Wenn eine roh-vegane Ernährung nicht funktioniert - RESÜMEE - "Beyond Broccoli"

  • Grüß euch,


    hier schreibe ich gerade einen Text zur Infos für vegane Rohkost Ernährung aus dem Buch "Beyond Broccoli - Creating a biologically balanced diet - When a vegetarian diet doesn´t work" von Susan Schenck, LAc.
    Wenn eine vegetarisch (bzw roh-vegane) Ernährungsform nicht funktioniert.
    Da das Buch käuflich ist, im Marktforum. Da es leider nur auf englisch ist, werde ich ein paar Absätze dazu schreiben.


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    Die Autorin Susan Schenck, LAc., in Folge kurz Susan genannt, hatte eigentlich vor gehabt, ein Buch mit einer anderen Thematik zu schreiben und den Erfahrungen zu veganer Rohkost und ihrem Resümee nur ein oder wenige Kapitel zu widmen. Während der Arbeit wuchs der Inhalt und insbesondere die Fakten die sie fand und es war unumgehbar für sie, ein spezielles Buch zu dem Thema zu schreiben.


    In den ersten Kapiteln schreibt Susan kurz über ihre eigene Geschichte und dass sie vorher schon vegetarisch gegessen hatte bzw dann 6 Jahre roh vegan gelebt hatte.
    Dazu hatte Susan auch ein Buch geschrieben gehabt (The Live Food Factor).
    Sie hatte allerdings Probleme mit veganer Rohkost bekommen und wie sich zeigte, hatte nicht nur sie diese.


    Folgende Punkte fand ich besonders gut, dass sie diese beschrieb und ich glaube es ist einer der Gründe im Wandel vieler "alter" veganer Rohkost"prediger" insb aus den USA, dass sie nun öffentlich zugeben, auch erhitzte Kost zu essen:


    * Sie geht auf alle rohveganen Mythen ein die so im Umlauf sind
    * Sie erzählt über den politischen/Freundschafts Druck, auch den Druck nur akzeptiert zu werden als FreundIn, bei rohveganer Praxis
    * .. darüber, dass viele vegane Rohköstler unter vorgehaltener Hand auch nicht-rohe Lebensmittel zu sich nehmen
    * über die geschichtlichen Hintergründe. Auch sie sieht den Hintergrund Indiens, die Überbevölkerung als dessen Folge die vegane Ernährung für die breite Masse und Heiligsprechung der Kuh, um zumindest deren Milch für die Masse zu nützen
    * Die Evolution (was war zuerst: Die Anpassung der menschlichen Stoffwechsels an Fleisch- oder Pflanzennahrung und dessen Anteile und wie lange dauert eine Anpassung auf andere Gewichtungen?)
    * Natürlich geht sie auf die ganzen Mangelthemen ein und auf der anderen Seite auch auf die pflanzlichen Proteine und welche eher nützbar sind, allerdings einiges dennoch nicht ersetzen können
    * Einige langjährige VeganerInnen/VegetarierInnen auch gerade im Rohkostbereich werden in eigenen Kapiteln behandelt inkl deren Eingeständnisse
    * Auch sie sieht eine Notwendigkeit der Balance zwischen Fetten, Kohlenhydraten und Eiweiß. Es scheint etwas, als gefiele ihr die Atkins-bzw karnivore Richtung, erwähnt auch G.C. Burger in einem Absatz, ebenso Ketone (wo ich nicht weiß ob sie weiß, dass die Ketone noch böser sind als die AGEs) allerdings betont sie mind. 2 - 3 Mal, dass sie kein Fan einer fleischdominierten Kost ist, auch wenn man manchmal eventuell den leisen Gedanken bekommen könnte.
    * Es werden Vor- und Nachteile von tierischen wie auch pflanzlichen Lebensmitteln betrachtet und dessen Individualität in der Stärke der Konsequenzen, außerdem auch die Moral, Spiritualität. Gerade zu letzterem auch sehr interessant!
    * Die Abhängigkeit des Alters und des Zustandes des Körpers (z.B. zwischen 20 und 30 Jahren ist es für viele leicht, rohvegan zu essen; Nach Erkenntnis einiger Fakten sollte sich eine Mutter allerdings stark überlegen was sie für sich und ihre Kinder erwirken möchte; Babys und ältere Personen ebenso Achtung.)
    * Psychische und soziale Auswirkungen im Umgang mit anderen
    * Gegen Massentierhaltung (Bei Säugetieren sind freie(re) Weidetiere bzw wenn möglich Bison (Stallhaltung nicht möglich, nur "am Feld"); Fisch wird auch ausführlich behandelt und welche pflanzlichen Proteine ergänzend besonders geeignet sind)
    * Fazit und Zukunftsperspektive


