Aktuelle Wildpflanzen

  • Grüß euch,


    als ich heute so das (noch) grüne Mark des Schilfes in meinem Garten aß, dachte ich mir: In diese Rubrik könnten wir ein Thema machen, was denn alles derzeit so leckeres in der jeweiligen Umgebung an Wildem gibt.


    Also hier derzeit schmecken mir regelmässig:


    Malvenblätter und Blüten
    Lindenblätter und evtl noch weichere grüne Fruchtknoten
    Hibiskusblätter und Blüten (sehr süß, frisch abgeblühte nehmen und die Ohrschlürfer herausholen falls drin)


    Weniger aber auch regelmässig:
    Schilf (das Mark bevor sie austreiben weiter oben, sonst wird es hart und weiß)
    Gras (breite Sorte)
    Gierschblätter
    Gundermannblätter
    Natternkopfblätter
    Beifussblätter
    Hopfenblätter
    Aus dem "Blumenkisterl ausgesetzt": Schwarzäugige Susanne


    Davon mehr:
    Wilde Brombeeren
    Schwarze Johannisbeeren (sind zwar nicht wild, aber die finde ich dzt auch im Garten)


    Ringlotten kommen jetzt viele hier
    Zwetschken ebenso




    Viel ist hier trocken, in kleinerer Ausführung als sonst und der heutige Regen abends war/ist eine Wohltat für die Natur.


    Mit lieben Grüßen
    Angelika

  • Danke, Angelika! Superidee!


    Bei uns ist der Beifuß schon fast aufgeblüht und ich nehme eigentlich kaum noch was weil die Blätter so klein sind - kann man die Blüten auch essen?
    Ansonsten werden gerade die Dirndln reif und wir haben Brombeeren (keine wilden aber doch sehr lecker).
    Und viele Brennesseln, heuer werden wir auch viele Samen haben. Gibt es da einen Trick, wie man die rechtzeitig reif ernten kann?


    Ja - der Regen ist herrlich, es war alles schon so ausgedörrt, die Himbeeren trocknen von unten schon aus hab ich heute festgestellt:-(
    Die sind auch gerade am Beginn zum Reifwerden.
    Hoffentlich regnet es ergiebig.


    Liebe Grüße,
    Frau Murl

  • Jo, super Idee!


    Echinacea fand ich heute sehr lecker.


    Der hier aus dem Familiengarten ist eine Wucht:



    + Kirschbaumblätter
    + Minzeblätter aus dem Kräuterbeet
    + Schnittlauch aus dem Kräuterbeet


    Mal sehen, was ich Morgen finde.
    Da bin ich dann wieder woanders unterwegs :)


    lg

  • Markus Rothkranz hat in seinem Newsletter ein hübsches Bild über Malven.

    Quote

    The leaves have a mild and very pleasant flavor.


  • Markus Rothkranz hat in seinem Newsletter ein hübsches Bild über Malven.




    das wär das doch echt auch was für Dich Norbi! Nicht immer nur theoretisieren!


    Die lassen sich relativ einfach - sogar als Topfpflanzen kultivieren.


    Ich hab seit ca. zwei Jahren den Garten voll damit mit verschiedenen Sorten, ich komme mit dem Essen nicht mehr hinterher. Seit ich mit EMs dünge, wuchern die bei mir stärker als Brennnessel, Giersch & Löwenzahn - LOL


    LG, Harry

  • Ja, die Malvenartigen sehe ich als DIE grundsätzliche Basisnahrung für Menschen. Aus mehreren Gründen (siehe im Rohkost-Buch, auch zur Familienplanung).
    Es gibt kaum anderes, dass (sofern sich nicht aus irgendeinem Grund eine Allergie entwickelt haben sollte) in relativ großer Menge gegessen werden kann und dermaßen zum Stoffwechsel des Menschen paßt.


    Neben den Malven und Lindenblättern (und Blüten) finde ich den Hibiskus - auch jenen, der bei uns wächst höchst bemerkenswert.


    Hier ein Lied für den roten Hibiskus, der auf Hawaii ein wichtige Pflanze war (und ist). Mit ihm ist die mir wohl sanfteste Art der Familienplanung die ich kenne möglich.
    Wie zufällig erscheint er seit Jahren wie ein Dauerbrenner als Dekoration auf vielen Stoffen und weiteren Dekorationen.
    :Heart::Heart::Heart::Heart::Heart:


    http://www.youtube.com/watch?v=q0WNEaH-JWA


    Mit lieben Grüßen
    Angelika

  • Hallo, ich gratuliere diejenigen, die so professionell Pflanzen bestimmen und verputzen. Das ist mein nächstes Traumziel. Bei der Pflanzenbestimmung fehlt mir noch das nötige Wissen und die Routine. Es wäre prima, mit jemanden in meiner Region in die Natur zu gehen, um mehr Sicherheit darin zu erhalten, was essbar ist, und was nicht. Wenn man alleine unterwegs ist, ist ein Bestimmungsbuch ganz nützlich, aber mir fehlt doch etwas die Sicherheit, die man in Büchern nicht bekommt. Bitte melden, wenn jemand Lust hat sich von mir zum Essen in die Natur einladen zu lassen. Region Minden. Danke und viele Grüße. Martin

  • Grüß dich und Willkommen Rohverschmauser!


    Wildpflanzenführungen werden häufig bei Gemeinden und Volkshochschulen bzw ähnlichen Institutionen angeboten.
    Wenn du etwas findest, das du noch nicht kennst, nimm evtl ein Blatt davon mit und bestimmt es dann mithilfe dieser Website:
    http://www.pflanzenbestimmung.de/bestimmung.html#top
    Wirklich sicher wird man sich nach 2 Jahren Naturbeobachtung, weil man dann die leichte oder stärkere Veränderung der Pflanzen im Laufe des Jahres mitbekommt.


