Kettenthema - Was gab´s zu Essen? Lieblingsfrüchtchen und ähnliche Schwärmereien

  • Vielleicht liegt es daran, weil solcher Fisch naturgemäß "älter" ist, also im Bestreben ihn in nicht gänzlich roher Form weiterhin essbar zu halten, wurde er eben verändert. Aber er ist eben nicht mehr ganz frisch und der Körper merkt das. Was meinst du? Das ist doch eine Zubereitungsart, wo viel Salz dazugegeben wird wenn ich mich nicht irre. Eigentlich, damit es Mikroorganismen bzw. andere verzehrende Lebewesen abstoßend finden und davon ablassen. Ist doch kein Wunder, dass es auch unsere Mikroorganismen in uns nicht so mögen und zuerst einmal sagen "wäh". Ich krieg Matjes nicht wirklich runter. Auch nicht, wenn ich ihn gut auswassere. Obwohl das zur Not sicher eine Option wäre für mich falls es einmal notwendig wäre.

  • Habe heute den Rest vom Matjes gegessen. Wie gesagt er schmeckt nicht wirklich schlecht, aber nach einer Rohkostmahlzeit fühlte es sich auch nicht an.
    Der Geschmack ist schon ein bisschen abartig. Ich glaube das wäre vergleichbar als wenn ich ne Grapefrucht noch zusätzlich zuckern würde.
    Nur die Tatsache dass etwas nicht über 40°erhitzt ist sagt ja noch lange nicht dass es auch wirklich für die Rohkost geeignet ist.


    Die Fischtheken bei mir im Viertel bieten immer nur dasselbe: Lachs, Kabeljau, Pangasius & Co. Alles Sachen die ich nicht esse.
    Also bin ich mal in ein anderes Viertel gefahren. Zuerst ging ich zu dem Atlantik-Fischladen. Selbst das Stadtmagazin hat den Schuppen empfohlen.
    Die haben eine relativ kleine Theke, aber die Auswahl ist nicht schlecht. Aber irgendwie kam mir der Laden etwas schmuddlig vor und die Leute waren auch überhaupt nicht freundlich. Sie hatten zwar Sardinen, wegen denen ich gekommen bin, aber ich habe dann doch nichts gekauft. (schlechte Energie)


    Ein paar hundert Meter weiter war dann noch ein Laden der nannte sich Fischparadies. Der hatte kein schlechtes Sortiment und es sah auch alles sehr ordentlich aus. Der Betreiber war glaube ich auch ein Türke. Aber die Sardinen waren alle, also habe ich Sardellen genommen. Bevor ich reagieren konnte hatte er mir die Köpfe abgeschnitten. Das ganze hat auch nicht viel gekostet - nur 1,50. Zuhause habe ich die kleinen Fischlein dann über Nacht auf den Trockner gelegt.
    Die waren nicht schlecht, aber ich muss sagen auf der Pizza haben sie früher weitaus genialer geschmeckt.


    Nach dem Essen kam eine Fliege ins Zimmer geflogen und machte sich an den Rest von den Sardellen ran. Ich habe sie eine Weile beobachtet. Den Rest vom Matjes hat sie partout nicht angerührt. Ich glaube da sind ihre Alarm-Sensoren angegangen.


    Die Fliege scheint klüger gewesen zu sein als ich. :happy:

  • Bisher war mein Favorit bei den Avocados die Reed aus Kalifornien. Gestern habe ich spät abends draußen in dieser schönen Sommernacht drei Avocado Reed aus Spanien gegessen. Die waren ein Traum. So was von cremig.
    Zum Mittag hatte ich eine Kokosnuss Pagode light. Die Kokosmilch war zum dahinschmelzen. Diesmal habe ich sogar das Kokosfleisch ganz aufgegessen.

  • Ich habe derzeit noch Reste von Sapote Amarillo vom Treffen, wo ich ein Stück an einem Tag derzeit gerne esse und die ist sowas von gut. Eierlikör-Kuchen nur besser.
    Dann eine Art dicke, kurze Banane - fruchtig und gehaltvoll für heute Mittag. Und Safus mit Edelschimmel eben.
    Neben etwas höher eiweißigem und Wildpflanzen heute war es das dann für heute, aber diese Genüsse sind sowas von gut und lecker und schon in kleinen Mengen befriedigend, ich kann mir keine bessere energiegebende Kost vorstellen.

