Eiweiß, Omega, Reis

  • Hallo ihr Lieben,


    schon über 10 Jahre beschäftige ich mich mit dem Thema Ernährung, vegetarisch, vegan, rohköstlich .... Momentan steigt der Rohkostanteil immer weiter, macht bereits den größten Teil aus. Ab und an noch gekochte Kartoffeln, Linsen, Bohnen, Kichererbsen. Dies soll auch bleiben. Mein Ziel ist nicht 100% Rohkost aber annähernd.


    Meine Fragen die noch offen sind:


    Würde als eine der Eiweißquellen ab und zu Hüttenkäse etwas bringen oder ist es eher kontraproduktiv ?


    Bringt Hanf-Protein-Pulver etwas für die Omega3/6/9 Versorgung wirklich etwas ? Steht zumindest drauf und ich mixe es halt gerne mal in Getränke.


    Bringt es irgendetwas ab und an Natur-Reis zu essen ? Hat dieser irgendeinen positiven Effekt bei dieser Art sich zu ernähren, ausser ab und an Sättigung ? Oder gibt es nach Eurer Ansicht negative Seiten an Reis ?


    Ich lese gerade Angelikas Buch (Das große Rohkostbuch) und bin etwas durcheinander wegen der ganzen Blätter die man so essen sollte. Ausser Löwenzahn, Brennessel, Klee und Buche, habe ich da noch keine Erfahrung. Aber ich lese mal gespannt weiter :)


    Achso: Fleisch/Fisch/Eier/pure Milch sind ausgeschlossen. Käse ab und an ok.


    Danke :)

  • Oh, die Blätter sind sehr lecker. Die Lindenblätter , die ganz junge Lindenblätter, auch die Knospen sind eine wahre Delikatesse. Dann wirst Du den Salat aus dem Supermarkt glatt vergessen und nie mehr wieder im Leben kaufen (wie alle andere Salatsorten übrigens):

  • Ein paar Sachen habe ich schon gekostet. Ich arbeite seit ein paar Monaten in einem Waldkindergarten und meine Kollegin gibt mir hin und wieder was von Bäumen und Pflanzen zum probieren. Aber ich kam bis jetzt nicht dazu mich intensiv damit zu beschäftigen. Auch haben wir die Regel, da nicht einfach händeweise etwas abzureissen und zu verspeisen ;) Ich pflücken zwar viel draußen (Brennessel etc.) aber jetzt einfach Blätter abzureissen regelmäßig geht mir gegen mein Gefühl muß ich sagen. Dazu habe ich zuviel Respekt vor Bäumen. Letztes Jahr habe ich Sanddorn gepflückt und dann, wegen der zerstochenen Finger, einen Ast voll mitgenommen, eingefroren und dann einfach die Beeren abgeklopft. Später habe ich mich doch über den abgeschnittenen Zweig geärgert. Ich muß mal schauen wie ich es weiterhin gestalten kann :) Ich bin auch ehrlich, schmecken interessant die Sachen aber der Knaller sind sie nicht. Brennessel und jungen Löwenzahn mag ich aber sehr ! Salbei habe ich viel im Garten. Verschiedene Beeren ebenso.


    Mir stellt sich auch die Frage, ob ich wirklich diese Blätter essen muss um mich gesund zu ernähren. Ein anderer Weg wäre mir lieber ;)

  • Also ich pflücke da immer wo ich unterwegs bin. Löwenzahn, Brennesseln und Blüten aller Art. Sauerampfer mag ich sehr gern. Ich seh das nicht als Hauptnahrung an, nur als Abwechslung. Bald geht wieder die Pilzsaison los, ein paar Sorten lassen sich gut roh essen. Andere muss man doch in der Pfanne kurz durchschwenken.


    Als Eiweisquelle nehme ich ab und an Soja, selbst gemachte Sojamilch an Salate. Das Okara was übrig bleibt wird zu Bratlingen oder als Zugabe an Suppen. Im Sommer hab ich einfach Lust auf etwas Salziges mit Knoblauch, Zwiebeln usw...

