Wo kauft ihr euren Fisch?

  • Desto frischer, desto besser, je kürzer gefroren desto besser - klar.
    Allerdings findet sich Wildlachs um mehrere Preisklassen günstiger gefroren im Sortiment vieler Tiefkühlkost-Anbieter.
    Das hat mehrere Gründe, auf die ich jetzt nicht seperat eingehe.
    Im Zweifelsfall würde ich auch diese Quellen nützen, zumindest ab und zu.
    Es scheint mir jedenfalls die bessere Wahl zu sein als Zuchtlachs, selbst wenn jener frischer zu haben wäre.
    Andererseits ist Bio/Zuchtlachs meist fetter, was für manche gerade deshalb wieder interessanter ist.
    Nachdem für die meisten hochwertiger Lachs nicht sehr häufig am Speiseplan ist, alleine schon der Kosten wegen, würde ich hier einfach nach den eigenen Möglichkeiten gemäß wählen.
    Wer an der Küste lebt, hat natürlich nochmal ganz andere Möglichkeiten.
    Aber: Alles hat seine Vor- und Nachteile.

  • Ich hab so einen Tiefkühlfisch (tiefgekühlten Wildlachs) schon einmal versucht roh zu essen. (gekauft bei Billa)
    Es schmeckte einfach nur, pardon, erbärmlich. :( U.a. ein sehr bitterer Nachgeschmack. Die Konsistenz war auch übel. *brrr*
    Tiefkühlfisch ist meiner Erfahrung nach immer bereits mindestens mehrere Monate eingefroren (hab zumindest schon bei unzähligen Packungen das Einfrierdatum angesehen, aber jedes lag schon Monate zurück), sodass dies auch gar nicht verwunderlich ist. Durch erhitzen wird der Fisch zwar dann besser essbar, aber ein Genuss ist auch das nicht, so trocken und das Filet zerfällt. :(


    Frisch gekauft und selbst eingefroren ist da KOMPLETT anders. Hab vor ca. 1 Jahr mal frischen Fisch bekommen, den ich aufgrund der großen Menge eingefroren habe. Nach einer Woche ungefähr hab ich ihn dann gegessen (nicht roh, das hatte ich mich nicht getraut, war diesbezüglich damals noch weit unsicherer als heute, ich aß zwar auch damals schon lange rohe tierische Produkte, aber sobald der Fisch, das Fleisch, da Eigelb oder was auch immer, nicht mehr komplett frisch war oder gar gefroren wurde, traute ich mich nicht mehr es roh zu essen... :blush1:). In gedünsteter Form und das war was gaaanz anderes als der Tiefkühlfisch.


    Aber tatjanas Methode werde ich mir unbedingt merken! Wenn ich Möglichkeit finde/habe frischen Fisch in größerer Menge als ich in 2-3 Tagen essen kann zu kaufen, möchte ich das auch so wie Tatjana machen! Aber so lange wie Tatjana lasse ich ihn nicht eingefroren, das wäre mir zu lange. Maximal so 10 Tage vielleicht fände ich ok...

  • Ja, das Thema hatten wir schon irgendwo glaube ich.
    Das Problem ist, dass die Enzyme auch in gefrorenen Lebensmitteln weiterarbeiten, deren entstandene Stoffwechselprodukte aber nicht mehr abgeführt werden. Dann wird das immer bitterer. Bei polyphenolreichen Lebensmittel wie wilden Heidelbeeren ist das nicht so. Aber bei Durian und Bananen etc wird das recht schnell auch ein Thema mitunter.
    Nachdem du nicht ganz roh ißt, ist es ggf bei angespannter finanzieller Situation eine Alternative.
    Ich hatte auch schon mal furchtbare Sashimi Qualität bei einem chinesischem Asienrestaurant, da was der Fisch wohl auch schon älter gefroren.
    Umgekehrt auch schon gute Ware.
    Je kürzer desto besser wie geschrieben.

  • Deine Antwort ist jetzt weg, wolltest du die Frage zurückziehen?


    Der Nachteil von länger eingefrorenem Fleisch/Fisch ist, dass sich in der Folge eher Krankheitskeime bilden können.
    Deshalb wird in so einem Fall das Erhitzen empfohlen - also aus hygienischen Gründen.