  • Ich war eine Woche auf Rügen.
    Auf dem Rügen-Markt am Hafen von Thiessow hat jemand Bisonfleisch verkauft. Aber nur gefrorenes, weil sie nur einmal im Jahr schlachten.
    http://www.wildgut-warksow.de/fleisch/fleisch.htm
    Im Winter werden die Tiere mit Heu zugefüttert.
    Im Rügen-TV haben sie einen Bericht über die Bisonzucht gebracht. (minute 31)
    http://www.ruegen-tv.de/archiv…g_170812__240812-313.html
    Die Verkäuferin hat mir dann so ein Stück gefrorenes Bisonfleisch für 41 Euro hingehalten. Habe aber dann dankend abgelehnt.
    Auf der Webseite steht dass Bisonfleisch ein ideales Lebensmittel für die Rekonvaleszenz ist:

    Zitat

    Rekonvaleszenz (lateinisch reconvalescere‚ wieder kräftig werden, wieder stark werden‘, zu valere ‚gedeihen, heil sein‘, valescere ‚heilen‘), auch Konvaleszenz[1] bedeutet Genesung,


    Um die Ecke war dann noch so ein Bio-Bauer mit einem Stand . Der hatte eine ziemlich brauchbare Auswahl an Gemüse. In den Supermärkten gibt es fast gar kein Bio-Obst und Gemüse. Habe mir dann mal im Aldi einen großen Blumenkohl für 1 Euro gekauft. Naja , der war gar nicht so schlecht.


    Dann war ich noch auf dem Ökohof "Ranch am Torfmoor" in Göhren um ein bisschen Obst und Gemüse zu kaufen. Die hatten auch Insellamm.

    Zitat

    Die Tiere wurden auf den kräuterreichen Südhängen des Ostseebades Göhren gehalten. Seit 1994 leben Muttertiere auf der alten Lotseninsel Ruden (NSG) völlig frei und wild. Im März 1995 wurden die ersten wilden Rudenlämmer geboren und gediehen prächtig. Die Tiere und das Heu für den Winter werden mit dem eigene Boot auf die 8 Seemeilen entfernte Insel im Greifswalder Bodden übergesetzt. Auch dort ist das Futterangebot einmalig.
    http://www.ruegener-insellamm-rudenlamm.de/main_start.html


    Aber die schlachten auch nur einmal im Jahr und haben nur gefrorenes Fleisch im Angebot. Die Schlachtung findet immer im September statt.
    Auf dem Hof waren jede Menge Hühner. Aber die Bäuerin hatte gemeint dass die zur Zeit ein bisschen schwächeln und zusammen nur ein bis zwei Eier am Tag legen. (Und die wollte sie mir nicht verkaufen).


    Das Fisch-Angebot in den Läden und am Hafen ist nicht besonders gut. Da gibt die Ostsee scheinbar nicht viel her.
    Am Hafen von Thiessow haben sie nur Flundern verkauft. (Verkauf ab 8.30)


    Ich habe dann auf so einem Fischerboot mitfahren wollen , aber da hat die Zeit nicht mehr gereicht.


  • Sanddorn gibt es ziemlich viel auf Rügen. Am Strand in Göhren gibt es eine Bar da steht dran: " Sanddorn - Rügens Antwort auf die Kiwi".
    Sanddorn wird auch als die Zitrone des Nordens bezeichnet. :).


    Ziemlich sauer ist der ja. Manchmal hat es mir beim essen wirklich alles zusammengezogen. Aber ich fand den Sanddorn trotzdem interessant vom Geschmack und habe eigentlich jeden Tag ein paar Beeren gegessen.



    An einem Tag habe ich mit einem Mann gesammelt und der hat ein Dessert aus den Beeren gemacht. Er hat sie kurz gekocht , dann ausgepresst und den Saft zusammen mit Vanillieeis in kleine Schälchen gegeben. Aber manchen Leute hat der Sanddorn dann im Rachen ein bisschen gebrannt.


    Die anderen haben auch behauptet dass sie bei Ausflügen immer Aronia-Beeren gefunden haben, aber ich habe nie welche gesehen.


    Brombeeren gibt es auf Rügen auch sehr viele. Zum Beispiel am Speckbusch, einem alten Hügelgrab hinter der Kirche von Göhren.
    Dort gibt es auch viele Mirabellenbäume die sowas von voll hängen. Ich habe ziemlich viel Mirabellen gesammelt und auch welche mit nach Hause genommen. Für Mirabellen halten sich die eigentlich ziemlich gut. Vom Geschmack her waren sie o.k. Sehr gut schmecken sie nicht, aber trotzdem habe ich zum Mittagessen immer welche gegessen.


    Ich habe auch ziemlich viele Äpfel von Streuobstwiesen mit nach Hause genommen.


    Von den großen Hagebutten habe ich auch gerne gegessen. Aber mehr als zwei-drei Früchte habe ich nicht essen können.