  • Ich kann gerade nur kurz, aber schau mal gezielt nach Malve und Linde, auch Lindenblüten, schwarzäugige Susanne und Wegeriche.
    Müssen tut niemand etwas, es kann allerdings sehr unterstützen.
    Hast du eine Allergie?

  • Danke für eure Antworten.


    Soja esse ich auch ab und an.


    Nein meine Allergien und die Neurodermitis haben sich dank der Ernährungsumstellung vor über 10 Jahren damals zu 100% verabschiedet. Dieses und letztes Jahr hatte ich im Frühjahr allerdings ein klein wenig Heuschnupfen, nun stelle ich noch mehr um. Radikaler so zu sagen ;)


    Was aber ganz klar ist: inzwischen reagiere ich deutlich auf gespritztes Obst. Doof da 100% bio derzeit nicht möglich ist.


    Nach Pilzen bin ich ehrlich gesagt süchtig. Roh oder angedünstet. Da muss ich mich wirklich ausbremsen ....

  • Oh jetzt bin ich aber aus eigener Erfahrung neugierig. Von welchen Allergien die du hast, bzw. die diagnostiziert wurden weißt du?
    Je nach dem kann ich dir dann etwas Spezielles dazu berichten.

  • Also ich hatte früher den klassischen Heuschnupfen. Birke, Erle, Hasel, Gräser .... teilweise so schlimm das nichts mehr half und ich einfach drin bleiben musste. Als Jugendliche bekam ich dann 3 Jahre diese Spritzen (Desensibilisierung) und es wurde besser. Aber später wieder schlimmer. Dazu kam eine Neurodermitis, von Geburt an. Später so massiv, das ich vom Scheitel bis zur Sohle offene Stellen hatte, überall. Dann konnte ich plötzlich kaum mehr etwas essen. Magenspiegelung brachte das Ergebnis Geschwüre, chronische Magenschleimhautentzündung und laut eines Allergietestes, reagierte ich lediglich auf Bananen und Fleisch nicht (!).


    Irgendwann, nach langem Googlen und Lesen und auch aus ethischen Gründen, stellte ich auf vegan um. 6-8 Wochen später: alles weg, ich fühlte mich gesund und fit ! Später habe ich dann ab und an wieder Quark, Käse etc. gegessen. Und auch viel Gekochtes. Die Haut blieb gut, der Magen fing zeitweise wieder an zu rebellieren. Nun kam auch noch langsam der Heuschnupfen wieder, gegen was ich nun allergisch bin, weiß ich nicht genau. Hoffe es aber bei konsequenterem Weglassen von Gekochtem, Meiden von Zucker/Weißmehl und mit viel Rohkost und wenig Tierischem wieder hinzugekommen.


    Davon mal abgesehen das es auch ethische/moralische Gründe hat warum ich so essen möchte ;)

  • Mach dir keinen Kop was in den Massenmedien gehypt wird, wie z. B. Omega 3/6/9. ;)


    Einfache naturbelassene Ernährung ist für mich ein guter Grundsatz. Der Körper kann viel selber (wenn nicht sogar alles) produzieren. Nur handeln wenn es zu Problemen kommt.

  • Liebe Julia, Hanf-Protein Pulver ist ja sicherlich kein Rohkost, ich persönlich habe so was noch nie in der Hand gehabt,keine Ahnung. Ist das nicht besser lieber eine Avocado zu essen?
    Reis, egal, ob Naturreis, Vollkorn, Bio oder sonst welche Sorte, muß Du ja auch kochen. Und dann ist es nicht mehr roh...
    Und die Werte von gekochten Lebensmitteln sind hier nicht so interessant im Forum....

  • Hallo Tatjana, ich habe garnicht vor 100% roh zu essen. Ich esse aber hauptsächlich roh. Und ich werde auch nicht viele Blätter essen und habe auch keine Möglichkeit nur bio zu kaufen. So muss ich irgendwie eine gute Lösung finden gut versorgt zu sein. Avocados liebe ich aber laut Angelikas Buch soll man sie nicht oft essen. Momentan esse ich 2-3 on der Woche und genieße sie sehr !