    Wer Rohkost/Frischkost essen möchte, muss davon ausgehen, dass er frische und hygienisch einwandfreie Lebensmittel konsumiert.
    Wenn das nicht möglich ist, werden Kunstgriffe wie Erhitzung angewandt.


    Da den Menschen das Erhitzen schon längst zuwenig ist, wird ggf aromatisiert usw.
    In jedem Fall allerdings sind betreffend hygienisch einwandfreier Ware natürlich besonders alle eiweißreichen und ungesättigte Fettsäuren-reichen Lebensmittel besonders betroffen, wenn dies nicht zutrifft.
    Außerdem jene mit geringem Polyphenolgehalt oder Vitamin E Gehalt (Öle) o.ä. mit natürlich konservierenden Eigenschaften.
    Früchte, die meist hauptsächlich aus Wasser, Ballaststoffen und Kohlenhydraten sowie ggf mehr oder weniger u.a. Polyphenolen und Vitamin C bestehen, können meist leichter länger gelagert werden.


    -> Rohkost sollte man nicht um jeden gesundheitlichen oder finanziellen Preis durchziehen, sondern angepasst an die jeweils momentane Lage eine möglichst frische und ausgewogene Ernährung anstreben.
    Das ist ein Grund, warum manche in den Süden ziehen. Auch haben sie das Gefühl, weniger essen zu müssen (Kälte/Wärme - Energiebedarf)
    Ich würde "Süden" ggf mit Gewässer/Meer koppeln, jedoch hat auch das seine Vor- und Nachteile.

  • Oder wir, Rohkostforum -Teilnehmer, sammeln ein bisschen Geld und kaufen uns zu gemeinschaftlicher Nutzung so eine billige Finka in Spanien oder Bruchbude in Portugal mit ein Paar Hundert Quadratmeter Land mit Avocado-, Aprikosen- und Orangenbäumen; das Gemüse kann man nach Bedarf und Absprache züchten - Auberginien, Tomaten, saftigen Paprika.....

  • Zitat

    Deine Antwort ist jetzt weg, wolltest du die Frage zurückziehen?


    Ja, hab die nachträglich dann gelöscht, weil es eigentlich eh dastand, nämlich dass Tk-Fisch (ich mein jetzt handelsüblichen, nicht selbst für kurze Zeit eingefroren) in erhitzter Form notfalls ein Kompromiss bzw. eine Alternative sein kann.


    Danke für deine weitere Erklärungen, die mir die Sache nun ganz klar gemacht haben! :Hug:


    Gestern hab ich u.a. von "bio-verde" 2 so eingelegte Rollmöpse gegessen. (Nur das Fischfleisch, ohne die Gurken und Zwiebeln, die da immer dabei sind.) Für frischen oder tiefgekühlten Hering habe ich weit und breit keine Quelle. :( Und bei eingelegten Heringen (Russen, Bismarckheringe, Rollmops, usw.) sind fast immer Konservierungsmittel und Süßstoff dabei!

    Nur diesen einen konnte ich in einem kl. Bioladen finden:


    http://www.isana.de/index.php?Kuestenfischer_Rollmops_350_g
    Roh waren die sicher nicht. Und halt total mariniert. Hab sie zwar vorher in Wasser eingelegt, um den Marinaden-Geschmack irgendwie zu mildern... Denn mich haben Marinaden jeglicher Art noch nie und nicht mal ansatzweise begeistert (Soßen dito), seit der Kindheit mag ich die nicht, sondern fand ich abstoßend!
    Doch das Einlegen in Wasser hat glaub ich nicht viel gebracht, schmeckte trotzdem überwiegend nach der Marinade statt nach Hering.

  • Lieber nach Cuba!
    Zu Fidel!
    Der hat übrigens heute wieder gesprochen, nach langer Zeit. Allerdings bloß ein paar Minuten. Früher hat er gleich mal 11 Stunden am Stück gesprochen, in den guten Zeiten...
    Kein Quatsch! Auf Cuba wächst auch vieles und viel besser als in Europa. Und Portugal zählt wirklich als ein sehr armes Land. Fährt man über Land, bekommt man erst mit, was mit Widersprüchen in einer kapitalistischen Gesellschaftsordnung gemeint ist. Auch Spanien ist extrem arm. Und dies nach der Einführung des Euro, jenes deutsche Zahlungsmittel, was Europa an den Abgrund gebracht hat. Ja Waigel und Kohl haben das damals diktatorisch getan, ohne zu fragen, ob es sinnvoll ist. Hauptsache deutsch! Mit Rohkost und einer Finka, so glaub ich, ist's nicht getan, leider.

