Welche seltenen Sorten Obst kann man in D anbauen?

  • Hallo zusammen,


    Ich bin gerade dabei in meinem Garten Obstbäume und Sträucher nachzupflanzen.


    Wer kennt noch tolle Sorten und Raritäten, die bei uns gedeihen?


    Weiß jemand wie man an robuste Sorten z.B. aus Sibirien kommt? Ich brauche kälteresistente Obstsorten.


    Lonicera kamtschatika schmeckt mir nicht und die Gojibeeren finde ich roh ungenießbar.


    Hat jemand positive Erfahrung mit dem Anbau von Pawpaw gemacht?


    Was wächst denn bei euch erfolgreich im Garten?


    Meine winterharte Zwergkaki trägt nicht und die Maronen sind nicht ausgereift. 🤷

  • Mein Schwager hat Pawpaw, also Indianerbananen und die finde ich super gut, die werde ich dieses Jahr auch pflanzen. Bei mir ist das Klima halt doch einiges rauer als bei ihm (Tullnerfeld). Er hat auch Oliven und Khaki im Hausgarten, wobei letztere bislang nicht gut zu essen sind ("pelzig"). Ich habe ja einiges an Obstbäumen, aber ich neige halt jetzt vermehrt zu Beeren bzw. Paradieskost und so sind machen Pflanzungen für mich "überholt" noch ehe sie Früchte tragen. Bayern-Kiwi habe ich einige, die hab für mich durchaus das Zeug zur Paradieskost, aber sicher bin ich noch lange nicht. Meine Maroni ist leider auch nix geworden, aber roh mag ich die ohnehin nicht. Hin und wieder essen ich sie aus guster halt heiß. Gojibeeren getrocknet sind "roh" oder auch nicht, schmecken mir, aber von Trockenfrüchten möchte ich weitgehend weg kommen.

    Sanddorn habe ich letztes Jahr 2 gesetzt, ich hoffe die halten durch, auf die bin ich sehr gespannt. Zitronen habe ich auch 2, einer davon trägt schon brav, aber die bleiben im Winter halt im Vorraum stehen (neben meinen 3 Avocados, die mir am Kompost aufgegangen sind ^^ )

  • Sanddorn ist ein guter Tipp. Danke.


    Pawpaw habe ich auch schon überlegt. Vielleicht sollte ich es tatsächlich probieren.


    Meine angeblich winterharte Zwergkaki ist im ersten Jahr zurück gefroren und nur eine hat überlebt. Ich habe sie verpflanzt und sie ist inzwischen gut gewachsen und von Himbeeren umzingelt. Bin hoffnungsvoll.


    Kiwis haben bisher nicht funktioniert. Werde ich wohl nochmal probieren. Irgendwann wird es klappen.

  • Danke, Bernhard,


    Ich werde bei meiner Baumschule direkt nach den Bayernkiwi fragen.


    Als Honigbeere kenne ich nur die Lonicera kamtschatika und die hat mir bisher nicht zugesagt.


    Es gibt wohl inzwischen auch andere Varianten davon. Könnte es nochmal probieren.


    Bin gespannt und hoffe, dass es klappt.

  • Da hast du recht, mit dem Begriff Honigbeere lag ich falsch.

  • Hast Du diese im Internet so sehr angepriesen Honigbeere Lonicera kamtschatika mal probiert?


    Wie bereits erwähnt fand ich sie geschmacklich uninteressant, doch die Idee dahinter ein so frühes Beerenobst im Garten zu haben ist wiederum ziemlich attraktiv.


    Auf der anderen Seite wachsen ein Teil meiner Erdbeeren am Südhang, so dass sie normalerweise schon Anfang Mai reif sind.


    Frage in die Runde: Wer kann zur Honigbeere etwas beitragen?

  • Zu Honigbeere nicht. Zwar habe ich auch schon einige Versuche mit etwas weniger bekannten Büschen/Stauden/... mit Beeren gemacht, aber "geblieben" ist von den weniger verbreiteten Sorten eine größere Form der Kornellkirsche.