    Jetzt frage ich mich eher: wenn ich nicht alles genau so machen kann wie es als reiner Rohköstler "perfekt" wäre, welche Alternativen kann ich finden ? Ich esse relativ "einfach". Obst so wie es ist ab in den Mund, große Salate, geschnibbeltes Gemüse. Ich ziehe ab und zu Sprossen wenn ich Lust darauf habe. Sammle immer mal Brennessel .... Kartoffeln/Linsen/Bohnen ab und an gekocht. Ab und an Hüttenkäse.


    Ich trinke weder Kaffee noch Alkohol (nur viel stilles Wasser), rauche nicht, Gewicht ok. Faste ab und an. An sich denke ich, ist alles ok. Vielleicht lese ich wirklich zuviel (Peter kann da schon Recht haben) und ich lasse mich verunsichern.


    Ich bin ja jetzt auch durch mit Angelikas Buch, habe hier und wo anders viel gelesen und weiß nun besser wo ich noch "etwas schrauben" kann :)

  • Liebe Julia, Hanf-Protein Pulver ist ja sicherlich kein Rohkost, ich persönlich habe so was noch nie in der Hand gehabt,keine Ahnung. Ist das nicht besser lieber eine Avocado zu essen?
    Reis, egal, ob Naturreis, Vollkorn, Bio oder sonst welche Sorte, muß Du ja auch kochen. Und dann ist es nicht mehr roh...
    Und die Werte von gekochten Lebensmitteln sind hier nicht so interessant im Forum....


    Da komme ich nicht mit: Wieso meinst du, dass Reis in jedem Fall gekocht werden müsse?


    Betreffend Hanf Trester von nativer Ölgewinnung: Wieso meinst du, dass das nicht unter Rohkost fällt?

  • Weil um die Reissorten haltbar zu machen werden sie ja bei der Verarbeitung über 42 Grad erhitzt, ausserdem in der Frage von Julia wurde ja gekochter Reis gemeint, oder? Ok. in Japan oder in China essen die Rohköstler bestimmt auch "Rohreis", aber ich bezweifele sehr, dass solche Reissorten werden in Europa angeboten. Wenn ja, kannst Du mir welche empfehlen?

  • Liebe Angelika, Hanf Trester ist ja roh (bzw kann roh sein) , aber industriell hergestelltes Hanf-Protein Pulver wird doch nicht roh im Laden angeboten? Wenn ja, könntest Du mir bitte welche empfehlen?

  • Angelika, perfekt! Werde ich bestimmt übers Internet finden, und auch probieren. Dein Bild beweist noch mal, wie vielseitig die Palette von Rohkostprodukten sein kann und wie oft nur aus mangelnden Information wird die eigene Auswahl auf bekannten Sachen begrenzt.
    Nebenbei bemerkt, in Deinem Buch (2. Auflage, 2012 habe ich) hast Du unter "Die Süßgrasartigen" den Reis nur in der Tabelle aufgeführt, dafür ziemlich viel über Hafer berichtet. Heißt das, daß glutenhaltiger Hafer in der Rohkosternährung mehr vorzuziehen ist, als Reis?

  • Liebe Tatjana,


    ja naja also die Reis Keimlinge bzw. Sprossen stehen schon in der Tabelle im Kapitel "Die Süßgrasartigen".
    Ich bin eher ein Fan von Hafer, wie du gemerkt hast. Allerdings ist Hafer anders als du es hier schreibst, nicht glutenhältig.


    Das Thema wurde im Forum schon behandelt soweit ich mich erinnere, also jedenfalls ist Gluten ein Eiweiß, das in Weizen und deren "Geschwistern" wie Dinkel, Emmer und anderen vorkommt.
    Es steht nur dann auf Verkaufspackungen, dass Hafer Gluten enthalten würde, wenn in derselben Maschine, in der Hafer verarbeitet wird, auch Weizen verarbeitet wird.
    D.h. es sind Verschmutzungen bzw. Überreste, die sich anlegen können.