  • Ich war unterwegs mit einer Gruppe von 18 Leuten. Wir hatten ein Haus direkt am Meer mit einem herrlichen Wintergarten von dem aus man auch bei Regen das Meer beobachten konnte. Die anderen waren natürlich alle Kochis. Eine Frau setzte sich ein paar mal absichtlich neben mich um mich mit gekochten Kartoffeln zu füttern, die sie extra für mich gekocht hatte. Das gelang ihr aber nicht, obwohl sie es bestimmt gut meinte.


    So ab dem dritten Tag haben sich ein paar Liebschaften gebildet, aber ich ging leer aus. Ich dachte mir dann, dass ich mit der Rohkost einfach nicht auf der richtigen Schwingungsebene bin und war etwas frustriert. Da war ich fast daran wieder gekocht zu essen um mit den anderern auf einer Wellenlänge zu sein. Früher konnte ich von einem Tag auf den anderen umschalten, aber ich denke heute brauche ich bestimmt eine Umschaltzeit von 3 Wochen mit Schonkost. Und die Aussicht auf eine Diät mit gekochten Kartoffeln oder gedünsteten Gemüse schreckte mich dann doch ab.


    Ich beruhigte mich dann auch wieder und alles war o.k. Am letzten Abend gingen wir zusammen essen zur Gaststätte "Zum Anker" in Gager.
    Auf der Speisekarte war absolut nichts Brauchbares. Ich wäre auch zur Not bereit gewesen Matjes zu essen , aber den gab es nur in Öl eingelegt. Also verzichtete ich darauf. Und Austern hatten sie auch nicht , weil sie nur Sachen aus der heimischen Ostsee auf der Karte hatten. Und Flundern oder Hecht schmeckt mir sowieso nicht , deshalb fragte ich schon gar nicht, ob sie mir so einen Fisch nicht roh servieren konnten. Und ich denke der wäre sowieso gefroren gewesen und hätte dementsprechend wässrig geschmeckt.


    Also habe ich begonnen an ein paar mitgebrachte Haselnüsse zu knabbern. Das passte aber nicht so richtig und ich war schon etwas frustriert, dass ich kein Fisch zu essen bekam. Mir gegenüber saß so eine Ukrainerin und die hat mich dann auch noch andauernd versucht zu frotzeln. Als ein paar andere auch noch darauf einstiegen war es mir zuviel und ich stand auf und verließ das Restaurant. Ich war in dem Moment echt ein bisschen dünnhäutig und genervt.


    Ich ging dann in strömenden Regen so eine komische Straße entlang mit lauter solcher Spießer-Häuschen links und rechts und aß weiter meine Haselnüsse. Dann fand ich aus dem Ort heraus und war inmitten einer Hügellandschaft die mir wie die Highlands vorkam. Da aß ich dann mitten in der Natur im Dunkeln und im vollen Regen meine Sachen zu Ende.
    Da es recht warm war fand ich das auch echt toll. Ich habe mich dabei so richtig wohl gefühlt, obwohl ich total durchnässt war.


    Eigentlich wollte ich mit den anderen nichts mehr zu tun haben, aber ich hatte noch mein Gepäck in dem Haus und die hatten noch die Fahrkarten für die Rückfahrt.
    Also dackelte ich zum Bus zurück und fuhr mit den anderen zurück zum Haus. Ich unterhielt mich nicht mehr mit den anderen, auch nicht am nächsten Tag auf der Rückfahrt nach Hause. Ich setzte mich separat für mich in einen anderen Wagon und wollte nur meine Ruhe haben. Ich fühlte mich so ein bisschen wie der kleine Oskar in Günter Grass's Blechtrommel.


    Ich denke mir vielleicht bin ich wirklich etwas anders als die anderen und ein Rückkehr zur guten alten Kochkost würde auch nicht viel daran ändern.
    Aber trotzdem habe ich wieder so eine gewisse Öffnung dafür bekommen. Vielleicht mache ich demnächst mal das Experiment. Aber ich denke dass es wichtig ist dass ich in der Übergangsphase , also in der Zeit in der ich Schonkost machen muss, also in der Frustphase, besser nicht in einer Gruppe bin.


    Alles in allem liebe ich es mit größeren Gruppen in Urlaub zu fahren. Da passieren so viele Dinge , so viel mehr als alleine oder zu viert.
    Und den Urlaub habe ich trotzdem absolut super gefunden.




