Nun ein - doch nicht so kurz ausgefallener - Erlebnisbericht von mir:
An- und Abreise war recht knapp eingetaktet bei mir. Wenn ich es wieder plane, werde ich mir mehr Pufferzeit für die Abreise einplanen. Es ging sich zwar alles genau aus, aber den eingetakteten Zeitdruck wie ich ihn in der Firma kenne, muss ich mir nicht in diesem Setting antun.
Im Vorfeld hatte ich betreffend Rohkost-Versender geschaut, ob vielleicht doch wer kommt und wenn nicht was da möglich ist. Schlußendlich hat mir Jurassic Fruit ein Päckchen für den Workshop zum Messegelände gesandt.
Jeweils am Vormittag (Ankunft zwischen 8 und 9) hatte ich bei den Ausstellern nachgesehen, was ich ggf "mit einbauen" konnte. Z.B. ein sehr gutes großes Messer und Schneidbrett das ich ohnehin brauchte, bestimmte getrocknete Früchte, rohe Gewürze mit besonderer Wirkung usw.
Eigentlich hatte es geheißen, es gibt einen Beamer vor Ort, aber der war dann doch nicht vor Ort und der Raum wäre dafür auch gar nicht geeignet gewesen. Vielleicht hat der kleine Bildschirm des Laptops aber doch manchen zusätzliche Übersicht gegeben, aber der war dann doch recht klein von der Entfernung zu den Sitzen. Ich glaube, den lasse ich - falls ich wieder eingeladen werde - daheim, wenn ich nicht 100%ig bestätigt bekomme, dass er entsprechend verwendet werden kann.
Am Anfang habe ich bei den Vorträgen und den Workshops immer gefragt, ob Rohkost an sich bekannt ist was das ist um herauszubekommen, ob eher Neulinge dabei sind oder auch Erfahrene. Ich versuchte, auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einzugehen.
Es war wohl so, dass jeweils ein paar dabei waren, die mein Buch schon hatten oder und mich kannten aber die meisten glaube ich, rein generell, waren eher "neu" oder gaben dies so an.
Die Messeveranstalter verrechneten bei einem Vortrag glaube ich 2,5 EUR/h bzw. bei besonderen Workshops etwas mehr. Ich finde, das sind sehr niederschwellige Preise. Dennoch war zu merken, dass die TeilnehmerInnen und Teilnehmer schon auch ordentlich Wissen abholen wollten - die Konzentration bei allen blieb bis zuletzt, selbst wenn meine Inhalte wie immer recht intensiv waren.
Berlin ist eine Großstadt, ich nehme an, dass viele die Rohvolution gar nicht mitbekommen haben bzw. Jahr für Jahr wohl auch viele "Neue" kommen neben jenen, die sie als Treffpunkt nützen.
Oft hörte ich, dass vieles nicht mehr so ist, wie vor der C* Zeit. Vieles ist online und einige Produkte, die früher nicht einmal noch Bioläden hatten, gibt es inzwischen bei Supermärkten. Generell wird viel mehr online gemacht.
Viele Besucherinnen und Besucher kamen auch, um bestimmte oder mehrere Aussteller und auch Influenzer persönlich zu treffen.
Die Freude war jeweils groß und herzlich, wenn dies gelang. Eine Vortragende war plötzlich verhindert, da gab es auch traurige Gesichter, wenn diese weiter angereist waren.
Meiner Beobachtung nach scheinen es tatsächlich manche Aussteller nicht mehr nötig zu haben, auszustellen oder sie finden Berlin am wenigsten interessant dafür. Ich weiß natürlich nicht, wie es bei den anderen Messestandorten ist, aber ich vermute, dass da mehr los sein wird. Andere wiederum hatten über die C*-Zeit wohl die Geschäftsbasis verloren oder sich umorientiert. Generell waren doch einige traurig, dass die Messe weniger Aussteller hatte als in den Jahren davor.
Auf dem Hinweg von meiner Ankunft in Berlin zum FEZ hatte ich einen Biomarkt auf dem Weg gesucht, um mit dem Taxi dort einen Zwischenstopp einzulegen, um für die Workshops gewisses Gemüse und ggf. Kräuter zu kaufen. Es sind schon sehr viele Bioläden in Berlin.
Was Orkos betrifft .. schafft es wohl einfach wirtschaftlich nicht. Die Abspaltung von dem jungen, fortschrittlichem Team von Jurassic Fruit wird Orkos viele Kunden "gekostet" haben, aber generell wird in letzter Zeit wohl durch die Inflation weniger bestellt worden sein.
Warum genau Jurassic Fruit diesmal nicht konnte, hatte ich nicht in Erfahrung bringen können. Aber toll, dass sie einige frische Früchte gesponsert hatten für meinen Workshop "Vielfalt der Rohkost".
Durchaus spannend war, das nun auch ein spezieller Imker ausstellte und auch ein Stand mit Rohmilchbutter und Rohmilchkäse. Die Rohmilchbutter war schon am ersten Tag nach kurzer Zeit restlos ausverkauft gewesen, wurde mir von der Ausstellerin erzählt. - Es ist neu, dass dies nun auch in Deutschland verkauft werden kann.
Sonst gab es schon einige Aussteller in zwei doch großen Hallen, dann die vielen Vorträge und eine Bühne, auf der gesprochen werden konnte und davor Heurigentischgarnituren, bei denen ggf gegessen und oder gerastet wurde.
Etwas spuky war es von der Bühne aus zu sprechen, ein bisschen wie im Radio, wo man nicht weiß, hört wer mit oder nicht oder lässt sich nebenbei berieseln. Aber doch merkte ich, dass Menschen immer wieder zu mir schauten, sitzen blieben oder sich hinsetzten und am Ende auch klatschten. Das war sehr schön, das Gefühl zu haben, dass meine Worte doch auch in manchem Ohr landeten.
Die Rohvolution hatte glaube ich erst letztes Jahr wieder angefangen nach der C*-Zeit - und es waren schon viele verschiedene Referentinnen und Referenten dabei.
Also ich hoffe, dass der Drive auch in Berlin wieder hochgeht, wenn die Wirtschaft auch wieder aufwacht.
Wissensdurst habe ich beobachten können, d.h. es würde auf fruchtbaren Boden fallen können.
Ansonsten .. ich hatte viele Ausgaben, aber freute mich "wie Bolle" .. mal wieder unter Rohkost-Liebhaber zu kommen.
Meine Stimmung, als ich wieder heimfuhr kann ich mit diesem Lied (Let the Sunshine in) gut zeigen, das spielte es u.a. dann als ich wieder zu Hause war: https://www.youtube.com/watch?v=06X5HYynP5E