    Von den Pflanzenfamilien sieht das so aus (Diese Übersichtsbilder sind von Wikipedia):


    Zitat


    Du siehst hier, dass die Gattung dieselbe ist.


    Hafer gehört zu einer anderen Gattung.


    Zitat


    Auch Reis.


    Zitat


    Du kannst das auch erkennen und schmecken, denn jene Samen aus verschiedenen Gattungen unterscheiden sich.
    Jene von der Gattung Weizen enthalten eben das Glutenin und das ist wiederum für seine Klebrigkeit bekannt.
    Die ist für das Brotbacken sehr beliebt.


    Als ich - schon als Kind - keine Gluten essen sollte, hatte meine Mutter Schwierigkeiten, ein Ersatzbrot zu machen oder gar zu kaufen.
    Später, also ich so um die 20 war, gab es schon Backmischungen, die u.a. Soja enthielten, die das Backen eines Ersatzbrotes ermöglichten.


    Aber nur mit Hafer oder Reis gab es kein Brot. Und gibt es auch keines.
    Bestenfalls Reiswaffeln.


    Alle die genannten Pflanzen enthalten Gluteline, siehe auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Gluteline


    Zitat


    Wie du siehst, wäre das kein Aussortierkriterium, Hafer enthält eben das weit bekömmlichere (und nicht klebende) Avenin und Reis enthält Oryzenin.


    Dennoch bin ich kein Reis-Fan.


    Ich möchte es kurz halten und ein paar Punkte anführen, warum:


    * Hafer schmeckt einfach besser und ist nach wenigen Stunden Einweichzeit weich und relativ vielseitig auch verwendbar - pur, als Müsli oder sonstige Zugabe in Zubereitungen
    * Hafer enthält auch etwas (mehr) Fett, ist deshalb allerdings auch nicht lange haltbar für Kekse in Rohkost-Qualität
    * Hafer, und ich meine immer Nackthafer, ist häufiger im Handel erhältlich als keimbarer Reis
    * Hafer kann regional gekauft werden


    * Reis muss länger eingeweicht bleiben und bleibt auch im Keimstadium relativ fest, eher knackig
    * Reis gilt meist als mit Arsen belastet. Dies kann durch Waschen reduziert werden - was durch mindestens 2-maliges Spülen am Tag und das für 3 - 4 Tage sicher gut erreichbar ist. Sonst wird Kochen in viel Wasser empfohlen - siehe auch hier (Beispiellink - es gibt viele Berichte und Konsumententests): https://www.welt.de/wissenscha…ung-ueber-Giftigkeit.html (Zusatzanmerkung: Reiswaffeln gelten als eher mehr belastet: http://derstandard.at/20000453…ie-vor-mit-Arsen-belastet)
    * Reis gilt als kontraproduktiv bei Eisenmangel. Den habe ich zwar jetzt nicht mehr, aber da ich viel Eisen auch wegen Sport verbrauche, esse ich ihn nur ab und zu.
    * Reis ist im Vergleich zum Hafer bitter
    * Reis kann ich nicht so gut und schnell fermentieren wie Hafer
    * Reis wird meist von einem anderen Kontinent importiert und ist deshalb nicht so leicht keimfähig erhältlich (meiner war hier Süssreis von Orkos) - da ich ihn nur ab und zu esse, reichen mir begrenzte Quellen und ich experimentiere hier wenig mit verschiedenen Quellen


    Das war nur, was mir auf die Schnelle dazu einfällt.

  • Liebe Julia,


    jetzt komme ich dazu, dir ergänzend zu dem, was oben schon geschrieben wurde, zu antworten:




    Hüttenkäse wäre jetzt nicht unbedingt ein Widerspruch zu Rohkost, da es diesen - häufig in Bergregionen - auch als Rohkost gibt. Weiche Käse wie Topfen/Quark/Hüttenkäse sind jedenfalls eher roh erhältlich, allerdings auch schnell verderblich.
    Grundsätzlich macht es dann Sinn, wenn du sonst ggf zuwenig der absolut essentiellen und gerade bei Rohkostpraxis häufig limitierenden Aminosäure Lysin erhältst.
    Es ist wohl einer der Gründe, warum vegan motivierte Rohköstler, deshalb als häufige sogenannte Ausnahme Käse angeben.
    Kontraproduktiv wäre es, wenn du Milchprodukte eher nicht gut verträgst oder allergisch darauf reagierst. Manche mögen sie auch deshalb weniger, weil sie nach einiger Zeit Verschleimungen beobachten, die in Halsschmerzen münden können oder Entzündungen an körperlichen geschwächten Stellen (die sonst keine Beschwerden verursachen), die sie darauf zurückführen.