  • Mela, der Fisch bleibt maximal 2-3 Monate tiefgefroren, und ich weiß, daß es ist schon zu lange. Wie gesagt, am besten frisch aus dem Meer. Wobei beim Heilbutt habe ich schon ein schlechtes Gewissen, da Heilbutt gehört auch zu den stark überfischten Sorten laut Greenpeace, und die Bestände werden immer geringer.


    Liebe Tatjana,
    ich wollte nochmal etwas nachfragen. Machst du diese Einfrier-Methode auch bei/mit Fleisch? Oder nur Fisch?

  • Liebe Mela, da ich sehr wenig Fleisch esse, nicht mal 100 g pro Woche und im Sommer praktisch gar nicht, kaufe ich auch für mich persönlich kein Fleisch. Aber mein Mann isst Fleisch, und die Kinder wollen auch immer ein Stück davon, insbesonderes wenn wir alle zusammen zum Abend essen. Deswegen kauft er öfters Rindfleisch, Reh oder mal auch Wildschwein. Da Reh oder Wildschwein wird bei dem Bekannten gekauft, und der will ja das Ganze so schnell wie möglich loswerden, sind die Käufer "gezwungen", grössere Mengen abnehmen und dann einfrieren.
    So teile ich die grosse Stücke in 500-800 g Portionen und friere ein. Innerhalb von 3-4 Monaten ist dann alles gegessen. Gekocht, leider...
    Ich habe schon paarmal probiert, das Fleisch roh zu essen. Ohne Salz, ohne nichts. Schmeckt eigentlich. Aber , wie gesagt, Fleisch ist nicht mein Ding, egal,ob roh oder erhitzt...

  • Im TV haben sie gerade einen Bericht über die Tschuktschen gebracht, die am Ende Sibiriens am Polarmeer leben.
    http://www.ndr.de/fernsehen/se…larmeer,sendung69260.html


    Sie haben gerade eine Robbe erlegt. Die frische rohe Robben-Leber bringt er seiner Mutter. Sie schützt die Tschutschken vor Rachitis, ist wichtig für die Gesundheit der Knochen. Denn die rohe Leber liefert Vitamin D.



    Die äußere Schicht der Wale ist fett und nahrhaft und wird roh gegessen.




    Die Tante sammelt kleine rote Beeren. Sie sagt sie enthalten lebensnotwendige Vitamine, die vor Tuberkolose schützen können. (Tuberkolose ist dort so eine Art Volkskrankheit)

    Zitat

    Die Beeren sind sehr gesund, sie helfen bei allem: bei Erkältung, wenn die Nieren schmerzen...etc.
    Wir kochen sie mit Zucker ein und dann haben wir den ganzen Winter was davon.



    Einige Entfernung weiter gibt es auch eine Siedlung, wo einigie Tschuktschen in kleinen Häusern wohnen. Dort gab es heute sogar ausnahmsweise Orangen.





    Ich hatte mal vor ein paar Jahren eine Sendung über die Tschutschken gesehen. Da haben sie aber fast alles gekocht. Der kleine Sohn aß am liebsten die Sehnen des Rentieres und die kleine Tochter am liebsten die Augen.


    Minute 24.00 im Video
    https://www.youtube.com/watch?v=yHYngbcIR6I




    ...das Thema des Threads heißt ja eigentlich "Wo kauft ihr euren Fisch"...........habe nichts besseres gefunden.

  • Klar, diese Naturvölker leben viel gesünder als die westliche Länder. Aber sie sind auch nicht genug "zivilisiert" um überwiegend row zu essen, sie haben nur diese noch ökologisch saubere Fische, Beeren, Wildnis usw, und sie brauchen überhaupt keine Gedanken über das Essen zu machen. Sie sind froh, wenn sie überhaupt was zum Essen haben und ihre Kinder satt bekommen.