    Weintrauben, Johannisbeeren aller Arten, Stachelbeeren und natürlich auch Erdbeeren (leider sehr "hungrig") sind auch eine schöne Abwechslung aus dem Garten.

  • Die von Dir genannten habe ich auch alle und experimentiere mit verschiedenen Standorten herum.


    Ein Teil meiner Erdbeeren hat Ausläufer in den Rindenmulch gemacht. Sie werden komplett von den Schnecken verschont, dafür tragen sie bisher recht wenig.

    Die anderen Erdbeeren sind auch ungedüngt und wachsen am Südhang. Sie tragen trotzdem gut und das Aroma ist fantastisch. Auch keine Schnecken weil der Standort wohl zu heiß und trocken ist, dafür haben Ameisen diese Delikatesse entdeckt.


    Womit düngst Du denn Deine Erdbeeren?

  • Weintrauben, Johannisbeeren aller Arten, Stachelbeeren und natürlich auch Erdbeeren

    Himbeeren und Brombeeren sind auch perfekt, sie friere ich ein und im Winter werden sie gerne gegessen. Frische Äpfel habe ich noch eine Unmenge, bei der Temperatur um die 0 Grad draussen bleiben sie frisch und knackig im unbeheizten Holzschupen. Ich bin der besten Hoffnung, es könnte bis Erdbeerenernte reichen.


    Mit Exoten habe ich es sein lassen. Bei den 52sten Breitengrad eher eine aussichtslose Sache.

  • Eigene Äpfel und eine Möglichkeit sie kalt zu lagern, das ist eine feine Sache. Was hast Du denn für Sorten?


    Letztes Jahr kostete ein Kilo Bio Äpfel 4,69 € im Alnatura. Also von wegen "Geld wächst nicht auf den Bäumen". Ha!


    Himbeeren und Brombeeren habe ich auch en masse. Vor 5 Jahren mit 2 Exemplaren angefangen und inzwischen sind es bestimmt hunderte.


    Allerdings esse ich sie nur frisch zur Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht. Wenn es zu viele sind, dann lade ich Freunde ein zum Naschen.


    Ich lebe sehr minimalistisch und besitze weder Kühlschrank noch Tiefkühltruhe.


    Ich esse mich so satt an den Beeren, dass ich mich tatsächlich freue, wenn die Zeit vorbei ist und die Äpfel reif sind.


    Kräuter im Frühjahr

    Beeren und Steinobst im Sommer

    Kernobst im Herbst

    Nüsse im Winter


    Wäre schön, wenn ich das konsequent durchziehen würde. :)

  • (…)


    Womit düngst Du denn Deine Erdbeeren?

    Hornspäne und je nach dem was es gerade für ein nettes Biodünger Sackerl beim Gärtner meines Vertrauens sehe (sehr unterschiedlich, meist ein Sackerl für ein Jahr). War schon kurioses dabei 🥳😇… bis zu Zerkleinere Stücke irgendwelcher Bergtiere mit kuriosen Gerüchen 😇

  • Eigene Äpfel und eine Möglichkeit sie kalt zu lagern, das ist eine feine Sache.

    Meine Großeltern in KS hatten damals im eigenen Haus das Privileg eines großen Kellers (unter dem gesamten Haus). Das ist dann wirklich eine feine Sache.
    Da hatte meine Oma gegenüber von Opas großer Heimwerkstatt mehrere Vorratsräume und dort kam das diverse Obst zunächst direkt nach dem Ernten rein.
    Das war zu der Zeit (noch) auch im Hochsommer praktisch wie ein "natürlicher Kühlschrank". Heute würde das bei 35° + C draußen plus Schwüle vermutlich auch nicht mehr so funktionieren.

    Gemüse wurde glaube ich immer nur "nach Bedarf" für den Tag geerntet, nicht groß gelagert. Wenn man mit 2/3 Personen ein derart großes Grundstück zur Verfügung hat, ist vieles möglich. Heute ist das ja eher Utopie, vor allem in den Ballungsräumen. Dort war es zu der Zeit aber eher noch ein etwas ländlicher Stadtteil am Rande der (ohnehin kleinen) Stadt Kassel. Deren Gesamteinwohner-Zahl hat bei uns allein schon ein Stadtteil...

