Milchzähnchen und Rohkost

  • Grüß euch ihr Lieben!


    Kürzlich postete eine Rohkost-Mami, eher gestresst und nach eigenen Aussagen im Bedürfnis, mehr von ihrem Kindervater unterstützt zu werden, in der omnivoren Rezeptrubrik betreffend von Karies befallenen Milchzähnchen und kam dabei mit dem zuerst hilfreichen und dann doch sarkastisch-ernst gemeinten Vorschlägen (Milchzähne tun auch weh wenn es denn soweit ist) eines Moderators ins Gehege. Keine(r) von beiden will sich von der anderen Person beschimpfen lassen (weil ja beide es gut meinen und sich nichts unterstellen lassen wollen) und deshalb werde ich hier zitieren, was geschrieben wurde - in meinen Augen konstruktiv - und meinen Senf dazu geben.


    Ich finde das Thema Milchzähnchen ist schon ein wichtiges Thema - und wichtig genug, es auch im Forum zu behandeln, weil es schlicht viele Kinder betrifft.
    Gleich vorweg: Dass man Kindern bei Rohkost keine Zähne putzen müsse, ist nicht einmal ein Ammenmärchen, selbst die sagen einem, das diese zu putzen sind!


    Einen gewissen Vorbehalt Zahnärzten gegenüber kann ich verstehen, da ein solcher, der mit X Diplomen seine Ordination quasi tapeziert hatte völlig sinnfreien Schwachfug bei meinem Sohn empfohlen hatte und dessen Diplome wohl tatsächlich nur den Zweck erfüllen, die Wand nicht neu streichen lassen zu müssen. :fluch:
    Nach etlichen Jahren, bei denen er bei mir einiges falsch machte und Zähne beschädigte oder ruinierte. Da kommen Erinnerungen wieder .. mit etwa 20 Jahren empfahl er mir meine Weisheitszähne zu entfernen, weil die nur Probleme machen würden, beschädigte dabei einen vorderen Zahn, stellte die Bruchstelle aber nicht her, sodass der Zahn nach wenigen Tagen totzumachen war. Aber das war ja nicht das Einzige. Mit 28 bekam ich ja dann meinen Sohn und ich war noch immer bei dem Zahnarzt.


    Aus Unsicherheit wegen einem weißen (!nicht schwarzen) Flecken auf Manuels ersten Zähnchen besuchte ich ihn wieder und nachdem er mir bestätigte, auch für Kinderzähne Spezialist zu sein, empfahl er mit Wasserstoffperoxid aus der Apotheke zu putzen - das würde gut desinfiszieren. Mehr brauchte es nicht! 14 Tage später waren wir wieder vorstellig bei ihm, seine frisch geschlüpfen Milchzähnchen waren durch die Säure auf die Hälfte reduziert worden! Die haben nämlich noch gar keinen stärkeren Schutz wie Zähne von Erwachsenen. Das muss man sich vorstellen: Weiße Zähnchen, aber auf die Hälfte reduziert nur wegen so einen schwachsinnigen Rat - den er aber auf einmal abstritt. Als hätten wir seinen Rat geträumt (Nein, hatte ich nicht, ich war ja nicht alleine dort gewesen ..).


    In der Folge hatten auch wir mit den Zähnen einiges erlebt, aber damals wechselte ich SOFORT den Zahnarzt. Über eine Zwischenstation (ein Zahnarzt, der zwar mit Handschuhen arbeitete, diese aber nach Stuhlgang rochen ..) kam ich zu einem biologisch spezialisierten Zahnarzt. Und was der mir sagte, überraschte mich. Er ist aus Deutschland, hatte sein Studium aber in Amerika gemacht. Zu ihm kommen Personen vom UNO Gebäude. Zahnärzte hier seien meist wie Fleischhacker (Metzker) und seien leider nicht besonders gut ausgebildet. Was ich nur leidlich bestätigen kann! Bisher hat er mich nicht enttäuscht! *holzklopf" .. und tatsächlich sehe ich wenn ich mal dort bin immer wieder englischsprachige Patienten bzw. Kunden, die mit ihren Kindern zu ihm kommen.


    Also vonwegen, nur bei uns seien Zahnärzte gut!
    Abgesehen davon, dass es in manchen Ländern durch die Lage eines Landes schon mal sein kann, dass man zwei Stunden zu einem Krankenhaus oder Arzt fahren muss. Aber das ist eben so, wenn man die natürliche(re), unausgebautere Zivilisation bevorzugen möchte. Deshalb braucht man trotzdem hie und da auch einmal eine Versorgung!