    Die Toleranzen, so es welche sind, sind deshalb sehr unterschiedlich.
    Alternativ kannst du gezielt ergänzen oder ein Proteinpulver zur Ergänzung nehmen.
    Damit muss man allerdings rechnen, wenn man eine eingeschränkte Auswahl wählt - in diesem Sinne gibt es erst seit wenigen Jahren geeignete Rohkost-Trester-Protein-Pulver.


    Bringt Hanf-Protein-Pulver etwas für die Omega3/6/9 Versorgung wirklich etwas ? Steht zumindest drauf und ich mixe es halt gerne mal in Getränke.


    Das klingt für mich etwas widersprüchlich, weil für die Herstellung des Öls die Samen ja ausgepresst werden. Der Trester ist allerdings gut eiweißhaltig und nachdem dieser nun nicht mehr nur als Tierfutter verkaufbar ist, kommt er - meist getrocknet und pulverisiert - als Proteinpulver auf den Markt. Je nach Einhaltung der Temperaturen (die ggf eine längere Zeit und damit höhere Kosten verursachen) auch als Rohkostqualität. Bei letzterer Deklaration sind manche Hersteller recht fantasievoll in der Interpretation der Herstellung. Wenn etwas allzu nussig und lange haltbar ist, bin ich meist misstrauisch.


    Also widersprüchlich ist es, weil für die Protein-Pulver Herstellung eigentlich viel Öl herausgeholt wird bzw das Proteinpulver eigentlich als Nebenprodukt der Ölherstellung anfällt. Also es ist ja dann das Öl getrennt. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass durch die Einhaltung der niedrigeren Temperaturen deshalb das Protein-Pulver dann doch mehr Öl als sonst üblich enthält.
    Hier würde ich ggf sehr auf den Geschmack achten, das es auch nicht ranzig ist bzw. so gut gelagert wird, dass es auch besser haltbar ist.


    Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit einer Rohkost Proteinmischung (Blend) von Sunwarrior gemacht, in der u.a. auch Hanfprotein enthalten ist. Jedenfalls vertrage ich es besser als Reis (vmtl auch wegen anderen Gründen in Bezug auf Arginin-Verhältnis usw).
    Durch Bluttests dazu bin ich allerdings darauf gekommen, dass sie nicht ganz so komplett sind wie es ein Milchprodukt (das ich nicht vertrage). BCAAs sind hier (insb bei mehr Sport) ggf zu ergänzen.


    Das kannst du aber auch gut selbst checken lassen, ein Aminogramm.
    Bei so aussortierten Ernährungsgewohnheiten ist das eine gute Methode zu checken, ob die Versorgung passt.



    Bringt es irgendetwas ab und an Natur-Reis zu essen ? Hat dieser irgendeinen positiven Effekt bei dieser Art sich zu ernähren, ausser ab und an Sättigung ? Oder gibt es nach Eurer Ansicht negative Seiten an Reis ?


    Dazu wurde oben u.a. von mir schon einiges geschrieben inzwischen. Klärt das deine Frage?
    Reis oder gar Weizen in erhitzter Form mögen manche Menschen, wenn sie sich sonst zu sehr von zu Fruchtzucker-lastigen Früchten (und ggf Gemüsen) ernähren - sie spüren instinktiv, dass es ihre Organe diesbezüglich entlastet, weil die Stärke eben nur aus Traubenzucker und nicht Fruchtzucker besteht. Den Traubenzucker muss die Leber nicht erst mittels Enzyme (Verbrauch, auch Verbrauch von Mineralstoffen) umbauen (so wie es bei Fruchtzucker, Sorbit u.ä. erforderlich ist) - das schont.