    PS: Da fällt mir noch was ein: Wir waren auf einer langen Rad- und Wandertour und die starken Raucher radelten und marschierten die ganze Zeit voraus und gaben das Tempo an. Die Nichtraucher dackelten hinterher und schafften es manchmal kaum Anschluss zu halten.
    Das kam mir komisch vor und ich spielte schon mit dem Gedanken mir am nächsten Kiosk ein Päckchen Zigaretten zu kaufen.


    Aber so nach der Hälfte der Strecke änderte sich das Szenario und wir müssten zusehend auf sie warten,weil sie auf einmal stark hinterher hingen.
    Da war ich ja erstmal beruhigt. :)

  • Meine Lieblingsfrüchte sind zurzeit Trauben in allen Variationen. :Sun:


    Ich bekomme sie von einem Freund, der einen wunderschönen Garten mit unzähligen verschiedenen Sorten hat. Jede Sorte hat ihr eigenes, sehr individuelles Aroma.


    Bis vor kurzem hatte es mir vor allem die Arolanka angetan:




    Aktuell gehört die Venus zu meinen Favoriten:



  • Gestern hatte ich das Vergnügen, die ersten Kiwais dieser Saison ernten und natürlich auch essen zu können:



    Ihr Geschmack war köstlich. :Sun:


    Viel konnte ich jedoch nicht davon essen: Ein bitzelndes Gefühl auf der Zunge zeigte an, dass der Bedarf an Kiwais für heute gedeckt war.


    Mein Partner hat ausprobiert, was passiert, wenn man trotzdem weiter isst: Das Bitzeln ging in ein unangenehmes, länger anhaltendes Brennen über. :Sick:


    Anschließend gab es blaue Trauben, deren Beeren zum Teil durch den Regen, ähnlich wie man es bei Kirschen beobachten kann, aufgeplatzt waren. Die Geschmacksvielfalt reichte von zuckersüß bis essigsauer. :Cool:

  • Ich bin zu faul zum Bücken, deshalb habe ich mir bei REWE eine Packung Wildkräuter gekauft.
    Das einzige was geschmeckt hat war der Sauerampfer. Wirklich interessanter Geschmack, mal was anderes. Habe aber nur 3 Blätter essen können.
    Die Wildkräuterblüten waren auch noch o.k. Den Rest habe ich nach dem Probieren wieder ausspucken müssen. Der große Wildkräuterfreund werde ich glaube ich nie.


  • Wildkräutersammeln in einer Großstadt ist eh eine zweifelhafte Angelegenheit. Von daher ist es vielleicht sowieso gescheiter, sich ein Päckchen Wildkräuter, die aus einer hoffentlich! unbelasteten Gegen stammen, zu kaufen, als abgasbelastete Kräuter zu pflücken.


    Zitat

    Der große Wildkräuterfreund werde ich glaube ich nie.


    Dann hast du vielleicht nur noch nicht die passenden Wildkräuter zur Verfügung gehabt! Es gibt so viele Geschmacksrichtungen bei den Kräutern, da ist eigentlich für jeden etwas dabei

    :winde::wachsen: :malve:

  • Sehe ich nicht so. Allerdings deutet die Tatsache, dass Tom Ate dermaßen Gefallen an Sauerampfer findet für mich darauf hin, dass er unter Schwermetallbelastung leiden könnte. Nur eine vage Theorie, da Pflanzen mit evlt höherem Oxalsäuregehalt auch dort gerne wachsen, wo eine solche Belastung ist (müßte ich raussuchen, auf die Schnelle diese Info: http://www.deutschlands-natur.…-violetalia-calaminariae/).


    Falls Tom Ate der Sauerampfer sauer schmeckte, er das gut fand ohne einer Art mentalen Vorprogrammierung die ihm das vorgegeben hat. Was allerdings nur er selbst beurteilen kann.
    Was war noch drin in der Packung, hast du es bestimmen können, Tom Ate?
    Interessant wäre ob der Sauerampfer an sich einer von der sauren Sorte überhaupt war oder nicht. Wie ist dein Urteil dazu?


    Aber manche brünsten sich nur, das Ihnen der Sauerampfer schmeckt, weil sie cool sein wollen.
    Oder weil sie den Trink kennen, dass er durch die zusammenziehende Wirkung das Durstgefühl bremsen kann.

  • Hey Leute...
    da gibt es Pfirsische aus Bayern, hatte grad welche dabei: Unheimlich lecker! Und die riechen....!
    Gepflückt von der Wiese meiner Verwandtschaft, hinterm Haus.


    Ich bin immer wieder begeistert, was in freier Natur, hinterm Haus, alles für tolle Sachen wachsen.
    Und Susanne: Hoher Neidfaktor, wo doch bei mir dank Trockenheit Beeren etwas gelitten haben.