    Nun zu den Zitaten. Das waren die ersten Beiträge, ich hatte davor per E-Mail schon wegen Essverhalten auch gleich gefragt, dies hinzuzufügen:




    Zitat von Zitrone

    Hallo Bob,


    Zähne putzen wir natürlich regelmäßig, mit Kokosöl oder Tonerde oder einfach mit Wasser. Da wir in den Tropen leben und unsere Kinder fast den ganzen Tag draußen spielen, bekommen sie sehr viel Sonne, das ganze Jahr über. Ich habe aber selbst schon von Vitamin D in Verbindung mit Calziumaufnahme gehört. Bis jetzt haben wir aber auf Lebensmittelergänzungen verzichtet. Eine Freundin von uns, Rohköstlerin 2. Generation, hat uns berichtet, dass sie als Kind auch so schlechte Milchzähne hatte, die zweiten Zähne dann aber völlig in Ordnung waren. Ob es evt. mit dem häufigen Stillen zusammenhängt? Also, Blutbild werde ich erstmal nicht machen lassen, meide Arztbesuche ! Außerdem ist das hier im Ausland alles etwas anders als in Deutschland. Ich würde mir eher wünschen, ein paar Vorschläge zu bekommen, was evt. helfen könnte.
    Grüße, eure Zitrone


    Zitat von Bob

    Eines fällt mir noch ein und zwar, nicht das Besteck zwischendurch selbt in den Mund stecken beim Füttern und auch wenns schwer fällt, den Kindern nicht direkt auf den Mund küssen. Küssen kannste sie ja überall hin und knuddeln auch, bis sie ächtzen ;) Karies wird sehr oft von der Mutter übertragen z.B in dem man zwischendurch den Löffel ableckt und danach gleich wieder den selben Löffel in das Kind steckt...


    best regards
    Bob


    Zitat von Bob

    Zitrone,


    ---Zitat---
    meide Arztbesuche
    ---Zitatende---
    Ein Fehler!


    Zitat von Zitrone

    Bor, genau das wollte ich hier eigentlich nicht!!! Bitte, Bob, verschone mich mit deinen Beiträgen! Vielen Dank!


    Dann wird die Diskussion wegen Uneinigkeit betreffend erforderlicher oder nicht erforderlicher Konsultation eines Arztes unschön wenn auch beiderseits nicht flegelhaft. Allerdings wurde er gelöscht.
    Da potentielle interessante Informationen darin sind, oben als Zitat.
    In einem Forum bekommt man grundsätzlich einmal verschiedene Meinungen und die sollte man sich auch durchaus durchlesen. Da niemand direkt vor Ort ist bei Forenkommunikation und alles anonym :Nerd:.


    Hier zitiere ich aus einem anderem Forum, hier direkt von Zahnärzten wie es scheint, um den Text des Moderators nicht zu strapazieren: http://www.zahnarzt-empfehlung…thread/109596/Milchzaehme


    FRAGE:

    Zitat

    Zahnmedizinisches Problem des Patienten


    Frage: Milchzähme


    Mein Kleiner ist vier und hat eine menge kaputte Milchzähne,habe ihn beim ZA gehabt hat mir Behandlung untet Vollnarkose empfohel.Aber ich habe mega Angst von der Narkose;((Was soll ich tun ihn nicht bringen??Bitte helft mir??!!Vielen Dank


    Eher unangenehm zu lesende Antworten von Ärzten:


    Warum es "so weit" kommt dass mit Narkose etwas bei Kindern gemacht wird, ist ganz einfach: Wenn die Milchzähne ziemlich ruiniert sind, entzündet sich das Zahnfleisch etc mit der Zeit. JA AUCH BEI ROHKOST.
    Ich hatte das selbst leider alles auch live mitzubekommen.