    Deshalb ist es relevant, sich generell um eine Ernährung zu bemühen, die nicht hauptsächlich Kohlenhydrate die Fruchtzucker enthalten, besteht.
    Und schafft das jemand nicht, weil nur die z.B. Äpfel leistbar sind, dann ja ist das bei manchen auf Dauer das geringere Übel für die Organe.


    Es muss aber nicht teuer sein. Gemüsebananen (im Handel heißen sie meist Kochbananen) können bei örtlichen Gemüsehändlern (Türkengeschäfte zum Beispiel) meist gut bestellt werden, sonst Rohkostversender.
    Und Nackthafer bietet eine noch bessere und praktikable Möglichkeit (keimen und anfermentieren leicht und gut möglich)


    Ich lese gerade Angelikas Buch (Das große Rohkostbuch) und bin etwas durcheinander wegen der ganzen Blätter die man so essen sollte. Ausser Löwenzahn, Brennessel, Klee und Buche, habe ich da noch keine Erfahrung. Aber ich lese mal gespannt weiter :)


    Lass dir Zeit mit den Blättern - es ist eine längere Umstellung und eine längere Beschäftigung damit. Mindestens 2 Jahre.
    Malve und Linde hatte ich oben schon erwähnt.
    Da ich Fan von digitalen Schulungsmethoden bin, die zudem zeitlich besser einzuteilen sind, hatte ich mit Andreas Paffrath ein Projekt gemacht, vielleicht kann es dir helfen - ich denke, es ist auch unterhaltsam.
    Hier ist sein Link: http://gruenundgesund.de/wildkraeuter-schule/


    Achso: Fleisch/Fisch/Eier/pure Milch sind ausgeschlossen. Käse ab und an ok.


    Das kannst du machen wie es dir möglich ist. Beachte aber, dass du mit dem Ausschluss davon ggf Eiweiß und Vitamine ergänzen solltest, um langfristig deine Gesundheit gut erhalten zu können und nicht durch Überlastung zunimmst (Kompensation durch viel essen durch geringe Eiweißqualität und Dichte, Kalorien werden aber nicht verbraten) oder abmagerst (Festhalten an aussortiertem Konzept ohne Anpassung).


  • Liebe Julia,


    da sind wir sozusagen Leidensgenossinnen.
    Ich habe es auch im Griff.


    Zitat von Julia

    Also ich hatte früher den klassischen Heuschnupfen. Birke, Erle, Hasel, Gräser .... teilweise so schlimm das nichts mehr half und ich einfach drin bleiben musste. Als Jugendliche bekam ich dann 3 Jahre diese Spritzen (Desensibilisierung) und es wurde besser. Aber später wieder schlimmer. Dazu kam eine Neurodermitis, von Geburt an. Später so massiv, das ich vom Scheitel bis zur Sohle offene Stellen hatte, überall. Dann konnte ich plötzlich kaum mehr etwas essen. Magenspiegelung brachte das Ergebnis Geschwüre, chronische Magenschleimhautentzündung und laut eines Allergietestes, reagierte ich lediglich auf Bananen und Fleisch nicht (!).


    Irgendwann, nach langem Googlen und Lesen und auch aus ethischen Gründen, stellte ich auf vegan um. 6-8 Wochen später: alles weg, ich fühlte mich gesund und fit ! Später habe ich dann ab und an wieder Quark, Käse etc. gegessen. Und auch viel Gekochtes. Die Haut blieb gut, der Magen fing zeitweise wieder an zu rebellieren. Nun kam auch noch langsam der Heuschnupfen wieder, gegen was ich nun allergisch bin, weiß ich nicht genau. Hoffe es aber bei konsequenterem Weglassen von Gekochtem, Meiden von Zucker/Weißmehl und mit viel Rohkost und wenig Tierischem wieder hinzugekommen.