    Venus als Wein, bestimmt nicht schlecht...
    Denk automatisch an Weiterverarbeitung, Veredlung...


    Aber roh essen is(s)t besser...!

  • Sehe ich nicht so. Allerdings deutet die Tatsache, dass Tom Ate dermaßen Gefallen an Sauerampfer findet für mich darauf hin, dass er unter Schwermetallbelastung leiden könnte. Nur eine vage Theorie, da Pflanzen mit evlt höherem Oxalsäuregehalt auch dort gerne wachsen, wo eine solche Belastung ist (müßte ich raussuchen, auf die Schnelle diese Info: http://www.deutschlands-natur.…-violetalia-calaminariae/).


    Falls Tom Ate der Sauerampfer sauer schmeckte, er das gut fand ohne einer Art mentalen Vorprogrammierung die ihm das vorgegeben hat. Was allerdings nur er selbst beurteilen kann.
    Was war noch drin in der Packung, hast du es bestimmen können, Tom Ate?
    Interessant wäre ob der Sauerampfer an sich einer von der sauren Sorte überhaupt war oder nicht. Wie ist dein Urteil dazu?


    Aber manche brünsten sich nur, das Ihnen der Sauerampfer schmeckt, weil sie cool sein wollen.
    Oder weil sie den Trink kennen, dass er durch die zusammenziehende Wirkung das Durstgefühl bremsen kann.


    Das hat nun gerade mein Interesse geweckt...


    Als Kind hab ich öfters alles an Sauerampfer gegessen, was die Wiese so hergab... Inwieweit kann da Zusammenhang mit evtl. Schwermetallbelastung bestehen? (Vermute ich nämlich bei mir ja schon längere Zeit...)


    Heutzutage esse ich gerne z.B. Vogelmiere, Taubenkopfleimkraut, etc. was je nach Boden und Wachstumsbedingungen ja auch eher mehr an Oxalsäure enthalten kann.

  • Hi, ganz in kurz, man nennt Pflanzen auf schwermetallbelasteten Böden (z.B. Erzabbau) auch Galmeipflanzen.
    Sie haben von Haus aus die genetisch mögliche Eigenheit, sich mit Oxalsäure zu schützen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/…_.28Stammes-.29Geschichte


    Zitat

    Diese Pflanzenarten erschlossen sich durch die Anpassung an galmeihaltige Böden, die für andere Pflanzen giftig sind, ökologische Nischen. Schwermetalle treten im Körper während physiologischer Prozesse an die Stelle der lebensnotwendigen Ionen Calcium, Natrium und Kalium. Viele Pflanzen regeln ihren Calcium-Haushalt durch die Produktion der Karbonatsäuren Oxalat und Malat. Diesen Mechanismus nutzt die Galmeiflora wahrscheinlich zur Beherrschung der Aufnahme und Ablagerung von Schwermetallionen in bestimmten Pflanzenteilen.

    Das Gelbe Galmei-Veilchen, Galmei-Hellerkraut und die Galmei-Frühlingsmiere sind Teil einer eiszeitlichen alpinen Reliktflora. Der Ahn des Galmei-Taubenkropf-Leimkrautes (Silene vulgaris var. humilis) ist dagegen auf dem heimischen Trockenrasen anzutreffen. Die Herkunft der rosablühenden Galmei-Grasnelke, deren Verwandte vorwiegend in Küstendünen blühen, könnte im Kupferimport historischer Zeit zu suchen sein. Galmeifluren dienten früher als Zeigerpflanzen der Lokalisierung von Erzlagerstätten und wurden manchmal im Zuge des Abbaus zerstört. Durch den vorindustriellen Bergbau in Pingen entstanden jedoch auch anthropogene Lebensräume für die Galmeivegetation, doch die hohe anthropogene Schwermetallbelastung neuzeitlicher Halden verträgt selbst sie nicht. Als Industriebrache oder Ödland wurden sie lange Zeit für Gewerbeflächen oder Baugebiete zerstört. Heute sind sie deshalb sehr selten und stehen vielfach unter Naturschutz.


    Wie schon erwähnt im Webinar hängen Inhaltsstoffe ja auch von den Umgebungsfaktoren der Pflanze ab - Wetter, Temperaturen, Wasser und eben auch Boden. Das ist ein extrem gutes Beispiel dafür.
    Der Gehalt kann meiner Erfahrung nach stark schwanken, es gibt auch Unterlagen dazu (in meinem Buch habe ich ein Diagramm dazu gezeichnet).
    Aber natürlich sind eben Pflanzen, die genetisch also sozusagen familiär/ordnungsmässig dafür bekannt sind, besonders dafür prädistiniert.


