Welche seltenen Sorten Obst kann man in D anbauen?

  • Der Nachteil von vielen Bäumen, finde ich, ist, dass der Garten zum Schluss halbschattig wird und dass das Gemüse nicht mehr gut wächst.

    Der Kohlrabi und der Rosenkohl z.B. sind bei mir letztes Jahr in einem halbschattigen Garten ganz schlecht gewachsen.

  • Der Nachteil von vielen Bäumen, finde ich, ist, dass der Garten zum Schluss halbschattig wird und dass das Gemüse nicht mehr gut wächst.

    Korrekt! Doch ich möchte einen Waldgarten anlegen. Da ich 15 alte und kranke Bäume entfernen lassen musste ist der Garten zur Zeit sogar zu offen und sonnig, so dass viel Gießen und Pflege erforderlich sind.


    In manchen Bereichen habe ich neue Beete angelegt, in denen quasi in der Übergangszeit Blumen und Gemüse in Mischkultur wachsen.


    Die neuen Bäume werden teilweise in die Hecken integriert und Buschformen bevorzugt, doch in einem Gartenteil soll ein richtiger Urwald entstehen.

  • Wenn ein Garten so riesig ist, kann man die Abschattung ja wahrscheinlich auch "steuern". Entfernungen (zu Beeten etc.), Himmelsrichtung usw..

    Meine Großeltern hatten wie gesagt damals auch sehr viele Bäume (praktisch aller Art) und trotzdem gab es dort weder Probleme mit zu viel Schatten noch mit dem Gemüse.
    Von den Gemüsebeeten aus gesehen standen die meisten Bäume praktisch entweder dahinter (eher Richtung Norden) oder halt östlich davon.
    Die konnten also schon rein physikalisch gar keine Schatten "Richtung Gemüse" werfen.

    Die Bäume standen auch in halbwegs lockerer Entfernung zueinander. Da war auf jeden Fall genug Licht dazwischen. Und südlich der Beete standen eher nur wenige Bäume aus dem Nachbargarten, aber in weiter Entfernung. Die störten schon mal gar nicht. Ebenso wenig das in westlicher Richtung stehende Haus, dazwischen waren auch noch 20 bis ca. 50 Meter Entfernung.
    Also ich kann mich nicht erinnern, diese Gemüse-Beete jemals (tagsüber) im Schatten gesehen zu haben.

    Lieben Gruß

    Jörg


    Sollte tatsächlich mal ein Veganer zu Besuch kommen, mähe ich vorher den Rasen, damit er was zu essen hat. ;)

  • Von den Gemüsebeeten aus gesehen standen die meisten Bäume praktisch entweder dahinter (eher Richtung Norden) oder halt östlich davon.

    Genau so ist es bei mir auch. Im Norden ist bzw wird teilweise noch eine gemischte Hecke gepflanzt, in welche an der Vorderseite noch Obstbäume (teilweise in Buschform) integriert werden. Das habe ich in meinem alten Garten ebenfalls gemacht und das funktioniert super!


    Beispiel aus dem alten Garten :

    Hintere Reihe Haselnusssträucher, dazwischen Walnuss (vom Eichhörnchen?) und Apfelstrauch (aus Kerngehäuse). Davor versetzt Felsenbirnen, Himbeeren und Johannisbeeren. Als Unterpflanzung noch Rhabarber, Erdbeeren und Frühjahrsblüher.


    Daraus ergibt sich davor noch viel sonniger Platz.


    Wie bereits erwähnt ist das nur ein Gartenraum. Die vier Abteilungen sollen verschiedene Arten der Ernährung widerspiegeln.

    Ein Gartenteil ist daher auch noch dem Gemüseanbau gewidmet.

    Ein anderer soll Waldgarten werden für Frutarier.

    Ein drittes Gartenthema ist die Schönheit und der Duft der Blumen. So gedacht für Menschen, bei denen stoffliche Ernährung keine Rolle mehr spielt.

  • So gedacht für Menschen, bei denen stoffliche Ernährung keine Rolle mehr spielt.

    Was meinst Du damit? Für Menschen, die keine Wert auf die Ernährung legen, oder für die , die sich überwiegen von Luft (und Liebe ;) ) ernähren , oder für die, die schon so satt von den Früchten sind und Essbares nicht mehr sehen können? :/

  • oder für die , die sich überwiegen von Luft (und Liebe ;) ) ernähren

    Das erinnert an den alten Witz, wo ein Paar nur "von Luft und Liebe" leben wollte.
    Er kommt nach Hause, sie sitzt nackt auf der Heizung. Er: "Schatz, was treibst du denn da?" Sie: "Ich wärme dir schon mal das Abendessen." :D


    Ein drittes Gartenthema ist die Schönheit und der Duft der Blumen.