    Leider habe ich jetzt in der Kürze nicht zu viel mehr Zeit, doch erweitere ich gerne bei Bedarf:
    Wenn ihr Fragen habt zu gewissen Themen ob dies auch behandelt wird in dem Buch und wenn ja wie, schreibt es unten. Ich werde es in kurzen Worten versuchen wiederzugeben.


    Ansonsten kann ich zu dem Buch allgemein Folgendes sagen: Ich lese prinzipiell kaum klassische Rohkost-Bücher sondern eher Bücher aus der (Bio-) Chemie, Wissenschaft usw. Was mich bewogen hatte, dieses Buch dennoch komplett zu lesen war die Ehrlichkeit und die Berichterstattung der Szene in den USA und die persönlichen Gedanken und Beweggründe die am Anfang des Buches zu lesen waren. Sie hatte einigen Kontakt auch mit ÄrztInnen und beruft sich bei einigen Aussagen darauf. Ihre Ausdrucksweise ist also nicht wissenschaftlich in dem Sinn bzw müßte manches wohl evtl anders formuliert werden, doch war es mir eines der wenigen Bücher aus diesem Bereich, die es mir wert waren, durchgelesen zu werden.
    Das Englisch ist relativ einfach geschrieben, manches kann man auch aus dem Zusammenhang verstehen (ich hatte ja auch kein Handy mit Übersetzungsfunktion im Ausland dabei). Nur wenige Worte die mir fehlten, die kann man leicht nachsehen.


    Also für jene, die sich ausdrücklich für eine vegane, roh-vegane, vegetarische Ernährung interessieren oder auch Gedanken und Erkenntnisse bisheriger Rohköstler in Abstimmung mit Ärzten und deren Beobachtungen lesen möchten eine absolute Kauf-Empfehlung.



    Mit lieben Grüßen
    Angelika

  • Grüß euch,


    ich habe eben noch etwas an dem Text ergänzt fürs Erste (Fragen könnt ihr wie oben geschrieben gerne noch stellen).


    Der letzte Satz in dem Buch nach Kontakt Information lautet übrigens:


    Zitat

    If you send me emotionally charged hate mail, I will not only block your e-mail, but might even use your letter as an example of how a vegan diet affects the emotions due to EPA deficiency.


    Google-Übersetzung:

    Zitat

    Wenn Sie mir emotional aufgeladene Hass-Mails senden, werde ich Ihre E-Mail nicht nur blockieren, aber vielleicht sogar Ihren Brief als Beispiel dafür verwenden, wie eine vegane Ernährung sich auf die Emotionen auswirkt durch EPA-Mangel.


    Mit EPA ist gemeint: Eicosapentaensäure


    Und wer nicht weiß was das ist -> Höchste Zeit, dies zu erkunden :Ligthbulb: Auch wenn dies bei weitem nicht die einzige relevante Information zu dem Thema ist. :Heart:


    Viele Beobachtungen die in dem Buch beschrieben werden, hatte ich auch schon bei mir oder auch bei anderen z.B. auch bei Workshops gemacht.
    Ganz krass auch die Merkfähigkeit und andere kleine Details, die Susan sehr ehrlich und berührend berichtet.


