aber immer total schwer einfach nur ruhig und still zu sein. Jetzt habe ich geführte Meditation entdeckt - damit fällt es mir viel leichter und ich kann richtig Kraft aus diesen kurzen Meditationen ziehen. :)

  • Leider fällt es mir auch sehr schwer dabei runter zu kommen. Ich wollte es funktioniert bei mir aber leider bin ich dafür scheinbar ein zu unruhiger Mensch. Bestimmt kann man das auch trainieren aber auch dafür fehlt mir die Geduld :)


    Osho hat früher gemeint, dass der westliche Mensch viel zu unruhig ist für die klassischen fernöstlichen Medtitationstechniken, wie Vipassana etc.
    Darum hat er die Dynamische Meditation entwickelt, speziell für die Westler. Ich habe die so ungefähr 3 Jahre lang jeden Tag praktiziert. Wenn man den Tag damit startet , dann putzt das einen wirklich so richtig durch. Man fühlt sich total frisch und fit danach. Während der Meditation tut man sich total verausgaben.
    Aber das war eine Technik aus den 70ern und 80ern. die Frage ist ob sie heutzutage noch angesagt ist.


    Osho hat immer betont das man eine bestimmte Meditation auch wirklich jeden einzelnen Tag praktizieren sollte. Man stößt einen Prozess an, und wenn man mal einen Tag aussetzt, kann man wieder von vorne anfangen.
    Wenn du unruhig bist, und keine Lust auf eine stille Meditation hast, dann kannst du genauso gut Joggen, tanzen oder schwimmen. . Das kann auch eine Meditation sein.


    Zitat

    lass die alten Vorstellungen von Meditation fallen, dass es Meditation sei, einfach in einer Yogahaltung unter einem Baum zu sitzen. Das ist nur einer der Wege und er ist vielleicht für ein paar Leute geeignet, aber nicht für alle.
    Für ein kleines Kind ist das keine Meditation, es ist Folter. Für einen lebendigen jungen Menschen, der vor Leben sprüht, ist es Unterdrückung, nicht Meditation.


    http://www.osho.com/de/meditat…ke-running-and-meditation


    Ich habe dann so ungefähr eine Jahr lang jeden Tag eine Stunde lang Vipassana gemacht und später ein paar Jahre täglich eine Stunde ZaZen. Da sitzt man einfach nur eine Stunde und schaut was passiert. Richtig entspannen habe ich während diese Meditation nicht können, aber sie hat mir total viel Energie gegeben. Das war eine wirklich verrückte Zeit. Aber ich habe gemerkt, dass ich mit so einer Technik mich irgendwie aus dem Schoss der Mutter Natur ausklinke, und dann habe ich das mit dem meditieren aufgegeben.
    Es wird ja auch immer betont, dass das Meditieren nur eine Krücke sein soll. Und diese Krücke muss man dann auch irgendwann wegwerfen-


    Meditation ist eine Tradition die aus der Kochkostkultur heraus entstanden ist. Wenn man Rohköstler ist, finde ich das gar nicht so angebracht.
    Ich habe aber auch schon mal eine Rohköstlerin getroffen, die gesagt hat, dass sie Rohkost gar nicht weiter praktizieren könnte, wenn sie nicht regelmäßig meditiert.
    Ich esse am Mittag so ungefähr 35 Minuten lang und abends mindestens eine Stunde. Wenn ich das bewusst mache, und nicht den Computer oder das TV-Gerät einschalte dann ist das auch eine Art von Meditation. Mir gehen dabei meist jede Menge Gedanken durch den Kopf, das ist aber egal, irgendwann geht die Aufmerksamkeit wieder allein zurück zu dem was ich gerade tue, nämlich essen. So zweimal die Woche esse ich mit Kochköstlern zusammen, und da wird am Tisch auch nicht viel geredet. Die empfinden das als störend.
    Als Rohköster finde ich eigentlich dass das Essen die beste "Meditation" ist.


    Wichtig ist dass man die Haltung aus der Meditation danach auch wirklich 24 Stunden weiter praktiziert. Also nicht tagsüber über irgendwas nachgrübelt.
    Manchmal ertappe ich mich dabei wie ich mir schöne Erlebnisse von gestern oder vom heutigen Tag absichtlich in meiner Vorstellung zurückhole um nochmal in dem schönen Gefühl zu baden. Das ist natürlich als Meditierer ein No-Go. Wie gesagt , die Meditationshaltung sollte man schon 24 Stunden beibehalten. Im Kopf schwirren immer irgendwelche Gedanken herum, aber man sollte nie irgendwas aus der Vergangenheit willentlich bewusst hervorholen. Dann ist man nicht mehr im Hier und Jetzt.


    Manche Rohköster sagen dass man mit Rohkost automatisch mit dem Bewusstsein im Sonnengeflecht zentriert ist, und man irgendwelche Meditationen nicht braucht. Es gibt auch Rohköstler die merken sofort wenn sie einer Person begegnen, die Meditations-Techniken anwendet. Sie haben dann das Gefühl dass bei der Person energetisch irgendwas nicht stimmt. Sie haben ihre Energie durch die angewandten Techniken manipuliert. Es fühlt sich nicht ganz natürlich an.

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