    Das könnte dann z.B. das "grüne Zimmer" sein. :)

    Lieben Gruß

    Jörg


    Sollte tatsächlich mal ein Veganer zu Besuch kommen, mähe ich vorher den Rasen, damit er was zu essen hat. ;)

  • Was meinst Du damit? Für Menschen, die keine Wert auf die Ernährung legen, oder für die , die sich überwiegen von Luft (und Liebe ;) ) ernähren , oder für die, die schon so satt von den Früchten sind und Essbares nicht mehr sehen können? :/

    😂 Das gefällt mir. 👍

    Gut getroffen mit allen drei Typen. 💐

  • Zu dem Thema gibt es ein gutes Video von Sigi Tatschl. Leider ist es nur noch bis heute Nacht verfügbar. ?(

    https://was-dich-naehrt.de/interview/jdz6-sigi-tatschl-ld0i/


    Quote

    Siegfried Tatschl ist Fruchtbaumspezialist und Permakultur-Pionier. Sigi zeigt uns in einem faszinierenden Vortrag, wie man durch die Kombination von wilden und kultivierten Landschaften paradiesähnliche Gärten erschaffen kann, indem eine Mischung aus einheimischen Wildfrüchten und kultivierten Sorten verwendet, um "Eden"-ähnliche Gärten wiederherzustellen. Wusstest du, welche Tiere vor vielen, vielen Jahren unsere europäische Landschaft besiedelten und diese gestalteten?

    Dann legte Gott im Osten, in der Landschaft Eden, einen Garten an.

    Er ließ aus der Erde alle Arten von Bäumen wachsen. Es waren prächtige Bäume, und ihre Früchte schmeckten gut. Dorthin brachte Gott den Menschen.

    1Mose/Genesis, 2, 8-9

  • Heute geht man doch davon aus das der biblische Garten Eden im heutigen Iran verortet war, nicht gerade das Traumland Nr.1 vor allem in politischer Hinsicht.

  • Die unterschiedlichen Quellen der Archäologen nennen da ja verschiedene Gegenden, manchmal den Iran, aber auch den Nord-Irak an den Grenzen zu Türkei und Iran.

    Wieder andere Quellen nennen pauschal "Anatolien", was ja mehr oder weniger dem gesamten Gebiet der Türkei entspricht.
    Das könnte aber auch einfach der Übersetzung mit "Osten" geschuldet sein.

    Lieben Gruß

    Jörg


    Sollte tatsächlich mal ein Veganer zu Besuch kommen, mähe ich vorher den Rasen, damit er was zu essen hat. ;)

  • In dem Video mit Sigi Tratschl, versucht er zu erklären wie wir Menschen uns so einen großen Schatz an Lebensmittel und Früchten erschlossen haben: :)


    Quote

    Das trifft auf eine Reihe von Pflanzen zu, nicht nur auf die Vogelbeere. Grundsätzlich sind wir darauf eingestellt. Das ist ein Selbstschutz, der uns angeboren ist. Was wir nicht kennen, schätzen wir mal giftig ein. Und jetzt ist das Glück, in jeder sozialen Gruppe gibt's Leute, die sehr neugierig sind, die alles probieren. Fallen die um, weiß die Gruppe: "Uh, besser nicht essen." Und die Gruppe überlebt.

    Hat der die Person, die da jetzt verkostet, plötzlich strahlende Augen und der geht's besser, dann hat sich die Gruppe ein neues Lebensmittel erschlossen. Also es braucht sowohl die Vorsichtigen, die nie etwas Neues probieren, als auch die, die alles ausprobieren. Es geht darum, dass die Gruppe überlebt. Und so haben wir Menschen uns weltweit einen unglaublichen Schatz an Lebensmitteln und an Früchten erschlossen.


    Und das Rot signalisiert Reife und man kann sagen, umgekehrt verbinden wir mit Rot und Gelb auch Gefahr. Also ist es so eine Zweiseitigkeit.
    Die Überraschung ist jedenfalls sehr groß, mit den süßen Vogelbeeren, die habe ich bei allen Veranstaltungen immer dabei, lasse sie verkosten als Konfitüre, als Marmelade und getrocknet.

  • Bei einer Kräuterwanderung haben wir gelernt, dass es ganz einfach ist essbare Früchte und Kräuter von giftigen Exemplaren zu unterscheiden.


    Zuerst dran riechen - riecht es verführerisch, neutral oder ekelig?

    Dann dran lecken - brennt oder kribbelt es?

    Eventuell in die Arnbeuge etwas Saft reiben - Reaktion?