    Mit lieben Grüßen
    Angelika

  • Hi Angelika,
    heißt das, du isst nicht mehr roh?
    Ich habe nach einer Reinigungsfastenkur vor 3 Monaten angefangen nur roh zu essen (habe noch Anfangsprobleme, weil ich nicht weiß, wie und was ich essen kann =), aber es geht mir blendend:
    -keine Allergien mehr
    - besserer Geruchssinn
    - perfekte Haut
    - kein Körpergeruch
    - kein Verlangen auf Süßes
    - Haare wachsen wieder nach ??? =)
    ...
    vielleicht kauf ich mir das Buch einfach auch. Ich lese sowieso sehr viele englische Bücher.... :)

  • Zitat

    Die Abhängigkeit des Alters und des Zustandes des Körpers (z.B. zwischen 20 und 30 Jahren ist es für viele leicht, rohvegan zu essen;


    Das ist mir auch schon aufgefallen. Ich habe mal ein Interview mit dem Musiker Kitaro gelesen, der hat auch gesagt dass er im Alter wieder angefangen hat Fleisch zu essen.


    Das Buch "Genefit Nutrition", das du mir empfohlen hattest habe ich vor ein paar Wochen bestellt, ist aber nicht angekommen. Jetzt hat Amazon mir das Geld zurück überwiesen. Aber das Broccoli-Buch hat mich auch schon länger gereizt, bin aber zur Zeit in keiner Lesephase.


  • Grüß dich und willkommen!


    Natürlich esse ich roh. Das Resümee, auch gekochte Lebensmittel miteinzubeziehen ist vor allem für vegane Rohköslter typisch bzw häufig mit der Zeit interessant.


    Ich esse nicht nur vegan, auch wenn ich mich größtenteils pflanzlich ernähre.
    Der Text handelt von einem Buch von einer Amerikanerin und IHREM Resümee.


    Einige Punkte die sie anspricht finde ich sehr erläuternd auch für europäische Rohköstler - insbesondere für jene, die fortwährend mit einem schlechten Gewissen kämpfen und wieder "Boden unter den Füßen" suchen.
    Leider habe ich sehr wenig Zeit kompletter zu berichten, aber es ist ohnehin besser im Falle des Interesses einfach das Buch zu bestellen. Es ist auch fairer gegenüber der Autorin. Es ist über amazon erhältlich und sicher auch über die Buchhandlung ums Eck.


    Falls du Detailfragen zum Buch zu Punkten hast, kannst du (oder andere) gerne noch nachhaken, ich werde schon Zeit dazu finden ..


    Mit lieben Grüßen
    Angelika

  • Das Buch "Genefit Nutrition", das du mir empfohlen hattest habe ich vor ein paar Wochen bestellt, ist aber nicht angekommen. Jetzt hat Amazon mir das Geld zurück überwiesen. Aber das Broccoli-Buch hat mich auch schon länger gereizt, bin aber zur Zeit in keiner Lesephase.


    Hm, das Buch Genefit Nutrition hatte ich sicher erwähnt, aber nicht direkt "empfohlen" bzw wenn nur indirekt, weil die Autoren ja selbst das Buch so nicht mehr auflegen wollen, da sie einiges in manchen Theorien revidiert haben, allerdings keine Zeit zum Umschreiben haben (zumindest dzt nicht).


    Ich habe das Buch in der Bücherkiste bzw sollte es mal zu einem Treffen kommen wo wir uns persönlich kennenlernen können, kannst du mich gerne erinnern, dass ich es mitnehme zwecks einfach mal Einsicht nehmen.
    Beide Bücher sind in englischer Sprache geschrieben. Aus heutiger Perspektive würde ich als aktuellere Literatur das Buch mit dem Broccoli von den beiden empfehlen, weil es zeitnahe Berichte von veganen Rohköstlern bzw Thematik dazu zeigt.