    Davon mal abgesehen das es auch ethische/moralische Gründe hat warum ich so essen möchte ;)


    Hier möchte ich dir kurzerhand mitteilen, dass ich einen Versuch mit Soja machte, wohl aus ähnlichen ethischen/moralischen Gründen und dabei mit Bluttest wie auch Fitnessuhr-Auswertung feststellte, dass nicht fermentierte, bzw nur leicht verarbeitete Sojaprodukte bei 70 % der Birkenpollenallergikern (also ich merke das sonst auch nie seit der Umstellung vor ca. 15 Jahren) wie gekeimtes oder als Joghurt verarbeitetes Soja (wie auch Lupinen) wie auch solcherlei mit Sojamilch verarbeitete (sehr "naturbelassen verarbeitete", "bester Qualität") Schokolade wieder zu den verzögerten Symptomen wie Ausschlag, angeschwollene Nasenschleimhaut und Asthma führte.


    Ich würde nicht sagen, dass ich es übertrieben hatte. Rohkost-Schokolade oder andere Proteinquellen verursachten bei mir nie dieselben Probleme.
    Milchprodukte esse ich sehr selten, weil mir meine Milchallergie immer schon bekannt war.


    Jedoch ist die Problematik mit dem Soja viel schlimmer - nämlich durch die Kreuzallergie.
    Es wird gerne in veganen Kreisen behauptet, dass Soja so gut verträglich sei und kaum wer darauf allergisch sei. Das bin ich laut Soja-Allergie-Test auch nicht. ABER bei der folgenden Untersuchung ließ ich aufgrund der Symptome auf die Kreuzallergene, die Speicherproteine in Soja, die der Birke so ähnlich sind untersuchen - und da hatte ich enorm hohe Werte dazu.


    Die häufigste Allergie ist die Birkenpollenallergie (egal, ob man sie symptomatisch stark oder gar nicht sonst bemerkt), davon haben lt. Studie 71 % die Problematik mit der Kreuzallergie! (siehe auch PDF-Link von BfR unten dazu)


    Wie du vielleicht schon bemerkt hast, sehe ich gerne die Pflanzenordnungen an.
    Beim Betrachten des diesbezüglichen Kladogrammausschnittes wurde mir klar, warum bei den Birken ein sehr sehr ähnliches Speicherprotein vorkommt wie bei Soja. - Das ist eben das Thema mit Kreuzallergien. Nicht alle Pflanzen/Lebensmitteln sind gleich, aber die Ähnlichkeit dieser Speicherproteine kommt einfach häufiger bzw. gehäufter vor.
    Sie sind weitläufig verwandt.
    Nebenbei bemerkt - auch die Äpfel sind dafür bekannt, dass sie aufgrund von (ähnlichen) Kreuzallergien Symptome verursachen können.


    Immer kommt es auch auf die Belastungen, Lagerung etc. an.
    Hier noch der Kladogrammausschnitt von https://de.wikipedia.org/wiki/Rosiden#Fabiden


    Zitat


    Und hier noch die Stellungnahme vom BfR zum Thema - es ist für Betroffene gut, alles zu lesen:
    http://www.bfr.bund.de/cm/343/…_reaktionen_ausloesen.pdf



    Und was ich noch merkte bei einem durchaus hochpreisigen Sojapulver (keine Rohkost!), das ich ein Monat lang als Proteinquelle testete: Es ging das Testosteron in den Keller.
    Hier gibt es auch eine Stellungnahme vom BfR zum Thema: http://www.bfr.bund.de/cm/343/…ind_nicht_ohne_risiko.pdf


    Deshalb:
    Ich kann mit Rohkost viel besser leben, wollte allerdings diese Alternativen testen. Dabei kam ich darauf, dass ich diese leider nicht gut verstoffwechseln kann ohne Probleme.
    Dabei hatte ich eigentlich auch das Glück, mehrere Allergie- und Bluttests in dieser Phase gemacht zu haben. Natürlich auch absichtlich, aber das Resultat war für mich nicht das gewesen, das ich erwartet hatte.
    Nun bin ich allerdings sehr froh, darauf gekommen zu sein.


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