    Aber mal ganz ehrlich. Alle essbaren Früchte duften doch schon von Weitem, wenn sie den perfekten Reifegrad erreicht haben, für uns bestimmt sind und wir Hunger haben.


    Wer vollgefressen ist mit gekochten Speisen bemerkt sie oft gar nicht.

  • Ähnliche Empfehlungen gibt es von Experten übrigens auch bei Pilzen (hatte ich schon mal an anderer Stelle geschrieben).
    Mit dem Unterschied, dass dabei dann zuletzt auch kleine Stückchen direkt unter die Zunge geschoben werden, um die letzten Zweifel auszuräumen. Danach natürlich ausspucken, nicht runterschlucken.

    Aber auch die "verraten" ihre Giftigkeit meistens schon durch den Geruch und auch minimal äußerliche Auffälligkeiten (z.B. an den Lamellen) gegenüber ihren ähnlich aussehenden essbaren Genossen. Zu 100% aber spätestens beim Geschmackstest.

    Und Beeren verraten ihre Giftigkeit ja häufig schon durch ihre auffällig leuchtenden (knallroten oder orangenen) Farben, z.B. Vogelbeeren.
    In der Natur (wie auch unter Wasser im Meer) gilt allgemein: Je "bunter/leuchtender/schöner" etwas ist, umso giftiger/gefährlicher ist es auch für den Menschen.
    Eines der berühmtesten Beispiele dafür ist vielleicht der Weißstrahl-Rotfeuerfisch, der zwar wunderschön anzusehen ist, aber die Berührung seiner Stacheln für den Menschen/Taucher potentiell tödlich ist bzw. mindestens schwerste Vergiftungen hervorruft.

    Naja, zumindest bei Pilzen gilt ja bekanntlich die Weisheit: Man kann grundsätzlich ALLE davon essen. Manche allerdings nur ein Mal! :grinsen:

    Lieben Gruß

    Jörg


    Sollte tatsächlich mal ein Veganer zu Besuch kommen, mähe ich vorher den Rasen, damit er was zu essen hat. ;)

  • In dem Sigi Tatschl-Video spricht er auch über Maulbeeren.

    Es gibt eine spezialisierte Baumschule für Maulbeeren in Weißenburg in Franken. Die hat eine unglaubliche Sammlung an Maulbeeren aus der ganzen Welt.

    https://www.botanik-wug.de/c/u…?sort=position-asc&page=3


    Ich bestelle mir regelmäßig die getrockneten weißen Maulbeeren bei Elli Comelli. Ich finde sie toll, aber sie gehören jetzt nicht zu meinen absoluten Favoriten, aber dieses Zitat aus dem Video finde ich soooo schön:


    Ich glaube, Maulbeeren kommen aus dem Himmel...

    Sie sind ein Engelsgeschenk.

    Es sind Himmelsfrüchte, die nie für diese Erde gedacht waren.

    - Hisham Matar -


    Bei den schwarzen Maulbeeren muss man aufpassen. Die weiße Maulbeere, die nur süß ist, kann auch schwarze, lila oder weiße Früchte haben. Die echte schwarze Maulbeere gibt es nur in wenigen Baumschulen, die das knowhow dazu haben. Es sind ganz tolle Früchte /Bäume die sehr alt werden, viel Säure haben und ganz spannende Aromen.


    Ich sollte mal die schwarzen Maulbeeren von Elli Comelli probieren. Vielleicht handelt es sich dabei um eine original schwarze Sorte. Ein Bekannter bestellt immer nur die Schwarzen.


    In Weißenburg in Bayern, haben sie in dem Projekt "essbare Stadt" verschiedene Sorten von Maulbeeren ausgepflanzt. Und auch an der historischen Stadtmauer werden sie als Spalier gezogen. Dort gibt es auch Führungen.

    Man soll Gerd Meyer kontaktieren. Was bei ihm als Hobby begann, ist inzwischen zum Expertentum geworden. Er geht davon aus, dass es weltweit keine Baumschule gibt, die mehr Maulbeer-Sorten vermerkt als sein Betrieb in Weißenburg.

    In der Presse wird Gerd Meyer als der Weißenburger Maulbeeren-Papst bezeichnet. :)


    Unter anderem haben sie in Weißenbug die Sorte "Agate" gepflanzt. Es ist eigentlich ein eigener Maulbeertyp mit sehr großen Blättern, die man auch gut als Spinat verwenden kann. Maulbeerblätter kann man auch trockenen, pulverisieren, die haben viel Eiweiß. Die Sorte Agate hat sehr große Früchte, die fester sind und die kann man auch problemlos 2-3 Tage im Kühlschrank lagern.

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