    Sehr viele auch "instinktiv" gelagerten RohköstlerInnen essen ohnehin meist eher pflanzlich - manchmal auch eher unausgewogen. Dies aber nicht aus Versorgungsgründen sondern weil sie ein schlechtes Gewissen haben bzw weil sie meinen, es ist aufwändig zu besorgen in geeigneter Qualität, und man soll es eh nicht so häufig essen, also eher wenig. Manche sind da evtl etwas nachlässig.
    In Frankreich ist die Kultur betreffend Fleisch allerdings anders habe ich gehört. Das kommt vermutlich auch auf die Kultur (rundherum) an.


    Mit lieben Grüßen
    Angelika


  • (...) (wo ich nicht weiß ob sie weiß, dass die Ketone noch böser sind als die AGEs) (...)


    Das klingt ja sehr interessant, darüber möchte ich mehr wissen. Dass Ketone etwas schlechtes seien habe ich noch nie gehört. Nach meinem jetzigen Wissensstand spricht eigentlich alles FÜR eine ketogene Ernährung. Kannst du das ausführlicher beschreiben, auch mit Quellen oder Büchertipps?


    Ich halte sehr viel von deiner fachlichen Meinung und bin bei guter Begründung immer bereit meine Ansichten zu überdenken. ;)

  • Hallo Mr. Bliss,


    ja ein interessantes Thema. Ich musste beim Lesen deines Satzes "für eine ketogene Ernährung" etwas lachen, weil Zucker auch Ketone sein können (Fruchtzucker, http://m.schuelerlexikon.de/mo…e/Aldehyde_und_Ketone.htm)


    Du meinst aber vermutlich eine Ernährung, die bewirkt dass man Ketone bildet? Vmtl hast du es eh richtig ausgedrückt, aber ich stellte mir vor wie man extra Ketone ißt (kleiner Scherz).


    Ich muss gleich fahren, daher mega-kurz: Methylglyoxal chemisch viel reaktiver als Blutzucker: 40.000 Mal reaktiver. Richtet im Körper lt. Literatur weitreichende Schäden an, AGE-Quervernetzung ist nur ein Beispiel. Deshalb bewirkt eine Atkins-Diät eher eine beschleunigte AGE-Bildung. Davor warnte mich vor Jahren auch die (studierende) Ernährungswissenschaftlerin, die ich damals öfter traf. Ich kann mich noch so an ihren eindringlichen Blick erinnern. Damals sagte sie nicht viel mehr dazu, unser Fokus lag eher wo anders.
    Ketosis leads to increased methylglyoxal production on the Atkins diet.


    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16037240


    Zitat

    In the popular and widely used Atkins diet, the body burns fat as its main fuel. This process produces ketosis and hence increased levels of beta-hydroxybutyrate (BOB) acetoacetate (AcAc) and its by-products acetone and acetol. These products are potential precursors of the glycotoxin methylglyoxal. Since methylglyoxal and its byproducts are recognized as a significant cause of blood vessel and tissue damage, we measured methylglyoxal, acetone, and acetol in subjects on the Atkins diet. We found that by 14-28 days, methylghyoxal levels rose 1.67-fold (P = 0.039) and acetol and acetone levels increased 2.7- and 6.12-fold, respectively (P = 0.012 and 0.028). Samples from subjects with ketosis showed even greater increases in methylglyoxal (2.12-fold), as well as acetol and acetone, which increased 4.19- and 7.9-fold, respectively; while no changes were seen in samples from noncompliant, nonketotic subjects. The increase in methylglyoxal implies that potential tissue and vascular damage can occur on the Atkins diet and should be considered when choosing a weight-loss program.


    Mit lieben Grüßen
    Angelika

  • Hi Angelika,


    richtig, "ketogen" bedeutet einfach, dass man sich extrem kohlenhydratarm ernährt, sodass der Körper durch Bildung von Ketonkörpern in den Zustand der Ketose kommt.
    Ich mache hierzu mal einen neuen Thread auf, weil mich das von dir angesprochene Thema wirklich sehr interessiert!


    Liebe Grüße

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