wärmende Rohkost

  • Hallo Wissende,


    mein Heilpraktiker sagt, ich soll wärmende Speisen essen. Gedünstet, gegarrt, gebraten... Nun möchte ich aber weiterhin der Rohkostfraktion treu bleiben. Habt Ihr Vorschläge welche, am liebsten, Gemüse wärmen?


    Freue mich auf Antworten.


    Herzliche Grüße Karsten

  • Hallo Karsten,


    Es ist meiner Meinung nach ein weit verbreiteter Mythos, dass gekochte Nahrung aufgrund der Erhitzung zu einem wärmenden Körpergefühl führt (da ist das Verhältnis Körper zu Nahrung wohl zu groß). Es ist aber in der Tat so, dass durch den Konsum erhitzter Lebensmittel ein geringer Anstieg der Körpertemperatur (ca. 0,5 - 1 °C) eine Wärmeempfindung hervorruft. Die Ursache ist aber wohl die Abwehrreaktion des Körpers (Stichwort: Verdauungsleukozytose). Er reagiert quasi mit geringen Fieber aufgrund einer Toxininvasion.


    Rohkost gilt häufig im nord- / mitteleuropäischen Winter als schwierig durchzuführen weil diese kurzzeitig wärmende Abwehrreaktion nicht auftritt bzw. bei Überlastung schwächer auftritt. Im Gegenteil, Überlastungen mit Früchten oder Gemüse führen häufig zum Frieren. Teilweise wird das der zu starken Entgiftung zugeschrieben.


    Aus meiner Erfahrung heraus würde ich aber auch sagen, dass vor allem zu hoher Wasserkonsum zu Kälteempfinden führen kann. Vielen Menschen ist eingebläut worden mindestens 1,5 - 3 L Wasser pro Tag trinken zu müssen unabhängig vom Durstempfinden. Isst man dazu noch viel naturbelassene Rohkost, die häufig auch einen sehr hohen Wasseranteil (Früchte, Gemüse) aufweist, dann wird man noch deutlich mehr Wasser aufnehmen als die Normalköstler. Wasser hat eine relativ hohe Wärmekapazität, d. h. im Körper wird die Wärme der Umgebung entzogen, um sich anzugleichen - ich bin mir aber nicht sicher ob das der wahre oder einzige Grund für das Frieren ist (Verhältnis Körper zu Wasserzufuhr, ähnlich wie oben beschrieben).


    Seitdem ich fast ausschließlich naturbelassene Rohkost mit einem relativ hohen Anteil an Früchten und Grünzeug esse habe ich viel weniger Durst und trinke deutlich weniger als zu Kochkostzeiten. Ich habe auch mal gelesen, dass die Menschenaffen im Urwald, wenn sie viele Früchte zum Essen finden können, sehr wenig Wasser trinken. Diese Erfahrung habe ich auch bei mir gemacht. Trinken sollte man meiner Meinung nach nur bei Durst.


    Rohe, wärmende Lebensmittel wären dann besonders kompakte, energiereiche, wasserärmere Lebensmittel wie z. B. Nüsse. Auch habe ich das Gefühl, dass besonders proteinreiche Nahrungsmittel (z. B. Nüsse, Fisch, Insekten, Fleisch) zu erhöhten Wärmeemfinden führen können.

  • Hallo Christoph,


    ich ernähre mich seit ca. 3 Jahren Roh köstlich :) (nicht dogmatisch, aber 95 % würde ich sagen). Und es ist so, früher habe ich nie gefrohren. Jetzt schon. So habe ich mir mal Gedanken gemacht, wann das Frieren los ging. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, vor ca. 3 Jahren. Nun habe ich jetzt auch eine ziemlich niedrige Durchschnitts-körper-temperatur ca 36,0 bis 36,1. Auf jeden Fall werde ich in Zukunft nur noch trinken, wenn ich Durst habe. Und fetter essen?


    Danke für Deine Antwort und Herzliche Grüße


    Karsten

  • Und es ist so, früher habe ich nie gefrohren. Jetzt schon. So habe ich mir mal Gedanken gemacht, wann das Frieren los ging. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, vor ca. 3 Jahren. Nun habe ich jetzt auch eine ziemlich niedrige Durchschnitts-körper-temperatur ca 36,0 bis 36,1.


    So ähnlich ist's bei mir auch gewesen. Mache seit ca. 2,5 Jahren überwiegend, seit einiger Zeit ausschließend Rohkost. Früher als Jugendlicher und Erwachsener habe ich permanent geschwitzt - egal zu welcher Jahreszeit. Ich hatte fast permanent Schweißflecken unter den Achseln. Jetzt habe ich diese Probleme nicht mehr, dafür muss ich auch schauen, dass ich im Winter nicht zu stark friere. Bewegung ist dabei auch sehr hilfreich.