    Wenn eine gewisse Dame, die in "2. Generation Rohköstlerin" ist und wohl meint, sie ist das Kind eines Rohköstlers der es mal wurde - aber sei es auch so ... und meint, bei ihr waren die Milchzähne auch ziemlich im Eimer und die 2. waren dann ok, würde ich mal nachfragen, was da genau dann anders gemacht wurde. Weil jetzt ist noch Zeit. Und soll das jetzt "normal und gut sein", dass die Milchzähne im Eimer seien? Haha! Dazu weiter unten mehr.
    Weiter hat die Aussage keinen Mehrwert gegenüber der Aussage einer Dame, die hohen Cholesterinwert hat und sich darauf beruft, das sei in ihrer Familie so, auch ihre Mutter und Großmutter hätte das. Und ißt dabei täglich 1 - 2 Croissants. :party:


    Der Grund für Karies ist auch nicht das Stillen an sich! Auch wenn das schon nahe an der Lösung ist. Sondern der Zucker in der Muttermilch (in der Muttermilch ist enthalten, was die Mutter ißt - und ißt die Mutter viel Zucker, ist der auch drin) und in den vielen Früchten und in den natürlich geringen Abständen (Muttermilch ist bis 2 Jahre normal alle 2 Stunden Tag und Nacht) zwischen dem Essen. Überhaupt wenn es "paradiesisch" für Mutter und Kind zugeht, also laufend Süße Früchte da sind. Ich hatte auch viele süße Früchte gegessen und natürlich in der Folge auch eine süße Muttermilch. Im Paradies gibt es allerdings nicht laufend süße Früchte zu kaufen, auch dort nicht. Ein Markt, ein Supermarkt, gezielter Anbau bei Häusern, was auch immer ist ein Produkt einer Logistikkette.
    Auch Trockenfrüchte und Datteln sind kritisch. Kritischer als Schokolade wurde mir mehrfach gesagt - weil viel klebriger.
    Inzwischen habe ich weit weniger klebrige und süße Datteln kennengelernt und möchte hier eher warnen.
    Die Mischung die ich damals aus frisch geriebener Kokosraspel, Dattel und Kakao machte war deshalb immer noch zahnschonender als Dattel pur.


    Mundspülen nach jeder Nahrungsaufnahme sollte das mindeste sein. Falls fluorhältige Zahnpaste verwendet wird, max. 2 Mal am Tag. Nach dem Stillen vor dem Einschlafen geht das eher schwer. Deshalb sollte in dem Fall auch selbst weniger Zuckerhaeltiges gegessen werden.


    Für starke Zähne wird unter anderem gebraucht: Lysin, Calcium, Zink, Vitamin D. Bekannt ist auch die Beobachtung, dass Karies in vulkanischen Gebieten mit ihrem fluoridhaltigen Wasser nicht vorkommt.
    Auch das ist schon länger bekannt, mehr über die wesentlichen "Bausteine" in der Kett siehe hier: http://www.hypnose-zahnarzt.in…kon/139-1-uebersicht.html


    Fluorhältige Lebensmittel: http://www.kochmix.de/kochmaga…inen-fluorbedarf-576.html


    Zitat

    Welche Nahrungsmittel enthalten Fluor?


    Ob man Fluor nun aus Lebensmitteln aufnimmt oder nicht: Der Fluoridgehalt der heimischen Böden ist in der Regel sehr gering, ähnlich wie der Jodgehalt, daher findet man dieses Spurenelement auch kaum – oder nur in sehr geringer Menge – in heimischem Obst und Gemüse. Ebenso verhält es sich bei Fleisch und Milch.


    Meeresfisch und schwarzer Tee hingegen enthalten relativ viel Fluor, und auch die folgenden Nahrungsmittel sind fluoridhaltig: Butter, Eier, Erdnüsse, Fisch, Hirse, Käse, Muttermilch (Anmerkung: je nach dem was die Mutter ißt!), Ölsardinen, Spinat und Walnüsse.

    Um den Fluorbedarf zu decken, kann man mit Speisesalz würzen, das mit Fluoriden (und Jod) angereichert wurde. Auch im Trinkwasser findet man Spuren von Fluorid – es reicht also theoretisch schon, wenn man genügend Wasser trinkt. Örtliche Zugaben von Fluor ins Trinkwasser sind umstritten, da Fluor auch ein starkes Gift ist und eine Überdosierung daher tunlichst vermieden werden sollte.


