Ein britischer Wissenschaftler behauptet dass Frühstück genauso gefährlich ist wie das Rauchen.
ZitatAlles anzeigenTerence Kealey, Biochemiker und Vizekanzler der University of Buckingham, hat ein Buch mit dem Titel "Breakfast is a Dangerous Meal" – "Frühstück ist eine gefährliche Mahlzeit" – veröffentlicht. Damit verfolge er eine Mission, nämlich die "Glorifizierung des Frühstücks" in unserer Gesellschaft in Frage zu stellen.
Der 62 Jahre alte Kealey leidet seit sieben Jahren an Typ-2-Diabetes. Im Zuge seiner Krankheit beobachtete er, dass seine Zuckerwerte vor allem nach dem Frühstück ungewöhnlich hoch gewesen seien. Nahm er jedoch ein spätes Frühstück zu sich oder wartete mit der ersten Mahlzeit des Tages bis zur Mittagszeit, seien seine Zuckerwerte normal geblieben.
Wenn man die Menschen glauben ließe, Frühstück sei gesund, lasse sich mit Frühstücksprodukten viel Geld verdienen. Für ihn der Grund, warum so viele Weisheiten und Studien sagen, das Frühstück sei die wichtigste Mahlzeit des Tages.
Kinder sollten seiner Meinung nach das Frühstück jedoch nicht ausfallen lassen.
Ernährungsberater geben dem Professor nur bedingt recht. "Ich stimme vollkommen mit ihm überein, dass das Frühstück nicht so wichtig ist, wie uns gemeinhin glauben gemacht wird", sagt etwa die Ernährungsexpertin Amelia Freer dem "Telegraph".
"In zehn Jahren wird, dank meines Buches, Frühstücken sozial genauso geächtet sein wie Rauchen – und jeder wird wissen, dass es genauso gefährlich ist."
ZitatWährend seiner Recherchen machte er eine weitere Beobachtung: All die Studien, die Frühstück als wichtigste Mahlzeit proklamieren, stammen zum Großteil aus der Lebensmittelindustrie beziehungsweise von Herstellern, die Frühstücksprodukte produzieren. Für die Industrie ist es also von großem Interesse, dass Leute glauben, frühstücken sei wichtig.
Dabei ist dieser Glaube schon längst überholt. Beim Intervallfasten oder auch intermittierendem Fasten verzichtet man eine gewisse Zeit auf Nahrung. Die Fastenzeit ist dabei relativ kurz, je nach Methode zwischen vier bis 24 Stunden. Intervallfastende lassen dabei meist das Frühstück ausfallen. Das gilt als gesundheitsfördernd. Das Fasten kann den Blutzuckerspiegel wieder ins Lot bringen, daher ist es besonders für Diabetiker geeignet. Also könnte an der Theorie des Biochemikers etwas dran sein?
Zitat[INDENT]"Die meisten Leute haben morgens keinen Hunger, damit schützt uns die Natur vor einer Mahlzeit, die gefährlich ist. Wer bis zum Mittag fastet, der ist auch den Rest des Tages weniger hungrig".
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<cite style="box-sizing: inherit; display: inline; font-size: 0.875rem; color: rgb(119, 119, 119);">Terence Kealey, Biochemiker</cite>
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Klar gibt es wissenschaftlichen Untersuchungen, die bestätigt haben, dass Frühstück gut für uns ist. Aber die zählen für Terence Kealey nicht. Die meisten seien schließlich von den Herstellern von Frühstücks-Cerealien finanziert worden.
Auf Twitter hat jemand geschrieben:
ZitatIch frühstücke nie.
Darf ich jetzt mehr rauchen?
ZitatAlles anzeigenVon den vielen Ernährungsregeln, die es gibt, ist diese wohl die hartnäckigste: Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Wer nicht frühstückt, kommt schwerer in die Gänge und langt im Verlauf des Tages stärker zu, so heißt es für gewöhnlich.
Wer gesund und fit sei und gerne frühstücke, solle das unbedingt auch weiterhin tun. Wer allerdings morgens noch gar keinen Hunger verspüre und auch ohne Frühstück gut in den Tag starten könnte, der solle ruhig bis zum Mittagessen mit der Nahrungsaufnahme warten. Denn das Frühstück, so ließe sich die aktuelle Forschungslage zusammenfassen, ist nicht die wichtigste Mahlzeit des Tages.
Was mittlerweile aber auch von vielen Ernährungsexperten geteilt wird, ist die Einsicht, dass längere Fastenperioden durchaus gesund sein können.
Das sogenannte "intermittierende Fasten", also das Auslassen von Mahlzeiten über etliche Stunden, bis zu mehreren Tagen, kann zu verbesserten Blutzuckerwerten, Blutdruckwerten und Cholesterolwerten führen. Das gilt selbst für einen nur kurzfristigen Nahrungsverzicht, wie eine Studie der Universität Padua nahelegt. Dort waren 34 junge Männer getestet worden und es hatte sich gezeigt, dass die Gruppe, die eine sechzehnstündige Essenspause täglich einlegten, mehr abgenommen hatten und niedrigere Entzündungsfaktoren im Blut aufwiesen.
In diesem Zusammenhang könnte das Auslassen des Frühstücks also durchaus positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Allerdings gilt das nicht für jeden. Kinder, das unterstützt selbst der Anti-Frühstücks-Aktivist Kealey, sollten das Frühstück nicht auslassen. Gleiches gilt aber auch für Menschen, die sich einfach besser fühlen, wenn sie morgens frühstücken. So erklärt die Ernährungsexpertin Amelia Freer der britischen Zeitung "Telegraph":
Also ich frühstücke schon seit über 25 Jahren nichts mehr.