  • Die damalige Sowjetunion tat alles, um auch den Völkern Sibiriens den "Fortschritt" zu bringen, wohlwissend, daß diese Regionen niemals eine zivile "Dichte" haben werden, weil sich die Umstände, also Permafrost, Trockenheit, langer Winter und große Kälte als besonders menschenfeindlich erwiesen haben. Trotz Technik dann doch solche Bilder der Einfachheit. Schaut euch die Atlanten an, ich habe noch einen schönen russischen Schulatlas, da sieht man, wo Verkehrswege machbar sind. Nach Norden hin ist dann kaum noch etwas, selbst in Zentralasien, da wo jetzt China versucht, das Tor nach Europa aufzustoßen, sind Kontraste extrem. Und sie werden wohl immer extrem bleiben...

  • Noch was....
    Tuberkulose, so sagte mir mal ein Arzt, ist immer eine Begleiterscheinung, wenn Menschen Tier nutzen, sie essen und trinken.
    Am Beispiel der Masseninfektionen nach dem Krieg, wo man immer die Milch als besonders wichtig sah, hat man aus dieser sich die Tuberkulosekeime und andere geholt. Rinder tragen die Keime ständig in sich. Das sagte ein Arzt vor langer Zeit zu mir...

  • In der Nähe von Seattle überqueren jedes Jahr Lachse die Straße auf ihrem Weg flussaufwärts zum laichen. Trotz Hochwasser liegt immer die Straße im Weg.
    http://www.bild.de/video/clip/…html#,auto=true.bild.html




    https://www.youtube.com/watch?v=N0x-Dycl9yE



    https://www.youtube.com/watch?v=jE6gGkZRJNo



    Auf der Straße fahren aber auch Autos.
    Da braucht man sich nicht zu wundern dass es immer weniger Lachse gibt. Die hätten ja auch so ne kleine Brückel bauen können.

  • Habe so eine Doku über Streetfood gesehen. In Lima / Peru ist Ceviche scheinbar das Nationalgericht. Das ist roher in Limettensaft gegarter Fisch.


    (Minute 28:50)
    https://www.zdf.de/dokumentati…reet-food-teil-2-100.html


    Zum frischen Fisch kommt noch Salz und Chillies. Der Saft peruanischer Limetten verwandelt den Fisch wie beim Garen. Die Ceviche schmeckt angeblich kühl und frisch wie der Pazifik und erdig und scharf wie die Anden.
    Für die Peruaner ist Ceviche viel mehr als ein Gericht: Sie wetten um eine Ceviche, versöhnen sich bei einer Ceviche, erzählen sich Ceviche-Geschichten.



    Zitat

    Chilli, Salz, Fisch - das ist die Verbindung zwischen dem Meer und den Bergen. Eine Liebesgeschichte zwischen dem Pazifik und den Anden.


    Hoch oben in den Anden wächst der Rocoto. Schon die Inka haben dort Rocoto angebaut, die magische Pfefferschote. Eine Marktfrau meint:

    Zitat

    Rocoto ist gesund. Der Körper braucht immer bitteres, süßes und salziges. Rocoto hilft bei Entzündungen, weil seine Schale, seine Kerne, schön scharf sind.



    Rocoto und Salz haben den Fisch haltbar gemacht, haben dafür gesorgt dass die Ur-Ceviche auch im Hochland gehandelt wurde.
    Läufer-Stafetten brachten den Fisch vom Pazifik bis in die Anden.
    Für Starkoch Arcurio ist die Ceviche all das was Peru ausmacht, und seit kurzem eine Delikatesse in der ganzen Welt, die Peru stolz macht.
    Ceviche ist der neue Modesnack in den Metropolen der Welt.


    Die Spanier fügten der Ceviche noch rote Zwiebeln hinzu:



    Ceviche sei viel mehr als ein Gericht, es sei eine Lebensart.

  • Seit Jahren esse ich gebeizten Fisch, Lachs überwiegend. Also Meeresfisch muss dann schon sein, die Süßwasserfische taugen dazu nicht.
    Zubereitung ist kinderleicht: salzen, pfeffern, reichlich Kräuter zugeben, Wildkräuter versteht sich, auch Dill aus Supermarkt ist ok. Beschweren, 24 Stunden warten, fertig ist der Rohfisch, oder fermentierter oder gebeizter Fisch.
    Wer es genauer mag:http://www.chefkoch.de/rezepte…5355123/Lachs-beizen.html

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