    Fette und/oder proteinreiche Nahrung kann denke ich schon helfen einzuheizen, aber ich würde aufpassen und hinterfragen/testen ob ein mehr davon den Körper gut tut.

  • Die Kleidung spielt da auch eine Rolle, was für Stoffe/Meterial man direkt auf der Haut trägt. Manche sind einfach ungeeignet, die lassen zu viel Wärme verlorengehen. Da ich viel draußen unterwegs bin hab ich so meine Erfahrungswerte. Bei welchen Temperaturen ich mich wie anziehe. Und bin da auch abgehärtet.


    Bei mir ist es wichtig das mein Rumpf warm bleibt, und am Hals muss auch dicht sein. Bei den Gliedmasen ist es mir nicht so wichtig. Da kann ich bei minus Graden auch mit Kurzen Hosen raus.:breitgrins: Die Bemerkung: "Ist dir den nicht kalt." bin ich gewohnt. So bei - 20 C° zu Fuß einkaufen gehen (so 6 km) über die Felder durch Kniehohen Schnee finde ich super. Die Stille der Winterlandschaft. Es dauert halt ein paar Schritte bis einem warm wird.

  • Manche Kochköstler behaupten sogar dass Rohkost die Seelenwärme aus dem Körper zieht:



    Jamilia Peiter, auf deren Aussagen der obere Auszug z.T. beruht, hatte anfangs omnivore Rohkost praktiziert. Nach einer gewissen Zeit wollte sie eine vegane Rohkost ausprobieren. Daraufhin ging es nicht mehr sehr lange bis sie wieder gekocht aß.
    https://www.facebook.com/notes…stincto/1804115159816619/
    https://www.facebook.com/insti…/videos/1805159019712233/




    Es gibt auch Leute die sagen dass Frieren auch mit Entgiftungen zu tun haben könnte. Ich kann mich aber nur noch ganz wage an diese These erinnern, so dass ich sie nicht vollständig wiedergeben kann.
    ...jetzt habe ich diese Tabelle gefunden, die mal jemand zusammengestellte. Weiß aber nicht mehr wer das war.

    Da wird als mögliche Ursachen für Kälteempfindlichkeit folgendes angegeben:


    • - denaturierte Lebensmittel
    • - nicht genug Auswahl
    • - Zucker Entgiftung
    • - zu viele Früchte
    • - gespritze Früchte
    • - zu wenig Kassia



    Da gab es mal eine Aufstellung über positive Wirkungen von instinktiver Rohkost, und unter Punkt 21 stand:

    Zitat

    Eine Ernährung, die an die genetischen Veranlagung des Organismus angepasst ist, hat einen positiven Einfluss auf seine Organe und Funktionen. Man stellt also mehr oder weniger rasche Änderungen in den verschiedenen Gesundheitsbereichen fest, insbesondere die folgenden


    21. Verschwinden von Kälteempfindlichkeit. kalten Händen und Füßen usw.


    zitat stammt von ganz unten im Text


    Ich beobachte das nicht so genau, aber ich habe schon öfters kalte Hände. Richtig frieren oder frösteln tue ich selten, die kalte Jahreszeit ist kein Problem für mich. Es gibt auch Rohköstler, die arbeiten im Winter mit freiem Oberkörper draußen in der Kälte.



    ...Das hier habe ich noch gefunden, dass etwas entfernt noch mit dem Thema zu tun hat:

    Zitat

    Verschiedene Faktoren können die Entgiftung stimulieren und dementsprechende Symptome treten auf.
    Das Abkühlen des Körpers beschleunigt die Wärmebildung und bringt die abgelagerten Stoffe in Bewegung. Deswegen steht der Schleimhautkatarrh mit Kälteeinwirkung in Zusammenhang ("Erkältung"!).


    Zitat

    Wenn Sie sich erkälten, wird man ganz automatisch zu Ihnen sagen: »Sie haben sich verkühlt.« Aber hat man vielleicht schon mal eine Gemse gesehen, die sich zu Beginn des Winters erkältet oder niest, braucht sie etwa Taschentücher oder Sprays, um die Atemwege freizumachen?
    Mit roher Kost gibt es keine Erkältung mehr. Auch wenn rnan sich verkühlt, ist von Sinusitis keine Rede und auch nicht von geschwollenen Schleimhäuten und nicht endenden Schnupfen. Wenn dagegen eines meiner Kinder ein Butterbrot futtert, dann läuft ihm manchmal schon wenige Stunden später die Nase. Derart betrachtet, bekommt eine Erkältung eine ganz andere Bedeutung.