    Wie du ja schon weißt sind Nelkenartige eben besonders bekannt. Da gehört ja nicht nur der Sauerampfer, sondern auch Spinat (Babyspinat meist milder/dann wenig Oxalsäure), Vogelmiere (die meist/oft aber nicht immer eher mild ist) oder auch Buchweizen, Quinoa usw.
    Interessanterweise gehören sie zu den Familien/Ordnungen die durchaus auch mehr Lysin als andere liefern. Man könnte also auch schlussfolgern, jemand braucht mehr Lysin. Aber dazu ist der resultierende Lysingeschmack zu gering bei Sauerampfer. Bei der Verwandten Melde träfe das eher zu (ältere Pflanzen haben allerdings auch da einen höheren Oxalsäuregehalt der den Lysingeschmack dann dominiert).


    Dass diesen Effekt der Schwermetall nicht nur die Pflanzen nutzen steht auch hier - ist aber wie gesagt nur eine vage gedachte Möglichkeit die ich denke. Weil gewissen Säuren eben Schwermetall binden. Es könnte auch sein, dass jemand sehr basisch ißt und ein Gegengewicht sucht. Allerdings würde ich auch da eher Milchsäure (Fermentation) oder sowas mögen. Aber manche kennen auch nicht alles. Ob der untenstehende Text / die Angabe dazu wissenschaftlich überprüft ist weiß ich nicht. Aber generell tendieren Menschen/Tiere schon dazu, bei der Auswahl ggf Überlastungen ausgleichen zu wollen. Manchmal sinnvoller und manchmal nicht so, je nach Möglichkeiten.


    http://www.degupedia.de/forum/…b8c5f188ffc9937a076589f29



    Ballaststoffe aus Algen oder wie Pektine helfen allerdings auch beim Ausscheiden von Schwermetallen, jedenfalls bei uns. Da hatte ich schon mal auch verlinkt und auch im Buch glaube ich, dass die einen Komplex bilden, der ausgeschieden wird.

  • Sehe ich nicht so. Allerdings deutet die Tatsache, dass Tom Ate dermaßen Gefallen an Sauerampfer findet für mich darauf hin, dass er unter Schwermetallbelastung leiden könnte. Nur eine vage Theorie, da Pflanzen mit evlt höherem Oxalsäuregehalt auch dort gerne wachsen, wo eine solche Belastung ist (müßte ich raussuchen, auf die Schnelle diese Info: http://www.deutschlands-natur.…-violetalia-calaminariae/).


    Falls Tom Ate der Sauerampfer sauer schmeckte, er das gut fand ohne einer Art mentalen Vorprogrammierung die ihm das vorgegeben hat. Was allerdings nur er selbst beurteilen kann.
    Was war noch drin in der Packung, hast du es bestimmen können, Tom Ate?
    Interessant wäre ob der Sauerampfer an sich einer von der sauren Sorte überhaupt war oder nicht. Wie ist dein Urteil dazu?


    Aber manche brünsten sich nur, das Ihnen der Sauerampfer schmeckt, weil sie cool sein wollen.
    Oder weil sie den Trink kennen, dass er durch die zusammenziehende Wirkung das Durstgefühl bremsen kann.


    Wie gesagt am ersten Tag habe ich 3 Blätter gegessen und gestern und heute nur 1,5 Blätter. Am ersten Tag war ich richtig überrascht weil das eine andere Art von 'sauer' war als bei anderen natürlichen Lebensmitteln.


    Aber die ganz Wildkäuter-Mischung war irgendwie eine Mogelpackung. Da war fast nur Schafgarbe und Sauerampfer drin. Schafgarbe konnte ich gar nix essen. Spitzwergerich und Vogelmiere konnte ich keine in der Packung finden. Der Fenchel war lecker, aber es waren nur 2 kleine Ährchen drin.


    Die wilde Rauke war auch gut. Die schmeckt halt schon etwas anders als der Rucola aus dem Bioladen.
    Nach den Wildkräutern habe ich dann den Bio-Feldsalat gegessen. Und der schmeckte dann so herrlich mild. In den Wildkräutern sind halt doch ganz schön viele Bitterstoffe enthalten.
    Habe gestern einen Artikel über die Bitterstoffe in der Bioladenzeitung gelesen.
    http://schrotundkorn.de/ernaeh…en/bitter-ist-noetig.html


    Zitat

    Bitterstoffe kurbeln die Verdauung an, aber sind vom Speiseplan fast verschwunden.