    Aber selbst Äpfel "mussten" bei der Masse und mehreren Sorten trotzdem noch verschenkt werden. So viel pro Ernte konnte man gar nicht alleine verwerten, selbst mit Massen an Apfelkuchen und Kompott etc. nicht.
    Nachbarn schieden fast aus, weil die meisten davon ja selber große Gärten (und damit dasselbe "Problem") hatten. Blieben nur Verwandte und Bekannte.
    Wir waren aufgrund der Entfernung ja nur 2 bis 4 Mal pro Jahr dort, nahmen dann aber auch immer gerne etwas davon mit. :)

    Was da allein an Obst & Gemüse zu ernten war und anfiel, damit hätte man wohl locker einen eigenen Marktstand betreiben können. Allein beim Obst waren ja teils jeweils mehrere Sorten vorhanden (Äpfel, Pflaumen und Kirschen). Dazu die unzähligen Beeren, Pfirsiche usw usw..

    Lieben Gruß

    Jörg


    Sollte tatsächlich mal ein Veganer zu Besuch kommen, mähe ich vorher den Rasen, damit er was zu essen hat. ;)

  • Danke für die Antwort. Zerkleinerte Bergtiere? Was es nicht alles gibt.


    Ich denke da an Steinböcke und Gemsen. Liege ich damit recht?

    Ich meinte natürlich Ausscheidungen von solchen Tieren, ich glaube zuletzt (Bio) Alpakas von irgendwo in Österreich.

  • Jörg Das waren gute Zeiten, als noch so viele Leute einen großen Garten bewirtschaftet haben.

    Meine Großeltern in KS hatten damals im eigenen Haus das Privileg eines großen Kellers (unter dem gesamten Haus). Das ist dann wirklich eine feine Sache.

    Gibt es bei euch keine Kleingärten, die man pachten kann?

    Ich würde auch gerne einen Teil meines Gartens zur Verfügung stellen, doch vermutlich seid ihr alle zu weit weg.


    Hut ab, 35 Grad und schwül, wo in Deutschland ist man denn so privilegiert? Oberrheingraben oder weiter im Osten wo Kontinentalklima herrscht mit heißen Sommern und kalten Wintern?


    2024 haben wir hier nur an ein paar Tagen die 30 Grad Marke gestreift und 2023 waren 33 Grad das höchste der Gefühle. 35 Grad gab es hier schon lange nicht mehr.


  • Ich kann Maibeere empfehlen, und sonnenseitig Weintrauben mit Kern. Bei mir wächst, Apfelbeere, Himbeere, Marille, Trauben, dreierlei Kirschen, zweierlei Ringlotten, Felsen Birne, Apfel, Maibeere, Erdbeere, Pfirsich, Nektarinen, Ribisel, Johannisbeere und Josta, gegessen wird auch vom Ginko, von den Lärchen, bisschen Flieder und viele Küchen kräuter. 1000 qm, 3 Laufenten, und 12 Seidenhühner und Hähne ernten laufend mit, ich wohne in St. Pölten 😎Gartenarbeiten gibt's eher keine, machen die Tiere, Rasen mähen, Blätter und überschüssige Früchte verzehren.

  • Das klingt nach einem tollen Garten. Bis auf die Maibeere, Lärche und den Ginkgo wächst das alles auch bei mir, doch was isst Du vom Flieder? Vermutlich die Blüten, oder auch die Blätter?


    Ich esse nur die Blätter von meiner Linde und von den Kirschbäumen, indem ich die Kirschen darin einwickle. Das schmeckt ein bisschen wie Zimt. Hab ich auf einem Rohkosttreffen bei Kassel gelernt.


    Danke für den Tipp mit den Maibeeren, dann werde ich mir doch welche besorgen. Ist es eine bestimmte Variante, die Du empfehlen kannst?

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