    Auszug aus: "Die Rohkosttherapie"

  • Da sind ja schon tolle Anregungen gekommen!


    Angenehme und auch wärmende Kleidung ist natürlich eine gute Sache.


    Ich war gestern im Dampfbad und nachher in der Sauna und kalt Baden (Natur-Außenbecken einer Quelle), unmittelbar vier mal in Abwechslung hintereinander. Das liebe ich in der kalten Jahreszeit sehr, wenn möglich wöchentlich. Das geht sich natürlich nicht immer aus.
    Wir haben zu Hause sehr viele Strahlungswärme-Quellen. Also lose Lampen mit IR-Strahlung und Tageslicht-Lampen. Auch Letzere wärmen durchaus. Ich habe eine beim Schreibtisch und wenn ich mich mehr direkt bestrahle, wird das richtig heiß. Tageslichtlampen sind auch gut für die Psyche in der dunklen Jahreszeit.
    Naja und Wärmeflaschen (mit Wasser oder Kirschkernen etc) oder elektrische Wärmepolster kennst du ja sicher.
    .
    Sonst haben wir noch Wärmestrahlungsflächen, aber das ist etwas, das man sich nicht so einfach schnell kaufen/installieren kann - möchte es aber dennoch auch erwähnen.


    In der Firma habe ich das natürlich nicht und ich bin viel öffentlich unterwegs. Bei den Bahnhöfen ist es da mitunter schon sehr zugig und kalt im Winter. Manchmal mache ich eine länger dauernde Sitzhocke, das strengt an und wärmt gleichzeitig.
    Da braucht es einfach auch sehr gute Kleidung - die auch angenehm sein muss.


    Inzwischen bin ich da sehr wählerisch und wenn irgendwie möglich, kaufe ich Bio-Baumwolle. Leider ist die Auswahl da noch sehr gering und die Qualität der Optik lässt bei manchen Quellen auch zu Wünschen übrig. Dann wenigstens an der Haut ..


    Jedenfalls würde ich egal welche Rohkost nicht direkt aus dem Kühlschrank essen, sondern zumindest auf Raumtemperatur gebracht.
    Du kannst ja durchaus auf Körpertemperatur erwärmen - manchmal empfiehlt es sich auch, das Teller, Trinkgefäße, ggf Besteck vorzuwärmen.


    Das was stark "nachheizt" im Körper sind neben Tee (nicht Rohkost) AGE-reiche Nahrungsmittel, die es durchaus auch in der Rohkost gibt: Ältere Nüsse, Trockenfrüchte, viele Praktiken in der Rohkost Gourmet Küche. Ein Extrembeispiel vieler so wirksamer AGEs ist die Brotkruste eines (mittel) dunklen Brotes. Für mich ein Graus, als ich das vor Jahren testete (wegen Asthma).
    Aber bevor du sowas isst, ist Tee wohl das geringere Übel. Ich habe vernommen, dass einige Rohis durchaus im Winter Tee konsumieren um sich zu wärmen. Manche sogar Kaffee ... da kann ich allerdings gar nicht mitreden, weil ich trank noch nie Kaffee, weil ich da Herzrasen bekam (nicht gewöhnt ..).


    Sonst wärmen natürlich gewisse Gewürze wie Zimt. Und manche Lebensmittel die nicht unbedingt pur gegessen werden. Ingwer, z.B., der kann auch aufgegossen werden. Banane gehört auch zu den Ingwergewächsen, ich finde sie wärmt auch durchaus. Wobei ich gerade im Winter mehr Wert auf niedrigeren Kohlenhydrat-Konsum lege. Aber ab und zu auch sehr gut.


    Grundsätzlich ist genügend Eiweißanteil in der Ernährung wichtig und auch Sport. Und nicht zuletzt wärmen die Muskeln und nicht das Fett.


    Bei welchen Situationen ist dir denn eigentlich "kalt" oder wie kam es zu der Empfehlung?

  • Teilweise mache ich mir auch "warme Gedanken". So mein Körper wärmt sich von innen heraus, die Kälte kann mir nichts anhaben. Es sind bei mir einfach Stunden die ich draußen bin, wenn ich in die Sauna fahre sind das so 6 - 7 h die ich auf dem Rad unterwegs bin. Von den Temperaturunterschieden beim fahren musste ich auch lernen damit zurechtzukommen.


    z. B. ein Anstieg unter Sonnenschein und dann eine Abfahrt durch einen Schattigen Waldweg. Mittlerweile ist es so das ich die Kälte noch spüre aber von dem her friere ich nicht mehr. Letztes Jahr bei Eisregen hat sich eine Eisschicht auf meiner Jacke gebildet. Fand ich irgendwie lustig.

