Ja, ich hörte auch kürzlich von einer Person, die demnächst auf Rohkost umschwenkt... "Ich werde mich rohlköstlich ernähren und nur Käse beibehalten". Da war ich baff, aber es war klar, dass die Person sich ohne Käse die Welt nicht vorstellen kann. Mit der Zeit wird sie durch Käseersatz und danach durch andere Nahrungsmittlen ihre Essgewohnheit ändern. Bei mir war es die Kombination von Milch und Brot. Durch Herstellung von Nussmilich (Mandel und Walnuss) und roh veganem Brot/Kräcker habe ich meine Angst genommen und brauche keine Ersatzprodukte mehr.
Hm, Brot hat mir nie etwas "gegeben", vermutlich weil ich ohnehin schon in der Kochkost so schlechte Erfahrungen damit gemacht hatte.
Käse auch bombastisch, da hatte ich einmal einen allergischen Anfall oder wie das benannt wurde (eine Spritze war erforderlich gewesen).
Dennoch wird Käse sehr gerne runtergemacht auf "Geschmack", "B12 Lieferant", "süchtig machend wegen enthaltenen Stoffen die die Mutter-Kind-Bindung stärken".
Es ist allerdings mehr als das. Viele Rohi-Veggies praktizieren eine unausgewogene Aminosäuren-Abdeckung. Sie spüren das auch indirekt. Und, dass die fehlenden Stoffe im Käse enthalten sind.
Der Ansatz muss also sein, die Aminosäuren gemäß den menschlichem Verbrauchsprofil zu erhalten.
Viele Menschen wollen "einfache Infos". Aber der Mensch ist kein Kugelschreiber mit einfachem Aufbau.
Vieles hängt auch von der Motivation und Wissen/Information ab.
Ja da gibt es viele Defizite zu beobachten.
Für mich ist Käse ein konzentriertes Surrogatprodukt mit tierischem Kasein. Verzehr oder nicht Verzehr wird vom Verstand geleitet. Obwohl ich seinerzeit meine Milchverträglickeit mit guter Genetik rechtfertig habe. Das war unwissend und dumm.
Naja, immerhin half der Käse über Hungerperioden hinweg und wird schon seit tausenden Jahren kulturell genützt. Und gerade weil der Milchzucker im Käse ja abgebaut ist, war er ja auch verträglich (außer es besteht eine Allergie, das ist etwas anderes). Also so "dumm" würde ich das nicht einschätzen.
Zitat: https://www.spiegel.de/wissens…aesespuren-a-1226635.html
Zitat[...]Forscher vermuten deshalb seit Längerem, dass schon die ersten Bauern Europas vor 7000 Jahren Käse herstellten, das ließ sich allerdings nur schwer nachweisen. Denn selbst wenn Käse länger haltbar ist als Milch, Tausende Jahre übersteht auch er in der Regel nicht. Eine Ausnahme ist ein 3200 Jahre alter Streichkäse aus Ägypten.
Nun haben Archäologen sogar noch deutlich ältere Käsespuren entdeckt, wie sie im Fachblatt "Plos One"berichten. Allerdings ist der Käse nicht mehr im Ganzen erhalten, sondern nur mikroskopisch kleine Rückstände von Fettsäuren, die an mehr als 7000 Jahre alten Tonscherben klebten.[...]
Die Masse und Art der Verarbeitung macht viel aus. Viele Rohi-Veggis weichen dann lieber auf vegane Käseersatzprodukte aus. Findest du das schlauer: Alleine die zugesetzten Phosphate in solchen Mixturen (so wie in Schmelzkäse 5-fach enthalten im Vergleich zu Frischkäse) machen u.a. schneller alt.
Beispiel: https://www.veganblatt.com/kaese
ZitatEin weiterer Kritikpunkt ist ein gesundheitlicher: Wie tierischer Käse enthalten auch diese veganen Produkte viele Phosphate und Schmelzsalze, die den Veganismus aus gesundheitlichen Gründen fast ad absurdum führen.
Ich finde es ziemlich käuflich und den Sinn verdrehend, wenn Youtuber mit "Roh" in der Bezeichnung beinhart Werbung für solche Produkte machen, gar Vereinbarungen dafür haben.
Aber Charme macht halt vieles wett.
"Der/Die isst auch dies und das" macht sympatisch beim Mainstream (wo auch das Geld liegt).
Zitat
"Was ist also besser: pflanzenbasierte Rohkost mit Käse-Cheatern oder Umschwenk auf Kochkost? Ich würde das Feld nicht zu eng schnüren."
Es würde vorerst reichen, die gesundheitliche Waage Richtung pflanzlicher Rohkost gegenüber Kochkost zu schwenken. So 60/40.
Meinst du Volumen, Gewichtsanteil oder Kalorienanteils-Prozente?
Falls du Kalorienanteils-Prozente meinst - die sind die ehrlicheren in meinen Augen.
Lt. Ernährungswissenschaftler im Vorwort meines Buches sind 70 % Rohkostanteil schon ein großer Schritt den wenige erreichen.
Wenn Massentierhaltung außen vor gehalten wird, dann bleibt nur sehr wenig tierisches. Auch von den Kosten her - abgesehen von allen anderen Aspekten.
Denn sind wir uns ehrlich, die meisten schauen zuerst, was sie sich leisten können!
Warum sonst verkaufen sich Ex-Roh-Veganer dafür, altmachende Käseersatzprodukte beinhart ohne diesbezüglichen Kommentar zu bewerben.
Achso, ist ja für die Kinder. LOL.
Aber prinzipiell ist es gut, einen möglichst hohen pflanzlichen Anteil zu praktizieren.
ZitatWenn man in der Roh-Veganismus cheated, sollte man in erster Linie für sich selbst es klar stellen. Es akzeptiert und/oder angeht. Z.B. verzehre ich derzeit Sojasoße, was nicht roh vegan ist. Mir bekannt und wird mit der Zeit durch anderes Produkt ersetzt. Man ist nicht ein schlechter Rohköstler deswegen. Die Balance entscheidet.
Na gut. Und was ist dann dagegen zu sagen, wenn jemand sich für ein anderes Produkt entscheidet, bis er/sie in seiner/ihrer Versorgung echten Ersatz gefunden hat?
"Kein Platz für ... " muss man mit sich ausmachen.
Aber auch nicht anderen was vormachen.
Oder Menschen mit variierten Prioritäten runter machen, jede(r) hat sein Päckchen zu tragen.