    Lysin gebe ich meinem Sohn gerne auch extra wenn er mal weniger davon in natürlichen Lebensmitteln zu sich nimmt. Wenn man nicht regelmässig viel Grünes (hellgrün ist nicht gemeint) und Hafer ißt, ist vermutlich auch Zink relevant.
    Doch all das sollte nicht vergessen lassen, dass leider auch Milchzähne schmerzen können.
    Auch wenn ich beobachtet hatte, dass der Leidensdruck bei Rohkost weit geringer war, so waren 1 - 2 Zahnarztbesuche wegen der oben genannten Bescherung leider unumgänglich und ich würde offene Zähne auch bei Kleinkindern nicht unbehandelt lassen. Wenn Füllungen gemacht werden, sind es meist Zemente (weil ausreichend für Milchzähne) oder ggf Kunststofffüllungen.


    In jedem Fall ist es laut allen Quellen besser, die Milchzähne so lange wie möglich zu erhalten, weil sie Grundstock für die nächsten Zähne sind.
    In allen Büchern die ich zum Thema habe - sei es die Kindersprechstunde (eher aus dem Walddorfbereich/Steiner) oder Kursbuch Kinder (übliche Literatur), was auch immer - ist die Zahnhygiene oberste Priorität.
    Mein nunmehr derzeitiger Zahnarzt berichtete mir, dass es in Amerika auch durchaus empfohlen sei, alle halben Jahre professionelle Zahnreinigung machen zu lassen - auch bei Kindern. Bei den Generationen wo dies seit Anfang durchgeführt werde, sei die Anzahl jener, die nie eine Zahnfüllung brauchen am größten. In den USA sei es deshalb so, dass manche Versicherungen diese regelmässige professionelle Zahnreinigung bezahlen (dort ist das ja anders mit den Versicherungen - also wer es sich leisten kann). Da wir nicht bei sehr vielen Ärzten sein mußten, war auch keine Angst beim Kind da, den Mund dafür zu öffnen.


    Wir haben seither bei uns allen diese Reinigung regelmässig durchführen lassen und ich kann sie nur wärmstens empfehlen.


    Nachdem ich mir kürzlich die Ultrasonic Schallzahnbürste (im Elektrofachhandel) gekauft habe, probierte sie auch mein Sohn aus. Er war neugierig.
    Mein Zahnarzt meinte, ich soll zuerst vorsichtig sein und nicht gleich für alle besorgen, weil das nicht jede(r) mag.
    Aber sie sei absolut von Zahnärzten als die beste Zahnbürste empfohlen. Steht auch auf der Packung drauf und mittlerweile verstehe ich das auch.
    Davor hatte ich immer mit der Hand gebürstet (und mußte selbst bei der "sensitive" Einstellung jedesmal lachen weil es so kitzelte), aber jetzt liebe ich diese Bürste.
    Mein Zahnarzt hatte mir gesagt, er hatte damals gedacht "Das erste Mal, habe ich das Gefühl, dass meine Zähne wirklich sauber sind." - das hatte ich genau so empfunden.
    Mein Sohn wünschte sie sich dann gleich zu Ostern auch noch dazu.


    Bei Kleinkindern ist das mit dem Zahnbürsten meist eine andere Sache. Manchmal hilft auch eine Geschichte, die den Kindern visualisiert, dass die kleinen unsichtbaren Wichte im Mund durch Zucker Böse-Wichte werden, und man sie wegfegen muss vom Zahn, wo sie sich dann festkrallen wollen und Löcher und Höhlen bauen.


    Ich glaube nicht, dass es in wirklich natürlicher Umgebung von Menschen für Kinder je so viel Zucker und Früchte geben würde, wie es heute in der Zivilisation und durch Züchtung, Anbau in häuslicher Umgebung sowie Logistik möglich ist.
    Aber wenn denn Schäden da sind, würde ich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

  • Hi,


    also das mit den Speisen über Mund kann man wohl in real nicht ganz vermeiden und ist zum Teil gelebte Realität. Vom Küssen zwischen erwachsenen Personen ganz zu schweigen :D


    Ich denke - und meiner Erfahrung nach - bringt es schon sehr viel, Zucker zu reduzieren, auch in der Rohkost. Nicht umsonst achten auch Zahnarztfamilien darauf, sogar eine Familie eines Rohkost Zahnarztes die ich kennenlernte.
    Kinder mögen es nicht unbedingt bitter, aber es gibt auch milder schmeckende Formen des Weihrauchharzes. Mit Minze ist es auch toll. Zimt ggf, wer mag.
    Wer seine Zähne nicht nützt, sodass auch abgeschabt wird, da lagert sich eben auch Zahnstein, Karies etc an.


    Hier eine Studie zu Weihrauchharz und was sich so im Mund tut: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3201914/

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