    Mit lieben Grüßen
    Angelika

  • Irgendwie wird hier in Forum in der letzten Zeit zu wenig über heimische essbare Pflanzen geschrieben, gerade jetzt im Spätherbst, wo den Bedarf an Grün hoch ist. Ich versuche, diese Lücke zu füllen.


    Neulich habe ich ein wunderbaren Zutat für mein abendlichen Salat entdeckt, und zwar die Mohnblätter vom Blaumohn. Ich habe schon mehrmals geschrieben, das diese Pflanze verbreitet sich bei mir im Garten wie Unkraut. Im Küchenschrank stehen noch drei 200-Gramm Gläser mit Mohnsamen, daraus werden Mohnbrötchen und Mohnkuchen gebacken. Aber das ist hier uninteressant. In einer Kochsendung haben sie für den Salat die jungen Blätter von Mohnpflanze genommen. Habe ich auch gemacht. Das Verhältnis zu den anderen Zutaten war ungefähr 1: 100, in Gramm und auch volumenmäßig. Also 4-8 Blätter. Das hat den Geschmack überhaupt nicht beeinflusst, aber ich finde, das sogar solche kleine Zugabe von grünen, nicht gedüngten und praktisch wilden Blätter im Winter von grossen Nutzen ist


    Im Grossen Rohkostbuch von Angelika steht nicht viel davon, und wie ich es verstanden habe, es geht um den Klatschmohn.

    Google sagt aber ,das die Blätter sind giftig. Aber sie beziehen sich auch auf den Klatschmohn.


    Vielleicht könnte Angelika doch hier die Klarheit bringen?

  • Dankeschön dass du ein spannendes ;) Thema zu Wildpflanzen aufgreifst ..


    Ja, im Kapitel "Sonstige" habe ich über "Die Hahnenfußartigen" ein kurzes Kapitel geschrieben. Dass sie generell als giftig (da eher Alkaloide enthalten) gelten, steht da schon im ersten Satz drin. Das Unterkapitel "Mohngewächse" bezieht sich auf die Ordnung unter der Pflanzenfamilie der Hahnenfußartigen.

    Ich erzähle darin auch, dass ich ab und zu gerne rote Blütenblätter des Klatschmohns esse, stimmt.


    Der eigentliche Grund, warum ich diese Gruppe einbezogen hatte ist, weil es eine Pflanzenfamilie ist, die bei manchen Rohis, meiner Beobachtung damals insb. Urköstlerinnen, durchaus vermeidlich reichlich in Salate kam. So auch das Schöllkraut (Pflanzensaft zum Wegätzen von Warzen sagt aber auch schon viel aus denke ich ...).


    Zweierlei finde ich hierzu erwähnenswert:


    (1) Z.b. Coco Burckhard schreibt in ihrem Buch "Alles aus Wildpflanzen" (2. Auflage) auf Seite 168 zum Klatschmohn: "Blätter: Die Blätter können vor der Knospenbildung roh oder gekocht gegessen werden; Blüte: Einzelne Blütenblätter dienen zwischen Mai und August roh oder kandiert als Deko; Samen: Die Samen reifen zwischen August und September. Sie haben ein feines Aroma und können für Kuchen, Brote oder diverse Süßspeisen verwendet werden. ... Wobei jenes Buch auch Kochen, Konservieren, Heilen, Vorbeugen, Waschen, Färben usw behandelt.


    (2) Die Hahnenfußartigen haben für mich einen interessanten Stellenwert, auch in der Rohkost im Bezug auf der "Ausdehnung der Anwendung", insbesondere bei älteren Semestern. Später bin ich darauf gekommen, dass Berberin auch im Saft des Schöllkrautes enthalten ist (auch Hahnenfußgewächs).

    Während in der ersten Zeit meiner Rohkost manche von den "bitteren" Kräutern schwärmten (eben meist ältere Semester) und andere mehr von Früchten oder allem anderen (und nicht von Wildpflanzen) ... wurde da viel in einen Topf geworfen. Also nicht nur Bitterstoffe der Korbblütler sondern eben auch jene der Hahnenfußartigen.

    Berberin - wie man inzwischen erforscht hat (oder noch mehr als früher bekannt ist) - kann auf die Hormone betreffend Sättigungsgefühl einwirken. Solch Einnahme als erstes am Tag hat anscheinend starke Wirkung. Allerdings zählt das für mich nicht mehr unbedingt zu Ernährung sondern zu gezieltem Eingriff mit Stoffen, die in Überdosis nicht mehr harmlos sein können. Also Vorsicht dabei ...

    Allen Wildpflanzen ist ja zudem gemein, dass sie unterschiedliche starke Inhalte verschiedener Stoffe beinhalten, anders als standardisierte Produkte aus der Apotheke. Deshalb ist es für einen selbst persönlich möglicherweise interessant sich mit den Hahnenfußartigen im allgemeinen (oder auch speziellen) zu befassen ... aber ich würde sie nicht wild drauf los in Salatmixturen Einmixen ... da kann es dann eher mal auch zu viel werden.

    Evtl Interessant wegen div. Inhaltsstoffen diese Seite auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Isochinolin-Alkaloide


    Bei dir Tatjana vermute ich, dass du ohnehin schon viel Erfahrung auch mit Wildpflanzen hast .. ein sehr interessantes Themengebiet jedenfalls. Ich glaube ja ehrlich gesagt, das das mit dem Berberin viele nicht wissen ...

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