  • <style type="text/css">p { margin-bottom: 0.25cm; line-height: 120%; }</style> Hallo,


    ihr Lieben, gern würd ich meine Erfahrungen zu diesem Thema mitteilen.
    War nämlich überrascht, wie wenig ich friere mit erheblichem Rohkostanteil. Die Sorge, zu frieren, war auch mein Hauptgrund, das Testen der Rohkost lange aufzuschieben.


    Am wichtigsten scheint mit, rechtzeitig zu essen, also einige Stunden, bevor man hungrig wird.
    Da ich wenig schnell verfügbare KH im Essen habe (esse so gut wie kein Obst, fast kein Getreide …), heißt es warten, bis fetthaltiges, eiweißhaltiges durch den Dünndarm resorbiert ist bzw. lösliche Ballaststoffe das „Füttern“ des Dickdarmes übernehmen. Damit fahre ich gut.


    Anderes zum Warmbleiben / -werden:
    Wir heizen ausschließlich mit einem Grundofen, also Infrarot: Bzw. Kontaktwärme, wenn ich auf der Ofenbank sitze. Scheinbar bringt das mehr als thermische Energie in den Körper (siehe hierzu Gerald Pollack). Eine elektrosmogfreie Alternative ist das Auflege von Wärmflaschen auf den Körper, zumindest beim Schlafengehen, gern auch beim länger Sitzen. Ich kenne eine Reitlehrerin, die sich dünne, also gering gefüllte Wärmflaschen vorn und hinten in den Hosenbund stopft, bevor sie sich in die Mitte des reitplatzes stellt im Winter…...


    Geeignete Kleidung: trage fast das ganze Jahr über Unterkleidung aus einem Wolle – Seide Gemisch (von Engel), Socken aus handgesponnener Wolle, drüber auch oft Wolle, nur Hosen sind Baumwolle oder Leder (=winddicht) und als Jacke / Mantel edle Lodenkleidung (gibt es seeehr günstig aus zweiter Hand).
    Der neueste Fang ist eine Fellmütze aus Lammfell „Russenmütze“, die auch oben innen, also auf dem Schädel, Lammfell hat, von Ledermanufaktur Dittrich. Die besten Schuhe macht mMn Linn – da können sich die Füße drin bewegen und bleiben durch die Gymnastizierung warm. Das ist sooooo wertvoll, sich wetterfest und wohlig zu kleiden!!


    Und das eigentlich wichtigste: Bewegung.
    Wenn man anfängt zu frösteln, ein strammer Spaziergang von mind. einer Stunde, in guter Kleidung natürlich. Der Mensch ist biologisch betrachtet ein 9 – Stunden Sammler. Also 9 Std leichte Bewegung täglich. Vorm PC zu sitzen tagein, tagaus war ihm nicht vorgesehen vom Chefdesigner.
    Morgens dusche ich draußen unterm Gartenschlauch, idealerweise folgt dann 15 min „Schütteltanz“ oder umgehendes Spazierengehen. Dann ist der Kreislauf oben. Leider unterliegt dies Idealprogramm oft anderen, für wichtiger gehaltenen Anforderungen.


    Was noch wärmt, auf jeden fall das Herz: Körperkontakt, Kuscheln, Massieren, körperliche Liebe.


    Und wenn gar nichts anderes möglich ist – manchmal falle ich durch den Tagesablauf doch in ein Loch, weil nicht rechtzeitig gegessen: dann nehm ich tatsächlich etwa 1/3 l Tomatengemüsesaft, einen Löffel Tomatenmark, einen Löffel geschmorte Zwiebeln (hab ich noch aus Kochkostzeiten als hausgemachtes Convenienceprodukt im TK) und viiieeeele „heiße“ Gewürze – das mach ich warm und mir wird gut warm vom Essen. Das tut dann wohl und scheint mit nicht zu schaden.


    Hinweis noch: Alle Bezugsquellenangaben sind keine Werbung, sondern Erfahrungsweitergabe!!


    Alles Liebe, Jo Hanna

  • Nachtrag, weil es oben erwähnt war:


    Zum Thema Tageslichtlampe seien die youtube - Videos mit Dr. Alexander Wunsch empfohlen.
    Hab sehr viel von ihm gelernt, alle meine Mutmaßungen bezüglich Beleuchtung konnte er schlüssig ausräumen. Wunsch ist eine weltweite Koryphäe zum Thema Licht und menschliche Biologie.


    So natürlich wie möglich essen....und dies Prinzip auch auf andere Lebensbereiche übertragen!


    Lieben Gruß, Jo Hanna

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