    Rosenkohl, Radicchio, Grapefruit? Brrr! Kinder verziehen genauso wie viele Erwachsene bei bitterem Geschmack das Gesicht. Dabei steckt in den Bitterstoffen, die auf den ersten Blick mit Genuss so unvereinbar scheinen, ein Schlüssel zur Vermeidung von Zivilisationsbeschwerden wie Verdauungsproblemen, Übersäuerung oder Übergewicht. „Durch den Verzehr von Wurzeln und Wildkräutern nahmen unsere Vorfahren deutlich mehr Bitterstoffe zu sich“, sagt Heilpraktiker und Phytotherapeut Uwe Schlutt aus Dortmund. „Indem wir heute weitgehend auf die herbe Geschmacksnote verzichten, fehlt uns ein wesentlicher Baustein der körpereigenen Regulation.“


    Das hier klingt irgendwie etwas widersprüchlich. Aber wenn ich Wildkräuter esse, dann gehen bei mir auch häufig die Alarmsensoren an. Bei den einen mehr, bei den anderen weniger.
    Verstehe ich das richtig? Auf der einen Seite soll das Zeug Vorteile haben und auf der anderen Seite versucht der Körper die Kräuter so schnell wie möglich wieder loszuwerden.

    Zitat

    Dabei geht unser Widerwille, mit dem wir auf Bitteres reagieren, auf eine evolutionäre Programmierung zurück: Die Geschmacksrichtung „süß“ führte unsere Ahnen auf die Spur kalorienreicher Nahrung, „sauer“ warnte sie vor unreifen Früchten und „bitter“ vor möglichen Giftstoffen, mit denen sich Pflanzen vor ihren Fressfeinden schützen. Während nur ein Rezeptortyp auf der Zunge „süß“ signalisiert, setzen insgesamt 25 „bitter“-Rezeptoren ein körpereigenes „Alarmsystem“ in Gang: Sobald unsere Zunge Bitterstoffe schmeckt, beginnen die Verdauungssäfte zu fließen, um die Nahrung zügig durch den Körper zu schleusen.


    Zitat

    Der griechische Arzt Hippokrates empfahl in der Antike Fasten und bittere Kräuter gegen viele Beschwerden. Im Mittelalter setzte Hildegard von Bingen besonders bei Erkrankungen der Leber auf Bitterstoffe, und Paracelsus braute mit Bitterwurzeln sein Elixier für ein langes Leben. Sebastian Kneipp empfahl, regelmäßig einen „Bittertag“ zur Entschlackung einzulegen. Da die Bitterstoffe die Aufnahme von Zucker im Darm beeinflussen, wird in jüngster Zeit zur Wirkung von Bittergurken bei Typ-2-Diabetes geforscht.



    Zitat

    in vielen Bio-Läden gibt es noch Sorten, die einen höheren Bitterstoffanteil haben. Im Anbau sind sie durch ihr eingebautes „natürliches Pflanzenschutzmittel“ als robuste Sorten geschätzt.



    Zitat

    Auch für das Immunsystem sind Bitterstoffe unerlässlich. Uwe Schlutt: „Die Geschmacksinformation bitter legt im Körper den Schalter um auf die Funktionen Verdauen, Ausscheiden und Regenerieren. Der Parasympathikus wird angeregt, der Körper kommt zur Ruhe.



    Zitat

    Dabei ist allerdings wichtig, den bitteren Geschmack nicht durch Honig oder Zucker zu überdecken: Denn nur die Geschmacksinformation „bitter“ auf unserer Zunge setzt die heilsamen Stoffwechselvorgänge in Gang.



    Gemüse und Salate mit Bitterstoffen:

    Chicorée, Rucola, Radicchio, Endivie, Rosenkohl, Artischocke


    Also mit Artischocken kann ich ja gar nichts anfangen.


    Dann hast du vielleicht nur noch nicht die passenden Wildkräuter zur Verfügung gehabt! Es gibt so viele Geschmacksrichtungen bei den Kräutern, da ist eigentlich für jeden etwas dabei

    :winde::wachsen: :malve:


    Da hast du wahrscheinlich recht. Wenn ich ein Landei wäre, und damit die entsprechende Auswahl hätte, dann würde ich über die Wildkräuter sicher ganz anders denken.


  • Danke für die Links und Zitate.
    Hab viel gelesen.


    Ja, einiges ist mir durchaus bereits bekannt. :) (dass Nelkenartige für Oxalsäure "bekannt" sind, der Oxalsäuregehalt auf Boden-/Wachstumsbedingungen ankommt, Lysingehalt und -geschmack, etc.)


    Es würde irgendwie vieles passen und Schwermetallbelastung vermute ich wie gesagt bei mir schon länger... Früchte, die "bekannt für Pektin" sind (z.B. Äpfel) und Nelkenartige (z.B. Vogelmiere) hab ich gern.
    Und vielleicht trifft das mit dem Lysin bei mir ja auch zu. Wobei ich schon täglich auch sehr lysinhaltige LM dabei hab.
    Ach, hin und wieder hab ich echt das Gefühl, bei mir stimmts von vorne bis hinten nicht. Elendes Gefühl. :(

  • Wie gesagt am ersten Tag habe ich 3 Blätter gegessen und gestern und heute nur 1,5 Blätter. Am ersten Tag war ich richtig überrascht weil das eine andere Art von 'sauer' war als bei anderen natürlichen Lebensmitteln.


    Naja das ist ohnehin nicht viel. Wenn mir etwas schmeckt - auch Blätter wie Malve etc können das gleich bis zu zwei Hände voll werden, jedenfalls zähle ich da keine Blätter mehr.


    Ich glaube du hast ganz recht mit der "Mogelpackung", aber was sollen sie sonst schon reintun. Es ist wohl als kleine Beigabe zu Salaten gedacht, damit haben sie wohl eher stark herausschmeckende Blätter gewählt (ähnlich Gewürzpflanzen wie Rosmarin und Basilikum etc) und ein Land-unerfahrener Städter freut sich vermutlich über die "sichere" Packung. Es sollte ja zumindest kein Giftkraut drin sein und auch nicht kontaminiert.

  • Danke für die Links und Zitate.
    Hab viel gelesen.


    Ja, einiges ist mir durchaus bereits bekannt. :) (dass Nelkenartige für Oxalsäure "bekannt" sind, der Oxalsäuregehalt auf Boden-/Wachstumsbedingungen ankommt, Lysingehalt und -geschmack, etc.)


    Es würde irgendwie vieles passen und Schwermetallbelastung vermute ich wie gesagt bei mir schon länger... Früchte, die "bekannt für Pektin" sind (z.B. Äpfel) und Nelkenartige (z.B. Vogelmiere) hab ich gern.
    Und vielleicht trifft das mit dem Lysin bei mir ja auch zu. Wobei ich schon täglich auch sehr lysinhaltige LM dabei hab.
    Ach, hin und wieder hab ich echt das Gefühl, bei mir stimmts von vorne bis hinten nicht. Elendes Gefühl. :(


    So krass darf man das nicht sehen, du schmeckst ja inzwischen sicher heraus ob etwas saurer schmeckt oder nicht. Und magst du das wirklich besonders?
    Pektin liebe ich sehr. Und dennoch weiß ich, dass ich nicht besonders schwermetallbelastet bin. Aber vielleicht auch gerade deshalb, weil ich laufend pektinhältige Lebensmittel esse um evtl vorhandene Belastungen eben gleich auszuscheiden. Jedenfalls etwas, mit dem der Körper (wie auch Pflanzen) gerne wohl so umgehen.


    Derzeit am liebsten die Äpfelchen aus meinem Garten (Blogeintrag mit Fotos dazu: http://www.rohkostforum.net/en…lzen-beim-Wachsen-zusehen).
    Mit dem, was wir besonders gerne auswählen, schützen wir uns ggf auch vor Belastungen.


    Ich bin mir sicher, dass ein Grund, warum ich frische Äpfel besonders mag, der höhere Pektingehalt ist. Wenn sie etwas lagern, nimmt in der ersten Zeit auch der Eiweißgehalt geringfügig zu. Es ist faszinierend, wie der Gaumen alles herausschmeckt. Ich habe es eben nur auf Verdacht wegen sinkendem Pektingehalt gegoogelt und auch gleich die Bestätigung gefunden.


    Bei folgendem Link steht das auch, aber zusätzlich warum es für manche Früchte sogar besser ist, sie liegen zu lassen. Auf der verlinkten Seite steht oben nämlich auch, dass der Sorbitgehalt (der Doppel-Fruchtzucker, der für kräftige Verdauungsbeschwerden sorgen kann) bei der Lagerung wieder um von 4,5 % (Höchstgehalt) auf 02 - 0,3 % sinkt. Da ist es irgendwie klar, dass ich nur überreife Hauszwetschken mag und getrocknete Kirschen bzw Steinobst einfach viel besser verdauen kann.


    Dies ist der Link: https://books.google.at/books?…0lagerung%20sinkt&f=false


    Die Seite ist so interessant, dass ich sicherheitshalber einen Screenshot mache, falls man das einmal nicht mehr so sieht.


    rohkostforum.net/index.php?attachment/3692/

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